Tach aus Hessen

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Erdferkel
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Tach aus Hessen

Beitrag von Erdferkel » Sa 6. Aug 2022, 10:38

Unlängst habe ich das Haus geerbt, welches ich in den letzten 62 Jahren mit einigen, auch längeren Unterbrechungen mitbewohnt habe.

Bereits beim Hausbau war ein Rammbrunnen für die Gartenbewässerung geschlagen worden, der eine Zisterne aus Stampfbeton (1,3m³ Fassungsvermögen) befüllt hat. Irgendwann war das Ding versiegt und es wurde am diagonalen anderen Ende der Zisterne (ca. 2m) eine neue Pumpe geschlagen. Die hat es auch wieder ein paar Jahre getan, bis damit auch Schluss war. Meine Eltern haben danach den Garten mit Leitungswasser und mit spärlich gesammeltem Regenwasser bewässert.

Als meine Eltern Pflegefälle wurden, habe ich den Unfug mit dem Leitungswasser eingestellt und die Anzahl der Regentonnen vergrößert. Die angeblich undichte Zisterne wurde instandgesetzt (Reinigung und neuer Innenanstrich hatte genügt) und sammelt jetzt auch Regenwasser. In normalen Jahren hat das Regenwasser auch genügt, letztes Jahr kam dann doch der Gedanke auf, mal einen neuen Brunnen zu schlagen oder zu bohren. Eine professionelle Brunnenbohrfirma hat gar nicht reagiert und ein Vertreter der Firma Schwarz & Samstag hat angefangen, den Garten mit einem 200mm Bohrer zu perforieren. Nach 4 Metern kamen Steine, es haben sich aber auch Wasserpfützen gebildet. An den Steinen ist die Weiterarbeit gescheitert und der gute Mann hat 2 1/2 von den vier gebohrten Löchern wieder zugeschüttet, bevor ich ihn bremsen konnte. Dann war erst mal Schluss mit Brunnenbau, weil auch andere Hobbies gepflegt werden mussten.

Irgendwann kam die Idee auf, nach der erfolgreichen Arbeit mit der Zisterne, den alten Rammbrunnen wieder gangbar zu machen. Die völlig vergammelte Schwengelpumpe wurde mühselig abgeflext und mit einer neuen 75 Schwengelpumpe ersetzt. Ja, es kam tatsächlich Wasser, völlig trübe, für 5 Liter wurden 10 Liter Schweiß vergeudet. Auch einen halben Meter tiefer schlagen hat keine Verbesserung gebracht. Beim Aufräumen in der Garage habe ich dann eine neue Filterspitze mit Außenfilter gefunden, die wohl mal die alte Spitze ersetzen sollte, was aber nie durchgeführt wurde. Das war jetzt meine Aufgabe.

Mittels Schnur und fetter Mutter wurde erst mal die Tiefe des alten Rohres ausgelotet, 5m ab GOK. Eingefasst ist das Pumpenrohr mit einen 3m tiefen 110er KG-Rohr, d.h. zum Ziehen und neu Schlagen mussten also nur 2m Erdboden überwunden werden.
Ziehen ging dann auch mittels aufgeschraubtem 5/4 Zoll T-Stück und Wagenheber recht problemlos und das vorbereitete neue Rohr (2x 1,5m plus 1m Spitze) war auch schnell gesteckt. Beinahe wäre uns das bündig in das KG-Rohr geflutscht, beim Ausloten des alten Rohres ist mir nämlich ein Denkfehler unterlaufen. Die 5m GOK waren zwar richtig gemessen, das alte Filterrohr war aber zur Hälfte mit Schlamm zugesetzt, die tatsächliche Länge betrug damit 5,5m ab GOK. So ist dann das neue Rohr fast bis GOK versenkt gewesen. Das bereitliegende 1,5m Rohr war aber schnell dazu gehanft und so wurde das Rohr auf 5,3m GOK getrieben. Nach Klarspülen pumpt es sich auch, ist aber noch lange nicht befriedigend. Immerhin kosten jetzt 10 Liter Wasser nur noch 5 Liter Schweiß und es wird von Pumpenschlag zu Pumpenschlag besser. An eine Elektropumpe ist aber noch lange nicht zu denken.

Die Idee ist jetzt, die Pumpe mittels einer weitern Verlängerung noch einen Meter tiefer zu schlagen, hier bin ich für Ratschläge sehr empfänglich.

Im Moment reicht das Wasser erst mal bis zum nächsten Regen für die Tomaten. Im nächsten Jahr wird dann über einen Bohrbrunnen nachgedacht.

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Rohr alt/neu

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die zugegammelte Spitze

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Plunschmeister
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Re: Tach aus Hessen

Beitrag von Plunschmeister » So 7. Aug 2022, 14:45

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