Lehm-Tonboden

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Lehmbrunnen
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Lehm-Tonboden

Beitrag von Lehmbrunnen » Mi 3. Jul 2019, 11:47

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die ganzen Infos die ich schon in diesem Forum sammeln konnte.

Jetzt zu meinem Vorhaben:
Ich bohre zur Zeit einen Brunnen in der Nähe von Grünstadt.
Hier ist der Boden voll mit Lehm und Ton. Mein Nachbar der ca. 2m tiefer liegt GOK hat seinen Brunnen damals bis 5m gebohrt.
Bei mir kam bei 4,1m eine erste Fütze. Mein Schichtenprofil:

GOK bis 1,2m Lehm dann eine 10cm weiße Tonschicht
bis 2m fester Lehm
2,7m Lehm-Tongemisch ein wenig grau
3,2m komplett mausgrauer Ton (war die hölle das zu bohren)
4,1m erste kleine Fütze, Anfang brauner Lehm mit Feinsand vermischt
4,45m kleine 2-3cm sandsteinstückchen im Lehm enthalten
bis 5,95m Lehm mit Feinsand

Wasserspiegel ist bei 4m stehen geblieben.

Von 5m-6m ist der gleiche klebrige Lehm mit Feinsand vermischt. Das Merkwürdige ist nur das auf der obersten Wendel der Bohrschnecke komplett nur Sand drauf liegt und dadrunter alles Lehm-Sand Gemisch. Kann mir das nur erklären das sich dass im Wasser befindet und sich dann ablegt auf die Wendel?


Ich weiß nicht ob es sich um Schichtenwasser oder Grundwasser handelt, wisst ihr einen Rat?
Vermutlich wegen dem Lehm-Sandgemisch kann ich noch unter Wasser bohren ohne das etwas einfällt.
Glaubt ihr das ich noch auf Kies oder gröberen Sand treffe das ich meine Filterrohre da platzieren kann?
Bei diesem feinen Sand kann ich die Filter vermutlich nicht in den Lehm setzen?
Wie lang sollte ich noch bohren bevor ich aufgebe und es woanders probiere?

Hier ein paar Bilder: (Reihenfolge falsch herum, letzten drei Bilder mein aktueller Stand)
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Vielen Dank
Gruß

Benutzer

Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Benutzer » Mi 3. Jul 2019, 13:08

Willkommen bei uns im Forum.

In Frankentahl hatten wir mal jemanden der dort einen Brunnen gebohrt hat.
Der hatte wohl ähnliche Probleme.
Ohne Wenn und aber, du musst nach unten solange bis eine Wasserführende Schicht kommt in denen die Filter platziert werden können.
Da keiner weiß wie es da unten ausschaut musst du weiter bohren und schauen.
Ich weiß, nicht befriedigend die Antwort.
Andere Möglichkeit ist umziehen, z.B. nach Bobenheim Roxberg. :mrgreen:

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Lehmbrunnen
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Lehmbrunnen » Mi 3. Jul 2019, 21:27

Guten Abend,

Habe heute wieder ein wenig gebohrt.
Bin von 5,95m auf 6,5m gekommen.
Der Lehm hat sich wieder in Lehm Ton Gemisch gewandelt und ist wieder eher gräulich geworden mit glitzernden silbernen Anteilen. Es sind wieder Sandsteine drin jedoch 2-3mm Durchmesser und ich habe sogar mini Kieselsteine entdeckt die ca. 1-2mm haben.

Doch grober Sand oder grosse Kieselsteine sind nicht gekommen.

Es ist die Frage ob ich weiter mache in diesem Bohrloch. Selbst wenn jetzt Sand kommt heißt dies doch nicht das dort auch Wasser ist?! Und wenn kein Wasser dort ist müsste ich nach oben mit Kies auffüllen bis ich wieder auf den schon vorhandenen Wasserleiter komme... Ist das nicht das gleiche als wenn ich jetzt mit Kies auffülle?

Grüße

Benutzer

Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Benutzer » Mi 3. Jul 2019, 23:12

Du verwechselst da ein paar Sachen.
Du warst noch auf keinem Grundwasserleiter.
Sonst würde dein Bohrloch bis wer weiß wo voll Wasser stehen.
Das war ein wenig Schichten - Wasser.
Du musst weiter nach unten, da führt kein Weg dran vorbei.
An einer anderen Stelle wird es wohl kaum anders ausschauen.

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Lehmbrunnen
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Lehmbrunnen » So 7. Jul 2019, 00:17

Nabend,

Ich konnte heute wieder 4h investieren zum bohren.
Bin nun bei 7,1m feinster grauer Ton.
Das Schichtwasser ist nach wie vor bei 4m scheinbar nachfließend.
Ich glaube bis max. 9m versuche ich es noch. Oder was denkt ihr?

Manfred ich wohne etwas höher, könnte dies nicht doch Grundwasser sein? Oder schiesst das regelrecht heraus wenn man auf Grundwasser trifft?

Lieben Gruß...

Benutzer

Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Benutzer » So 7. Jul 2019, 09:02

Nun Lehm ist keine Grundwasserleiter.
Wasser das man im Lehm antrifft kommt aus kleinsten Rissen.
Lehm hemmt das Wasser.
Er wird ja auch zum Abdichten von Teichen, oder Bohrungen verwendet.
Grundwasserleiter sind Kies und Sand.
Sowas findest du im Rheingraben unter dem Lehm.
Nur wie dick die Lehmschicht ist weiß keiner.
In Westhofen ist die Lehmschicht mehr als 20 Meter mächtig.
In Bockenheim nur 1 Meter, danach Kies.
So kann der Boden auch schon 2 Meter weiter weg von deiner Bohrung anders sein.
Also Mut zum Bohren und weiter machen. :D

Mr. Lätt
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Mr. Lätt » Di 9. Jul 2019, 13:33

In Hepprum ist das ähnlich. Weißer Lehm und dann wieder Sand/Kies dann werden die Schichten immer dicker. Dann kommt man auf Wasser, man freut sich. Dann wieder Lehm. Ist man durch, ist auch das Wasser weg. Irgendwann hatte ich kontinuierlich Wasser in 9m tiefe. Aber nicht genug. Ich hab dann nach 50cm erneuter Lehmbohrerei vor 10 Jahren aufgehört. Nun werde ich auf meinem eigenen Grundstück erneut bohren, dieses mal wird gekämpft.

Viel Erfolg.

Salbker
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Salbker » Mo 23. Sep 2019, 23:39

@ Lehmbrunnen

Du nutzt den Bohrer mit beweglicher Wendel => geht das halbwegs in Deiner Situation (schwerer Lehmboden) hattest Du diesen Bohrertyp (vermutl. vom poln. Anbieter) von Beginn oder erst mit normal üblichen Boher gebohrt, welcher Durchmesser?

Torsten

Wasservogel
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Wasservogel » So 15. Dez 2019, 22:12

Hallo ich weiß nun nicht ob Du inzwischen weiter gekommen bist. wollte nur Mut machen zum Weiterbohren.
Habe gerade aktuell in Mannheim bei einer Bohrung geholfen. Mitten im Sand Kiesgemisch des ersten Grundwasserleiters war eine Tonlinse mit 2,5 Meter Dicke in 11 Meter Tiefe. Die enthielt auch noch große Kieselsteine. Inzwischen sind 23 Meter Rohr drinnen davon 5 Meter Filterstrecke unter der Tonlinse, denn in Ton und Lehm kriegst Du kein Wasser ins Brunnenrohr. Möglich war das Ganze mit einem Fallmeißel, einem selbstgebauten Riverside Bohrer und einer Bohrkrone mit scharfer Schnittkante zum durchstechen der Tonknetmasse die deutlich fester war, als die Masse die ich auf deinen Bildern erkenne.
Ergebnis jetzt nach über 2 Monaten Arbeit, Grundwasser ohne Ende. Also hilft alles nichts weiterbohren

Wasservogel
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Re: Lehm-Tonboden

Beitrag von Wasservogel » Do 19. Mär 2020, 11:34

Für alle die Probleme mit Lehm- Ton-schichten, Tonlinsen und dergleichen haben oder befürchten.: Es gibt jetzt einen Schneidschuh zum Aufsetzen auf das Brunnenrohr mit scharfer Schneidkante zum Ausstanzen des Tonknets. Einfach mal bei "ist hier nicht gelistet" unter "Schneidschuh" in der Rubrik "Verschlusskappen" suchen. In Zusammenarbeit mit dem von "Plunschmeister" skizzierten Selbstbau Riverside-Bohrer dürften viele Tonschichten ihren Schrecken verlieren.
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