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Bohrbrunnen

Verfasst: Do 15. Nov 2018, 18:27
von Holdi
Hallo Kollegen,

mein Wohnort liegt in der Rheinebene am Hochufer dieses Flusses.
Es ist bekannt, dass der Grundwasserspiegel bei ca. 28 m liegt.
Es ist ein fester Lehmboden mit mehreren Lehmschichten.
Kein Kies im Untergrund.
Als Herausforderung möchte ich in Eigenarbeit dieses Projekt angehen.
Ideen gibt es genug.
Was wäre die beste Technik in diese Tiefen zu kommen ?

Für Tipps bin ich sehr dankbar. MfG Holdi

Re: Bohrbrunnen

Verfasst: Do 15. Nov 2018, 19:54
von Benutzer
Willkommen bei uns im Forum.

Was du dir da aufladen möchtest ist schon eine Herausforderung.
Ohne Einsatz von angepassten Werkzeugen und Hilfsmittel wird es nicht gehen.
Auch der finanzielle Einsatz ist nicht unerheblich.
Solange du im trockenen bohren kannst wird es noch gehen.
Nur wenn du im Lehm bist und Wasser dazu kommt, was wahrscheinlich so ist, kommst du als Laie schnell an die Grenzen.
Dann kommt es auf den Lehm an, sind Steine, oder sogar Felsplatten auf deinem Weg nach unten ist von Hand Ende.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung etwas berichten.
Nördlich von Worms am Rhein, Groß Ostheim, sollte ich einmal einen Brunnen erstellen.
Bei 18 Meter war für mich Schluss. Der Lehm ist da unten extrem aufgequollen so das ich meinen Bohrer nicht mehr bergen konnte.
Auch nicht mit einer Zugkraft von einer Tonne. Nach 2 Tagen unter Spannung ist das Gestänge gerissen, der Rest auf immer verloren.
Dann sollte es eine Bohrfirma Richten. 20 Meter gebohrt und dann mit einer Nummer kleiner weiter. Bei 30 Meter war Schluss. Beide Arbeitsrohre, 300 mm und 250 mm steckten fest, bis heute.
Will dir ja nicht deinen Spaß verderben, soll nur als Hinweis dienen was kommen kann.

Re: Bohrbrunnen

Verfasst: Fr 16. Nov 2018, 20:05
von Holdi
Hallo Manfred,

schönen Dank für deine schnelle Antwort. Da sind schon Hinweise
dabei die mir nützlich sind. Ja der Lehm könnte ein Problem werden.
Trotzdem wird es probiert. Ich bohre nicht mit der Hand, sondern
mit einer anderen Technik. Diese habe ich bisher so noch nicht gesehen.
Es ist auch ohne Gestänge. Die ersten Versuche sind sehr viel versprechend.

Wie es weitergeht, werde ich hier berichten. Es dauert allerdings noch
einige Wochen. Als Rentner hat man ja alle Zeit der Welt...……..

Grüsse

Holdi

Re: Bohrbrunnen

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 00:48
von Benutzer
Nun da bin ich gespannt was das für eine Technik ist.
Wäre schön wenn du Fotos einstellen würdest.

Re: Bohrbrunnen

Verfasst: So 18. Nov 2018, 17:41
von Holdi
Hallo Manfred,

deine Hinweise und Berichte was einem in 20 m und mehr Tiefe
erwartet - führt doch zum Nachdenken.
Steine, Lehm, Ton und Schiefer da ist bestimmt mit einem herkömmlichen
Erdbohrer nicht weiter zukommen. Diese sind ja alle auf dem Prinzip eines
Spiralbohrers konstruiert. Das heißt, das Bohrgut wird gequetscht und
stückwiese in der Spirale angesammelt.
Persönlich habe ich zwar wenig geologische Kenntnisse, ich denke aber, dass
Lehm und Ton in dieser Tiefe unter einem geologischen Druck stehen.
Da ist es nachvollziehbar, dass sich dein Bohrer festklemmte.
Was hälst du von einer zylinderförmigen Diamantbohrkrone die ihr Bohrgut
nach dem Hohlbohrerprinzip innen ansammelt ??.
Dieses wird mit Vakuum innen fixiert und dann immer
portionsweise mit dem Bohrer noch oben - zum entleeren - gezogen.
Die Art dieser Bohrer geht wie in Butter durch Steine und hartes Material.
Gibt mal deine fachmännische Meinung hierzu ab. Vielen Dank !

Grüße

Holdi

Re: Bohrbrunnen

Verfasst: So 18. Nov 2018, 18:43
von Benutzer
Hallo Holdi,

was die Schneckenbohrer angeht hast du vollkommen recht.
Da kommt es darauf an das der Führungskern so dünn wie möglich ist. So ist der Pressdruck zu verringern.
Es gibt ja noch andere Bauformen für Bohrer. Da ist der Edelmann und auch der Riverside - Bohrer, um nur 2 zu nennen.
Deine Gedanken mit einer Bohrkrone zu arbeiten ist in fest stehenden Böden eine praktikable Möglichkeit.
Die Bohrkrone geht durch den Lehm durch, jedoch über der Krone drückt sich das Erdreich in die Bohrung. Das blockiert diese dann beim ziehen.
Nur viele vergessen den Reibungsdruck, welcher mit zunehmender Tiefe stark zunimmt. Dann kommen die Quelleigenschaften von den Böden hinzu.
Eine Möglichkeit ist noch das teleskopieren.
Nur das ist ein gewaltiger Aufwand und mit hohen Kosten verbunden für Arbeitsrohre in unterschiedlichen Durchmessern.
Ab einer Tiefe von 10 bis 15 Meter muss man dann immer eine Stufe dünner werden. Wobei die Böden dann die weiteren längen der Stufen bestimmen. Auch die zu verwendenden Materialien sind da ausnahmslos Stahl. Bei so einer Bohrung ist mit Kunststoffrohren nichts mehr zu machen. Auch die Spätere Zugkraft für die eingebrachten Schutzrohre erreicht leicht mehrere Tonnen.