Mein Brunnen in Bremen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » Fr 7. Sep 2018, 06:44

Hallo zusammen,

nach der langen Trockenheit und einem enormen Trinkwasserverbrauch zum Rasen sprengen und Blumen gießen habe auch ich mich entschlossen, mich im Brunnenbau zu probieren.
Eigentlich wollte ich zuerst nur gucken, ob auf meinem Grundstück überhaupt Wasser vorhanden ist. Also kurzerhand einen 5 mtr. Erdbohrer (D=90 mm) gekauft (für 35,- EUR kann man da ja nicht viel falsch machen) und los.
Kurz die Rahmenbedingungen:
Ich wohne in Bremen in der Nähe eines Moorgebiets. Auf dem Nachbargrundstück (in ca. 20 Metern Luftlinie Entfernung) befindet sich ein Rammbrunnen, der aus ca. 6 Metern Tiefe Wasser fördert. In einer Linie bis zu meiner Bohrstelle liegt noch ein Keller, der hin und wieder unter Wasser steht (Wasser von unten).

Nun zum Bohrloch:
Die ersten 40 -50 cm bestanden natürlich aus Mutterboden, von da an ca. 50 cm weißer Sand mit Kies, nach einem Meter beginnt eine extrem harte, spröde dunkelbraune - schwarze Schicht trockener Lehm (glaube ich - belehrt mich wenn das falsch ist). Ab 150 cm grauer zäher Lehm (oder Ton?). Auf jeden Fall formbar. Diese Schicht habe ich am ersten Tag bis auf 4 Meter Tiefe angebohrt, dabei wurde es ab dem dritten Meter immer feuchter, bei 4 Metern war es dann schon richtig nass. Am nächsten Tag standen bereits ca, 70 cm Wasser in dem Loch. Von da an wurde es dann auch etwas schwerer, den Bohrer gegen den Widerstand wieder aus dem Loch zu ziehen. Trotzdem bin ich noch bis auf 5 Meter Tiefe gekommen und wenn ich den Bohrer nun aus dem Loch ziehe, kommt zwar noch immer backiger Lehm mit, aber der Bohrer tropft schon und das Wasser steht mittlerweile auch während der Bohrung ca. 150 cm in dem Loch.

Nun meine Fragen:
1. Ist das bereits Grundwasser, was von unten in die Lehmschicht drückt?
2. Lohnt es sich trotz des noch immer vorhandenen Lehms weiter zu bohren?
3. Wie sollte ich (wenn) die Arbeit fortsetzen? Meine Idee war, mit einem 120er Bohrer das Loch zu vergrößern, damit ich ein 100er Brunnenrohr zum abstützen der Bohrung einsetzen kann. Hab ihr da Tipps für mich?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Benutzeravatar

Eriberto
Beiträge: 1115
Registriert: So 15. Jun 2014, 12:51

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Eriberto » Fr 7. Sep 2018, 07:58

Hallo Nuelle,

die Frage ist, was für einen Brunnen möchtest Du denn erstellen? Ramm- oder Bohrbrunnen?
Erst dann können wir Tipps geben...
Gruß
Florian

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » Fr 7. Sep 2018, 08:59

Hallo Eriberto,

ein Bohrbrunnen wäre mir vom Prinzip her lieber (aufgrund der Haltbarkeit), wenn das nicht möglich (oder zu teuer) ist, tut's aber auch ein Rammbrunnen.

Mal angenommen ich stoße nach 6 Metern wirklich auf eine wasserführende Schicht, ist ein Bohrbrunnen mit einem Durchmesser 100 mm denn sinnvoll? Da würde ich am liebsten dann wohl mit einer ganz normalen Gartenpumpe arbeiten.

Entschuldigt, aber ich habe mich vorher nie mit dem Thema Brunnen beschäftigt und habe daher absolut keine Erfahrung.

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » So 30. Sep 2018, 19:04

Hallo mal wieder,

ich habe mich nun für einen Bohrbrunnen entschieden. Mittlerweile bin ich auf 10,5 Meter Tiefe vorgedrungen. Wasser steht bis ca. 5 Meter unter GOK im Loch. Der Boden ist grau, schluffig und noch formbar, Sandkörner sind aber klar fühlbar und es finden sich mehr oder weniger vereinzelt Kieskörner / Steine von 3 - 40 mm.
Bei den letzten Umdrehungen kam nun fester, formbarer dunkelgrauer Ton zu Tage, Sand nicht wirklich fühlbar, kein Kies. Ich denke, es handelt sich dabei um die Lauenburger Schicht. Für mich macht weiteres Bohren also wohl keinen Sinn mehr.
Ist es bei diesen Bedingungen möglich und sinnvoll den Bohrbrunnen zu errichten? Oder wäre der innerhalb kürzester Zeit "dicht" bzw. läuft bei so einem Boden zu wenig Wasser nach?

Gäbe es dabei noch weitere Probleme, die ich noch gar nicht auf dem Zettel habe (Einsturzgefahr, Erdachse gerät ins Taumeln, usw.)???

Benutzer

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Benutzer » So 30. Sep 2018, 19:10

Mach mal Fotos von deiner Baustelle.
Besonders vom Aushub und ins Brunnenrohr.

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » So 30. Sep 2018, 19:22

Mach ich, Bilder folgen morgen.

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » Mo 1. Okt 2018, 15:59

Hallo zusammen,

auf dem ersten Bild seht ihr die Baustelle.
Bild 2 zeigt den Aushub wie er frisch aus dem Bohrloch kommt.
Bild 3 zeigt das Bohrloch. Die ersten 1,5 mtr. sind gegraben, um zu kontrollieren, ob Kabel o. ä. im Weg sind.
Bild 4 ist der Aushub im getrockneten Zustand.

Bild

Bild

Bild

Bild

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » Mo 1. Okt 2018, 16:18

Kleine Anmerkung noch: Die Schicht, die ich nun erreicht habe (ohne Fotos), ist tatsächlich Lauenburger Ton. Die Mitarbeiter beim Geologischen Dienst für Bremen sind da sehr hilfsbereit. Diese Schicht ist extrem mächtig.

Die vorherigen Schichten sind schluffig, fein- bis mittelsandig / schwach kiesig
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Plunschmeister » Mo 1. Okt 2018, 19:23

Hallo,
aus diesen Schichten wirst du nicht viel Wasser fördern. Die normalen Filter mit einer Schlitzweite von 0,3 mm können auch nicht eingesetzt werden.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Nuelle81
Beiträge: 15
Registriert: Do 6. Sep 2018, 18:02

Re: Mein Brunnen in Bremen

Beitrag von Nuelle81 » Mo 1. Okt 2018, 19:32

Hab ich mir fast schon gedacht. Aber mein Grundstück ist relativ groß. Ich probier 20 Meter entfernt von der Stelle nochmal eine neue Bohrung. Kost ja nichts :D

Würde solch ein Boden denn ausreichen um den Rasensprenger ab und an mal anzuschmeißen oder für eine Schwengelpumpe?
Antworten