Die Kiespumpe, welche keinen Bock mehr hatte...

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Seth
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Die Kiespumpe, welche keinen Bock mehr hatte...

Beitrag von Seth » Fr 23. Apr 2021, 21:49

Moin Mädels,

ich möchte heute gerne mal mit euch eine Story teilen und in Erfahrung bringen, ob schon einmal jemand solch einen Fall hatte.

Meine Bohrstelle sieht so aus:

viewtopic.php?f=58&t=93
PM


Nach allem Aufbau, begann ich am Dienstag mit dem Erdbohrer, zack, nach 3,5m Grundwasser.
Also ein Schutzrohr aus KG reingeschoben, dann das Brunnenrohr, bestehend aus:
-0,5m Sumpfrohr
-3m Filterrohr 0,3mm
-1m Festrohr
-0,5m Festrohr mit Holzzange
Rohr DN 115
Kiespumpe 108mm

Ist mein erster Brunnen, dementsprechend tastete ich mich an das Plunschen ran.
Ich füllte das Rohr mit Wasser und zog rasch an der Kiespumpe und siehe da, es funktionierte!

Rasch machte ich am Dienstag und Mittwoch Meter! ich lag am Mittwoch Abend bei gut 6,5m Tiefe.
Am Donnerstag war ich bei 9m Rohr versenkt und "nur" 8m Tiefe im Rohr, komisch dachte ich mir.
Da wird wohl die Kiespumpe nicht hinterherkommen, also kurzerhand Gewicht entfernt und weiter geplunscht.
Ich hatte dann gute 8,7m im Rohr, auf einmal ging jedoch nichts mehr...

Die Kiespumpe war fest, lies sich weder mit der Seilwinde noch mit dem Zugseil nach oben ziehen.
Ich war gefrustet, hab ich mich vermessen? Ist die Kiespumpe Tatsache tiefer gewesen und unter das Brunnenrohr geraten?
Verdammt... 180€ in der Erde versenkt...

Ich habe dann Stück für Stück das Brunnenrohr mittels Wagenheber angehoben und jedesmal das Windenseil auf Spannung nachgezogen, in der Hoffnung, dass die Pumpe sich grade rückt und rauskommt, nichts da...
Alles in allem holte ich 2,5m Brunnenrohr heraus, dann war das obere Ende der Rüstung erreicht, höher ging nicht, die Seile gingen ja durch und das Rohr konnte nicht entfernt werden.
Ich, voll gefrustet, schnell ne neue Kiespumpe bestellt, in der Hoffnung, diese trifft morgen, also am Samstag ein.

Eins war mir jedoch Spanisch... Zog ich an dem Zugseil des Kolbens (Kiespumpe) hörte ich ein "Dong", der Kolben schlug gegen die Rohrwandung, wie kann das aber sein???

Heute kam mein Vater vorbei und wir machten uns Gedanken, wir trennten das Windenseil und entfernten die oberen 2,5m, fädelten das Zugseil erneut ein und auf einmal hoben wir zu zweit am Seil das gesamte Brunnenrohr aus dem Bohrloch heraus.
Stück für Stück kam Meter für Meter heraus, ergo, die Kiespumpe war nicht verloren, aber wo war sie dann, wenn nicht unter dem Rohr?

Nach gut einer Stunde hatten wir das Problem gefunden, die Kiespumpe war durch kleine Steinchen (ca. 0,5-1cm) in dem Rohr verkeilt.
Wir mussten die Pumpe mittels Holz und Hammer aus dem Rohr rausschlagen.


Kann mir jemand sagen, ob wer sowas schon einmal hatte?
Wenn ja, wie kann man das verhindern?
Habe ich alles richtig gemacht mit der Entscheidung alles rauszuholen?
Oder war das grundlegend verkehrt und es wäre auch anders gegangen?

Ich bin für konstruktive Kritik offen :)


MfG Christof
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Thoralf
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Re: Die Kiespumpe, welche keinen Bock mehr hatte...

Beitrag von Thoralf » Fr 23. Apr 2021, 22:22

N'abend Christof,

so was ist schon Mist. Erst recht bei 9 Meter Rohr. Zum Glück ist die Pumpe nicht weg... :)

Bei mir waren es nur 2 Meter. Allerdings bei einem Plunscher. Habe ich hier: viewtopic.php?f=63&t=2075 beschrieben (2. und 3. Beitrag). 108 mm Plunscher im 125er Rohr. "Rien ne va plus", wie der freundliche Croupier sagt. Musste ich auch rausziehen und sehr mühevoll voneinander trennen. War sowas von verkeilt. Habe nachdem es ein zweites Mal dieselben verdächtigen Knirschgeräusche gab, nicht weitergemacht, sondern eine Kiespumpe gekauft. Damit ging es dann ohne Probleme. Allerdings habe ich sie auch immer vorsichtig runter gelassen, nicht plumpsen lassen. Vielleicht war es das.

Wie das mit dem Kies verhindert werden kann? Ich hatte diese Frage schon separat im Kiespumpemforum gestellt: viewtopic.php?f=12&t=1777 Da kannst Du auch noch in den Antworten nachlesen. Moister hatte eine Anmerkung geschrieben, dass auch bei Kiespumpen Kies nach oben rausgespült werden kann. Und Plunschmeister hatte empfohlen, den Kolben nicht bis Anschlag zu ziehen.

p.s. bitte nutze besser picr.de zum Bilder einfügen - das ist der hier im Forum erwünschte werbefreie und kostenlose Platz zum Bilder hochladen/einfügen. (Anmeldung erforderlich). So wie oben unter viewtopic.php?f=58&t=93Bilderupload beschrieben.

LG und Viel Erfolg! Wer steckenbleibt darf nochmal.
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
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andreas kr
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Re: Die Kiespumpe, welche keinen Bock mehr hatte...

Beitrag von andreas kr » Sa 24. Apr 2021, 09:42

Hallo Christof,

mit der von Dir gewählten Kiespumpe verbleiben ja maximal 0,7 cm Spiel, wenn die Pumpe auf der gegenüberliegenden Seite am Rohr anliegt. Das kann gut gehen, muss es aber nicht.

Neben kleinen Steinen, kann auch dem Sicherungsseil und auch das Stahlseil selbst zum Verklemmen der Pumpe führen, wird eine Zugbewegung oder das Fördern der Pumpe nicht korrekt ausgeführt.

Bei einen 115er Rohr würde ich die 90er Kiespumpe vorziehen. Die 108er Pumpe wirst Du mit wenig Verlust über die üblichen Portale gerade in dieser Jahreszeit gut los.

Grüße

Andreas
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