Mein Brunnen in Wolfsburg Teil 1

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Martin
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Mein Brunnen in Wolfsburg Teil 1

Beitrag von Martin » Mo 1. Okt 2018, 21:23

vll. auch eher Bohrtagebuch :D

14.5.2018 Auftakt in eurem Forum:
Hier eine kleine Vorstellung von meinem Projekt:

Ich versuche gerade in Eigenregie und ganz viel Unterstützung aus euren Fragen und Antworten einen 15m tiefen Bohrbrunnen zu bauen und mit einer recht Leistungsstarken Tiefbrunnenpumpe meinem Mädel, meinen Neffen und natürlich mir, sowie auch meinem Garten viel Spass mit einem kleinen Hohlstrahlrohr alla StarFlow-25 (was man recht einfach bei einem der großen Onlinehändlern bestellen kann) zu verschaffen :D
Außerdem wollte doch sicher ein jeder von uns früher Feuerwerhmann werden, oder?
Leider gibt es hier in meinem Baugebiet noch niemanden der sich an einem Brunnen versucht hat und daher sind die Infos zur Bohruntergrund recht spärrlich vorhanden.
Aber wer viel bohrt, hat viel Spass. Und wenn alle Nachbarn mitwirken, sollten wir da auch was ordentliches hinbekommen, hoffe ich zumindest.
Korrektur: Ja jetzt hat auch schon jemand versucht zu Spühlen.... 10m hat ergeschafft, aber anscheinend ohne Erfolg, da die Saugpumpe keine Leistung hat. Ich glaube zwar eher, das lag nicht an der Pumpe, sondern an der Wassertiefe - aktuell (also nach der Dürre) rund 6m anstatt 4,5m. Aber nun gut... ich bohr mal lieber....

Abgeschlossene Aufgaben:
Anmeldung des Brunnens auf der LBGE Niedersachsen Seite und 100 Telefonate ob das jetzt wirklich sein muss, ja, auch der Schichtenplan den ich abgeben soll, aber nicht kann.
Bestellen der Bohrutensilien, bis jetzt nur der 9m 200mm Bohrer für 90€

27.7.2018
Eine 30 minütige Bohrsession und 2 Bier in 5m Tiefe bis zu Wasserlinie (das war definitiv viel zu einfach, eigentlich wollten wir nur den Bohrer mal ausprobieren :lol: )
Jetzt noch das 5m KG Rohr zur Stabilisierung rein und das war für mich dann erst einmal der erste Schritt.

Jetzt komm ich zu Eigentlichen:

Bestellen der restlichen Utensilien...
16m DN150er Glattwandrohr von ist hier nicht gelistet als Arbeitsrohr der der Bauuntergrund vollkommen unbekannt ist.
Eine Kiespumpe (was ein Monstrum :mrgreen: )
Eine Holzklammer von ist hier nicht gelistet
Ein weiterer 150mm Bohrer
Und noch einer mit 50mm

30m 16mm geflochtenes Poyesterseil von Karnirope zum Plunschen
15m 10mm geflochtenes Poyesterseil von Karnirope für die Gewichte

Diverse Schäkel und Karabiner
Eine 16mm Seilrolle vom Kletterbedarf sowei 4 weitere kleiner Umlenkrollen (erklär ich später wofür)

So jetzt die etwas skurileren Utensilien
ein 2,5m langer 200x80er Holzbalken, von meinem Dachdecker des Vertrauens
10 3m lange 100x80er Holzbalben aus dem Baumarkt
Diverse M16 Muttern, Karosseriescheiben und 2 1m lange Gewindestangen
Ca. 10 Verstäkrungswinkel
Und rund 50 Holzschrauben mit Sechskant

Und zu guter Letzt, ne Seilwinde mit 18m Seil und 300/600kg Last
Sowie ein paar Seilschlingen, man weiß ja nie.

Werkzeug:
auf jeden Fall ne kleine Flex mit der dünnen Edelstahltrennscheibe und
meine Lieblingsworkbech von Bleck & Decker. (Das Teil sollte echt jeder haben, einfach unglaublich wie man die missbrauchen kann.)
Akkuschrauber, Knarrensatz usw. das übliche im Werkstatthaushalt. Ein Ölfitergurtschlüssel hilft übrigends auch enorm.

Und ganz wichtig noch....
...keine Panik vor Dreck. :lol:

Fotos folgen....

Erst einmal das Skurile zur Montage meines Gerüstes:
14.9.2018:
Ja ich wollte zuerst meine Aluleiter nehmen, war dann aber doch der Meinung, dass ich diese lieber für die Reinigung der Dachrinne nehmen sollte anstatt 500kg Last damit anzuheben. Was zur Folge hatte, dass ein Gerüst her musste. also mall schnelll im Internet gesucht und festgestellt: Einfach viel zu teuer.
Also dacht ich mit bau ich mir doch ein eigenes. Also meinen Dachdecker angehauen und mal doof nachgefragt, was denn so ein Balken hält. Ich sag nur so viel, ich habs vll. ein wenig übertrieben :lol:
Also weitergegoogelt und einen Zimmermannsbock gefunden. Sah recht satbil aus, also mal in groß umgesetzt und berechnet.
Kann man dann auch unter http://www.bubiza.de/download/der-zimme ... ck-t2.html selbst mal machen.
War wie in der Ausbildung vor gut 20 Jahren. Neues Werkzeug was ich nie zum Bau verwendet hätte. Aber glaubt mir ne E-Kettensäge ist bei der Arbeit echt von Vorteil.
Ja leider war es dann doch recht aufwendig, dass rund zwei Tage Vorbereitung und ein Tag Aufbau ins Land gingen.


Foto folgt...

15.9.2018
Gerüst steht, also nun noch schnell die Seilwinde montiert und angeschraubt.
Da der Balken natürlich nicht die richtige Breite zur Montage der Winde hatte, musste ich mit aus einem Meter Edelstahlgewindestange und zwei Flacheisen die Halterung selbst bauen, aber wie man sieht, noch hält allles.


Foto folgt...

28.9.2018
Wie ich hier im Forum schon lesen konnte macht es Sinn das untereste Ende nach innen anzuspitzen, also gleich mal die Flex mit dem dünnen Edelstahlblatt ausgepackt und.....
....erst mal Gedanken gemacht, weil mir das Gewinde irgendwie zu schade war. :?
Aber halb so wild, ein Rohr muss dran glauben. Und das würde ich wirklich jeden empfehlen.
Hier kam dann auch die Workbensch zum Einsatz. Super einfach konnte man das Rohr teilen und gleichmäßig innen anspitzen.

Hier mal ein Bild vom Aufbau, sieht gefährlicher aus als es ist, hält aber alles bombenfest.


Foto folgt...

Das ist das angespitzte untere Ende. die andere hälfte hab ich oben in der Holzklammer wie schon oft hier im Forum als Gewindeschutz empfohlen.

29.9.2018
Und jetzt kanns los gehen...
Da ich bereits eine Tiefe von rund 5,5m erreicht hatte und schon vor rund 2 Montagen auf Wasser gestoßen war in dieser Tiefe, dacht ich mir, dass nach der Dürre vll. noch ein paar Meter gehen. Das Bohren damals ging dermaßen einfach von Statten, dass ich bereits nach kürzester Zeit auf 5m war und eigentlich nur Feinsang gefördert hatte. Also das damals schnell besorgte 6m KG-Rohr (ja es war wirklich KG-Rohr, sollte damals aber nur zur Abstützung drin bleiben, damit das Bohrloch nicht einfällt) gezogen und mit dem 200er Bohrer nochmal rund nen Meter geschafft. Jetzt geht leider gar nichts mehr und dieser nasse feine Sand bleibt kein bisschen mehr auf dem Bohrer liegen.
Also zur Sicherheit das 6m KG-Rohr wieder rein, dient jetzt nur noch zur Abstützung und Führung.

Eine Stunde später hab ich mir dann die kleinen blauen 150er Rohre und die Holzklammer und den Ölfilterschlüssel geschnappt und mal schnell 7m Rohr in das Bohrloch abgesenkt. Wenn man die Seilschlinge und die Holzklammer in kombination verwendet, hat man ne super Sicherheit, das weder das Rohr abhaut, noch der Rücken anfängt zu jammern. Mit der Klammer und dem Ölfiterschlüssel lassen sich die 150er Rohre perfekt verschrauben und wenn eins mal wirklich klemmen sollte, ein ordentlicher Schlag entgegen der Drehrichtung auf den Filterschlüssel löst jedes festsitzende Rohr.


Foto folgt...

Oben auf der Holzklammer plazierte ich erst mal zum testen vier kleine Rasenkanten zu je 25kg. Hatte hier glaub ich mal gelesen, dass man es am Anfang mit dem Gewicht nicht übertreiben soll. Nun gut.

Als nächstes Kiespumpe raus Bohrloch geflutet und los gings.
Ja und hier fingen dann auch die Probleme an. Wo befestige ich welches Seil an der Pumpe :?
Ein Seil zum Pumpen und eins an der Winde, dacht ich mir zumindest so. war leider aber nicht annähernd so einfach.
Die zwei Schäkel passen auch beide durch die Öse und waren waren eigentlich ganz gut, jedoch da es an der Pumpe nur eine Öse zum befestigen gab, verdrehten sich ewig die Schäkel mit dem Haken der Seilwinde und dem 16mm Pumpenseil. Zum k....n! Nun gut weiter gemacht und erst ein mal ein paar mal am Seil gezogen, aber mhhh irgendwie merkich da null Anfang und Null Ende. Egal try and Error. Weitermachen und dann mal schauen was in der Pumpe ist.
Also wieder Pumpe hoch, aber plötzlich..... was das Seil der Winde ab? :o


Foto folgt....

Der Horror! Also das Stahlseil komplett eingeholt und festgestellt, dass die drecks Schließe vom Haken total verbogen war und offen stand. Glücklicherweise hatte ich ja noch das Seil zum plunschen dran. Also vorsichtig am anderen Seil versucht die Pumpe zu liften.
Dummerweise hat sich die Pumpe mittlererweile so fest am Boden festgesaugt, dass an ein manuelles heben von Hand unmöglich geworden ist. :oops:

Also alles wieder umbebaut:
Den Haken der Winde, sowie diverse andere Sicherheitstechnische einrichtungen an der Winde demontiert 8-)
Und den fetten Schäkel direkt angeschlossen.
Das Seil zum pumpen an die Winde und los gings, erst mal vorsichtig, dann Vollgas. :oops: Wieder nix! Das Teil klebt fest. 300kg interessierte die Pumpe echt Null. Auch nach 5min. unter Last. Nix! :x
Also erneuter Umbau:
Ich hätte ja wirklich nie gedacht, dass ich die Umlenkrolle der Seilwinde wirklich benötigen würde, aber ja die war die Rettung.
Umlenkrolle eingebaut und das Ende des Seils an der Winde mit dem Schäkel verschraubt.
So mit 600kg Hebelast sollte sich doch was anfangen lassen.
Und so war es dann auch. Überall knirschte und knartze das Seil sowie das Gerüst und alle gingen in Deckung, aber ... drei Kreuze ... die Pumpe hüpfte mir freudestrahlend im Rohr entgegen :D glück gehabt. Selten so viel Schiss gehabt 150€ im Boden zu versenken. Der Rest an Schäkeln und Seil hatte glücklicherweise gehalten.


Foto folgt...

Nach dieser Schmach mit dem Haken der Winde rate ich nur jedem: "Sägt das Teil ab!" Braucht eh keiner :lol:
Also jetzt bin ich nur noch mit Schäkeln am der Pumpe unterwegs, jedoch werde ich mit die Pumpe noch einmal ein wenig umbauen, damit die Seilwinde mit dem Stahlseil direkt an den Pumpenkörper hängt und nur das Seil an dem Kolben. Kiespumpe 2.0 :mrgreen: Keine Ahnung warum das nicht gleich so gebaut ist. Egal.

nachdem ich dann endlich auch mal ein wenig den dreh raus hatte und bestgestellt hatte, dass viel nicht umbedingt immer besser ist beim plunschen, rutschte das Rohr Stück für Stück in den Boden. Erst eins, dann zwei, dann drei. Mhhh sollte das wirlich so einfach sein? Der Sand wurde immer feiner und feiner und die Pumpe förderte immer weniger, wobei sie jedoch seltsamerweise gefühlt immer schwerer wurde. Vll. wurden die Arme auch einfach immer nur länger :lol:

Angekommen bei knapp 9m:
Bei 10cm vor dem nächsten Rohr ging nix mehr. Kein Sand in der Pumpe und die Auflast lag mittlererweile bei rund 250kg alias 10 Rasenkantensteine geschichtet wie bei Jenga mit Loch in der Mitte.


Foto folgt...

Also wieder der Tipp aus dem Forum, danke nochmals dafür. Auflockern oder Bohren im Rohr: OK.
Gesagt getan den dünnen 50er Bohrer mit dem gesamten Gesänge geschnappt und im Bohrloch versenkt.
Ein paar mal gedreht, hoch gezogen, wieder gedreht, usw.
Ging irgendwie sau schwer als würde ich in fast festem Silikon bohren.
Also Bohrer hoch und mals schauen ob was am Bohrer ist.
Mhhh das Rohr rutschte nicht nach und schwarze Peke war am Bohrer, teilweise Lehm, teilweise holzkohleartige trockene Brocken, teilweise eine silikonartige feste Masse :shock:
Was zum Teufel ist das? Kommt gleich Öl? :?: Helft mir bitte mal das Zeug zu indentifizieren.


Foto folgt....

Soll ich weiterbohren oder war es das für das meinen Brunnen?

Für heut ist ist erst mal Feierabend, es ist schon fast dunkel.

weiter im 2. Teil .....

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Martin
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Re: Mein Brunnen in Wolfsburg Teil 1

Beitrag von Martin » Di 2. Okt 2018, 00:12

Das Gerüst:
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Die Workbensch mit der Flex:
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Und die Aufhängund der Winde
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Hier nochmal ein Bild von den ersten Plunschversuchen
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Das erste gefürderte Material
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Es wird schwerer - also mehr Auflast
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Es geht nichts mehr ... Lehm wie Silikon in schwarz
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Holzkohleartige krümlige Brocken
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Feinster Sand in schwarz lehmig schmierig
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Feierabend mehr geht nicht. Bohrtiefe 8,8m
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1.10.2018
Zugabe: Rohr immer wieder 1m gezogen und mit der Winde und mir (ca 350kg Auflast) ca. 20mal runterflitzen gelassen und das Rohr endlich versenkt.
Mal schauen wir ich die Peke jetzt aus dem Rohr bekomme.
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