Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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TurboXXL
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Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von TurboXXL » Do 18. Jul 2019, 16:32

Hallo zusammen,

ich bin hier ebenfalls ein Neuer und freue mich, so ein Forum gefunden zu haben.

Mein Problem:
Ich habe im Garten 2 x 1000l IBC-Tanks, die durch Regenwasser von einem Schuppen gefüllt werden. In der Regel komme ich damit hin, aber die letzten Sommer haben gezeigt, das der Niederschlag auch schon mal aussetzen kann, dann funktioniert es mit der Auslegung und dem Vorrat nicht mehr.

Daher bin ich auf die Idee gekommen, das Grundwasser "anzuzapfen", um die Tanks bei Bedarf zu füllen. Dafür benötige ich keinen hohen Volumenstrom, da ich ja nur die Tanks auffüllen möchte. Da würden ja 500l die Stunde schon reichen.

Nun weiß ich aber nicht, ob sich mein Vorhaben alleine von der geologischen Lage realiseren läßt.

In der Karte ELWAS-WEB (https://www.elwasweb.nrw.de/elwas-web/index.jsf#) bin ich im Bereich der Grundwasserkörper 278_18 und 278_23.
Bild
Bild

Die Angaben habe ich zu 278_23 noch gefunden:
Wasserwirtschaftliche Bedeutung gering
Bemerkung zur Bedeutung -
Hydrologische Besonderheiten Mineralwassergewinnung
Hydrogeologische Besonderheiten Die im tieferen Untergrund anstehenden Ton-, Schluff- und Sandsteine des Karbon werden flächendeckend von Kalk-, Kalkmergel- und Mergelgesteinen des Turon überlagert Diese werden in weiteren Bereichen ? insbesondere im Westen und im mittleren Teil ? von zum Teil mächtigen quartären Löss- und Lösslehmablagerungen überdeckt. Die Durchlässigkeit der quartären Schichten ist gering bis sehr gering, die Grundwasser¬ergiebigkeit entsprechend. Die Durchlässigkeit der Oberkreideschichten ist mittel bis hoch, die Grundwasserergiebigkeit mittel bis mäßig. Die Oberkreideschichten sind verkarstet, das Grundwasser zirkuliert in Fugen und Klüften. Der Grundwasserflurabstand bewegt sich im Quartär zwischen 0,5 m und rd. 3,0 m, in der Oberkreide zwischen 5,0 m und rd. 25,0 m.
Grundwasserstockwerke, die im Grundwasserkörper zusammenfassend betrachtet werden: oberstes Stockwerk

Mein Standort ist ca. unter der 2 von 278_18 auf der Karte und dann an knapp unter der Grenze von 278_23.

Mir ist nach dem Lesen vieler Beiträge klar, das jede einzelne Bohrung eine Herausforderung darstellt, aber vielleicht kann der eine oder andere Experte aus seiner Erfahrung mit den Daten etwas anfangen (ich bin leider kein Geologe) und eine grobe Einschätzung treffen, ob mein Vorhaben von der Bodenbeschaffenheit überhaupt Sinn macht.

Mein Standort in NRW / Dortmund-Asseln wäre grob der Bereich Asselner Hellweg / Am Timmerbed. Von Nachbarn, die einen Brunnen besitzen, ist mir leider nichts bekannt.
Mit einem Bohrgerät komme ich leider nicht in den Garten, so dass nur eine Handbohrung möglich ist.

Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Gruß
TurboXXL
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Eriberto
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von Eriberto » Do 18. Jul 2019, 20:14

Hallo TurboXXL.
Was ist denn deine Höhe über Normal Null? Ablesbar in google-Maps.
Gruß
Florian

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TurboXXL
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von TurboXXL » Do 18. Jul 2019, 21:55

nach Autospur.de soll es eine Höhe von 84m sein .... auf einer Website 77m

Auf irgendeiner Karte hatte ich aber auch gelesen, dass das Wasser bei 61 NN steht und ich auf 65 NN wohne... ich suche mal, ob ich die Karte finde.

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TurboXXL
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von TurboXXL » Do 18. Jul 2019, 22:20

Hier mal eine Messtelle in ca 1 KM Entfernung

Daten Messtelle

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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von Benutzer » Do 18. Jul 2019, 22:55

Wenn das mit der Ergiebigkeit so schwach sein soll bietet sich als Alternative ein Schachtbrunnen an.

jorgi81
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von jorgi81 » Di 22. Okt 2019, 17:07

Hallo TurboXXL,

schön weitere Leidensgenossen hier zu treffen, ich bohre aktuell im Webershohl, etwa 400-500 Meter von deinem Garten entfernt, wir haben ähnliche Voraussetzungen: weder Strom noch Wasser im Garten und auch keine Möglichkeit schweres Gerät in den Garten zu fahren.

So und nun berichte ich: mit dem Handbohrer kann man das vergessen, ich habe mit Brunnenbohrer 190mm mit Aufkantung von ist hier nicht gelistet im März 2019 angefangen. Die ersten Meter gehen noch aber bereits ab 2m wird es sehr schwer, es kommt nur noch harter, trockener Lehm. Wenn ich Berichte hier im Forum lese wo einige Mitstreiter mehrere Meter pro Tag bohren, kann ich nur staunen, ich konnte nur wenige cm pro Tag schaffen – bei 3m gab es überhaupt keinen Vorankommen mehr, Bohrer schleifte nur noch auf einer harter Mergelgestein-Schicht, habe eine scharf abgeschliffene Metallpfeile an einem Rohr befestigt um die Gestein-Schichten aufzulockern – das hatte nur mäßigen Erfolg - es ging kaum voran.

Daraufhin hatte ich im August 70mm Bohrer bei bohrer.de bestellt in der Hoffnung dass weniger Durchmesser mehr Druck und schnelleres Vorankommen bringen, und etwa bis 3,80m mit Mühe und Not weiter gebohrt, bis auch dieser Bohrer überhaupt nicht mehr vorangekommen ist. Es war extrem frustrierend, Stunden am Loch verbracht um wenige Gramm Mergelgestein herauszuholen. Die Metallpfeile hatte auch gelitten, es brachen Teile an der Spitze ab – ab da die Metallpfeile nicht mehr eingesetzt.
Im September dann Handbohren frustriert aufgegeben und entschieden aufzurüsten - Bohrkronen Satz mit Hartmetall-Zähnen bestellt, eine Stange mit Rohren aus dem Baumarkt zusammengebastelt mit SDS-Plus Aufnahme, und mit einem Schlagbohrer (betrieben über FahrradAkku und Wandler) weitergebohrt. Es ging sehr langsam voran, Gestänge brach ständig, SDS-Aufnahme und das Ende mit m16 Gewinde musste immer wieder geschweißt werden. Gebohrt zuerst mit 32mm, dann mit 68 da sonst der Kern nicht rauszuholen war. Irgendwann bei etwa 4:80m ging es mit 68mm auch kaum noch voran.

Da immer noch kein Wasser zu sehen war, habe ich beschlossen mit 32mm weiter zu bohren, um zu sehen ob es überhaupt noch Sinn macht - war aber bei 5m auch mit diesem Bohrer am Ende. Entweder Gestein zu hart oder Bohrer zu stumpf, nun bohre ich mit einer Diamant-Bohrkrone, bin bei 6:20 angelangt und aktuell(ganz anders als zuvor) kommt blauer stinkender Mergel zum Vorschein. Wasser ist nicht vorhanden.

Mergelgestein kommt in teils dünneren, teils aber in 20-25cm dicken Schichten vor, dazwischen zäher, trockener Mergel, die Gesteinsschichten folgen sehr dicht aneinander. Subjektiv betrachtet werden die Schichten immer härter, die letzten die ich mit Diamant bohrte waren für mich als Dilettant mit Granit vergleichbar. Auf GW-Körper 278_23 fürchte ich sind wir bei Festgesteinsklasse mit sehr geringer Durchlässigkeit zu finden, das mit 4 auf dem „Schnitt“ markiert ist.

Ich habe aktuell fest vor weiter bis 9m zu bohren. Wie ist bei Dir der Stand?

jorgi81
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von jorgi81 » So 22. Dez 2019, 16:30

Ich wollte mich noch einmal melden, habe 9 Meter Tiefe erreicht, weiterhin Mergelgestein und kein Wasser in Sicht.

Benutzer

Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von Benutzer » So 22. Dez 2019, 17:24

Immer weiter so.

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TurboXXL
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von TurboXXL » Do 16. Apr 2020, 04:02

Hallo Jorgi81,

danke für deine ausführlichen Hinweise. Ich hatte den Gedanken über den Winter erstmal wieder beiseite gelegt. Aber du scheinst ja schon mächtig Gas gegeben zu haben. Wenn Du noch weitergekommen bist, melde dich mal privat, ich schaue mir das Ganze gerne mal an.

Gruß

Turbo

xsven80x
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Re: Garten-Brunnen im Dortmunder Osten (Planung)

Beitrag von xsven80x » Mo 20. Apr 2020, 14:10

Hallo zusammen,

gerade habe ich diesen Beitrag hier "gefunden". Meine anvisierte Bohrstelle ist zwar ein bisschen entfernt, aber dennoch würden mich eure weiteren Erkenntnisse interessieren.

Ich habe noch nicht angefangen zu bohren, sondern stecke gerade in den Vorbereitungen (bin gerade bei der Auswahl des geeigneten Handbohrers). Ein kleiner Zweifel, ob sich die Geschichte und die Mühe lohnt, hat sich immer noch in meinem Kopg eingenistet, gerade wenn ich eure Erfahrungen hier lese.

Wie ist bei euch der Stand der Dinge?

Viele Grüße aus Scharnhorst!
Sven
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