Bohrbrunnen im märkischen Sand

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Netti14
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Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Netti14 » So 5. Aug 2018, 10:19

Ich versuche seit mittlerweile fast 3 Wochen, mir einen Bohrbrunnen zu errichten. Natürlich nicht ohne Probleme...

Dazu habe ich mit nem 150er Erdbohrer vorgebohrt, bis bei knapp 2m das erste Wasser kam. In das Loch hab ich ein 160er KG Rohr rein gesteckt, nur als Schutz, das keine steine in mein Bohrloch fallen.
Ab ca. 1m kam beim Bohren feiner weißer Sand.
Dann hab ich angefangen, mein Brunnenrohr dort einzubringen. es besteht aus ca 70cm Brunnenrohr als Sumpfrohr, dann 3x 1m Filterrohr 0,3mm, danach ging es mit Vollrohr weiter. Alles in 115er blauem Brunnenrohr. Mit TNC Gewinde, ohne Muffen, also Glattwandrohr.
Das Abtäufen ging auch recht leicht, wenn ich hier von anderen Problemen lese..
Allerdings habe ich das Problem, das ich jetzt insgesamt 12m Brunnenrohr versenkt habe und immer noch diesen feinen Sand mit der Kiespumpe hoch fördere, ausschließlich feinen Sand! Ich hab mal mit dem Messschieber die Körner vermessen, liegen so um die 0,14 - 0,20mm
Also definitiv zu klein für das 0,3mm Filterrohr.

Ich habe mal testhalber nen 3/4" Gartenschlauch oben ins Brunnenrohr gesteckt, zum Spülen. Selbst mit dem bisschen, was mein 50 Jahre alter Schlagbrunnen noch bringt, läuft mir nach gewisser Zeit das Brunnenrohr über, was mir sagt, das sich die Schlitze durch den feinen Sand wohl schon zugesetzt haben. Im Normalfall hab ich jetzt fast 10m Wassersäule im Rohr.

Jetzt meine Frage: Was würdet ihr machen? Weiter bohren, in der Hoffnung, das ich auf gröberes Material komme, oder gleich kleinere Feinsandfilter (bei Lotze) bestellen und dann ne (kleinere) Rohrtour machen? Dann das 115er Brunnenrohr wieder ziehen, weil das ja mit zugesetzten schlitzen eh nix bringt.

Gruß Carsten
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Plunschmeister » So 5. Aug 2018, 10:33

Hallo Carsten und willkommen im Forum.
Jetzt meine Frage: Was würdet ihr machen? Weiter bohren, in der Hoffnung, das ich auf gröberes Material komme, oder gleich kleinere Feinsandfilter (bei Lotze) bestellen und dann ne (kleinere) Rohrtour machen? Dann das 115er Brunnenrohr wieder ziehen, weil das ja mit zugesetzten schlitzen eh nix bringt.
Ja, so solltest du es machen!!! Gute Erfahrungen wurden hier mit Lofilt gemacht.
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Gruß PM

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Netti14
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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Netti14 » So 5. Aug 2018, 12:38

Plunschmeister hat geschrieben:
Ja, so solltest du es machen!!! Gute Erfahrungen wurden hier mit Lofilt gemacht.
Ich hatte an die hier gedacht: http://www.lotze-wassertechnik.de/html/ ... 21190.html
Davon vllt. 2 Stück hintereinander, Sumpfrohr und Endkappe unten.
Da brauche ich ja eigentlich nicht bis auf 12m runter, Wasser ist bei -2m
Wenn ich mit den Filtern so bei 6-7m bin, sollte das reichen , oder? Dann könnte ich ne Tiefbrunnenpumpe so setzen, das ich mit der Saugöffnung ca 2m über Oberkante Filter bin und noch nen Meter bis wasseroberkante habe.
Muss dann das Brunnenrohr oben luftdicht verschlossen werden, damit die Pumpe sicher durch den Filter zieht?
Sorry, wenn ich vielleicht blöde Fragen stelle, aber das ist mein erster Brunnen und ich hab zwar viel gelesen, aber etliche Fragen sind trotzdem offen...
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Benutzer » So 5. Aug 2018, 12:55

Du wirst wohl so weißen Sand haben wie er für Kalksandsteine verwendet wird.
Nun es liegt an dir wie sicher dein Brunnen werden wird.
Mit 2 Meter von den Filtern ist es schon knapp, es sollten mindestens 4 sein.
Je mehr Filter um so weniger wird der einzelne belastet, je länger hält der Brunnen.
In dem Boden würde ich mit 150 mm ein Schutzrohr abteufen.
12 bis 15 Meter.
Die Filterstrecke zwischen 4 und 6 Meter, in 4"
Den Ringraum um die Filter mit einer Filterkiesschüttung auffüllen.
Mit einem Adapter auf 125 mm gehen und dann mit Vollrohr bis oben.
Das Schutzrohr / Arbeitsrohr wird wieder gezogen.
Der Brunnen wird mit einem Brunnenkopf abgeschlossen.

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von ponG » So 5. Aug 2018, 14:14

Bohrbrunnen hat geschrieben:Den Ringraum um die Filter mit einer Filterkiesschüttung auffüllen.
Ich dachte, das macht nur Sinn, wenn die Filterkiesschüttung min. 50mm stark wäre? Bei 150er Schutzrohr mit 4"-Filtern bleiben ja gerade einmal 10mm umlaufend.

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Benutzer » So 5. Aug 2018, 14:34

Das ist richtig mit den 10 mm.
In so einem Fall ist es eine kleine Barriere gegen den Feinsand.
Bei entsprechend großer Filterstrecke hält es ein wenig ab.
Man kann ja auch aus Kostengründen auf 3" gehen, was die meisten machen und dann schaut es wieder anders aus.
Ich kann auch neue User erschrecken und den Vorschlag machen mit 30 cm Durchmesser anzufangen. :mrgreen: :mrgreen:

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Netti14 » So 5. Aug 2018, 15:29

Hallo Manfred,
mein Problem ist, das ich 115er Brunnenrohr drin habe, da kann ich nicht mehr auf 125er gehen.
Ich dachte jetzt daran, mir diese 80mm Feinsandfilter incl. Vollrohr zu beschaffen und das dann in das 115er abzusenken.
Danach das 115er Brunnenrohr raus.
Die Frage ist nur, wie viele Filterstrecken ich brauche, wo ich die setze (wie gesagt, ich hab jetzt 10m Wasser im Rohr stehen) und ob ich vor dem Ziehen des 115er Brunnenrohres noch Kiesschüttung Stück für stück einbringe.
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Benutzer » So 5. Aug 2018, 15:39

Bei den Filtern darfst du nicht sparen.
Gehe auf 12 Meter und dann den Ausbau im 3".
Ist nicht ideal aber es kann reichen.
Man muss halt nach einer geeigneten TBP suchen, die darf ja auch nicht press im Rohr stecken.
Du kannst den freien Raum mit Filterkies füllen. Ob und was es bringt muss sich herausstellen.
Ist bestimmt besser als ohne.

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Netti14
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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Netti14 » So 5. Aug 2018, 15:50

Laut Lotze haben die Filter einen Aussendurchmesser von 98mm, passen also in das 115er rein. Die sollen 2,6m³ pro Meter schaffen. Reichen 3, oder doch besser 3 Stück?
Ich weiß, ne 3" Pumpe ist nicht ideal. Da muss ich mal sehen, was es da so gibt. Tipps?
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!

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Re: Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Benutzer » So 5. Aug 2018, 15:53

Die 2,6m³ beziehen sich nicht auf den Brunnen!
Das ist eine Angabe wenn die Filter in reinem Wasser stehen!
Im Boden ist es wesentlich weniger.
Von daher auch meine Filterrohr Angabe, 4 sind Minimum.
Du willst ja nicht alle paar Jahre einen neuen Brunnen bauen.
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