Ein freundliches Hallo aus Potsdam

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little.io
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Ein freundliches Hallo aus Potsdam

Beitrag von little.io » Sa 11. Nov 2017, 12:38

Hallo in die Runde,

Lars, 44; lebe in Fahrland und habe mich auch mit gefährlichem Halbwissen an das Thema "Brunnenbau im Selbstversuch" gewagt. Als Gartenfan hat man es hier in Brandenburg, als Streusanddose der Nation, nicht so einfach. Lange habe ich mich mit dem Gedanken herumgeschlagen einen Brunnen bohren zu lassen. Im Buschfunk habe ich aber immer wieder vernommen, dass Nachbarn in der näheren und weiteren Umgebung nach ein paar Jahren nur nich trockene Brunnen hatten. Ich habe nicht hinterfragt, ob sie die Brunnen in Eigenregie erstellt oder bauen haben lassen. Also habe ich immer wieder Abstand vom Thema genommen.
Nun hat aber ein Kumpel hier im Wohngebiet das "Problem" selbst in die Hand genommen und einen Brunnen erstellt. Ich habe dann mit ihm gesprochen und das hat mich natürlich sehr motiviert, dieses Thema auch noch einmal aufzugreifen. Gesagt - getan.
Ich habe dann hier lange als "stiller Teilhaber" mitgelesen und dabei auch viel erfahren. Dafür herzlichen Dank.
Vor zwei Wochen habe ich dann angefangen. Vorab hatte ich mir noch alle Daten herangeholt, die für dieses Unternehmen wichtig sind. Aus den Erzählungen wusste ich, dass die noch funktionstüchtigen Brunnen in der näheren Umgebung eine Endtiefe zwischen 14-15 m haben, Grundwasser liegt ab ca. 9m an. Im Wohngebiet (neu gebaut), welches ca 1km entfernt liegt, sind die Brunnen ca. 23 m tief. Habe dann extrem motiviert mit einem 200mm Handbohrer angefangen ein Loch in meinen Garten vorzutreiben. Das ging 7m auch ziemlich flott. Unter einen ca 30.cm starken Mutterbodenschicht ging es bis ca. 7m auch zügig durch Sand abwärts, keine Steine. Bei 2m lag eine schwache Lehmschicht (30cm stark), etwas langsamer, aber machbar. Ab 6,5 m stand dann Wasser im Bohrloch und die nächste Lehmschicht hat begonnen. Da ich ja sehr motiviert an die Sache herangegangen bin, habe ich diese angebohrt - natürlich mit einem kleineren Bohrer. Das hatte ich ja hier im Forum schon gelernt, sonst wäre ich da sicher schon sehr verzweifelt gewesen. Dieser Lehm hatte eine knetartige Konsistenz und ließ sich, trotz Wasser im Bohrloch, mit einem Spachtel von der Bohrschnecke als ganzen abheben. Nach knapp 8m hatte ich diese Schicht hinter mir gelassen. Nunmehr steht die nächste Lehmschicht an. Hier hat der Lehm eine breiige Konsistenz, manchmal durchsetzt von kleinen Steinen und lässt sich nur schwer vom Bohrer lösen. Krisengespräch mit dem Kumpel ergab, dass er ähnliche Verhältnisse hatte und dann sein Brunnenrohr eingesetzt hat und dieses mit viel Gewicht und Bodenlockern und plunschen und mit sehr viel Anstrengung vorangetrieben hat.
Wenn ich die Profis hier im Forum richtig verstanden habe, wäre es ebenfalls möglich, eventuell sogar besser, ein Arbeitsrohr zu setzen und unbedingt das Wasser aus dem Bohrloch zu bekommen und anschließend dann mit einem kleineren Bohrer im Rohr weiter zu bohren? Ich habe schon mal 12m 6Zoll Brunnenrohr, welches ich dafür einsetzen könnte und wäre dann ja immer noch in der Lage dort drin ein 4 Zoll Rohr einzusetzen, um ggf. eine 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe zu installieren. Ich würde gern so verfahren, letztendlich fehlt mir aber die Erfahrung, wie sich das weitere Verfahren gestaltet. Deshalb bin ich hier, weil hier ja die Erfahrenen sind. Deshalb bitte nicht mit dem Kopf schütteln, wenn ich hier meine Fragen stelle.
Das Wasser entferne ich manuell oder gibt es auch Schmutzwasserpumpen, die diese Förderhöhe (derzeit 8,50m) und die großen Schwebeteile, die höchstwahrscheinlich im Wasser schwimmen bewältigen?
Falls ich die Bohrung trockenlegen kann, derzeit müssten dort ja ca 2m Wasser stehen, drückt dann wieder das Wasser von unten nach, weil ich ja dachte, dass Lehm kein Wasser durchlässt? Oder stammt die derzeitige Wassersäule aus Schichtenwasser, welches sich auf der Lehmschicht sammelt und dann seitlich eindrückt?
Eine Frage noch für die Glaskugel: Hat jemand Erfahrung, wie sich der Lehm dort unten dann verändert? Wird er ggf. fester, so dass man ihn schneiden und auch nach oben bringen kann? Derzeit habe ich ja immer das Gefühl, dass ich zwar ohne Probleme in diese Schicht schneiden kann, das stehende Wasser aber alles wieder vom Bohrer herunterspült.

Sorry für den langen Text. Und noch einmal herzlichen Dank, dass ich schon einmal hier gut, interessant mitlesen konnte und mir schon dadurch einige Dinge besser verstehe.
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Plunschmeister
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Re: Ein freundliches Hallo aus Potsdam

Beitrag von Plunschmeister » Sa 11. Nov 2017, 15:22

Hallo Lars und willkommen im brunnen-forum.de.

Hast du diesen Beitrag schon gelesen?
viewtopic.php?f=7&t=385

Ich gehe einmal davon aus, dass du ohne den Einsatz eines Bohrrohres, keinen vernünftigen Brunnen im Feinsand erstellen kannst - da du Feinsandfilter einsetzen musst.
(...)Ich habe schon mal 12m 6Zoll Brunnenrohr
Handelt es sich dabei um Glattwandrohr - das wäre super. :lol:
Für weitere Fragen zum Thema Brunnenbau, eröffne bitte einen neuen Faden unter Bohrbrunnen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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little.io
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Re: Ein freundliches Hallo aus Potsdam

Beitrag von little.io » Sa 11. Nov 2017, 15:49

Hallo Plunschmeister,

vielen Dank für den netten Empfang und sorry für meine Fragen am ungünstigen Ort. Ich werde sie in den korrekten Chat hieven. Den empfohlenen Beitrag habe ich mit Interesse gelesen und auch viele Informationen gezogen. Den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Glattwandrohren und denen mit der Wulst, habe ich erst später als wichtig erkannt. Sol heißen, ich habe natürlich die "falschen" Rohre erworben, zwar sehr günstig...aber eben doch für meine Zwecke nicht nutzbar. Das werde ich korrigieren und mir Glattwandrohre besorgen. Meine Fragen stelle ich dann im Bohrbrunnen-Chat. Nochmals Dank für die Möglichkeit hier dabei zu sein.
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Wassermann
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Re: Ein freundliches Hallo aus Potsdam

Beitrag von Wassermann » So 12. Nov 2017, 10:37

Hallo Lars,
willkommen bei uns und viel Spaß im Forum.
Grüße vom Wassermann
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