Tiefenbrunnenpumpe steckt fest (Pumpe erfolgreich geborgen)

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Moister
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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von Moister » Mi 29. Mai 2019, 22:13

Du wirst beim Hochpumpen der Wagenheber denken dass die leer sind. Da pumpt man etwas und sofort gehts hoch.

Ich dachte schon dran ob die Kabelführung unglücklich an einem Filterschlitz hängt. Die Pumpe hängt ja nicht genau mittig und zentriert im Rohr sondern hängt schräg, d.h. eine Kante berührt oben das Rohr und unten die andere Seite.
Beim Hochziehen schleift sie also am Rohr entlang weil das Zugseil auch nicht mittig zieht.

Das unterste Teil des Seils bis zur Seilklemme hängt ja noch an der Pumpe. Das ist doch eine Schlaufe; vielleicht kriegt man da einen Haken dran. Die Kraft verteilt sich dann auf zwei Seilstränge.

Bei einem 100er Rohr und einer 4" Pumpe reicht ein Steinchen das zwischen Pumpe und Rohr kommt und es geht nicht weiter.
Es ist schon saublöd.

Wenn du dir das Rohrziehen zutraust und das klappt, dann hast du ja schon eine Holzklammer.
Vielleicht kommst du etwas auf den Geschmack und versenkst das Rohr dann selber wieder im Boden.

Bevor du frustriert nix machst: Zieh das Rohr raus... den Frust sacken lassen, Lage abchecken und dann gehts bestimmt irgendwie weiter.

Ohne Holzklammer könntest du ums Rohr aufbuddeln und einen Hebegurt ums Rohr schlingen. Wenn der eng anliegt könnte er so viel Grip haben das er nicht hochrutscht. Ggfs könnte man zuvor ein Hanfseil ums Rohr wickeln, etc.
Oder aufbuddeln und quer zwei Löcher ins Rohr, durch das du ein Metallrohr steckst. Ich glaube sogar dass das die einfachste Lösung wäre.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von HappyDrummer » Do 30. Mai 2019, 10:06

Danke Moister! Das macht mir Mut!!!! Ich hatte schon befürchtet, das Bergen des Brunnen würde irrsinnig schweres Gerät und damit eine Spezialfirma verlangen und damit immense Kosten verursachen. Puuuhhhh...... Dann könnte ich auch überlegen, das Ding zuzumachen und den Rest meines Lebens Leitungswasser zu nehmen - wäre dann in der Endbilanz günstiger. :D

Ja ich denke auch, dass die Kabelführung in/an einem horizontalen Schlitz feststeckt. Deswegen versuchte ich ja, die Pumpe mit langen aneinandergeschraubten Stahlstangen von der Rohrinnenwand wegzuhebeln. Das klappte aber leider nicht, wie erwartet, da letztlich die Führung der langen Stahlstangen nur schwer bis gar nicht möglich ist. Und als ich den Punkt erreichte, konnte ich aber keinerlei Hebel ansetzen. Schade.

Die Schrauben der Seilklemme sind doch auch nur...ja was...M3? Maximal M4? Meinst du nicht, dass das Ding genauso wegfliegen würde, wie der Stahldraht gerissen ist?

Die Brunnenbauer rieten mir nicht zu einer 3"-Pumpe. Sie wussten, dass ich mit einer 4"-Pumpe liebäugelte. Wenn alles klappt, die Pumpe irgendwie hochkommt und das Rohr noch intakt ist und der Brunnengrund sauber verschlossen ist, dann kommt beim nächsten Mal definitiv eine 3"-Pumpe rein. Ich wollte im Sommer vielleicht noch eine neue Unterverteilung in die Garage legen, dann könnte sogar eine Drehstrompumpe installiert werden. Die gelten doch prinzipiell als langlebiger und zuverlässiger, oder?

Als nächstes werde ich mal versuchen, den 90°-Messinganschlusstutzen am Brunnenkopf zu entfernen (auch das klappte bisher nicht, da ich mit dem Teflonband nicht gegeizt hatte) und mit dem Endoskop in das Steigrohr zu fahren. Ich hoffe, dass ich irgendwie einen Haken in den Pumpenkopf bekomme. Da sollte ich eine recht große Zugkraft ausüben können, ohne dass etwas reißt. Wer weiß, vielleicht ziehe damit sogar das ganze Rohr hoch.... :D

Apropos: wenn ich den Brunnen am Ende doch komplett ziehen muss, wie ist das dann mit dem Erdreich? Sichert da unten alles in sich zusammen? Was ist mit der harten Erde der ersten oberen Meter? Versaut die unten nicht die Kiesschicht, wenn die reinrutscht? Oder bleibt alles so stabil, dass ich das selbe Loch wiederverwenden kann? Von oben gesehen kommt nach etwa 30-40 cm übrigens eine etwa 1-2 Meter dicke Lehmschicht. Da sollte doch alles stabil bleiben....
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Moister
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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von Moister » Do 30. Mai 2019, 12:01

Wenn du das Rohr rausziehst füllt (fällt) das Loch im Wasserbereich zu!
Da steckst du nichts mehr so einfach rein.
Im Bereich der trocknen Erdschicht bleibt die Röhre wahrscheinlich offen.
D.h. entweder du holst dir wieder eine Firma, die das Rohr samt Bodendeckel in die Tiefe bringt.
Oder du versuchst es selber (ohne Bodendeckel).

Wegen des Pumpendurchmessers: Da hatten wir in letzter Zeit mehr Kollegen im Forum, die in ein 100er Rohr eine 4" Pumpe stecken wollten und dann gemerkt haben dass die Pumpe nicht freigängig herabgelassen werden kann (und wenn die Rohrtour einen leichten Knick macht). Das ist sau eng! Ich hätte immer Angst wegen kleinen Steinchen, die von oben absinken und sich dann zwischen Pumpe und Rohr verklemmen. Mit einer 3" wirst du mehr Freude haben.

Grundsätzlich würde ich mir (bin auch Brunnenanfänger) keine sauteure Pumpe kaufen weil jeder sein Lehrgeld bezahlt!
Sie muß von der Wassermenge und dem Druck passen und halbwegs was taugen. Bei einem Totalschaden tun 130€ weitweniger weh wie 300€.

Die Schlaufe: Versuch macht klug. Vielleicht würde ein Haken die Schlaufe erwischen?
Den Pumpenkopf abschrauben hört sich für mich unmöglich an. Auch dann im Pumpenkopf was zu befestigen...

Vielleicht könnte man am Ende eines Stahlseils eine Schlinge machen, die sich selber zuzieht. Durch die Schlinge die Steigleitung stecken und die Schlinge runterschieben bis über den Pumpenkopf. Der Fitting am Pumpenkopf hat vielleicht etwas "Überstand" an dem die Schlinge Halt findet.
Wenn der Kabelhalter an einem Filterschlitz hängt hätte ich trotzdem Angst dass da ein Stück rausbricht... OK dann sollte das Rohr eh ganz raus.
Schöne Grüße.
Roland
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bypsa
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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von bypsa » Di 4. Jun 2019, 07:58

2. Hat jemand eine Idee, wie ich die Pumpe doch noch bergen könnte? Meine Idee wäre als nächstes, das Steigrohr direkt unter dem Brunnenkopf abzusägen und im Steigrohr mit etwas einzutauchen, dass sich im Pumpenkopf aufklappt und mit einem diesmal wirklich dicken Draht die Pumpe heben könnte. Doch was am besten?
Hast du die Pumpe mittlerweile geborgen?
Es gibt solche Kippdübel / Klappdübel für Hohlraumdecken - sogar schon mit Haken zum dran ziehen.... Ich könnte mir vorstellen, dass du damit und mit einem dicken Stahlseil ordentlich Zug ausüben kannst - evtl. mit 2 Wagenhebern (Schlaufe mit Rohr durch) oder Kettenzug.
Welche Kamera hast du denn gekauft? Link?
Grüße aus dem Steinland
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm

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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von HappyDrummer » Sa 9. Mai 2020, 21:56

Hallo zusammen!

Heute muss ich sagen: was lange währt wird endlich gut!

@Bohrbrunnen: Du hattest anfangs geschrieben "Wenn ich lese das ein 4" Rohr eingespült wird muss ich staunen." Ich ärgere mich weiter über diesen beiden Fachidioten, welche das Rohr vor zwei Jahren setzten, und welche ich nach meinem Bauchgefühl nach der ersten Begegnung von meinem Grundstück hätte jagen sollen. Aber sei es drum - das Spülverfahren war wahrscheinlich der Grund, weswegen ich den Brunnen just heute erfolgreich ziehen konnte. Nach 2 Jahren im Boden!

Hintergrund: ein Kumpel erzählte bereits vor einem Jahr, wir könnten den Brunnen mit einer Ringschlaufe und einer Brechstange ziehen. Ah-ja... Ich hielt ihn für einen Scherzkeks, auch wenn er meinte, er habe das so schon einmal gemacht. Allerdings sei sein Rohr "damals" nur 2 Tage in der Erde gewesen.
Vor etwa 2 Wochen erfuhr ich von den Pool-Plänen meines Nachbarn. Ein Vorhaben mit ganz großem Gerät. Dieses war für mich leider nie eine Option, da ich wegen der Garagen-Grenzbebauung eine 80cm-Tür als einzigen Durchgang zum hinteren Garten zur Verfügung habe. Aber wenn der Bagger eh schon am Zaun entlang fährt, könnte er doch einmal rüberschwenken...

Vorbereitung
Als erstes haben wir das Loch um das Rohr gewaltig erweitert. So groß, dass eine 1 Meter lange Armierungsstange im Kreis gedreht werden kann.
Zur Überraschung stießen wir unerwartet und sehr unsanft auf ein KG-Rohr, welches in meinen Aufzeichnungen zur gekauften Bestandsimmobilie gar nicht vorkommt.
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Dieses mussten wir erst einmal reparieren.
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Dann haben wir am Rohr Sandpapier mit der Körnung zum Rohr umgewickelt und mit Panzertape großzügig fixiert. Um das Sandpapiert wickelten wir eine Rundschlaufe mit etwa 3 Meter Länge umlaufend. Das Ende drehten wir mit einer Armierungsstange zu einem extrem steifen Zopf, bis es schlicht mehr weiter ging. Oben durchbohrten wir das Rohr und schoben eine gekürzte Armierungsstange durch und legten um diese eine kleine Rundschlaufe.
Um ein Abrutschen des Rohres zu verhindern, bereitete ich eine Holz-Klammer vor. Nur für den Fall... :-)
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Ein Test: ich hüpfte in das Loch und drehte mit allen Kräften. Es klappte..... :D :D :D :D
Und hier kommt - wie ich denke - der einzige Vorteil des Spülverfahrens zum tragen. Rings um das Rohr wurde am Ende des Einspülens Sandkastenkies eingeschüttet... Schippe für Schippe.
Beim Vergrößern des Lochs merkte ich gestern schon, dass dieser Kies butterweich ist und nicht wirklich am Rohr klebte. Gut, in 5 Meter Tiefe konnte das anders sein, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass es klappen würde.

Dann kam der Bagger

Dem war die 1m-Rundschlinge allerdings zu kurz. Also kam eine längere Schlinge dran. Der Bagger ging auf Zug und ich drehte das Rohr. Erst nur etwa 1cm in 2 Sekunden, dann 10cm in 1 Sekunde. Ich war sooooo sehr begeistert, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.
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Meter für Meter ging es aufwärts. Die Rohre haben wir durchbohrt und mit weiteren Stahlstangen aufgedreht. Die Rohre waren mir egal. Ich wollte einfach nur noch alles raus haben aus meinem Boden....
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Das letzte Teilstück - das Filterrohr - hatte unten die Kappe (Spülverfahren). Die musste ich vorsichtig mit einer Flex entfernen. Dann das Rohr aufgestellt, oben einen Schlauch rein und laufen lassen. Nach etwa 2 Minuten hat sich kaum mehr als 2 Hand voll Schlamm gelöst und die Pumpe rutschte heraus.
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Wow.... das alles zusammen dauerte kaum mehr als eine halbe Stunde. Mit einem Flaschenzug hätte ich da ewig gesessen.
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Um ein Einsacken des Erdreichs zu vermeiden, habe ich hinterher 2x 2 Meter Rohr zusammenschraubt, mit der Holzklammer gesichert und wieder in das Loch eingeführt. Damit kein Tier reinfällt, noch schnell ein weiteres Rohr oben aufgeschraubt und den Brunnenkopf aufgesetzt und dort alle Löcher mit allem, was ich hatte, "gestopft". Nun kommen höchstens noch Fliegen, Käfer und Ameisen rein - wenn sie denn wollen... :-)
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Neues Rohr

Nun werde ich ein neues Rohr bestellen. Ich hatte mir gedacht, diesmal gleich 8-9 Meter Vollrohr (wir vorher auch) und 4 Meter Filterstrecke zu nehmen. Der Wasserstand im Rohr war immer bei 5 Meter, aber der rutschte ja deutlich ab, als die Pumpe bei den ersten Gehversuchen vor zwei Jahren ansprang. Es scheint mit sinnvoller zu sein, wenn die neue Pumpe (nun aber nur 3") bei 8-9 Meter knapp oberhalb der Filterstrecke hängt und nach unten mehr Spielraum ist.

Die Filterschlitze des Filterrohres sehen auch ganz schön dicht aus. Ich vermag leider nicht zu beurteilen, ob das durch die extreme Sogkraft direkt von der Innenseite her kam, oder ob der Boden hier generell so feinschlammig ist?!

Wenn ich feinere Filterrohre nehme, mit welchem Durchfluss in l/h kann man da rechnen.

Nun bin ich völlig k.o. und muss erst eine Nacht über dieses überaus große Erfolgserlebnis schlafen.

Viele Grüße aus dem Havelland

Benutzer

Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von Benutzer » Sa 9. Mai 2020, 23:28

Danke für die Rückmeldung.

Was ich auf den Bildern so erkennen kann ist das du es mit Feinsand zu tun hast.
Daher auch im Ursprung meine Vermutung das der Brunnen unten nicht verschlossen ist.
Der Feinsand ist durch die Filterschlitze in den Brunnen gelaufen. Gleiches Ergebnis bei 2 Fakten.
Du wirst nur mit Feinsandfilter einen einigermaßen gescheiten Brunnen realisieren können.
Dazu brauchst du 5 Meter Feinsandfilter plus min 15 Meter Vollrohr.
Das geht aber nur mit Arbeitsrohren.
5" Arbeitsrohre und 4" Brunnen. Du könntest deine alten dazu benutzen, nur die Bohrungen reparieren.
Die Filter musst du dazu kaufen und den Rest vom Vollrohr.
3" Pumpen sind in der heutigen Zeit nicht schwächer als ihre 4" Kollegen.

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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von HappyDrummer » Mo 11. Mai 2020, 22:06

Bohrbrunnen hat geschrieben:
Sa 9. Mai 2020, 23:28
Was ich auf den Bildern so erkennen kann ist das du es mit Feinsand zu tun hast.
Ja, offensichtlich:
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Das sieht mir alles viel zu fein aus.
Bohrbrunnen hat geschrieben:
Sa 9. Mai 2020, 23:28
Daher auch im Ursprung meine Vermutung das der Brunnen unten nicht verschlossen ist.
Der Feinsand ist durch die Filterschlitze in den Brunnen gelaufen. Gleiches Ergebnis bei 2 Fakten.
Genau, nicht durch den Boden, der war ja mit einer Kappe verschlossen (und die saß verdammt fest drauf, ging nur mit einer Flex zu entfernen), sondern direkt durch die Filterschlitze, wie man hier gut sehen kann:
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Das Ding dabei ist: dieser Sand kommt nicht aus dem Erdreich. Die Probe aus den beiden oben gezeigten Bildern stammt direkt von oben direkt neben dem Loch. Und es ist der gleich-kleine Sand, welcher in den Schlitzen des Filterrohres steckt. Dieser Sand ist jener, welche die beiden Brunnenbauer-Helden nach dem Einspülen des Rohres und nach dem Ausschalten des Spielsystems rings um das Rohr Schippe für Schippe um das Brunnenrohr gelegt und einsickern lassen haben.
Hätten die beiden Herren nicht wissen müssen, dass dieser Sand ja bis unten den Rand um das Rohr verfüllen wird und damit später in die Filterschlitze eindringen wird? Wenn dem so ist, bin ich drauf und dran, den beiden Männern die Folgekosten aufzudrücken.
Bohrbrunnen hat geschrieben:
Sa 9. Mai 2020, 23:28
Du wirst nur mit Feinsandfilter einen einigermaßen gescheiten Brunnen realisieren können.
Dazu brauchst du 5 Meter Feinsandfilter plus min 15 Meter Vollrohr.
Das geht aber nur mit Arbeitsrohren.
5" Arbeitsrohre und 4" Brunnen. Du könntest deine alten dazu benutzen, nur die Bohrungen reparieren.
Die Filter musst du dazu kaufen und den Rest vom Vollrohr.
Das mit dem Feinsandfilter habe ich zugegeben noch nicht ganz verstanden. Ich lese immer wieder in anderen Themen, dass ein Vollrohr gesetzt werden soll - meist ist von 5" die Rede, dann soll das eigentliche Brunnenrohr eingeplunscht und dann das Arbeitsrohr wieder gezogen werden. Wo ist denn da der Feinsandfilter? Ich dachte, das wäre entweder ein extrem feiner Filter an einem speziellen Filterrohr oder eben der größere Filterkies zwischen den beiden Rohren?!

Meinst du, ich soll also auf 20 Meter bohren? Darf ich denn so tief runter. Liege ich dann nicht schon in den wasserführenden Schichten, die den Wasserwerken vorbehalten sind. Habe da mal etwas aufgeschnappt (bin dem aber nicht weiter nachgegangen).
Das Wasser stand im Rohr bei knapp 5 Meter unter der GOK. Und auch jetzt bei gezogenem Brunnen steht das Wasser gar nicht so tief. Muss morgen mal nachmessen, wenn es nicht mehr regnet.

Im Filterrohr ist übrigens nicht viel kaputt. Nur durch die kleinen Drehbewegungen beim Anlaufen der Pumpe hat sich die ungünstig geformte äußere Kabelführung etwas in das Rohr "gefräst". Aber das scheint nicht weiter problematisch zu sein:
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Kann jemand mit den Bezeichnungen auf dem Rohr etwas anfangen, was die Schlitzung betrifft? Standard 0,3mm? Das einzige, dass m.M.n. auf die Schlitzung deutet, ist das "S" am Ende.

Regnerische Grüße

Benutzer

Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von Benutzer » Mo 11. Mai 2020, 23:25

Sodele, hast mir ja einiges aufgebrummt. :mrgreen:

Feinsandfilter bestehen aus normalem Brunnenrohr, an dem außen eine Feinsandsperre aufgebracht ist.
Diese Sperre gibt es in verschiedenen Ausführungen.
Aus meiner Sicht die Besten von Lotze. Die hier: http://www.lotze-wassertechnik.de/html/ ... 21190.html
Du kannst hier auch die äußere Schicht sehen. Die Filterrohre lassen sich nicht alleine einplunschen. Da geht die Beschichtung flöten.
Also muss ein dickeres Rohr, (Arbeitsrohr) zuerst bins in die Endteufe abgeteuft werden. Dann stellt man die Rohrtour vom Brunnen in das Arbeitsrohr und diese werden dann gezogen.
Zu deinen Filtern.
Filterrohre sind auch mal Vollrohre. Sie bekommen einen Aufdruck, der über die Fertigung Auskunft gibt. Diese Vollrohre werden mit speziellen Maschinen gefräst auf die unterschiedlichsten Schlitzweiten. Was für eine Schlitzweite die Rohre haben steht, meist auf einem Aufkleber oder man muss es nachmessen.
Bei 20 Meter bist du mit Sicherheit nicht im Wassereinzugsgebiet. Nur dort und in verunreinigten Bereichen ist wes verboten Brunnen anzulegen.
Wie so das die Brunnenfritzen da Feinsand eingespült haben sollen erschließt sich mir nicht.

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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von HappyDrummer » Di 12. Mai 2020, 09:19

Bohrbrunnen hat geschrieben:
Mo 11. Mai 2020, 23:25
Sodele, hast mir ja einiges aufgebrummt. :mrgreen:
Mea culpa! ;)

Sorry, dass alles an dir als Admin hängenbleibt. Ich hatte mit etwas mehr Antworten gerechnet. In diesem Sinne schon mal herzlichen Dank für deine stets schnellen Antworten.

5 Meter Feinsandfilter? Die 114€-Teile aus deinem Link? :o Wenn ich das mache, kann dieses Thema hier geschlossen werden. Denn das meiner Frau zu erklären würde ich nicht überleben... :roll:
Überleben würde ich vielleicht diese hier:
https://www.pumpe24.de/gewebefilter-dn1 ... winde.html

Ich vermute aber, dass dieser extrem feine Sand nur bis 10 Meter tiefe das Problem ist, da wie erwähnt der Sand von der Probe (Bilder weiter oben) genau jener Sand ist, den die Brunnenbauer eingeschüttet haben, um den Abstand zwischen Erdreich und Brunnenrohr nach dem Spülverfahren zu verfüllen. Ringsum und haben so ziemlich alle einen Brunnen, und alle sitzen etwa 8-12 Meter tief, und keiner hat je von Feinsand berichtet. Von viel Eisen und viel Kalk ja, aber nicht von Feinsand.
Woher der kommt? Ganz einfach? Die Brunnenbauer fragten mich, ob ich so etwas wie Sandkastensand hätte. In der Tat. Ein Nachbar hat mir kurz vor dem Brunnenprojekt von einer Tiefbaustelle eimerweise feinen sauberen Sand mitbebracht, welchen ich für einen Sandkasten nutzen wollte. Den haben sie dann nach meiner Erlaubnis eingeschüttet. Doch hätten sie es nach meinem Verständnis nach sehen müssen, dass dieser Sand viel zu fein für die Filterschlitze ist.

Ist es von daher - und auch im Sinne der Kosten (ich betreibe ja kein Wasserwerk, sondern lediglich ein 500qm-Grundstück, von dem schon 150qm für das Haus, 40qm für die Einfahrt und 100qm für die Garage draufgehen - bleibt also nicht mehr viel) - nicht besser, es zuerst mit 15 Meter so probieren? 10 Meter vollrohr (also die gesamte Feinsandstrecke) und 4-5 Meter Filterstrecke (da wo der Feinsand eigentlich nicht mehr sein sollte)?
Oder rutscht der Feinsand mit der Zeit auch dort hin runter?

Ich vermute aber, es sollte alles recht schnell geschehen. Besteht nicht die Gefahr, dass bei Regen das eh wasserführende Erdreich unterhalb der 5-Meter-Marke alles aufspült und dann alles einsackt? Habe da so meine Bedenken. Scheue aber zugegeben auch zu extreme Kosten.

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Re: Tiefenbrunnenpumpe steckt fest

Beitrag von HappyDrummer » Di 12. Mai 2020, 09:24

@Bohrbrunnen: kannst du als Admin den Titel dieses Themas ändern? Für andere mit dem selben Problem und auf der Suche nach Hilfe und Anregungen macht es doch Sinn, wenn oben hinter dem Titel "(Pumpe erfolgreich geborgen)" stünde.
Ich finde leider keine Funktion, um das selbst zu ändern.

Sonnige Grüße aus dem Havelland
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