Hallo beisammen

[Heftikus]

Ein freundliches Hallo in die Gemeinschaft.
Ich wollte mich kurz als bisweilen interessierter Mitleser mal mit meinem (leider bisher gescheitertem) Vorhaben vorstellen.
Ich wohne im Norden Hamburgs und habe ein Grundstück, wo ich eine Fläche von ca. 350-400 qm bewässere, zZt. noch aus dem Versorgungsnetz.
Nachdem ich im letzten Jahr durch meinen Nachbarn erfahren habe, daß er seinen kompletten Garten mithilfe
einer Saugpumpe aus einem ca 3-4 m tiefen Trummenschacht bewässert, habe ich die fixe Idee der Erstellung eines eigenen Brunnens nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Der Schachtaufbau wurde damals für den Hausbau bei ihm für eine Grundwasserabsenkung eingesetzt und eignet sich nun sehr gut für die Gartenbewässerung.
Nun ja, dachte ich, das kann ja keine so wahnsinnige Sache sein, sowas brauchst du auch.
Ich habe mir daraufhin ein Angebot eines Brunnenbauers eingeholt (Anonymisiert hier einmal der elementare Teil davon hochgeladen)
https://up.picr.de/45600902vf.jpg

Aufgrund des Preises und des Wissens, in schnelle erreichbarer Tiefe Wasser zu erreichen, entschied ich, wenn irgendwie möglich, den Brunnen in Eigenregie zu Erstellen.
Auf den Einbau von Schachtringen und den ganzen Aushub wollte ich jedoch verzichten.
Nach ein wenig stöbern im Netz bzw. auf Youtube habe ich dann zusätzlich mein Wissen mit dem Brunnenhandbuch von Herrn Trunk bereichert.
Kurze Zeit später war ich dann ausgerüstet mit einem 10m Erdbohrer, wo ich dann in 2,5m nach ca. 1 Std. entspannten bohrens in Sand hocherfreut auf Wasser gestoßen bin.
Dann habe ich mir einen Plunscher, eine 125 Zwinge und eine 9m Rohrtour bestehend aus 125er Muffenrohr besorgt. 3m davon Filterrohr
So bin ich letztes Jahr im Oktober frohen Mutes gestartet
https://up.picr.de/45606031gu.jpg

Soweit die Vorstellung meines Vorhabens.

Beste Grüße ausm Norden
Andre

[Plunschmeister]

Moin nach Hamburch @Andre!
Lasse mich mal raten: Die Rohrtour lässt sich nicht abteufen?

[Heftikus]

Hallo Plunschmeister,
danke, Du hast da leider den Nagel auf den Kopf getroffen.
Es verhielt sich folgendermaßen:
Nachdem ich ca. 1m Erfolgsfeeling beim abteufen im Plunschverfahren und dem Hochbefördern von "Sandkistensand" genoß, ging
es auf einmal nur noch mit viel Auflastung (8 Gehwegplatten und ich selber noch mit auf die Schraubklemme draufgestellt) weiter.
Aber nur noch Zentimeter für Zentimeter. Hochbefördert wurde Lehm und irgendwelcher ähnlicher Pamps.
Damit habe ich dann quasi das letzte Jahr abgeschlossen.
Ich habe die Tour bei ca. 4,3m wieder ohne großen Aufwand gezogen bekommen.
Dieses Jahr wieder mit neuem Elan ran, diesmal die Rohrtour noch mit einem "Schneidschuh" ausgestattet.
Ich habe es dann auf ca. 5,5m gebracht. Ich habe zwischendurch immer mit der Bohrstange in der Bohrung unten
im Wasser im Erdreich rumgedreht und rumgestochert um das lehmige Zeug irgendwie gangbar für den Plunscher zu machen.
Mit mäßigem Erfolg habe ich dann die Plunsche immer mal so ca. 5cm vollbekommen.
Nebenbei habe ich hier durch dieses tolle Forum bemerkt, daß meine Rohrtour wohl gerade für meinen Untergund nicht gut ausgelegt war.
Ein sich in unmittelbarer Nähe befindlicher Nachbar hatte mir dann auch mitgeteilt, daß er es auf seinem Grundstück
auch schon 3 mal mit einem Rammbrunnen probiert hat.
9m war das Tiefste, was er geschafft hat.
Dann ging es wohl aufgrund von Mergel nicht weiter, trotz aller Bemühungen.
Er hat auch nicht auskömmlich Wasser bekommen und nach ca. einem Jahr war dann wohl das Rohr versandet und sein Elan auf weitere Versuche auch
Mir wurde klar, daß meine Methode der Brunnenerstellung nicht von Erfolg gekrönt sein konnte.
Da ich ca.3m Meter im Wasser stand, habe ich noch einmal spaßeshalber eine Saugpumpe ins Loch gehalten, um zu sehen wie lange ich Wasser bekomme.
Ergebnis: Ca 1 Min Wasser, dann Loch leergesaugt und Wasser floß auch nur spärlich durch den Filter nach.
Ich entschloß mich also, die Tour ein weiteres Mal herauszuziehen.
Was für ein Akt!! Mithilfe von 2 Wagenhebern (danke ans Forum für die Idee) und fast der Verzweiflung nahe, habe ich die Tour nach mehreren Anläufen
wieder cm. für cm. nach oben befördern können.
Ich habe versucht, aus dem Schichtenverzeichnis einer Bohrung, die ca. 200m von hier entfernt ist, Rückschlüsse auf mein Vorhaben zu ziehen, ob und
wie ich es noch einmal probieren soll.
Jedoch werde ich daraus nicht wirklich schlau.
https://up.picr.de/45600903oa.jpg
Nun ist erfahrener Rat gefragt.
Evtl. könnt ihr mir weiterhelfen?
Macht das Sinn, es noch einmal mit einem TNA 150er Arbeitsrohr zu probieren?
Ich bin dankbar für jede Idee.
Gruß Andre

[moriturus]

Hallo André, nur nicht aufgeben
Zusammengefasst lese ich. Wasser ab 2,5m. Sand bis 3,5m. Dann Schluff/Lehm. Endteufe bisher 5,5m.
In den Bohrdaten reicht die Sandschicht tiefer, dafür ist aber auch das Grundwasser tiefer. Die Schluffschicht ist 16m dick. Mit Muffe kommt man da kaum/nicht durch. Auch mit TNA wird das extrem. Dann kommt eine Feinsandschicht die man vlt. nutzen kann. Sonst müsste man noch weiter runter.
Ein Schachtbrunnen wie der Nachbar wäre auch bei dir möglich. Ansonsten kannst du vielleicht aus deinem Brunnenrohr mit einer Kleinen 12V Pumpe in eine Zisterne umpumpen. Das ist dann aber eher eine Notlösung. Vielleicht haben die anderen aber noch bessere Ideen!

[Plunschmeister]

Ich habe versucht, aus dem Schichtenverzeichnis einer Bohrung, die ca. 200m von hier entfernt ist, Rückschlüsse auf mein Vorhaben zu ziehen, ob und
wie ich es noch einmal probieren soll.

Normalerweise kann man dieses Schichtenverzeichnis nicht auf deinen Bohrpunkt anwenden. Die Bodenverhältnisse können sich bereits in kurzer Distanz ändern.

[Heftikus]

Hallo André, nur nicht aufgeben

Nein, danke für die Worte So weit bin ich auch noch nicht

Ein Schachtbrunnen wie der Nachbar wäre auch bei dir möglich.

Darüber habe ich auch schon intensiv nachgedacht.....
Leider findet man im Netz- wo es schon über die Erstellung von Bohrbrunnen schwer ist- über die Errichtung von Schachtbrunnen dann so
gut wie garnichts mehr.
Hm...

[moriturus]

Für den Schachtbrunnen hast du ja einen neuen Thread aufgemacht.
Zur Notlösung: wenn du den Filter von -2,5 bis -3,5 platzierst und dann noch ein Sumpfrohr bis -4,5m. Dann kannst du eine kleine Pumpe unten platzieren und in Zisterne umpumpen. Setzt natürlich voraus, dass der Sand grob genug ist. Wieviel l/min hat dein Pumpversuch ergeben?