ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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d1979be
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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von d1979be » Sa 10. Nov 2018, 17:05

Mit Geduld habe ich es heute irgendwie geschafft einen halben Meter tiefer zu kommen.

Verwendet wird ein bohrer von ist hier nicht gelistet
Bild

Ich vermute mal das sich der störende Stein zu Seite gedrückt hat, als ich das Arbeitsrohr wieder eingesetzt habe; oder ich drücke ihn jedesmal mit dem Bohrer ein Stück tiefer. "Fühlen" kann man ihn aber nicht.

Im Moment komme ich weder mit Rohr noch mit Bohrer tiefer. Rohr sind jetzt 4,5m und mit dem Bohrer komme ich nur 4 m im Rohr runter. Aber jedesmal wird etwas gefördert. Es sieht aus wie Sand/Kies, ist aber unheimlich fest.
Bild

Mit der Kiespumpe bekomme ich außer Wasser nichts nach oben, die saugt sich aber so fest das sie nur mit Mühe wieder los geht.
Mit dem Erdbohrer geht es etwas besser:

https://www.youtube.com/watch?v=HCiRghQRPuo

Dabei kommt dann das hoch:
Bild

Obwohl ich jedesmal ~10cm Material hoch hole, komm ich weder mit Rohr noch mit dem Bohrer tiefer. Das Arbeitsrohr lässt sich drehen, ist also nicht fest.
wo kann mein Fehler liegen, oder brauche ich einfach mehr Geduld?
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Plunschmeister
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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von Plunschmeister » Sa 10. Nov 2018, 19:53

Hallo,

eine schöne Matsche. Auf dem einen Bild erkennt man ein kleines Stück vom Brunnenrohr. Das der Bohrer nicht tiefer geht ist schon merkwürdig.
Du kannst einmal versuchen, beim Plunschen - Mutterboden ins Bohrloch zu werfen, nachdem der Boden mit dem Bohrer aufgelockert wurde.
Eventuell auch noch Fremdwasser zuführen.
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d1979be
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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von d1979be » So 11. Nov 2018, 17:26

Nachdem nix funktioniert hat, war ich so weit das ich das Rohr ziehen und an einer neuen Stelle versuchen wollte.

Beim ziehen habe ich dann gesehen das das Rohr beschädigt ist:
Bild

und als es raus war, konnte ich auch sehen warum es nicht weiter ging:
Bild

da hat sich doch tatsächlich ein Stein im Rohr verkantet...
Der Stein war so festgeklemmt das ich ihn nur mit einer Eisenstange rausschlagen konnte.
Rohr wieder ins Loch und jetzt konnte ich auch mit der Kiespumpe was fördern.
So sieht der Übeltäter übrigens aus. Sagt die Form / Darbe etwas über die Schicht aus?
Bild

Beim ziehen vom Rohr ist mir auch etwas aufegallen. Das Wasser stand vor dem ziehen etwa 1 Meter im Rohr, also ~3,5m unter GOK. Beim Ziehen konnte ich hören wie auch ~2m GOK Wasser in das Bohrloch gelaufen ist (richtiges plätschern), als das Rohr raus war, stand das Wasser bis auf ~2m GOK. Kann die Wasserführende Schicht wirklich so hoch sein? Ab 2m GOK kam Lehm der bei ~3,5m GOK wieder aufhöre, dafür habe ich jetzt Lehm/Sand, Steine wie auf dem Bild in Daumennagelgröße und ein wenig Kiesartiges
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Plunschmeister
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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von Plunschmeister » So 11. Nov 2018, 20:27

Das war ja eine Punktlandung mit dem Stein - irgendwelche Rückschlüsse auf die Schicht kann man jedoch nicht daraus herleiten.
Eine Beschädigung vom Rohr habe ich auch vermutet. Von daher auch der vorherige Hinweis, dass man auf dem zweiten Bild einen blauen Splitter sieht.

Die Grundwasserschicht kann unter der durchbohrten Lehmschicht leicht gespannt sein und so das Grundwasser hochdrücken.
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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von d1979be » Mi 14. Nov 2018, 08:46

Mittlerweile bin ich bei 6,5m und immer noch Lehm. Die Konsistenz hat sich von "Fliesenkleber" wieder zu fest geändert... Dafür geht es mit dem Bohrer ganz gut, nur die 7m Gestänge sind umständlich zu händeln.
Was mich aber wunder ist folgendes, der alte Brunnen (~2m entfernt, 125er Stahlrohr) hat das Grundwasser auf ~3m unter GOK stehen und bei 8m unter GOK kommt Lehmboden (durch stochern gemerkt). Wo hat der sein Wasser her? Ich bin mittlerweile über 4m im Lehm...
Kann es sein das die Wasserführende Schicht so dünn ist, also irgendwo zwischen 8m und 7m unter GOK? Oder kommt die erst unter dem Lehm jenseits der 8m?

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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von Benutzer » Mi 14. Nov 2018, 10:26

Die Bodenverhältnisse ändern sich in den meisten Fällen von einem zum anderen Meter.
Das ist halt die große Unbekannte im Brunnenbau.
An einer Stelle ist Lehm bis zum geht nicht mehr und 2 Meter weiter der schönste Sand mit Kies.
Oft findet man den ein zigsten großen Stein in der Umgebung.
Kann halt keiner in den Boden schauen.
Mit dem Gestänge ist es fusslig ab einer gewissen Länge.
Wie machen es denn die Profis? Gestänge teilen!
Was nun bei dir kommt, weiß keiner. Vielleicht nur noch Lehm, oder irgendwann die Kiesschicht mit Wasser.
Viel Glück.

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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von d1979be » Do 22. Nov 2018, 07:03

Auch wenn die Motivation immer weiter schwindet, geht es dennoch langsam voran...
mittlerweile bin ich bei ~9,5m tiefe, von denen ~7,5m Lehm sind. Gelegentlich holt man einen Bohrer hoch, bei dem kleine Steinchen im Lehm sind und hofft das die schicht nun bald vorbei ist; der nächste Bohrer hat dann wieder nur schönen, festen Lehm.
Das Gestänge wird übrigens alle 5m getrennt.
Laut ELWAS-Karte liegen die eingetragenen Brunnen im Umkreis bei 10-17m, ein Schichtenverzeichnis ist leider nur bei einem Brunnen in ~1km Entfernung und das hat leider wenig mit meinem Boden zu tun.

Was mich im Moment noch motiviert ist, das im Brunnenrohr das Wasser bis auf 4m unter GOK steht. Irgendwo muss es ja herkommen.

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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von Benutzer » Do 22. Nov 2018, 08:34

Ja, es kommt wo her.
Auch im Lehm sind feine Risse in denen sich Wasser sammelt.
Das drückt sich auch ins Rohr.
Je nach dem wie es mit dem Wasser tiefer ausschaut, ist es gespannt, ( steht es unter Druck ) dann drückt es auch in den Lehm.
Du kannst dir die Arbeit ein wenig erleichtern.
Z.B., am Bohrer eine Öse anschweißen, oberhalb der Wendel, dort dann das Seil einer E-Winde einhängen.
Mit der Winde ziehst du dann den Bohrer hoch. Neben dem Bohrloch baust du dir ein Gestell wo das Gestänge abgestellt werden kann.
Das Gestänge verbindest du mit Rohrklappsplinten ( https://www.goetz-eisenwaren.de/rohrklapp-splinte/ ), so ist es schneller zu trennen.
Da es ( wenn du das machst ) am Seil der Winde hängt ist da auch kein Problem mehr beim trennen, alle 3 Meter ist es gut zu händeln.
Hoffe das du bald durch bist.

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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von d1979be » Do 22. Nov 2018, 08:49

Mit den Splinten ist eine gute idee, danke.
Das Zugseil der E-Winde am Bohrer zu befestigen habe ich auch schon überlegt (ohne e-winde würde ich den Bohrer eh nicht mehr aus dem Boden bekommen...), ich brauche aber einige Umdrehungen vom Bohrer um in den Lehm zu kommen und auch etwas auf den Bohrer zu bekommen. Das sind in der Regel ~15 Umdrehungen. Damit wickel ich ja das zugseil um das Gestänge und beim heben dreht sich der Bohrer wieder zurück. Wenn ich den Bohrer nicht grade hochziehe so das der Lehm unten "abreißt", dann dreht sich der Lehm wieder vom Bohrer (so zumindest die Erfahrung wenn ich den Bohrer beim heben drehe, auch höhrer im Rohr).
Im Moment "klemme" ich das Gestänge ein (ich kann nachher mal ein Bild davon machen), ziehe es einen Meter hoch, lege es auf dem Gestängehalter ab, setze die Klemme einen Meter tiefer und weiter geht´s.
Das ist zwar etwas umständlich & zeitraubend, aber wenn gut was auf dem Bohrer ist geht es gleich ~20cm tiefer. Manchmal ist nix auf dem Bohrer (obwohl er tiefer ging) und die arbeit war umsonst

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Re: ein neuer Brunnen muss her, mit vielen Fragen...

Beitrag von Benutzer » Do 22. Nov 2018, 08:54

Ich sehe das du mitdenkst. :mrgreen:
Ich arbeite seit Jahren nach dem Prinzip.
Es ist Einfach, bevor du unten zu bohren anfängst dreh den Bohrer ~ 15 Umdrehungen nach links. :D
Ein kräftiger Wirbel am Seil kann auch helfen. ( Ankerwirbel Bootszubehör )
Zudem hast du so eine Sicherung, solle mal was abreisen, oder sich eine Verbindung lösen.
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