8m Bohrung im harten Boden, Wasser ab 4m, schnell nachfließend - wie geht es weiter?
Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 07:32
Hallo liebe Brunnenbauer-Gemeinde,
nachdem ich in diesem Forum viele unterschiedliche Geschichten gelesen hatte, möchte auch ich mit Euch meine Geschichte teilen in der Hoffnung, dass Ihr mir mit Rat zur Seite steht.
Von meiner Seite verspreche ich Euch, dass ich bis zum bitteren Ende über den Stand meiner Arbeiten berichten werde - das fehlt mir in vielen Threads - Leute kommen und fragen, bekommen Tipps und dann hört man von ihnen kein Wort mehr. Schade, da es interessant wäre wie sie die Probleme gelöst hatten - in einigen Fällen hätte es mir vielleicht helfen können.
Wie kam ich überhaupt auf die Idee einen Brunnen zu bauen und wer bin ich.
Vor ca. 3 Jahren sind wir in unser neues Haus in der Oberpfalz, in der Nähe von Neumarkt umgezogen. Letztes Jahr haben wir den Garten angelegt - ich würde sagen: außer den Pflasterarbeiten haben wir alles in Eigenregie gemacht - teilweise sehr harte und mühselige Arbeit. Abe wir haben es geschafft.
Das Vorhaben hat natürlich seeeeehr viel Leitungswasser gekostet (neuer Rasen, und ca. 100 Pflanzen) und so bin ich mit einigen Kumpels über Gespräche bzgl. Wasserkosten auf das Thema Brunnenbau gekommen.
Drei von Ihnen haben in der Nähe von Regensburg ihre Brunnen gebaut - ein Rammbrunnen und zwei Bohrbrunnen.
Da dachte ich mir: warum sollte ich es auch nicht versuchen! Ich habe doch die ganze Erde in meinem Garten mit einem Wurf- und dann Rollsieb bis auf 50cm tief gesiebt, da ist doch so ein Brunnen nichts im Vergleich (meine Kumpels berichteten, dass sie bei sich schöne Erde, Sand und Kies angetroffen hatten während der Bauarbeiten).
Als ich mich dann genauer erkundigte wie das Ganze mit dem Brunnen funktioniert habe ich schon gewusst: bei mir wird es nicht so einfach, da es bei uns sehr viel Lehm/Ton oder was auch immer gibt….
Trotzdem bin ich das Thema angegangen und die zwei waren meine Berater - da sie ja bereits ergiebige Brunnen gebohrt hatten…
Einer lieh mir sogar die komplette Ausrüstung die ich brauchte und schenkte mir drei DN115 Rohre - die guten, die blauen
Es ging dann los und nach dem ersten Meter war ich begeistert und ich dachte mir, dass ich das Ganze an einem WE schaffe
Jetzt mal aber ohne Spaß: mit Anspannung habe ich auf die erste härtere Schicht gewartet.
Die kam nach ca. 2m….
Lehm, dann brauner Ton, Schiefer, Steine…? Keine Ahnung was da alles drin war (Steine kann ich erkennen - die waren auch drin). Ich stelle später Fotos rein dann könnt Ihr es beurteilen.
Auf jedem Fall war es sehr hart und mühselig und ich kam langsam voran und verzweifelte einige Male.
Ich habe ca. 2 Wochen jeden Tag gebohrt. Das Problem war, dass der Schneckenbohrer immer nur eine Umdrehung rein ging (oder nicht mal) und dann ging es nicht mehr weiter weil er sich festsetzte… Somit sehr oft rein und raus - das raus nur mit viel Energie, Kraft und Gewalt. Dann noch einige größere Steine usw.…
Und das Wasser! Ab ca. 3,5m (+- 0,5m) stand ich schon im Wasser was die Sache nicht erleichtert hat, aber mir ein gutes Gefühl gegeben hat.
Als ich bei 5m angekommen bin dachte ich mir, dass ich versuchen könnte das Wasser abzupumpen - habe mir eine Membranpumpe geholt (Leistung 1200l/h), rein das Ding und gepumpt, 3 Stunden lang! Der Wasserpegel ging auf ca. 4m runter und blieb dann konstant (ist immer noch bei 4).
Nach den 3 Stunden habe ich die Pumpe abgeschaltet. Zum Wasser selbst: am Anfang kam braune Brühe mit ein WENIG Sand/Schlamm. Nach ca. 10 Minuten kam trübes sandfreies und schlammfreies Wasser raus. Ich habe ein wenig in ein Glas getan und hingestellt. Am nächsten Tag habe ich am Boden und den Wänden des Glases feinen Belag gesehen. Das Wasser war klarer. Foto wird folgen.
Auf jedem Fall musste ich im Wasser weitermachen. Und im harten Boden: kein Sand und kein Kies - bis ca. 7,6 - 7,8 m! Auf dieser Tiefe wieder die Pumpe rein und gepumpt - Wasserstand war die ganze Zeit ca. 4m unterhalb der Oberfläche. D.h. es muss irgendwo sehr schnell nachfließen.
Dann passierte bei den ca. 7,8m folgendes: Bohrer ca. 20cm eingedreht mit viel Anstrengung rausgeholt und sehe da: Bohrer leer und sauber.
Jaaa! Sand dachte ich mir!
Dann kam der Urlaub und nach dem Urlaub kam einer der Kumpels zum Grillen und meinte so am Tisch: Du hast doch schon alle Rohre da, lasse uns die doch reinsetzen - ich helfe Dir.
Haben wir auch gemacht. Rohre rein - die Standen dann bei 7,7m. Als wir die Klammer setzten hat sich mein Kumpel daraufgestellt und die Rohre sind noch ca. 20cm weiter runter. So dass ich bei ca. 8m war.
Zwei Tage später habe ich angefangen zu plunschen voller Hoffnung, dass es jetzt einfacher geht.
Leider nicht - nach ca. einem kleinen Eimer Sand und Steinen (Rohr bewegte sich fast gar nicht nach unten) kam nichts mehr heraus.
Gestern habe ich dann einen kleineren Bohrer in die Rohre gesteckt und versucht zu Bohren - grauer klebriger Lehm!!!! Dann ein Stein der den Bohrer komplett verbogen hat Den kriege ich aber auch raus…
Meine Frage: ich habe eine Tiefe von ca. 8,2m (habe gestern ein wenig gebohrt), habe Wasser drinnen welches aber sehr trüb und mit feinem Irgendetwas „verunreinigt“ ist, aber ich habe nicht die Hoffnung dass ich auf eine Kiesschicht treffen werde (ich habe im Umweltatlas für Bayern nachgesehen und hier gibt es nur Tonschichten und Lehm) - wie soll ich jetzt weiter vorgehen?
Weiter bohren?
Wenn ja: im Rohr oder das Rohr raus und dann weiter…?
Mein Rohraufbau:
50 cm Vollrohr (unten nicht zugemacht - soll ich es zu machen, die Kumpels meinten, dass ich es nicht zumachen muss da ja eh Etwas als Filter reinkommen soll).
3 m Filterrohr mit 0,3mm Schlitzen
Dann der Rest Vollrohr.
Zum Bohrloch: es ist größer wie das Brunnenrohr da ich sehr zu kämpfen hatte und es einfach ausgeleiert ist Je tiefer desto enger… Klar…
Weitere Fragen:
kann es sein, dass das Wasser so trüb ist weil die Membranpumpe ja vibriert während des Pumpvorgangs? Es ist selbst nach 3-4 Stunden nicht klar geworden…
Ich habe leider kein Stützrohr oder Arbeitsrohr - ich wusste leider nicht dass ich eins brauche - die beiden hatten auch keins. Viele machen es auch ohne, aber richtig wäre mit, oder? Welchen Vorteil würde es mir bringen in dem Lehm? Die Wände brechen bei mir eh nicht ein…
Würde ich mit einem Stützrohr eine Filterschicht außen reinschütten können/sollen? D.h. zwischen Stützrohr und Brunnenrohr - Filtermaterial und dann das Sützrohr raus…?
Das Wasser muss ja irgendwie nachlaufen - aber wo genau? In welcher Schicht durch welches Material im Boden? Ich weiß Ihr habt keine Glaskugel… Aber rein sandigen oder Kies als Aushub hatte ich nicht…
Brauche ich unten beim Brunnenrohr einen Deckel in meinem Lehm und Rohraufbau mit ca. 60cm Sumpfrohr…?
Ich weiß, und Ihr könnt mich schimpfen: ich habe mich zu wenig schlau gemacht bevor ich angefangen habe und zu viel auf meine Kumpels gehört…
Trotzdem bin ich für jede Hilfe SEHR DANKBAR!
Fotos werde ich am Abend reinstellen.
Gruß, greg
nachdem ich in diesem Forum viele unterschiedliche Geschichten gelesen hatte, möchte auch ich mit Euch meine Geschichte teilen in der Hoffnung, dass Ihr mir mit Rat zur Seite steht.
Von meiner Seite verspreche ich Euch, dass ich bis zum bitteren Ende über den Stand meiner Arbeiten berichten werde - das fehlt mir in vielen Threads - Leute kommen und fragen, bekommen Tipps und dann hört man von ihnen kein Wort mehr. Schade, da es interessant wäre wie sie die Probleme gelöst hatten - in einigen Fällen hätte es mir vielleicht helfen können.
Wie kam ich überhaupt auf die Idee einen Brunnen zu bauen und wer bin ich.
Vor ca. 3 Jahren sind wir in unser neues Haus in der Oberpfalz, in der Nähe von Neumarkt umgezogen. Letztes Jahr haben wir den Garten angelegt - ich würde sagen: außer den Pflasterarbeiten haben wir alles in Eigenregie gemacht - teilweise sehr harte und mühselige Arbeit. Abe wir haben es geschafft.
Das Vorhaben hat natürlich seeeeehr viel Leitungswasser gekostet (neuer Rasen, und ca. 100 Pflanzen) und so bin ich mit einigen Kumpels über Gespräche bzgl. Wasserkosten auf das Thema Brunnenbau gekommen.
Drei von Ihnen haben in der Nähe von Regensburg ihre Brunnen gebaut - ein Rammbrunnen und zwei Bohrbrunnen.
Da dachte ich mir: warum sollte ich es auch nicht versuchen! Ich habe doch die ganze Erde in meinem Garten mit einem Wurf- und dann Rollsieb bis auf 50cm tief gesiebt, da ist doch so ein Brunnen nichts im Vergleich (meine Kumpels berichteten, dass sie bei sich schöne Erde, Sand und Kies angetroffen hatten während der Bauarbeiten).
Als ich mich dann genauer erkundigte wie das Ganze mit dem Brunnen funktioniert habe ich schon gewusst: bei mir wird es nicht so einfach, da es bei uns sehr viel Lehm/Ton oder was auch immer gibt….
Trotzdem bin ich das Thema angegangen und die zwei waren meine Berater - da sie ja bereits ergiebige Brunnen gebohrt hatten…
Einer lieh mir sogar die komplette Ausrüstung die ich brauchte und schenkte mir drei DN115 Rohre - die guten, die blauen
Es ging dann los und nach dem ersten Meter war ich begeistert und ich dachte mir, dass ich das Ganze an einem WE schaffe
Jetzt mal aber ohne Spaß: mit Anspannung habe ich auf die erste härtere Schicht gewartet.
Die kam nach ca. 2m….
Lehm, dann brauner Ton, Schiefer, Steine…? Keine Ahnung was da alles drin war (Steine kann ich erkennen - die waren auch drin). Ich stelle später Fotos rein dann könnt Ihr es beurteilen.
Auf jedem Fall war es sehr hart und mühselig und ich kam langsam voran und verzweifelte einige Male.
Ich habe ca. 2 Wochen jeden Tag gebohrt. Das Problem war, dass der Schneckenbohrer immer nur eine Umdrehung rein ging (oder nicht mal) und dann ging es nicht mehr weiter weil er sich festsetzte… Somit sehr oft rein und raus - das raus nur mit viel Energie, Kraft und Gewalt. Dann noch einige größere Steine usw.…
Und das Wasser! Ab ca. 3,5m (+- 0,5m) stand ich schon im Wasser was die Sache nicht erleichtert hat, aber mir ein gutes Gefühl gegeben hat.
Als ich bei 5m angekommen bin dachte ich mir, dass ich versuchen könnte das Wasser abzupumpen - habe mir eine Membranpumpe geholt (Leistung 1200l/h), rein das Ding und gepumpt, 3 Stunden lang! Der Wasserpegel ging auf ca. 4m runter und blieb dann konstant (ist immer noch bei 4).
Nach den 3 Stunden habe ich die Pumpe abgeschaltet. Zum Wasser selbst: am Anfang kam braune Brühe mit ein WENIG Sand/Schlamm. Nach ca. 10 Minuten kam trübes sandfreies und schlammfreies Wasser raus. Ich habe ein wenig in ein Glas getan und hingestellt. Am nächsten Tag habe ich am Boden und den Wänden des Glases feinen Belag gesehen. Das Wasser war klarer. Foto wird folgen.
Auf jedem Fall musste ich im Wasser weitermachen. Und im harten Boden: kein Sand und kein Kies - bis ca. 7,6 - 7,8 m! Auf dieser Tiefe wieder die Pumpe rein und gepumpt - Wasserstand war die ganze Zeit ca. 4m unterhalb der Oberfläche. D.h. es muss irgendwo sehr schnell nachfließen.
Dann passierte bei den ca. 7,8m folgendes: Bohrer ca. 20cm eingedreht mit viel Anstrengung rausgeholt und sehe da: Bohrer leer und sauber.
Jaaa! Sand dachte ich mir!
Dann kam der Urlaub und nach dem Urlaub kam einer der Kumpels zum Grillen und meinte so am Tisch: Du hast doch schon alle Rohre da, lasse uns die doch reinsetzen - ich helfe Dir.
Haben wir auch gemacht. Rohre rein - die Standen dann bei 7,7m. Als wir die Klammer setzten hat sich mein Kumpel daraufgestellt und die Rohre sind noch ca. 20cm weiter runter. So dass ich bei ca. 8m war.
Zwei Tage später habe ich angefangen zu plunschen voller Hoffnung, dass es jetzt einfacher geht.
Leider nicht - nach ca. einem kleinen Eimer Sand und Steinen (Rohr bewegte sich fast gar nicht nach unten) kam nichts mehr heraus.
Gestern habe ich dann einen kleineren Bohrer in die Rohre gesteckt und versucht zu Bohren - grauer klebriger Lehm!!!! Dann ein Stein der den Bohrer komplett verbogen hat Den kriege ich aber auch raus…
Meine Frage: ich habe eine Tiefe von ca. 8,2m (habe gestern ein wenig gebohrt), habe Wasser drinnen welches aber sehr trüb und mit feinem Irgendetwas „verunreinigt“ ist, aber ich habe nicht die Hoffnung dass ich auf eine Kiesschicht treffen werde (ich habe im Umweltatlas für Bayern nachgesehen und hier gibt es nur Tonschichten und Lehm) - wie soll ich jetzt weiter vorgehen?
Weiter bohren?
Wenn ja: im Rohr oder das Rohr raus und dann weiter…?
Mein Rohraufbau:
50 cm Vollrohr (unten nicht zugemacht - soll ich es zu machen, die Kumpels meinten, dass ich es nicht zumachen muss da ja eh Etwas als Filter reinkommen soll).
3 m Filterrohr mit 0,3mm Schlitzen
Dann der Rest Vollrohr.
Zum Bohrloch: es ist größer wie das Brunnenrohr da ich sehr zu kämpfen hatte und es einfach ausgeleiert ist Je tiefer desto enger… Klar…
Weitere Fragen:
kann es sein, dass das Wasser so trüb ist weil die Membranpumpe ja vibriert während des Pumpvorgangs? Es ist selbst nach 3-4 Stunden nicht klar geworden…
Ich habe leider kein Stützrohr oder Arbeitsrohr - ich wusste leider nicht dass ich eins brauche - die beiden hatten auch keins. Viele machen es auch ohne, aber richtig wäre mit, oder? Welchen Vorteil würde es mir bringen in dem Lehm? Die Wände brechen bei mir eh nicht ein…
Würde ich mit einem Stützrohr eine Filterschicht außen reinschütten können/sollen? D.h. zwischen Stützrohr und Brunnenrohr - Filtermaterial und dann das Sützrohr raus…?
Das Wasser muss ja irgendwie nachlaufen - aber wo genau? In welcher Schicht durch welches Material im Boden? Ich weiß Ihr habt keine Glaskugel… Aber rein sandigen oder Kies als Aushub hatte ich nicht…
Brauche ich unten beim Brunnenrohr einen Deckel in meinem Lehm und Rohraufbau mit ca. 60cm Sumpfrohr…?
Ich weiß, und Ihr könnt mich schimpfen: ich habe mich zu wenig schlau gemacht bevor ich angefangen habe und zu viel auf meine Kumpels gehört…
Trotzdem bin ich für jede Hilfe SEHR DANKBAR!
Fotos werde ich am Abend reinstellen.
Gruß, greg