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Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Do 27. Sep 2018, 22:44
von aze2000
Hallo zusammen,

so, die Genehmigung des Landratsamtes ist da und ich hab die Bohrung meines Bohrbrunnens gestartet. Es oll ein mehr oder weniger Standard-Brunnen werden bei dem ich den Ausbau mit DN115 TNA-Rohren verwenden will. Es liegen also 2 Meter Filterrohr mit 0,3mm SW und 10 Meter Vollrohr bereit. Ebenso Klammer, Kiepumpe mit 90mm und der Erdbohrer mit 145mm. An Boden erwarte ich erstmal ne Zeitlang Sand der evtl. ein wenig in Kies übergeht. Wir werden sehen. Wasserstand bei diversen Nachbarn ist so um die 6m.

Das Bohren habe ich die letzten Tage schon erledigt und bin über die ersten 0,5m mit Muttererde und Humus bei ca. 80 cm auf ein wenig alte Ziegel die noch von der alten Scheune stmmten, die vor 50 Jahren abgerissen wurde. Hier war auch der Boden sehr hart aber nach 30min war ich da durch und es ging zügig durch Sand bis auf ca. 5,80m. Ab hier wurde der Sand ziemlich schnell feuchter wurde.

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Bei 6m kam ich jetzt nicht mehr weiter, da ich den Bohrer zwar immer wieder bis auf 6,20m runter bringe, nach dem hochziehen rutscht aber immer wieder was nach und ich denke es ist Zeit das Bohren fürs erste mal zu beenden und die Rohrtour mit 0,5m Sumpfrohr und dann mal 2m Filter und 4m Vollrohr zusammenzuschrauben und mit der Kiespumpe am Wochenende weiter zu arbeiten. Das Material für das Dreibein liegt auch schon bereit.


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Würdet Ihr hier auch das Bohren beenden und mit der Kiespumpe und Rohrtour weitermachen oder noch versuchen weiter zu bohren?

Eine Frage tut sich für mich nebenbei noch auf. Mit welcher Seite sollte denn das Brunnenrohr besser nach oben schauen. Die bei der das Gewinde innen oder außen ist. Oder ist das egal. ich würde es jetzt mal mit der Seite bei der das Gewinde innen ist nach oben setzen. Sprich das Sumpfrohr hat unten eine gerade abgeschnittene Kante (die noch leicht angeschrägt wird) und oben das Innengewinde. Und dann alles entsprechen drauf gesetzt.

Viele Grüße
aze

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Fr 28. Sep 2018, 07:56
von Eriberto
Hallo Aze,

tolle Bilder und toller Fortschritt! Mach es genau so, wie Du es planst: Muffen (auch wenn keine da sind) nach oben, ist die richtige Richtung. 50 cm Sumpfrohr sind mehr als ausreichend, da diese beim Plunschen lediglich den Sog kanalisieren und später mal den Brunnenstopfen aufnehmen. Das Sumpfrohr unten nach innen anschrägen.
Und weiterhin die Bilder nicht vergessen... :D .

Wie zufrieden bist Du mit der Bohrerkonstruktion?
Gruß
Florian

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Fr 28. Sep 2018, 08:26
von Moister
Das Innengewinde muss nach oben!
Auf der Innengewindeseite ist der Innendurchmesser wegen des reingeschnittenen Gewindes etwas größer als der Innendurchmesser des Rohres auf der Außengewindeseite.

Bei einem Standard-Brunnenkopf zum draufstecken ist in der Abdeckscheibe unten eine Stufe, die ins Rohr paßt. Deren Durchmesser ist genau passend für ein Innengewinde.
(Bei einem Außengewinde kann man den Brunnenkopf mit etwas Kraft reindrücken aber der klemmt dann und man hat Mühe ihn rauszubekommen.)
So ist es zumindest bei mir (auch DN115 TNA samt fertig gekauftem Brunnenkopf).
Deswegen würde ich auch das Brunnenrohr oben nicht absägen (weil dann das Innengewinde weg wäre und man den Brunnenkopf auf den kleineren Rohr-Innendurchmesser stecken müßte).

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Fr 28. Sep 2018, 09:49
von aze2000
Danke euch mal soweit. Kenne ja eure Berichte zum Thema Bohbrunnen die mich ja zugegebener Massen inspiriert haben das ganze jetzt anzugehen.

Ein fertiger Brunnenkopf liegt natürlich auch bereit. Und mit der "Annahme" das das Innengewinde nach oben zeigt passt dann das ganze auch. Heute mittag wird eines der Rohre noch abgesägt (50/50) und nach innen unten angeschrägt und dann schauen wir mal wie ich die 6,5m im ersten Schritt mal nach unten bringe und wie sich das arbeiten mit der Kiespumpe "anfühlt" und ob da auch irgendwas nach oben kommt. Da bin ich ehrlich gesagt schon ein wenig gespannt. Aber vorher noch das Dreibein aufstellen. Hier überlege ich noch ob ich die 3 bereitliegenden 4,5m langen Eisenrohre verewnden soll oder doch eine lange "Klappleiter". Das wird sich aber ergeben.

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Eriberto hat geschrieben: Wie zufrieden bist Du mit der Bohrerkonstruktion?
Ich kann da ehrlich gesagt nicht meckern. Hab den zufällig vor ein paar Wochen bei Ebay-Kleinanzeigen gesehen und gleich zugeschlagen. Das Handling ist natürlich schon Klasse, wenn ich mir vorstelle ich müsste da jedesmal die 7m lange Stange (oder eben noch länger) komplett ziehen, das ist schon ein Act und man braucht auf alle Fälle jemanden dazu. Hab das Gestänge 2mal mit 7m alleine raus gezogen da wackelt es ganz schön dort oben in luftiger Höhe und das Handling unten ist auch nicht ganz easy. Aber es ging.... da war mir das "am Seil ziehen" und die Spindel hochholen bedeutend lieber, auch das entleeren des Bohres ist hier natürlich besser zu handeln.

Der Bohrer an sich könnte besser sein. Bei meinem sandigen Boden war das kein Thema, aber die Spindel ist schon sehr steil. Außerdem war zumindest am Anfang das ganze nicht unbedingt "scharf", so hatte ich das Gefühl. Hab dann aber jeweils die Kanten ein wenig "geschärft" und dann passte das alles in allem.
Eriberto hat geschrieben: Und weiterhin die Bilder nicht vergessen... :D .
So, später gehts weiter und Bilder kann ich gerne liefern wenn Ihr wollt. Das kann ich bedeutend besser wie Brunnenbohren.... ;-)

Viele Grüße
Aze

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: So 30. Sep 2018, 11:31
von aze2000
so, FReitag nachmittag nach Feierabend ging es weiter.... erstmal eines der Rohre geteilt um einen halben Meter Sumpfrohr zu bekommen und dann die ersten 6,5m Rohrtour zusammengestellt und dann ins das Loch abgelassen. Parallel dazu hab ich von meinem Schwager noch 4,5m lange Eisentangen bekommen die wir zu einem 3 Bein aufgestellt haben. Mit einer Leiter (die eh in der benötigten Länge nicht vorhanden war) wäre mir das im nachhinein wohl auch etwas wackelig gewesen und der Aufwand zu abstützen ist dann wohl ähnlich als wie für das Dreibein, wenn nicht sogar mehr.... Zudem ist die benötigte Höhe schon einiges. Ca. 1,5m Rohr maxmimal unten und die Kiespumpe oben drüber hat auch ca. 1,8m Eine uralte Seilrolle aus einer alten Scheune stand auch noch zur Verfügung, welche incl. Aufhängung auch ca. 0,5m hatte. Somit war minsetmass über den Boden mit 3,5m angesagt.

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Das ganze sah von oben dann später so aus....

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Also war der "Arbeitsplatz" eingerichtet und noch kurz die Klammer montiert, ein wenig mit noch vorhandenen Pflasterplatten und großen Kopfsteinen mit Gewicht versehen und das Rohr mit ein wenig Wasser aufgefüllt und der Spaß konnte losgehen. Kiespumpe das erste mal runter und ein wenig gepumpt und dann hochgeholt. Ging soweit ganz gut und die erste Landung in die Schubkarre gekippt. Hatte sich auch schon ein wenig nach unten bewegt und mit der Zeit bekommt man richtig ein Gefühl für die Kiespumpe. Da ist in meinen Augen weniger mehr, denn durch sachte Pumpbewegungen bekommt man hier mehr rein wie durch "anreißen". Das Material was herausgeholt wurde war sandig, die Körnung muss ich im Detail noch bestimmen, hab mir für das Schichtverzeichniss ein paar Proben in Gläser abgefüllt. Wobei das in dieser Tiefe eigentlich noch egal ist, wichtiger wirds weiter unten. Ziel sind ja 12-13m. Wasserstand war übrigens immer noch ca. 5,80 - 6m unter Oberkante.

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Ehrlich gesagt merkte ich wie das heraufholen der Kiespumpe deutlich schwerer wird.Ich musste hier aufpassen, dass ich beim ziehen während dem heraufholen nicht zuweit unter dem Dreibock wegging, nicht das ich Ihn komplett "umziehe". Alleine ging das grad noch so, aber nach einigen Malen rauf und runter mit der Kiespumpe geht das schon in die Arme und gerade beim Umgreifen während dem hochziehen merkt man, das zumindest ich einen schächeren und einen stärkeren Arm habe. Nachdem es langsam auch dunkel wurde noch schnell das 8,5m Rohr montiert und mit Gewichten beschwert (es war ja noch das andere Teil des abgeschnittenen Rohres für das Sumpfrohr drauf) und Feierabend gemacht um morgen mittag weitermachen zu können. Ich hab dann eine Stunde später nochmal raus geschaut und das Rohr war fast 60cm weiter unten.... na ja, mir solls recht sein.

Samstag mittag halb 1 ging es weiter. Das 9,5m Rohr montiert und als Hife stand mir mein Neffe zur Verfügung. Zumindest bis 14 Uhr. Bis dahin war das 9,5m Rohr auch versenkt und somit waren in ca. 3h 3m Rohr reingeplunscht. Prinzipiell pressiert es mir ja nicht und ich hab damit alle Zeit der Welt, aber wenn es so weitergehen würde wäre es evtl. ja sogar an diesem Wochenende drin. Mal sehen...

Die Schubkarre die ich zum ablden verwende stand hier noch halb gefüllt vom Vortag. Hierbei ist mir aufgefallen, dass sich das Wasser das noch darin stand ein wenig ins rötlich verändert hat. Das könnt doch ein Hinweis auf Eisen im Wasser sein, oderß ich werd das auf alle Fälle mal beobachten.

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Mein Neffe musste weg und kurz nach 2 kam schon eine "Ersatzfrau" für Ihr die mir Tatkräftig mithilf. Es ging eigentlich soweit ganz gut weiter und bei ca. 9,75 bis 10m über GOK änderte sich auch das Material von Sandig in Kies. Das wäre mir ja vollkommen recht, denn wir kommen jetzt in den Bereich in dem später die Filterrohre stehen sollten (zumindest nach Plan). Das wäre auch zu schön gewesen, denn die Schicht war leider nur ca. 0,5 bis 0,75 cm dick und es ging mit sandigem Aushub in gewohnter Weise weiter.

IAls dann das vorletzte mir zur Verfügung stehende Rohr bestückt war ging es irgendwie nicht mehr ganz so flüssig weiter. Wir konnten Pumpen aber das Rohr bewegte sich eigentlich gar nicht. OK, Gewicht war nicht allziviel drauf und ich hatte mir im Vorfeld schon überlegt, mit was ich denn die Holzklammer beschweren würde. Hier wäre eigentlich Sandsäcke meine bevorzugte Option, hab es aber nicht mehr geschafft diese noch zu bestellen. Egal, wird mit den Pflastersteinen auch funktionieren. Wobei das schon ne zeimliche wacklige Angelegenheit ist. Wie gesagt, Ich hatte nicht allzuviel drauf (schätze mal so ca.80-120 Kilo) und hab mir noch ein paar Sandsäcke organisiert. Tat sich aber auch nicht viel. Ich bohrte aber auch nicht unterhalb dem Rohr, das hab ich immer wieder mal während der ganze Zeit des Bohrens ausgelotet. Ok, was passiert wenn ich ein wenig nachhelfe. Mal kurz auf die Leiter und verscuht mal mit einem Fuss das ganze zu beschweren indem ich rübersteige und ich hatte kaum den linken Fuss ein wenig belastet ging es ganz sachte nach unten. Der Rest incl. dem letzten Rohr und dem 0,5m Stück das oben jetzt noch ca. 15cm. rausscahut war dann auch gegen 18 Uhr versenkt. Ging letzendlich auch besser wie geplant.

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Mit dem letzten 0,5m Stück hab ich jetzt die Option, die Höhe in der noch zu bauenden Brunnenstube entsprechenden mit der Abdeckung anzupassen. Ich will hier ca. 25-30 cm unter der Oberfläche sein, wenn ich das ganze jetzt noch ein wenig einkürze.

So, wie gehts jetzt weiter.... und da kommen ein paar Fragen auf.

- Die braune Farbe des Wassers muss ich ein wenig beobachten, was mir am Samstag mittag auffiel. War zar den Tagsüber nicht mehr soviel, aber mal sehen was dann ein Pumpen so mit sich bringt. Bock auf Eisenhaltiges Wasser hab ich keinen, aber ändern kann man es halt auch nicht,

- Ich muss den Sand ein wenig im Auge behalten. Auf dem letzten Bild ist der Aushub" der Filterstrecke zu sehen. Sand mit ein wenig Kies gemischt. Werd das heute mal noch rocknen lassen und versuchen die Körnung zu ermitteln.

- Gestern bei Feierabend waren 12,80m Rohr versenkt und ich hab innen ne Tiefen von 12,60 gemessen. Also ca. 20cm im Sumpfrohr. Wasserstand ist übrigens weiterhin bei 5,80 bis 6m, ich hab auch keinerlei Wasser mehr hinzugefügt als wie die paar Liter zu Beginn der Kiespumpenarbeit. Also oberes Ende über der Filterstrecke bei ca. 10,30m was eine Wassersäule darüber von ca. 5m ergeben würde. Ich werd nachher mal nochmal ausloten wie der Stand heute ist. Sollte ich erstmal versuchen mit einer Pumpe den Brunnen "anzutesten" oder gleich sauber alles verschliessen (Ton liegt bereit) und dann gleich ne Teifbrunnenpumpe rein hängen....

- Den Brunnenstopfen würde ich mit Quellton machen (auch gleich mit den Rohren mitbestellt) und in einen Strumpf geben mit ca. 30-40cm Höhe und natürlich ein wenig schmaler wie der Rohrdruchmesser. Dann rein in die Rohrtour und evtl. mit der Kiespumpe noch nachdrücken. Ist das ein gangbarer Weg?

- Die Brunnenstube wird gebaut. Ich würde hier ca. 50cm um das Rohr mit einem Durchmesser von 80cm bis 1m ausheben und einen betoniertes Kanalrohr einlassen. Darin könnte dann alles soweit mal verschwinden. Als Untergrund hier eine Kiesschüttung. DAs steht aber noch nicht fest.....

Soweit so gut..... hab ich irgendwas eurer Meinung nach vergessen?

Viele Spaß beim Lesen und schönes Wochenende
Aze

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: So 30. Sep 2018, 11:54
von Benutzer
Ein tolles Ergebnis und super Beitrag hier.
Nur mir deinem Boden hab ich etwas bedenken.
Es schaut nicht so gut aus das du dort schon sandfreies Wasser bekommst.
Würde an deiner Stelle noch 2 bis 3 Meter weiter nach unten gehen.
Das Material sollte sehr viel grober werden.

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 20:18
von Coachi
Glückwunsch Herr Nachbar :-)
Das lief ja echt Bilderbuchmäßig bei dir. So hätt ichs mir auch gewünscht...
Weiterhin viel Glück und das alles klappt so wie du es dir vorstellst

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 21:13
von aze2000
Bohrbrunnen hat geschrieben:Ein tolles Ergebnis und super Beitrag hier.
Merci Dir.... vielleicht profitiert ja auch ein anderer davon so wie ich von diversen beiträgen hier.....
Bohrbrunnen hat geschrieben: Nur mir deinem Boden hab ich etwas bedenken.
Es schaut nicht so gut aus das du dort schon sandfreies Wasser bekommst.
Würde an deiner Stelle noch 2 bis 3 Meter weiter nach unten gehen.
Kann man das irgendwie austesten? Ich meine mit anpumpen und schauen ob das Wasser sehr sandhaltig ist bzw. ob sich eben Sand am Boden ansetzt was ich durch ausloten der Tiefe mal checken kann. Mir pressiert es überhaupt nicht und ich könnte 2-3 Meter immer noch tiefer gehen, vorausgesetzt man kann hier ne Zeit verstreichen lassen und es wird nicht unbedingt bombenfest. DAs ganze Material / Werkzeug is ja meines und ich muss nicht zurück geben.... ;-)
Wenn ja, würde ich das ganze evtl. mal mit einer Saugpumpe versuchen. Vom Wasserstand her bin ich ja unter 7 Meter und dann würde ich mir mal eine Pumpe organisieren.

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 21:17
von aze2000
Coachi hat geschrieben:Glückwunsch Herr Nachbar :-)
......................................
Weiterhin viel Glück und das alles klappt so wie du es dir vorstellst
Bist ja auch bedeutend weiter gekommen.... Hut ab davor. Den "Untergrund" hätte ich mir ein wenig besser gewünscht, aber das ist eben kein Wunschkonzert. Mal sehen was ich mache....

Re: Bohrbrunnen in Oberbayern

Verfasst: Mi 3. Okt 2018, 13:01
von aze2000
so, ich hab mir mal das letzte Bohrgut von den feinen Teile her angeschaut.... was denkt Ihr da drüber?

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