Viel Sand im Rohr

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Brahsil
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Viel Sand im Rohr

Beitrag von Brahsil » Mo 20. Aug 2018, 14:43

Halllo, ich bin neu hier im Forum und wollte erstmal Hallo sagen und auch Danke. Ich habe hier viel gelernt und viele Tipps mitgenmmen.

Mein Projekt lief bisher folgndermaßen ab:

Mit einem Bohrer bei etwa 2,20 Meter auf Wasser gestoßen und anschließend 100er Rohre eingesetzt. Vor der Wasserschicht etwa 1,50 Meter Lehm.

Rohre bestehen aus 0,50 Meter Vollrohr, 2 Meter Filterrohr 0,5mm Schlitze und bisher5 Meter Vollrohr, so dass ich aktuell 7,50 Rohr im Boden habe. Ging bisher vom Krauftaufwand ganz passabel. Ich habe einen Plunscher ohne Kolben eingesetzt. Also keine Kiespumpe.

Seit ich auf Wasser gestoßen bin, habe ich bisher nur feinen Sand mit dem Plunscher rausgeholt. Das soll ja nicht so gut sein. Bei meiner Lotmessung im Rohr habe ich nun festgestellt, dass ich nur auf 6,20 Meter komme. Das heisst, dass ich über einen Meter Sand im Rohr habe. Ich habe allerdings nachgemessen, nachdem das Rohr frisch nach unten abgerutscht ist und danach nicht mehr geplunscht.

Ist das normal, dass man soviel Sand im Rohr hat oder mache ich was falsch? Sollte ich ohne Gewichte plunschen, wenn alle Rohre eingesetzt sind und ich aus der Sandschicht nicht rauskomme? Ich weiß, ist schwierig, aber kann man sagen, wie dick eine Sandschicht erfahrungsgemäß im Durchschntt im Norddeutschen Flachland ist. Ich hoffe ja auf Kies.

Vielen Dank.

ponG
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von ponG » Mo 20. Aug 2018, 15:05

Es ist schon nicht unüblich, dass sich der Sand von unten ins Rohr drückt. Da kommt auch mal schnell ein Meter zusammen, wenn die Baustelle mal ein bisschen geruht hat.

Wo bohrst du denn genau in Norddeutschland? In Niedersachsen zB bietet das LBEG Karten, da könntest du mal nach Bohrungen in deiner Nähe schauen. Es ist ja nicht mal gesagt, dass überhaupt was anderes als Sand kommt... Ich kenne in unserer Gegend 80m-Bohrungen, die haben nichts anderes gefördert.

Bei den Bodenverhältnissen würde ich überlegen, ob du nicht deine Filterstrecke nochmal gegen 0,3mm austauschst. Zumindest, wenn es wirklich Feinsand ist, wirst du mit 0,5mm nicht viel Freude haben.

Uwe
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von Uwe » Mo 20. Aug 2018, 15:07

Hallo.
ich habe aktuell 11 Meter im Boden versenkt und auch nur feinen Sand gefördert. Bei mir stecken unten im Sumpf von fast Anfang an auch immer1 Meter Sand.
Ich mache mir gedanken wenn ich meine Endtiefe erreicht habe.
LG

ponG
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von ponG » Mo 20. Aug 2018, 15:24

Was bei mir immer gut funktioniert hat (auch Feinsand) ist sehr sachte zu plunschen.

Legt man zu viel Schmackes an den Tag, holt der Sog zu viel neues Material ins Rohr. Bei einer Kiespumpe also den Kolben sachte ziehen und beim Plunscher nicht mit zu viel Schwung auf den Grund fallen lassen, da er sich sonst ggf. zu tief eingräbt und zum lösen auch wieder mehr Kraft notwendig ist und wiederum ein größerer Sog am Rohrende erzeugt wird.

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Brahsil
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von Brahsil » Mo 20. Aug 2018, 15:29

Moin. Wohne in Ostholstein in Schleswig Holstein. Das ganze Rohr wieder rausholen? Besteht nicht die Gefahr, dass alles zusammenbricht und 0,3 mm helfen ja auch nicht richtig weiter. Was haltet ihr von den Filtern von der Firma Lotze? Die kommen auf die Rohre oder soll ich eine Tiefbrunnenpumpe, die sandfest ist einsetzen? Ist nicht optimal, aber was soll‘s.

Ein Kollege meint, dass sich eine Glocke um den Filter mit der Zeit bildet, der den Sand abhalten soll. Stimmt das?

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Brahsil
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von Brahsil » Mo 20. Aug 2018, 15:33

Ok. Das mit dem „Sachte“ probiere ich aus. Aber muss ich es nicht nur machen, wenn ich mit dem Projekt am Ende bin und nicht tiefer will oder bereits jetzt?

ponG
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von ponG » Mo 20. Aug 2018, 16:07

Sofern du trotz des Sandes im Rohr tiefer kommst, reicht es am Ende. Bei mir wars aber meist so, dass ich nicht mehr an Tiefe gewinnen konnte, wenn ich mehr als 20cm Sand im Rohr hatte... musste mich dann erst bis kurz vor das Rohrende vorplunschen, bevor es dann wieder weiter nach unten ging.

Dass sich ein Korngerüst um das Rohr bildet ist schon richtig, aber das klappt eben auch nur, wenn ein wesentlicher Teil des umliegenden Bodens eben nicht durch die Filterschlitze passt. Sonst saugst du dir - platt gesagt - ein Loch in den Untergrund. Und eine sandverträgliche Pumpe hilft dir allein auch nicht, denn dann verstopfen dir deine Regner, oder was auch immer angeschlossen wird. Und ein Sandfilter will auch gereinigt werden usw.

7,5m sind ja noch keine Riesentiefe, darum würde ich es eher jetzt richtig machen anstatt mich später zu ärgern oder gar Schäden an umliegender Architektur zu riskieren, weil ich Unmengen Sand fördere.

Willst du mit Lotze-Filter arbeiten, plunschst du ein Arbeitsrohr ein, in das später die Rohrtour inkl. Filtern eingestellt wird. Direkt einplunschen geht nicht.

biewels
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von biewels » Mo 20. Aug 2018, 18:09

Hallo
ponG hat geschrieben:
Legt man zu viel Schmackes an den Tag, holt der Sog zu viel neues Material ins Rohr.

Kann ich nur unterstreichen. Kommt auf die Technik an.
Beim rausplunschen mit Kiesbüchse aus dem unteren Rohr hab ich mir Anfangs auch immer wieder Sand rein/hochgeholt, weil ich zu fest und zu "tief" gezogen habe.
Die letzten 30-40cm hab ich dann nur noch so fest gezogen das die Büchse gefühlt 1-2cm angehoben hat. Da brauchts nicht viel Kraft.
Als ich die Büchse dann (die ersten Zentimeter sehr langsam) hochgezogen hab war etwas mehr als 0,5l Wasser drin, der Rest Sand und Kies. So eine gute Ausbeute hatte ich mit festem/tiefen Ziehen niemals.

Gruß Mathias

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Brahsil
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von Brahsil » Mo 20. Aug 2018, 18:21

Ok. Danke Für den Tipp. Würde es etwas bringen, wenn ich mehrere Holzlatten zusammenschrauben und sie unten mit Nägel oder Ähnliches bestücke. Dann in den Sand rein und den diesen kräftig durchrühren; wäre dann die Ergiebigkeit höher?
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Eriberto
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Re: Viel Sand im Rohr

Beitrag von Eriberto » Mo 20. Aug 2018, 18:40

Brahsil hat geschrieben:Ok. Danke Für den Tipp. Würde es etwas bringen, wenn ich mehrere Holzlatten zusammenschrauben und sie unten mit Nägel oder Ähnliches bestücke. Dann in den Sand rein und den diesen kräftig durchrühren; wäre dann die Ergiebigkeit höher?
Hallo Brahsil,
nicht so umständlich! Etwas Mutterboden oder feinen Kies/Splitt ins Bohrloch (ein, zwei Handvoll) kann helfen. Ansonsten ist das Auflockern der Feinsandschicht sinnvoll. Gerne genommen: Bohrgestänge mit 'Prokelspitze' oder Kärcher Rohrreinigungsdüse.
Gruß
Florian
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