Mein Bohrbrunnen-Projekt

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Wassermaulwurf
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Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Wassermaulwurf » Fr 31. Aug 2018, 09:08

Hallo,

nach vielem Lesen möchte ich Euch meinen bisherigen Fortschritt zeigen und natürlich im Anschluss auch noch ein paar Fragen loswerden.
Geplant ist ein Bohrbrunnen in Kelkheim am Fuße des Taunus mit einem Durchmesser von DN115 oder DN125, ich bohre derzeit mit einem 150mm Handbohrer und stehe bei ca. 3,70m unter GOK.
Wasser staut sich über Nacht immer ca. 40cm auf (hat es auch schon bei 2,20m getan), läuft aber nicht nach. GW habe ich also noch nicht erreicht.

Hier mal ein Bild vom „Loch“:
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Probleme gab es bisher bei zwei Wurzeln in ca. 80cm tiefe (kein wirkliches Problem) und einer Tonschicht (graues extrem klebriges Zeug zwischen 2,20m und 3,40m). Es hat zwar gedauert, aber es ging weiter.

Jetzt bin ich aber in einer Schicht angelangt, in der ich nicht richtig weiterkomme und mir ein paar Tipps erhoffe. Es handelt sich um eine grobe Kiesschicht mit dicken Steinen. Der Bohrer fördert sehr wenig bis gar nichts mehr und klemmt eigentlich permanent fest. Ich muss zurückdrehen oder mit Gewalt versuchen den Bohrer zu lösen.
Das Bohrgut sieht so aus:
Bild

Bild


Wie soll ich weiter vorgehen? Einen Steinfänger bauen, die Steine aus dem Weg räumen und weiter bohren oder doch besser ein Rohr einbringen und anfangen zu plunschen? Aber ich befürchte, dass ich wegen den Steinen dann auch nicht weiterkomme.

Am Bohrgrund habe ich schon einen richtige kleine Höhle ausgebuddelt…

Gruß
Jan
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bypsa
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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von bypsa » Di 26. Mär 2019, 09:59

Hallo,
bist du weiter gekommen?
Stell doch mal ein Bild von deinem Bohrer ein.
Gruß
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm

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Wassermaulwurf
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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Wassermaulwurf » Do 28. Mär 2019, 09:46

Hallo,

vom bisher eingesetzten 150mm Bohrer kann ich dir leider keine Bilder mehr machen, den habe ich dem Besitzer bereits zurückgegeben. Der Bohrer hatte recht enge Windungen

Ich habe aber die Winterzeit genutzt und folgendes beschafft bzw. gebaut:
- 10m 115mm TNA Glattwand Brunnenrohr, der Aufbau ist wie folgt geplant:
0,5m Sumpfrohr
2m 0,5mm Filterrohr
Rest Vollrohr
- Holzzange
- 108mm Kiespumpe Marke Eigenbau gemäß einigen Beispielen hier aus dem Forum
- 110mm Bohrer und neues Bohrgestänge zum Bohren und Auflockern im Rohr
- 2 verschiedene Steinfänger (eine „Spirale“ und einen „Dreizack“ aus Baustahl)
- Elektrische Seilwinde
- Momentan baue ich noch an einem Schneidschuh für das Sumpfrohr.


Das Wasser steht im Moment ca. 1,20cm unter GOK. Im Sommer stand es bei ca. 3,30cm unter GOK. Ich habe im Sommer die 40cm abgepumpt und diese liefen nur sehr langsam (über Nacht) wieder nach. Beim Grundwasser bin ich meiner Einschätzung nach also noch nicht angekommen.

Geplante Vorgehensweise: Mit Bohren komme ich nicht tiefer, da ich zum einen durch das Wasser kaum noch Material fördere und zum anderen der Bohrer sich immer wieder an großen Steinen verklemmt. Es hat sich sogar schon eine kleine Höhle unten im Bohrloch gebildet.
Ich denke ich werden die Rohrtour einbringen und schauen, ob ich mit Kiespumpe und bohren im Rohr weiterkomme.

Ich kann leider erst nach Ostern weitermachen, da bis dahin alles verplant ist. Bilder liefere ich bei Gelegenheit natürlich noch nach.

MfG
Jan

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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Wassermaulwurf » Di 23. Apr 2019, 17:22

Hallo,

hier das versprochene Update. Von Bildern und Berichten hier im Forum habe ich mich noch inspirieren lassen, mein Sumpfrohr unten etwas zu verbessern…angeschrägt und leicht verstärkt, siehe Bilder.
Ich habe jetzt das Brunnenrohr eingebracht und konnte es mit der Kiespumpe ohne größere Schwierigkeiten und ohne Auflast bis auf 3,90m absenken.
Jetzt ist allerdings Schluss, da die Kiespumpe nicht mehr fördert und auf einem großen Stein aufsetzt. Das Brunnenrohr vibriert beim Fallenlassen der Kiespumpe. Auch mit dem Bohrer „fühle“ ich nur festen Untergrund und da bohrt sich nichts.

Wie soll ich weiter vorgehen? Das Rohr wieder ziehen und mit einem Steinfänger mein Glück probieren? Den Stein im Rohr versuchen zu zertrümmern. Oder ohne Rohr zertrümmern? Was meint ihr?

Hier ein paar Bilder:
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MfG
Jan
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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Di 23. Apr 2019, 19:27

Moin,
günstig wäre es, die Steine, wenn es deren Größe zulässt, durch das Brunnenrohr mit einem Steinefänger zu bergen. Ansonsten entsteht ein noch größerer Hohlraum.
Vorab solltest du aber die komplette Rohrtour ziehen und den 'Schneidschuh' entfernen, wenn dieser aus Kunststoff ist!
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM
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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Moister » Mi 24. Apr 2019, 00:17

Der Schneidschuh ist mir auch negativ aufgefallen. Mit Glück wird der nur ein Bremsschuh, mit Pech ruiniert er das Rohrende.
Kann es sein dass du mangels Schweißgerät in der Kiespumpe eine Holzplatte mit Blechschrauben reingezimmert hast?
Die Schrauben gehen ja mal gar nicht! Irgendwann fingert man im Loch rum weil z.B. ein Stein drinhängt (wenn er nicht gleich die Pressspanplatte zerdeppert) und reißt sich die Hand auf.
Dann hat es sich ausgebrunnenaut!
Das geht gar nicht, da kannst du auch mit einem Morgenstern Volleyball spielen.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Wassermaulwurf » Mi 24. Apr 2019, 09:19

Hallo,

der Schneidschuh ist aus 4mm dickem Aluminium. Meint ihr ich sollte den trotzdem entfernen?

Zur Bodenplatte der Kiespumpe: Ich habe mit Absicht nicht geschweißt, um das ganze schnell öffnen und die Dichtung wechseln zu können. OK, die Schrauben sind für das Arbeiten nicht optimal...ihr habt ja Recht, werde ich ändern. Die Platte selbst ist aus festem Kunststoff. Das ist Kunststoff aus dem Fensterbau zur Verkleidung der Fensterwangen. Da hatte ich noch Abfälle da und das lässt sich leicht verarbeiten. Das Ganze funktioniert bisher eigentlich gut. Sollte ich trotzdem was verändern und wenn ja, wie?

MfG
Jan
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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Mi 24. Apr 2019, 10:26

Moin Jan,
der Schneidschuh ist aus 4mm dickem Aluminium. Meint ihr ich sollte den trotzdem entfernen?
Ja!
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Gruß PM

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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Wassermaulwurf » Fr 3. Mai 2019, 10:54

Hallo,

ich habe das Rohr jetzt gezogen und beim Raufziehen schon gemerkt, dass die Nieten vom Schneidschuh einen deutlichen Wiederstand verursachen. Eure Bremsschuhvermutung war also korrekt!

Jetzt aber noch eine abschließende Frage: Soll ich den Schneidschuh ganz entfernen oder nur die Nieten entfernen und eine nicht auftragende Befestigung wählen? Ich könnte den Schuh auch aus Eisen fertigen, wenn ein Schneidschuh denn Sinn macht. Inspiriert hat mich dieser Beitrag von Coachi:
viewtopic.php?f=7&t=967&p=10675&hilit=s ... huh#p10675

Danke
Jan

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Re: Mein Bohrbrunnen-Projekt

Beitrag von Coachi » Fr 3. Mai 2019, 14:26

Mich hat der Schneidschuh komplett gerettet, ohne ihn wäre ich vermutlich nicht nach unten gekommen. Hab immer im Rohr gebohrt, das Rohr ist aber trotz hoher Auflast nicht oder kaum nach unten gegangen. Auch das fallen lassen des Rohrs mit hohem Gewicht hat nichts gebracht.

Durch den Schneidschuh konnte ich das vorgebohrte Rohr durch drehen "ganz locker" nach unten schneiden. Das ging sogar so gut das es mich geärgert hab den Schneidschuh nicht von Anfang an gehabt zu haben. Ein erfahrener Brunnenbauer weiss bzw fühlt natürlich was zu tun ist.
Generell glaube ich das es immer auf den Untergrund ankommt, könnt mir auch vorstellen das es nicht bei allen Böden so gut geht aber bei mir wars echt der Hammer :-) Und gebremst oder so hat mich der Schneidschuh eig nicht, zumindest hatte ich nicht den Verdacht
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