Bohrbrunnen in Brandenburg

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Solear
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Fr 7. Aug 2020, 13:09

Ich habe mich im Vorfeld einfach zu wenig belesen, bzw. nur über das Buch "Brunnen bohren - Das Handbuch" vom Autor Herrn Trunk. Da stand mehr oder weniger, DN115 Glattwand und Schneidschuh, so habe ich das jedenfalls mitgenommen.

Es ist nun so bei mir: Ich konnte das Rohr ja etwas ziehen und habe es dann mit Gewicht hoch und runter gedrückt bis die Rohrtour wieder gerade war. Ab einem bestimmten Punkt ging es nicht mehr weiter, auch die Sandpumpe blieb öfter im Rohr stecken: Das Rohr steht ja die ersten 10m frei im größeren Loch und hat dann nach rechts und links Wellen geschlagen durch die Auflast. Also habe ich das Bohrloch um das Rohr herum mit dem Kies verfüllt, nachdem ich das Rohr etwas gezogen (begradigt) habe. Danach blieb es auch bei Auflast gerade und rutsche gut durch bis exakt 11m. Da konnte ich noch etwas Sand holen, mittlerweile kein Sand mehr zu fördern. Es geht nicht weiter herunter.

Entweder ein massiver Stein oder beim Ziehen der Rohrtour mit den über 500 kg, wo es im Lehm steckte, ist mir der Schneidschuh abgerissen und liegt jetzt unten hochkant unter der Rohrtour.

Bin dann mit dem Riversidebohrer heruntergeganten, ich kann die Spitzen auf einer bestimmten Stellung aufsetzen, drehe ich dann, fällt der Bohrer um 5 cm und dann kann ich eine 1/2 Umdrehung nach rechts und links drehen, aber niemals weiter. Das hört sich stark nach hochkant liegendem Schneidschuh an...?
Die einzige Möglichkeit daran vorbeizukommen wäre wohl das Rohr etwas zu ziehen und dann unten einen Hohlraum zu plunschen in der Hoffnung, dass der Schneidschuh etwas seitlich wegrutscht und die Rohrtour sich dann vorbeischiebt? Das klappt aber auch nur wenn der Schneidschuh tatsächlich ab ist und nicht noch halb am Sumpfrohr hängt bzw. die Sumpfrohrunterseite nicht völlig zerfetzt ist.

Ich glaube ich komme an einer Kamerafahrt nicht vorbei, um die Situation besser zu beurteilen. Dann muss ich eine bestellen.

Oder macht es Sinn, das Bohrloch woanders neu zu erstellen? Dann mit DN150 Glattwandrohr und ohne Schneidschuh. wenigstens die ersten 10m bis zur Lehmschicht, danach kann man immernoch eine Nr. kleiner weiterbohren.

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Toenne » Fr 7. Aug 2020, 13:27

Ist der Schneidschuh Stahl oder Edelstahl? Im ersten Fall besteht ja u.U. die Möglichkeit ihn nach Ziehen des Rohrs mit einem starken Magneten zu bergen.
Aber die vorherige Kamerafahrt ist sicherlich sinnvoll, so richtig kann ich mir nicht vorstellen dass der Schneidschuh abgerissen ist.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Fr 7. Aug 2020, 13:46

Ziehe die gesamte Rohrtour, eine Kamerafahrt ist nicht notwendig!

Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass der Autor wirklich schon selbst einen eigenen Brunnen erstellt hat.
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Fr 7. Aug 2020, 13:58

Der Schneidschuh ist aus ST37, also unlegierter Stahl (sowas will man eigentlich auch nicht neben der Grundwasserpumpe haben?). Lasse ich einen Magneten ab, haftet er leicht, ich erkenne aber nicht ob an den Wänden oder unten.

Ich denke auch, um das komplett Ziehen komme ich so oder so nicht herum. Morgen werden es 35 Grad, da eher nicht, ich glaube ich muss mal etwas Pause machen. Eine Camera mit 15m Kabel habe ich bestellt, bin ja neugierig. Da gucke ich vorher rein, denke aber nichts zu sehen da feier Sand drauf liegen wird.

Ist das spannend alles. Schon krass welche handwerklichen Fähigkeiten man alles aktivieren muss: Kraft, Kopf, Schweißtechnik, Konzentration und Ausdauer, Feingespür in den Händen, handwerkliches Geschick...

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Sa 8. Aug 2020, 16:02

So,

nachdem ich gestern keinen Sand mehr fördern konnte in 11m Tiefe und ich unten mit dem Riversidebohrer etwas hartes unverschiebbares gespürt habe (evtl. die Schneidkappe), habe ich heute eine 15m Inspektionskamera heruntergelassen.
Die Qualität der Bilder war irre mies. Was ich aber gesehen habe, die 3m Filterrohr und das 1m Sumpfrohr war optisch in Ordnund. Lediglich zwischen den letzten beiden Filterrohren gab es an dem Übergang einen 2mm Spalt, vermutlich ist es beim ziehen aus der Lehmschicht je um 2mm übersprungen.
Ganz unten konnte ich nichts erkennen, alles schwarz. Ich weiß also nicht was die Ursache war. Da der Riverside sich aber in einer bestimmten Stellung nicht drehen ließ und auf den Spitzen aufgesetzt immer 5cm nach unten rutschte und dann ging nichts mehr, gehe ich davon aus, der Schneidschuh hat sich halb quer gestellt oder ähnliches.

Wollte dann die ganze Rohrtour ziehen, bei 500kg zog die WInde nicht. Mit Umlenkrolle auf 1000kg sprang erstmal das obere Rohr über, konnte ich genau sehen. Der Versatz von oben zu unten auf 1m Höhe war ca 1-2cm (also die Neigung des Rohres), aber das hat schon gereicht zum Überspringen. Habe es dann eingedreht und exakt ausgerichtet, dann sprang das ein Rohr in 6m Tiefe über (das Bohrloch hatte ich gestern mit Sand gefüllt und eingeschlemmt).
Tjoa, das untere Teil bleibt da jetzt, der obere ist draußen.

Ich fange jetzt an neuer Stelle neu an, diesmal mit 6" TNA (also Glattwand) ohne Schneidschuh von Fontario. Da zwischen 10 und 11m Wasser kommt, werde ich eine Gesamttiefe von 17m anpeilen (1m Sumpfrohr, 3m Filter 0,3 mm, 3m für die Pumpe bis Grundwasserspiegel, 10m bis GOK. Ist das korrekt nach den Empfehlungen hier? Sollte das 6" bei 10m im Lehm steckenbleiben, kann ich mit den 4,5" Rohren weiterarbeiten. Ansonsten verkaufe ich die ungenutzten Rohre hier.

Ich werde mit der Hand auf 6m vorbohren und dann mit der Sandpumpe arbeiten. Das ging leichter bei dem Kies/mS also das Handbohren bei 10m. In dem großen 6" Rohr kann ic h beim Lehm ja dann "bequemer" pulen.

Die Frage ist noch, ob ich 0,3mm Filter oder 0,5mm Filter nehme. Bei 11m hatte ich noch Fein/Mittelsand (praktisch durchgehend von oben, abgesehen von der Lehmschicht).
Anbei mal Fotos (das mit dem nassen Sand hat noch Lehmabsetzspuren von der Lehmschicht).

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Mi 12. Aug 2020, 11:25

Kurzes Update, bevor ich den zweiten Brunnen anfange (und diesmal gleich in den Brunnenbaustorys):
Ich habe die Rohrtour ziehen wollen (wie gesagt, irgendwo in der Mitte ist es abgerissen, ich vermutete bei 6m). Ich habe gezogen und gezogen und das Rohr wurde immer länger bis es 8m herausgeguckt hat. Dann wurde es kritisch mit dem Kippen und ich habe es wieder reingesteckt bis auf 5m und das Rohr abgeschraubt, dann den Rest am Stück gezogen.
Kurz hatte ich die Hoffnung, dass ich vielleicht die ganze Rohrtour ziehe nur ohne Schneidschuh, aber beim ersten Filter war dann Schluss. Ein sauberer Schnitt am Gewindeanfang des ersten Filterrohres (von oben).
In 11m Tiefe stecken also 2m Filterrohr und 1m Sumpfrohr. Und der Schneidschuh. Meine Ururururenkel werden sich dann wundern, wenn sie mal so tief buddeln und die Rohrreste finden. Der Uruurururopa hat sich da wohl etwas blöd angestellt :lol:

Anbei das Foto (links zum Vergleich ein Rohr mit Gewinde).

Ich fange jetzt 3m daneben ein neues Loch an, ich bin gerade beim Bohren per Hand. Die 6 Zoll-Rohre von fontario sind noch nicht da.


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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Do 13. Aug 2020, 09:30

Die Frage ist noch, ob ich 0,3mm Filter oder 0,5mm Filter nehme.
Sieht wie Feinsand aus! Aus diesem Grund wäre die Vorgehensweise die, wie bei Feinsand.
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Do 13. Aug 2020, 09:43

Dann passt es ja, dass ich mit 6 Zoll Rohr bohren will. Sollte dann unten tatsächlich Feinsand sein, nehme ich das 6 Zoll als Arbeitsrohr, bestelle mir 3-4m Lotze Feinsandfilter in 4 Zoll und schraube da meine eben gezogene 4 Zoll Rohrtour an. Oder ich stelle eine 0.3mm 4 Zoll Filterrohre rein und überziehe die mit Lotze Feinsandfilterstrumpf. Das wäre ja deutlich billiger. Muss ich mal sehen, erstmal muss ich mit den 6 Zoll runterkommen bis 18 m :lol:

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Do 20. Aug 2020, 07:07

Die TNA 6 Zoll Rohre sind da (fontario). Diesmal von Stüwa. Schraubt man die zusammen, sitzen die Gewinde zwar bündig längst auf, aber das Rohr ist um 2mm seitlich verschoben. Ist das normal? Bei den DN115 TNA von bunnenfilter waren die Übergänge glatt wie man es sich vorstellt.
Die 1-2mm seitliche Verschiebung sind ja an sich nicht so schlimm, nur ist die Rohrtour dann eben doch nicht ganz gerade und - was schwerer wiegt, man bleibt innen ja auch mit allen Geräten und Fallstangen hängen an den vorstehenden Kanten. Sehr ärgerlich auch, dass 5 von den 17 Rohren an den Enden Beschädigungen haben, durch den Transport, 4cm3 rausgerissen oder etwas eingedrückt. Die Transportverpackung war eben nicht außen, die Rohre lagen auf einem Holzrahmengestell, welches aber die Rohrenden nicht geschützt hat. Bei 500 € Kaufpreis habe ich etwas mehr erwartet.
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Do 20. Aug 2020, 09:30

Du solltest die Rohre reklamieren, das geht gar nicht.
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