Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

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mkollermann
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Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von mkollermann » So 18. Feb 2018, 16:52

Liebes Forum,

Eigentlich wollte ich zuerst das Brunnen-Pedia lesen, aber anscheinend habe ich hier keinen Zugriff, solange ich keine Beiträge erstellt habe.

Ich bin gerade Dabei einen Bohrbrunnen zu bohren. Mittlerweile habe ich mich mit einem 150er Handbohrer und danach einem Benzinbohrer auf 7 Meter Tiefe vorgebohrt und bin auch auf Wasser gestossen.

Jetzt ist für mich die Frage, wie ich weitertue.

Ich habe ein 115er blaues Brunnenrohr. Da hätte ich gedacht: 1 Meter Sumpfrohr, danach 2 Meter Filterrohr und dann der Rest.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht noch ein Arbeitsrohr verwenden soll, damit ich das Brunnenrohr dann von unten verschliessen kann ... ?

Das müsste ich dann allerdings erst kaufen. Das 115er Rohr liegt nun schon bei mir vor Ort.

Vielleicht kann mir das jemand beantworten, ob es einen wesentlichen Vorteil bringt, wenn ich mir noch so ein Arbeitsrohr kaufe.

Frage noch zusätzlich: die Blauen Brunnenrohre muss ich nur zusammendrehen und nicht dichten nehme ich an, weil luftdicht müssen die ja -- so nehme ich an -- nicht sein... ?

Vielen Dank im vorraus für Eure Hilfe!!

LG
Markus
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webtrack
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Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von webtrack » Mo 19. Feb 2018, 08:23

... Profis arbeiten wohl mit Arbeitsrohr, welches wieder gezogen wird. Bei uns Amateuren wird der Brunnen mit Tonpellets verschlossen. Brunnenrohre werden üblicherweise nur verschraubt - ohne Abdichtung.

Viel Erfolg und Gruß
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Edward
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Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Edward » Mi 5. Jun 2019, 12:33

Hallo.
Nur zum Verständnis: Dann werden Brunnenrohre auch nicht verklebt?
In diversen Shops werden immer auch Kleber und Reiniger für Kunststoff angeboten.

Gruß Eddy

Benutzer

Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Benutzer » Mi 5. Jun 2019, 12:51

Edward hat geschrieben:Hallo.
Nur zum Verständnis: Dann werden Brunnenrohre auch nicht verklebt?
In diversen Shops werden immer auch Kleber und Reiniger für Kunststoff angeboten.

Gruß Eddy
Die Rohre werden nicht verklebt.
Sie werden ja nicht als Saugohre benutzt.
Das Wasser läuft durch die Filterschlitze in die Rohre, vergleichbar mit einem Schlauch der ein Fass füllt.

Joachim
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Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Joachim » Mi 5. Jun 2019, 20:36

Ich hätte auch eine Frage, die mir hier einkommt.

Was hat es mit diesen Endkappen auf sich um das Rohr nach unten zu verschließen?
Ich meine, wie soll das funktionieren?

Wenn ich die Kappe gleich aufbringe, kann ich nicht mehr plunschen.
Hab ich das Rohr abgeteuft, kriege ich die Kappe nicht mehr unten drauf.

Wo ist der Fehler?

Benutzer

Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Benutzer » Mi 5. Jun 2019, 23:29

Joachim hat geschrieben:Ich hätte auch eine Frage, die mir hier einkommt.

Was hat es mit diesen Endkappen auf sich um das Rohr nach unten zu verschließen?
Ich meine, wie soll das funktionieren?

Wenn ich die Kappe gleich aufbringe, kann ich nicht mehr plunschen.
Hab ich das Rohr abgeteuft, kriege ich die Kappe nicht mehr unten drauf.

Wo ist der Fehler?
Bohrbrunnen bestehen in der Regel aus 5 Teilen.
Der Brunnenkopf -> er ist der Abschluss vom Brunnen. Hier werden nicht nur die Anschlüsse in den Brunnen geführt, sondern es ist zudem ein Schutz um um den Brunnen vor unerwünschtem eindringen von Flüssigkeiten ( Heizöl, Giftbrühe, ......... ) zu bewahren, er verhindert auch das Mäuse und Schnecken hinein fallen und vergammeln.
Die Aufsatzrohre ( Vollrohr ) sind die Verbindung zwischen Filterstrecke und Brunnenkopf. Sie variieren in der Länge, je nach Brunnen.
Die Filterstrecke -> durch sie tritt das Wasser in den Brunnen ein. Die Filterstrecke wird der Wasserführenden Schicht nach konfiguriert. Filterschlitzweite, Länge und Filterkiesschüttung richten sich nach den Bodengegebenheiten.
Die Bodenkappe -> ist der Verschluss vom Brunnen. Sie verhindert das Eindringen von "Erdreich" durch die Bodenöffnung. Sie verhindert das sich Material von unten in den Brunnen drückt und dieser sich zusetzt und unbrauchbar wird.
Das Sumpfrohr soll Ablagerungen und feines eindringendes Material auffangen. Bei einer richtigen Pflege des Brunnens wird das Sumpfrohr in einem, je nach Brunnen und Gegebenheiten, in einem zum Brunnen passenden Zeitraum entleert, abgepumpt.

Dieser Brunnenaufbau ist nur dann so zu verwirklichen wenn man mit Arbeitsrohren den Brunnen erstellt. Die dann fertig konfigurierte Rohrtour wird in das Arbeitsrohr eingestellt. Nach dem einfüllen des Filterkieses wird das Arbeitsrohr gezogen. Steht die Filterstrecke im reinen Kies kann auf eine Filterkiesschüttung verzichtet werden.

Der Bastler Bohrbrunnen.
Beim BBB wird meist aus finanziellen Gründen auf ein Arbeitsrohr verzichtet. Auch eine Anpassung der Filterstrecke an den Boden ist nicht möglich. Eine Filterkiesschüttung ist nicht machbar.
Hierbei greift man auf die feinsten Schlitzweiten zu, 0,3mm. Diese Filter müssen die sonst berechnete Schlitzweite und Filterkiesschüttung kompensieren. Im Grunde ist es eine Notlösung, welche nicht immer funktioniert ( Feinsand ).
Beim BBB muss der Brunnen unten auch verschlossen werden.
Für diesen Verschluss wird das Sumpfrohr Zweck entfremdet. Man bringt in das Sumpfrohr einen Verschluss ein, welcher den Brunnen sicher vor eindringendem Material schützt. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach den Möglichkeiten die dem Ersteller zur Verfügung stehen. ( Mit der Suchfunktion sind hier bei uns solchen Möglichkeiten zu finden. z.B. Eribertos Stopfen 2.0 :D )
Weil den meisten der Brunnenkopf egal ist und weil er zudem Geld kostet wird beim BBB oft der Brunnenkopf nicht verbaut. Auch eigene Lösungen sind hier denkbar. Der Brunnenkopf ist nach den Filtern der wichtigste Teil vom Brunnen.

Ist etwas ausführlicher geworden, es lesen ja auch noch andere die Antwort und es soll ein wenig zur Aufklärung beitragen.

Joachim
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Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Joachim » So 9. Jun 2019, 19:27

Hallo Manfred,
genau so ausführlich wie es braucht, um es vollkommen klar zu verstehen - nicht mehr und nicht weniger - ich hatte jedenfalls mehrere "Aha"´s beim Lesen, obwohl ich mich mit der Theorie schon einige Zeit beschäftigt habe.

Vielen Dank dafür!

Das Arbeitsrohr ist also mehrfach verwendbar.

Da kommen mir wieder neue Fragen ein.
:roll:

Ist es allseitig geschlossen, oder hat es auch einen Filter unten, damit Wasser eindringen kann?
Werden diese Arbeitsrohre hier in der Community weitergegeben?
Und wie / womit wird es gezogen?

Gruß,
Joachim

Benutzer

Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Benutzer » So 9. Jun 2019, 23:02

So ein Arbeitsrohr Aufbau wird je nach Brunnenbauer zusammengestellt.
Ich hatte immer an 2. Stelle ein Filterrohr. Der Anfang macht ein 50 cm lange Stück das gegebenenfalls noch bearbeitet wird.
Ein Filterrohr zu verwenden macht Sinn, weil das Wasser von außen in die Rohrtour läuft und nicht mit dem Erdreich von unten in die Rohre gedrückt wird.
Man kann das Arbeitsrohr mit einer geeigneten E - Seilwinde ziehen, oder auch mit 2 Wagenhebern unter der Klammer.
Lese dich mal durchs Brunnen Pedia und schau dir mal die Beiträge an, da findest du auf fast alles eine Antwort. :D

Joachim
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Re: Bau ohne Arbeitsrohr sinnvoll ?

Beitrag von Joachim » Mo 10. Jun 2019, 08:44

Danke Dir Manfred.
:)
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