Bohrbrunnen in Leipzig

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
Antworten

Topic author
Sebas
Beiträge: 4
Registriert: Di 28. Aug 2018, 10:22

Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Sebas » Di 28. Aug 2018, 21:01

Hallo Ihr Lieben,

nach langem Überlegen wollen wir bald mit dem Brunnenbohren beginnen und deshalb habe ich mich extra heute angemeldet um noch etwas von eurem Wissen zu profitieren
weil ich noch die ein oder andere Frage zu dem Unterfangen habe. :)

Folgendes Material wurde bereits besorgt von dem ich ausgehe das es passen sollte:
- 200mm Handbohrer mit 10m Verlängerung
- 90mm Kiespumpe
- 10 x 1m DN100 Brunnenrohr + 2x 1m DN100 Filterrohr mit 0,3mm Schlitzweite
- Umlenkrolle
- 50m Flechtleine 8mm (Bruchlast: 245daN (kg))

Die Brunnen unserer Nachbarn sind wohl alle so ca. 10m tief, weshalb ich nicht vor hatte deutlich tiefer zu gehen.
Da wir neu gebaut haben, liegt uns natürlich auch ein Bodengutachten vor, dem ich folgendes entnehmen kann:
"Auf dem untersuchten Grundstück ist der Bemessungswasserstand auf 126,2 mNHN festzusetzen."
Es wurden 2 Bohrungen gemacht mit den folgenden Grundwasserständen:
Bild

Von einem Nachbarn habe ich aber gehört, dass das noch kein Grundwasser sondern "Schichtenwasser" sein soll, da wir im oberen Bereich viel Ton/Lehm haben und einfach nix versickert,
es also quasi nur aufgestautes Regenwasser ist. Kann es also sein, dass das eigentliche Grundwasser erst deutlich tiefer kommt?

Laut RKS gibt es folgende Gegebenheiten auf den ersten Metern:

Bild

Danke schon mal für eure Hinweise und Ratschläge. :)
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Plunschmeister » Di 28. Aug 2018, 21:33

Hallo Sebas und willkommen bei uns im Forum!
Wasser, welches sich unter Tage befindet ist Grundwasser.
Die Brunnenrohre in DN 100, handelt es sich hierbei um Muffen - Rohre? Gerade bei anstehenden Lehm/Ton solltest du Glattwandrohr verwenden.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Sebas
Beiträge: 4
Registriert: Di 28. Aug 2018, 10:22

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Sebas » Di 28. Aug 2018, 21:44

Hallo! Ja bei den Rohren handelt es sich um normale Brunnenrohre mit Muffen.
Meine gelesen zu haben, dass diese Stabiler belastet werden können, weshalb ich diese besorgt habe.
Werden die anderen gar nicht funktionieren?
Sebas
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Aug 2018, 09:28

Hallo,
stabiler sind die Rohre schon. Wenn der Boden beim Bohren standfest ist und du größer als der Muffen - Durchmesser ist, bohren kannst funktioniert das in aller Regel.
Bist du aber gezwungen in der Rohrtour zu bohren, dann blockieren die Muffen im Lehm/Ton.

viewtopic.php?f=24&t=971
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Sebas
Beiträge: 4
Registriert: Di 28. Aug 2018, 10:22

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Sebas » Mi 29. Aug 2018, 09:57

Hallo Plunschmeister,

was würde das bei den beiden Bodenprofilen bedeuten die ich drin habe?

Ich interpretiere das mal so, dass ich bei einem Boden wie er bei der RKS2 aufgetreten ist ja bohren könnte, da durchgängig Lehm
und den würde ich mit dem Handbohrer bearbeiten. Bei 200mm passt doch das 100er Rohr durch.
Bei RKS1 ist zwischendurch 50cm Sand, was bedeuten würde man müsste ein Arbeitsrohr nutzen oder aber hoffen das man durch die kurze Schicht mit den Handbohrer kommt
und nicht zuviel nachrutscht?
Im Rohr bohren kann ich ja aktuell mit dem 200er Bohrer nicht und die Kiespumpe wird bei Lehm ja sicher auch nix bringen?. Deswegen die Fragen.
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Aug 2018, 13:43

Hallo,
bei RKS 2:
erfolgte zunächst ein Aufschüttung, gefolgt von Schluff und im Anschluss Ton. Von der Konsistenz her schient alles durchgängig fest zu sein.
Der angebohrte Grundwasserstand liegt bei 1,70 m.

bei RSK 1:
erfolgte zunächst auch eine Aufschüttung, gefolgt von Schluff, welcher zwischen 1,30 m und 2,10 m eine weiche, bzw. steife Konsistenz aufweist.
Ab 2,40 m bis 3,10 m, also praktisch bis zur Mittelsandschicht ist der Schluff sehr fest bis fest gelagert. Die Mittelsandschicht ist mitteldicht gelagert und dürfte einbrechen.
Ab 3,60 m bis zur nächsten Mittelsandschicht, ist der Schluff wieder von fester Konsistenz.
Interessant an dieser Bohrung ist, dass das Grundwasser in einer Tiefe von 2,25 m angebohrt wurde und dieses binnen einer Stunde auf 1,30 m angestiegen ist.
Der Schluff ist von Kies, Sand und Ton durchzogen. In beiden Fällen, so diese denn auch an deinem Bohrort zutreffen, solltest du mit einem Bohrrohr arbeiten.

Ton (in RSK 2) besitzt die Eigenschaft zu quellen, hier sitzen dann auch irgendwann die Muffen fest.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Sebas
Beiträge: 4
Registriert: Di 28. Aug 2018, 10:22

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Sebas » Mi 29. Aug 2018, 20:27

Danke für die Klasse Ausführung! :)

Da ich das 100 Rohr eigentlich gern verwenden möchte wäre für mich jetzt die Frage ob ich mir zusätzlich noch 10m Glattwandrohr als Bohrrohr besorge.
Welche Größe ist da empfehlenswert wenn ich mit den 200mm Bohrer arbeiten möchte? Und wie bekomme ich das Bohrrohr dann wieder gezogen, wenn der Ton so quilt?
Hab Bedenken, dass ich es dann einfach nicht mehr raus bekomme, oder soll ich das einfach drin lassen? Eventuell auch nur die ersten 5m wo der Ton ist und anschließend im offenen
100er Rohr plunschen? :?:
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen in Leipzig

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Aug 2018, 21:28

Hallo,
schaue einmal hier:
viewtopic.php?f=24&t=971
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
Antworten