Gartenbewässerung mit Brunnen Neuinstallation

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Marcel3380
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Gartenbewässerung mit Brunnen Neuinstallation

Beitrag von Marcel3380 » Fr 12. Aug 2022, 11:11

Hallo und ein Dankeschön für die interessante Berichterstattung bis jetzt schon.

Ich bin Neuling im Thema Brunnenbau und automatische Gartenbewässerung und versuche mich gerade in dieses Thema einzufinden.
Handwerklich denke ich begabt ;-) Ausbildung zum Elektrotechniker vorhanden, demnach sind elektrische Anschlüsse kein Problem ;-).

Ich plane gerade den Garten neu anzulegen und möchte hierfür einen Brunnen anlegen.
Über die Nachbarschaft habe ich schon erfahren, das Wasser ab ca. 10 m Tiefe vorhanden ist.
Wenn ich jetzt soweit alles richtig verstanden habe benötige ich dann ja eine Tiefbrunnenpumpe.

Aus meiner Berufserfahrung heraus, weiss ich aber auch das ständiges ein und ausschalten der Pumpe natürlich auf die Lebensdauer geht, demnach versuche ich ein System mit Vorlagebehälter aufzubauen.
Der Brunnen wird voraussichtlich Ende August/Anfang September gebohrt.
Angedacht ist ein Rohr mit 125mm Durchmesser.

Meine Fragen beziehen sich auf den Aufbau.

Hinter der Tiefbrunnenpumpe würde ich einen automatischen Druckschalter setzen als Beispiel Grundfoss PM1.
Danach käme das Ausdehnungsgefäss als Beispiel für mich 150 Liter.
Jetzt wird es dann etwas komplizierter für mich.
Ich hätte gerne versenkbare Bodenregner für den Rasen, wird hier für jeden Regner ein separates Rohr gelegt und nachher über Beispielsweise Gardena Wasserverteiler automatic verteilt?
Kann ich dann für das Beet auch zusätzlich Tropfbewässerung mit einfügen?


Wäre für konstruktive Vorschläge dankbar.

Danke und schönes Wochenede.
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Thoralf
Beiträge: 717
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Gartenbewässerung mit Brunnen Neuinstallation

Beitrag von Thoralf » Fr 12. Aug 2022, 14:19

Moin Marcel,

Willkommen im Forum.

Ganz kurz zu einem Teil Deiner Fragen, zu Speicher und Druckschalter.

Das PM1 ist ein Schaltautomat AKA "Presscontrol". Ich würde für Betrieb am großen Druckbehälter eher zum PM2 raten, der ein echter Druckschalter mit Ein- und Ausschaltdruck ist. (Fest eingestellte Druckdifferenz 1 bar). Bei 1 bar Differenz hast Du wenn ich mich richtig erinnere ca. 20% nutzbares Volumen. Das sollte bei Deinem großen DB ausreichen.

Du schreibst noch nichts zur Pumpenauslegung, aber wenn Du z.B. eine kräftige Pumpe hast, dann betreibst Du mit einem Schaltautomat (PM1) Deinen Druckbehälter bei hohem Enddruck der Pumpe.
Erst recht, wenn Du Tropfschläuche verwendest, dann bist Du AFAIK auf einen moderaten Druck angewiesen. (habe selbst keine Erfahrung mit Tropfschläuchen, aber ich meine, die brauchen eher 2,x bar als 5,0 bar)

Das ständige Ein- und Ausschalten macht die Pumpe nicht unbedingt kaputt. Im Druckschalter-Bereich des Forums hatte ich das mal zusammengesucht...
(...bei Grundfos...) findet man sogar 2 Angaben für die maximalen Einschaltvorgänge: max. 100 mal pro Stunde und max. 300 mal am Tag. Die Angabe pro Stunde ist die eben genannte Grenze aus thermischer Sicht. (...) Die zweite angegebene Zahl (300 Schaltungen/Tag) ergibt aus thermischer Sicht keinen Sinn, denn die thermische Zeitkonstante solcher Pumpen dürfte eher im Minutenbereich liegen. Die Zahl von 300 Schaltungen pro Tag wird wohl eher angegeben, weil man aus mechanischer Sicht, z.B. Materialermüdung von mechanischen Teilen, innerhalb einer Lebensdauer von z.B. 10 Jahren nicht mehr als z.B. 1 Mio Starts haben möchte. Und zufällig sind 10 Jahre x 365 Tage x 300 Schaltvorgänge etwa 1,1 Mio. Im üblichen Gartenbereich (was hier im Forum der häufigste Anwendungsfall sein dürfte) kommt man pi mal Daumen auf vielleicht 100 Bewässerungstage im Jahr mit 3 bis 5 Stunden Dauerbetrieb der Pumpe. Bei z.B. 50 Schaltungen pro Stunde, kommt man in 500 Stunden auf 25.000 Pumpenstarts/Jahr. Das bedeutet, man hat die 1 Mio. Einschaltvorgänge in 40 Jahren erreicht.
Dort gibt es auch Formeln zur Berechnung Druckschalter usw.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe

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Marcel3380
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Re: Gartenbewässerung mit Brunnen Neuinstallation

Beitrag von Marcel3380 » Do 18. Aug 2022, 16:08

Hallo Thoralf,

Danke für deine sehr gute Beschreibung, in der nächsten Woche kommt der Herr der den Brunnen bohren soll, ich denke dann weiß ich mehr, vor allem was die Tiefe angeht und was ich dann für eine Pumpe benötige, den DB muß ich nochmal verkleinern höchstwahrscheinlich, da ich sonst Platztechnisch Probleme bekomme.

Jetzt sollen schon mal ein Schachtring 1000mm und ein Schachtkragen gesetzt werden. Da werde ich denke ich Ende nächster Woche hoffentlich mit Starten können, dann kann ich euch auch mit Bildern der Baustelle auf dem laufenden halten.

In der Zwischenzeit werde ich mich schon mal in den PM2 einlesen.

Danke nochmal.

Gruß
Marcel

Thoralf hat geschrieben:
Fr 12. Aug 2022, 14:19
Moin Marcel,

Willkommen im Forum.

Ganz kurz zu einem Teil Deiner Fragen, zu Speicher und Druckschalter.

Das PM1 ist ein Schaltautomat AKA "Presscontrol". Ich würde für Betrieb am großen Druckbehälter eher zum PM2 raten, der ein echter Druckschalter mit Ein- und Ausschaltdruck ist. (Fest eingestellte Druckdifferenz 1 bar). Bei 1 bar Differenz hast Du wenn ich mich richtig erinnere ca. 20% nutzbares Volumen. Das sollte bei Deinem großen DB ausreichen.

Du schreibst noch nichts zur Pumpenauslegung, aber wenn Du z.B. eine kräftige Pumpe hast, dann betreibst Du mit einem Schaltautomat (PM1) Deinen Druckbehälter bei hohem Enddruck der Pumpe.
Erst recht, wenn Du Tropfschläuche verwendest, dann bist Du AFAIK auf einen moderaten Druck angewiesen. (habe selbst keine Erfahrung mit Tropfschläuchen, aber ich meine, die brauchen eher 2,x bar als 5,0 bar)

Das ständige Ein- und Ausschalten macht die Pumpe nicht unbedingt kaputt. Im Druckschalter-Bereich des Forums hatte ich das mal zusammengesucht...
(...bei Grundfos...) findet man sogar 2 Angaben für die maximalen Einschaltvorgänge: max. 100 mal pro Stunde und max. 300 mal am Tag. Die Angabe pro Stunde ist die eben genannte Grenze aus thermischer Sicht. (...) Die zweite angegebene Zahl (300 Schaltungen/Tag) ergibt aus thermischer Sicht keinen Sinn, denn die thermische Zeitkonstante solcher Pumpen dürfte eher im Minutenbereich liegen. Die Zahl von 300 Schaltungen pro Tag wird wohl eher angegeben, weil man aus mechanischer Sicht, z.B. Materialermüdung von mechanischen Teilen, innerhalb einer Lebensdauer von z.B. 10 Jahren nicht mehr als z.B. 1 Mio Starts haben möchte. Und zufällig sind 10 Jahre x 365 Tage x 300 Schaltvorgänge etwa 1,1 Mio. Im üblichen Gartenbereich (was hier im Forum der häufigste Anwendungsfall sein dürfte) kommt man pi mal Daumen auf vielleicht 100 Bewässerungstage im Jahr mit 3 bis 5 Stunden Dauerbetrieb der Pumpe. Bei z.B. 50 Schaltungen pro Stunde, kommt man in 500 Stunden auf 25.000 Pumpenstarts/Jahr. Das bedeutet, man hat die 1 Mio. Einschaltvorgänge in 40 Jahren erreicht.
Dort gibt es auch Formeln zur Berechnung Druckschalter usw.

LG
Thoralf

Lumpi
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Registriert: Sa 28. Jul 2018, 13:30

Re: Gartenbewässerung mit Brunnen Neuinstallation

Beitrag von Lumpi » Fr 19. Aug 2022, 09:31

Moin,
denke auch mal über einen mechanischen Druckschalter wie zB den Condor MDR5/5 oder 5/8 nach. In Verbindung mit einem Speicher ist das immer meine erste Wahl.
Wenn du Platz für mehr Speichervolumen hast, würde ich es evtl. größer dimensionieren.

Zu der Beregnungsanlage kann man schlecht pauschal etwas sagen.
Wie groß ist denn dein Garten?
Wie viel Fläche willst du mit wie vielen Regnern bewässern?

Ich bin eher ein Freund von mehreren Kreisen, so daß man diese auch individuell schalten kann.
Es muß ja nicht jeder Regner einzeln angesteuert werden, aber mehrere Gruppen zentral zusammen fassen klappt oft recht gut.
An ausreichender Rohrgröße nicht geizen.

Die Tropfbewässerung würde ich immer einzeln schalten. ...und mit Druckminderer! Dann kannst du den Kreis evtl immer noch zu einem oder mehreren der Regnerkreise zuschalten.
Vor allem haben meist die Pflanzen, wo eine Tropfbewässerung entlang kommt, ein anderes Wurzelsystem als die Gräser in der Rasenfläche.

Wasser kann nur an der Oberfläche verdunsten! Daher rate ich auch dazu, weniger oft, aber dafür tiefgründig zu bewässern. Das spart einiges an Wasser und kommt den Pflanzen auch entgegen.
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