Brunnen überlastet

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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gznw
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Brunnen überlastet

Beitrag von gznw » Di 28. Aug 2018, 21:45

Hallo zusammen,
nachdem ich hier als Gast viele Infos für unseren Bohrbrunnen in Eigenleistung bekommen habe und diesen mittlerweile erfolgreich errichtet habe, stehe ich aktuell vor der Entscheidung, ob ich mit dem Brunnen auch unseren neuen Pool mit 50m³ Wasser befüllen kann oder ob ich ihn damit überlaste und ich ihn damit irreparabel schädige.

Hier ein paar Daten zum Brunnen:
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Gebohrt wurde ohne Arbeitsrohr, also keine Kiesschüttung um das Brunnenrohr.
Aufbau: blaues Brunnenrohr DN115
Grundwasserspiegel: -13m
Position Pumpe: -17m
Filter beginnt bei -19m
4m Filterstrecke (0.3mm Schlitz) endet bei -23m
Am Ende noch ein 1m Sumpfrohr bis -24m
Das untere Ende ist mit Kies und Lehm verschlossen
Pumpenleistung ca. 4.5m³/h
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Lt. Laborbericht wäre das Wasser geeignet für die Poolnutzung. Eigentlich war der Brunnen nur für die Gartenbewässerung vorgesehen, da die Pumpe aber etwas größer ausgefallen ist als erwartet, wäre die Nutzung für den Pool verlockend.

Wäre die Förderung von 50m³ Wasser mit voller Pumpenleistung unvernünftig, oder unproblematisch? Wie Ihr sicher wisst, steckt enorme Arbeit in einem Brunnen und man möchte ihn nicht beschädigen. Hier würde ich gerne von Euren Erfahrungen profitieren. Was ist hier machbar?

Viele Grüße
gznw
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Eriberto
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Re: Brunnen überlastet

Beitrag von Eriberto » Mi 29. Aug 2018, 07:31

Hallo gznw,

aus eigener Erfahrung: ich habe eine VidaXL Tiefbrunnenpumpe mit 750 Watt und - angeblich - bis zu 5.500 Liter/Stunde im Einsatz. Was da wirklich rauskommt, kann ich nicht sagen aber wohl bedeutend weniger.
Nun ist es schon des öfteren vorgekommen, dass ich nach ein paar Bierchen vergessen habe, die Pumpe abzuschalten. So lief diese auch schon mal >24 Stunden durch. Dem Grundwasserspiegel hat das nicht geschadet und der Pumpe auch nicht.
Wie die Verhältnisse nun bei Dir sind, kann ich nicht beurteilen. Befindet sich der Filter in einer ergiebigen Schicht, sind 50m³ kein Problem. Einzig die maximale Laufzeit der Pumpe - sofern vorhanden - gilt es zu beachten. Bei mir liegt diese bei 5 Stunden :) .
Gruß
Florian

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gznw
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Re: Brunnen überlastet

Beitrag von gznw » Mi 29. Aug 2018, 07:54

Hi,
ist also dieser Durchsatz im Filter über 12 Stunden hinweg kein Problem? Ich habe die Filterstrecke aus Sorge auch länger ausgelegt als wahrscheinlich notwendig, möchte aber nicht, dass sich nach 50m³ der Filter dann zugesetzt hat. Ich könnte ja den Grundwasserspiegel währenddessen überwachen und beobachten, ob der Grundwasserspiegel sich nach kurzer Zeit auf einen stabilen Wert einstellt, oder irgendwann dann durch einen verstopften Filter weiter abfällt. Dann wäre es aber wohl schon zu spät.
Von 7m Tiefe abwärts habe ich durchgängig Sand herausgeholt, daher gehe ich davon aus, dass über dem Filter ausreichend Wasser steht. Bisher habe ich auch keinerlei Sand im Wasser gehabt - die Pumpe hängt aber auch relativ hoch, denk ich. Was sich im Sumpfrohr abgesetzt hat, weiß ich nicht. Bisher wurden in den letzten Monaten ca. 8m³ Wasser gefördert.
Die ~4.5m³/h habe ich ausgemessen - ich dachte vor dem Kauf, dass die Herstellerangaben wohl übertrieben wären und in der Praxis "nur" die Hälfte gefördert wird. Naja, nun ist die Pumpe halt da und darf dann auch gerne fördern. Einziger wirklicher Nachteil ist die elektrische Leistung, bei der ich gerne unter 800W geblieben wäre.
Viele Grüße
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Eriberto
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Re: Brunnen überlastet

Beitrag von Eriberto » Mi 29. Aug 2018, 08:18

Kein Problem!
Sofern der Grundwasserleiter es 'hergibt', kann man auch durchpumpen.
Deine Filterstrecke (4m in SW 0,3mm) ist ausgelegt für bis zu 7,4m³/Stunde. Insofern sollte die aktuelle Fördermenge kein Problem darstellen.
Du kannst ja nach der Pool-Befüllung mal das Sumpfrohr ausloten, um zu schauen, ob Material eingetragen wurde.
Gruß
Florian

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Re: Brunnen überlastet

Beitrag von gznw » Mi 29. Aug 2018, 13:56

Cool, vielen Dank für die Info.. dann hat sich der Brunnen ja schnell gelohnt.
Viele Grüße

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Re: Brunnen überlastet

Beitrag von gznw » Do 13. Sep 2018, 22:21

Hi, als kurze Rückmeldung:
Es hat alles wunderbar geklappt und ich habe den Wasserpegel im Brunnen während der 10,5 Stunden überwacht (Einperlverfahren). Nach dem Einschalten der Brunnenpumpe ist der Pegel um 97cm gefallen und dort stabil geblieben,. Förderleistung lag konstant bei 4400 Liter/h.
Ob sich Sand im Sumpfrohr angesammelt hat, kann ich momentan leider nicht sagen, weil ich mit dem Lot nicht an der Pumpe vorbeikomme und das Herausnehmen der Pumpe recht aufwendig ist.
Danke nochmal für die Hilfe, ich hätte nicht gedacht, dass es funktionieren wird :-)
Überrascht hat mich allerdings, dass der Pegel während des Pumpens knapp 1m fällt. Nach dem Abschalten der Pumoe steigt der Pegel allerdings wieder in unter 1Minute auf den Startpegel. Da der Pegel auch nach 10,5 Stunden nicht weiter abgefallen ist, wird das wohl kein Problem sein.
Viele Grüße
gznw
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