Brunnenbau vom Moister

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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Benutzer » Sa 14. Apr 2018, 14:44

Ich bin auch schon manches mal an so einer Entleerung verzweifelt.
Mit Fremdwasser und Druckluft probiert, auch mit Gewichten.
Kommt auf den Druck im Boden an und den Boden selbst, wie er fließt.
Habe auch schon mit Bentonit probiert, ging bis nach unten und dann kam die Überraschung nach gedrückt.
Am besten ging es mit der Kiespumpe.
Diese vorsichtig im Rohr abgelassen und sehr zart unten aufsitzen lassen, dann in doppelter Zeitlupe gepumpt,
max 3 mal und wieder hoch mir dem Ding, aber so als wenn du in Nitro arbeiten würdest.
Es dürfen sich keine Bewegungen auf den Untergrund übertragen.
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » So 15. Apr 2018, 18:16

Die gelieferte Rohrrolle war widerspenstig wie eine Herde Esel.
Als Pumpensteigrohr brauche ich knapp 11m, den Rest der Rolle wieder verschnürt sonst meint man eine Anaconda will einen einwickeln.
Direkt von der Rolle kriegt man das Kunststoffrohr nie ins Brunnenrohr.
Mit ein paar Wassereimern fixiert darf sie in der Sonne liegen und jetzt nach zwei Tagen ist sie schon handzahm.

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Für die Pumpe habe ich mir einen Messinganschluss für 32mmRohr / AG 1zoll und einen Adapter IG 1zoll / AG 1 1/4zoll gekauft.
Warum kein 1 1/4zoll Rohr? Ich würde es tatsächlich nur als Steigleitung verwenden und dann 1zoll. Und mit einer Gartenwasserpipeline in 3/4zoll und 30m Länge habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht was den Druckverlust angeht. Also habe ich mich mit gutem Gefühl für die 1zoll (32mm/3mm) entschieden.
Den Adapter in den Schraubstock, Teflonband aufs Gewinde des Schlauchstutzens und schön fest reingeschraubt.
Dann Teflonband auf das Gewinde des Adapters und in die Pumpe rein. Am Pumpenstutzen ist zwar ein Sechskant aber so einen großen Gabelschlüssel habe ich nicht. Ohne Fixierung der Pumpe konnte der Adapter nicht eingeschraubt werden. Ich habe dann einen der "Zipfel" mit den Befestigungslöchern für das Halteseil in den Schraubstock eingespannt. Ein bisschen hatte ich schon Angst dass der abbricht, hat aber gehalten.

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Und weil noch Zeit war habe ich mir die Anschlussteile für den Pumpentest zusammengeschraubt. Immer schön mit Teflonband.
Auf die Pumpensteigleitung kommt ein 90 Grad Bogen.
Dann kommt der Wasserfilter mit zwei 32mm / IG 1zoll Anschlüssen (mich interessiert ob da viel Sand hochkommt... oder nur am Anfang).
Dann ein T-Stück mit IG 1/2zoll Innengewinde und ein Messingadapter AG 1/2 auf IG 1/4 und das 10bar Manometer.
Oben am Filtergehäuse ist eine Entlüftungsschraube. Eventuell kann man statt der Schraube auch ein Manometer einschrauben aber das habe ich (noch) nicht ausprobiert. Zum Testen will ich jedes Teil separat haben.
Am Ende ein Kugelhahn zur Druckeinstellung, den gab es für 32mm Rohr nicht in einem Stück, des wegen musste ich da noch einen Fitting mit 1zoll AG reinschrauben.

Bild

Wenn beim Einschalten der Pumpe Wasser gefördert wird, werde ich für den "Dauertest" den Rest der Rohrleitung ans Ende des Kugelhahnstücks schrauben, ich will ja nicht am Brunnenrohr absaufen.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » Fr 20. Apr 2018, 20:30

Heute habe ich die Steigleitung und den Brunnenkopf an die Pumpe montiert.
Vorher habe ich das Loch für das Halteseil im Brunnenkopf aufgebohrt, ein M12 Gewinde reingeschnitten und einen Krippenhaken mit Kontermutter reingeschraubt. Mit einem kleinen Schekel kann das Edelstahlseil leichter demontiert werden (die Schraube des Schekels hat einen Sicherungsdraht bekommen).
Dann noch ein kleines Loch für das Kabel des Trockenlaufschutz-Sensors und das blaue Flache Kabel in die Kabelverschraubung des Brunnenkopfs... oh mei... was ein Shice.
Ich habs mir ja schon gedacht und wurde vorgewarnt.
OK, es geht aber wenn ich das gewußt hätte, hätte ich mir eine neue Verschraubung besorgt.
Das werde ich auch machen wenn das mal wieder raus muß; dann schraube ich die alte raus, schneide sie seitlich auf um das Kabel rauszubekommen, bohre das Loch auf und montiere eine größere.
Um die da durchzubekommen muss man das Kabel zusammenrollen... am Bild sieht man es ganz gut.

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Unten habe ich den Sensor für den Trockenlaufschutz ans Rohr gemacht. Erst zwei Kabelbinder ans Rohr damit er nicht gleich verrutschen kann und dann mit Kabelbindern ans Rohr.
Danach mit Kabelbindern das Stromkabel und das Sensorkabel am Rohr befestigt. Nicht zu straff.
Um das Sensorkabel etwas gegen Zug abzusichern habe ich ein Stück Isolierung von einem alten Stromkabel drübergeschoben; dann kann man gefahrlos die Kabelbinder fest anziehen.

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Um das Sensorkabel etwas gegen Zug abzusichern habe ich ein Stück Isolierung von einem alten Stromkabel drübergeschoben; dann kann man gefahrlos die Kabelbinder fest anziehen.

Bild

Und ab ins Brunnenrohr. Das ganze ist mit Pumpe 11m lang, rein gehts alleine aber raus bekomme ich die wohl nur wenn sich eine zweite Person um den Brunnenkopf samt Rohr kümmert.
Jetzt schraube ich noch die Fittings für den Probelauf zusammen und morgen wird der Strom angeschlossen.
Schöne Grüße.
Roland
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erster Testlauf

Beitrag von Moister » Sa 21. Apr 2018, 21:00

Für den Testlauf habe ich das Steuerkästchen der Pumpe und das des Trockenlaufschutzes auf ein Brett geschraubt, in jedes Eck ein Loch damit ich das Brett mit S-Haken an die Leiter oder sonstwo hinhängen kann.
Auch in die Kabeltülle des Pumpenkästchens das Flachkabel gefummelt und dann könnte man es in die Lüsterklemme schrauben...
a. wenn man Aderendhülsen für die Litze hätte. Ich habe so was samt passender Zange aber die meisten Käufer werden sowas nicht haben. Und dann wird abisoliert, zusammengedreht und rein in die Lüsterklemme. Das sowas verkauft wird ist schon komisch.
Also: 1mm² Aderendhülsen drauf, mit der passenden Zange krimpen (mit der falschen kann die Litze recht einfach aus der Hülse gezogen werden)!

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b. wenn man sicher wäre wo welches Kabel hingehört... ach du Schande der Verdrahtungsplan ist nicht in der Anleitung sondern auf der Innenseite des Deckels (da ich den schön zur Seite gelegt hatte mußte ich echt suchen)

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Dann die Leitung des Trockenlauf-Sensors in den Stecker geschraubt (die habe ich vorher mit dem Lötkolben verzinnt).

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Und das ganze weggehängt:

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Dann den Trockenlaufschutz ohne Pumpe ausprobiert.
Ich mußte erst noch etwas einstellen... ich habs noch nicht nachgeschaut aber irgendwas ist da in der Anleitung komisch.
Eine Lampe statt der Pumpe reingesteckt und das Teil gecheckt. Um "Sensor trocken" zu simulieren habe ich einfach den Sensorstecker rausgezogen.
Passt: Wenn Sensor im Wasser leuchtet die Sensor_Led und die Relais-Led, wenn er trocken ist gehen die Leds aus und die eingestellte Zeit läuft rückwärts ab.
Pumpe reingesteckt und Pumpenschalter "AN".

Ich hatte beim Zusammenschrauben der Testverrohrung schon ein ungutes Gefühl.
Ob das dicht ist?

Bild

Und nachdem die Pumpe die ersten Liter der braunen Brühe hochgepumpt hatte und etwas Druck aufgebaut war spritzte es aus allen Rohrverbindern.
Also nochmal zerlegt und ich musste feststellen dass ich zu blöd war die richtig zusammenzuschrauben.
Ich habe die Schraubkappe abgenommen und das Rohr in den Fittich gesteckt, Kappe drauf.
Damit steht das Rohr innen am Dichtgummi an... der gehört aber übers Rohr.
Also erst den Dichtgummi aufs Rohr drauf, Rohr etwas in den Fittich, Gummiring reindröseln, Rohr ganz einschieben, schwarzen Plastikring hinschieben, weissen Klemmring vorschieben und dann mit der Kappe festklemmen.
Dicht!
Den Gummi bekommt man mit etwas Fett recht einfach zwischen Rohr und Fittich.

Bild

Also eingeschaltet.
Es kommt Wasser in "braun".
Aber nicht lange dann war Schluß. Der Sand hat ruckzuck den Filter verstopft.
Also den Filtereinsatz raus und einschalten.
Es kommt ein satter, druckloser Wasserstrahl aus dem Rohr.
Ich habs laufen lassen... gerne länger aber nach einer Minute hat der Trockenlaufschutz abgebrochen.
Da war der Pegel im Rohr also schon am oberen Ende der Pumpe.
Da hätte ich mir mehr erwartet.
Ist das die Bestätigung, dass die Filterstrecke voll Dreck und Kies ist?
Nach 90 Sekunden Wartezeit des Trockenlaufschutzes ging es weiter... wieder eine Minute. Und so ging es weiter.

Allerdings wurde das Wasser klarer. Man könnte fast meinen sauber.
Aber im Filtergehäuse sammelt sich unten immer ein wenig Sand.

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Ich habe dann den Absperrhahn zugedreht um zu sehen wie hoch der Maximaldruck ist:

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Eigentlich wie erwartet.

Dann habe ich so einen Billig-Plastikrasensprenger angeschlossen.
Druck liegt dann bei 4,8 bar und der Sprenger hat eine große Austrittsöffnung, durch die der Sand durchkommt.
Später habe ich Gardena-Regner ausprobiert. Nach einer Minute ist der Filter des Sprengers voll Sand. Da war ich wohl etwas zu optimistisch.
Mit dem einen Billigsprenger läuft die Pumpe durch (über vier Stunden), das ist schön. Da werde ich die Tage den Wasserverbrauch erhöhen um zu schauen wo die maximale Dauermenge liegt.
Den Filter habe ich dann auch nochmal ins Gehäuse eingebaut. Der ist aber auch ruckzuck dicht. Beim Wiedereinschalten kommt schwallartig Sand.

Trotzdem könnte es sein, dass die Rohrtour nochmal ganz raus muss und dann mit 4m Filterstrecke reinkommt. Dann wieder so tief wie es geht.
Aber erstmal rumpumpen.

Ach so: Die Pumpe läuft schön leise, man hört lediglich ein leises Laufgeräusch. Klasse!
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Benutzer » Sa 21. Apr 2018, 23:42

Hat die Rohrtour einen Riss?
Boden auch verschlossen?
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » So 22. Apr 2018, 09:29

Hat die Rohrtour einen Riss?
Nicht dass ich was gemerkt hätte.

Boden auch verschlossen?
75cm feiner Kies. (nachdem beim Plunschen nichts mehr aus dem Rohr rauszuholen war, nur noch eine leere Kiespumpe)
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Toenne » So 22. Apr 2018, 17:45

Sind Anmerkungen erlaubt?
- Für Flachkabel gibts Verschraubungen von Lapp: https://www.lappkabel.de/produkte/onlin ... ungen.html ; Allerdings erst ab M20, evtl. ist was passendes dabei?
- Drahtenden des Sensor verzinnt: Absolute Höchststrafe! Entweder Aderendhülsen (optimal) oder die blanken Drähte. Das Lötzinn fliesst unter Druck der Schraube, d.h. früher oder später ist diese Verbindung locker.
- Und wenn du dir noch zusätzlich etwas Gutes tun willst dann ersetze die Lüsterklemmen durch Wago 221 o.ä. oder gleich Reihenklemmen mit Federzugtechnik (aber ob die von der Höhe reinpassen?)

Schöne Grüsse
Anton
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » So 22. Apr 2018, 22:16

Sind Anmerkungen erlaubt?
Klar ist ein Forum!

ab M20
Das ist recht groß. Ich habe Gewindeschneider bis M14. Brunnendeckel durchbohren nutzt nichts weil der so dick ist dass man keine Befestigungsmutter draufschrauben kann (deswegen Gewinde im Brunnendeckel).

Drahtenden des Sensor verzinnt: Absolute Höchststrafe!
Nix, die Höchststrafe gibts bei Litze in Lüsterklemme!
Ich habs auch nur gemacht weil das Kabel nur provisorisch angeklemmt wurde und weil es nur ungefährliche Kleinspannung hat.
Sollte die wegbrechen, etc kann auch nix passieren weil das die Pumpe ausschalten würde.
Wenns mal richtig verlegt wird kommen da Aderendhülsen drauf. Ich schwöööör!

Am Kasten bau ich ansonsten nichts um. Zwei Jahre Garantie!
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » Mo 30. Apr 2018, 20:38

Nach einer Woche rumspritzen mit dem billigen Plastik-Rasensprenger ist das Sandproblem etwas besser geworden.
Es ist noch Sand im Filter aber ich kann auch die Gardena Regner verwenden, aber ab und zu müssen die Regner-Filter saubergemacht werden.
Ich habe den Verdacht dass das Sandproblem mit höhrer Wasserfördermenge größer ist.
Die Pumpe wäre locker in der Lage vier der Gardena-Regner gleichzeitig zu betreiben. Mal schauen vielleicht probiere ich das kommendes Wochenende nochmal im Dauerbetrieb aus.
Heute habe ich erstmal den Rasen gemäht und kräftigst gewässert.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Brunnenbau vom Moister

Beitrag von Moister » Do 10. Mai 2018, 21:42

Inzwischen hat sich das Sandproblem entschärft.
Ich habe mir auch die richtige "Sandfilterentleerungs-Strategie" zugelegt, d.h. wenn ich den Filter wegschrauben will schalte ich die Pumpe ab, warte bis der Wasserstrom steht, der Sand fällt vom Filtereinsatz runter ins Filtergehäuse und dann schraube ich das Filtergehäuse ab. manchmal habe ich die Pumpe dann bei abgeschraubtem Filtergehäuse laufen lassen. Dann Filtereinsatz auswaschen und Filter montieren. Eigentlich logisch aber ich hab mir durch so manche Aktion Sand ins Rohr und damit zu den Regnerfiltern gespült.
Ich habe zwar immer noch etwas Sand im Filter aber er wird nur minimal mehr. Ich habe eigentlich kein Problem die vier Rasensprenger im Dauerbetrieb laufen zu lassen.
Wenn es interessiert: Die Pumpe, 10m Steigleitung in 1zoll (Wasser bei 6,5m), 40m 1zoll Rohrleitung, ein Gardena 4fach Verteiler und an jedem Ausgang ein Schlauch (8m, 25m, 30m, 37m) und offene Schlauchenden (so war es zum "Spülen"); da stehen 2bar am Manometer (wenn ich den vierfach Verteiler samt Schläuchen vom Rohr wegnehme geht das Manometer auf Null).
Auch bei diesen 2bar "Gegendruck" liefert die Pumpe mehr Wasser als der Brunnen hergeben will, d.h. nach ein paar Minuten ist Ende und der Trockenlaufschutz schaltet ab.

Momentan habe ich noch andere Sachen zu machen.
Dann werde ich mich an die Dauer-Maximalwassermenge herantasten... und dann schau ich mal weiter.
So langsam krieg ich schon Bock...
Schöne Grüße.
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