Brunnenrohr geht nicht tiefer

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Hamburger
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Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mo 11. Mär 2019, 08:44

Hallo liebes Forum,ich möchte mich und mein Projekt mal kurz vorstellen.Ich wohne in einer Eigenheimsiedlung in der Gemeinde Siehdichum in der Nähe von Eisenhüttenstadt.Geplant ist ein Bohrbrunnen mit DIN 115 Brunnenrohr mit TNA-Gewinde,70cm Sumpfrohr(das abgeschnittene Teil ist für die Holzklammer)2m Filter mit 0,3 mm Schlitzweite.Der Boden besteht größtenteils aus Kies und Sand.Das Problem ist,daß der Grundwasserspiegel ziehmlich tief liegt,genauer gesagt sehr tief ;) In der Nachbahrschaft gibt es keine Brunnen weil sich alle davor scheuten selber zu bohren oder nicht bereit sind für viel Geld eine Firma zu beauftragen.Letztes Jahr im Oktober wagte ich mich dann schließlich an das Abenteuer Brunnenbau.Etwas handwerkliches Geschick als gelernter KFZ-Mechaniker ist vorhanden,sodas ich mir das meiste Werkzeug,auch mithilfe dieses großartigen Forums selber gebaut habe.Gebohrt habe ich mit einem handelsüblichen Erdbohrer mit 150 mm Durchmesser.Bis auf einige kleine Steine die max. Faustgroß waren ging es erstmal 10 m mit Muskelkraft in die Tiefe.Ab 10m habe ich mit Dreibock und Seilwinde gearbeitet.Das Gestänge besteht aus 25 mm Vierkantrohr mit entsprechend größerer Verbindungsmuffe,welches dann Meter für Meter Zusammengesteckt und verschraubt wurde.Nach etlichen Feierabendschichten und Wochenenden habe ich am 1.März nach 23 Metern endlich Wasser im Loch.Geplant sind 30m Rohr inklusive Filter zu versenken.Mit meiner Kiespumpe Marke Eigenbau bin ich relativ flott 3 Meter vorrangeschritten.Nun gehts aber irgend wie nicht mehr so richtig vorran.Die Kiespumpe ist zwar jedes Mal gut gefüllt,doch das Rohr rutscht nicht weiter.Einmal hatte ich sogar auf dem Kolben mehr Sand als darunter.Meine Vermutung ist,das der Sand durch den Filter ins Rohr strömt und ich das Material um den Filter absauge.Auf der Holzklammer liegen momentan 180kg Gewicht.Das wäre dann auch gleich meine erste Frage:Wieviel Gewicht verträgt das 115er Brunnenrohr mit TNA Gewinde?Die Zweite Frage:Ich habe hier im Forum von Wasserauflast gelesen.Da ich gleich neben meiner"Baustelle"eine Wasserzisterne mit 4,5Kubik habe könnte ich problemlos wasser ins Rohr laufen lassen.Hat damit schon jemand Erfahrungen sammel können?Bilder folgen wenn ich rasbekommen habe wie das funtioniert :roll:
Schöne Grüße,Andreas
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bypsa
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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von bypsa » Mo 11. Mär 2019, 10:07

Moin,
also ich gehe mal davon aus, dass du normalwandiges Rohr hast (Wandstärke 5mm).
Bei einem Hersteller (GWE-PVC) habe ich da was gefunden. Das würde bei dir bedeuten, dass das Filterrohr (schwächstes Glied) bis 650kg tragfähig ist.
Hier im Forum liest man oft 400kg oder mehr... und bei Problemen die Rohrtour mal 10cm ziehen und neu versuchen.
Bilder kannst du über
https://picr.de/
einstellen.
Zur 2. Frage kann ich nix sagen.

Gruß
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Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm
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Plunschmeister
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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Plunschmeister » Mo 11. Mär 2019, 11:03

Hallo Andreas, willkommen bei uns!
Die Zweite Frage:Ich habe hier im Forum von Wasserauflast gelesen.Da ich gleich neben meiner"Baustelle"eine Wasserzisterne mit 4,5Kubik habe könnte ich problemlos wasser ins Rohr laufen lassen.Hat damit schon jemand Erfahrungen sammel können?
Bei Sanden, mit positiver Wasserauflast plunschen (den erbohrten Wasserstand durch Wasserzugabe halten).
Bei Kies und Schluff mit negativer Wasserauflast arbeiten ( Wasserspiegel im Rohr = tiefer als der GW-Stand).
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mo 11. Mär 2019, 11:27

Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort. Na da hab ich ja beim Gewicht auf der Holzzange noch einigen Spielraum. Das mit der Wasserauflast im Rohr werde ich demnächst wenn das Wetter wieder etwas freundlicher ist mal probieren. Werde euch dann darüber berichten.
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bypsa
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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von bypsa » Mo 11. Mär 2019, 12:30

Schau mal hier, da sind auch noch Info´s zur Auflast:
Auflast
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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mo 11. Mär 2019, 19:26

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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mo 11. Mär 2019, 20:36

Hallo zusammen,hab mal ein paar Fotos von meiner Baustelle und vom verwendeten Werkzeug reingestellt,dazu noch eins vom letzten Bohrgut,welches ich mit der Kiespumpe gefördert habe.Ich hoffe der Kies wrd mit zunehmender Tiefe noch etwas grober.

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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mi 13. Mär 2019, 20:55

Moin,Moin,habe heute mal die Variante mit der Wasserauflast im Brunnenrohr getestet.und was soll ich sagen,es hat funktioniert!Ich weiß zwar nicht wie hoch das Wasser im Rohr stand,aber irgendetwas muß es ja bewirkt haben.Vielen Dank nochmal für den Tip.Innerhalb von knapp 2 Stunden habe ich einen ganzen Meter Rohr versenkt.Was mir aufgefallen ist,das Rohr rutschte nicht gleichmäßig nach unten,sondern immer erst nach jedem 2.bis 3. Mal Hochziehen.Dann aber gleich 30-40 cm.Das Material was hochkommt ist ausschließlich feiner Kies,könnte idealerweise etwas grober sein.Aber kommt ja viellecht noch.Habe noch 3 Meter Rohr,die will ich noch versenken.Dann wäre ich bei 30 Meter und hätte knapp 5 m Wassersäule über dem Filter.Ich hatte auch wieder einmal dieses Phänomen,daß auf dem Pumpenkolben mehr Material war als darunter.Hat dafür vielleicht jemand eine Erklärung?Kann ja eigentlich nur durch die Filterrohre kommen.Eine Beschädigung schließe ich aus,da ich noch keine Bruchstücke im Kies hatte und die Auflast max. 200 kg betrug.
Schöne Grüße,Andreas

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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Hamburger » Mi 13. Mär 2019, 21:01

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Re: Brunnenrohr geht nicht tiefer

Beitrag von Benutzer » Do 14. Mär 2019, 01:28

Nun grober Sand ist besser als Feinsand. :D
Das Material auf dem Pumpenkolben kommt nicht durch die Filter.
Entweder ist der Kolben ( Gummi ) zu weit, oder die Turbulenzen im Wasser beim plunschen sind zu stark.
Die Kiespumpe muss beim Arbeiten am Boden bleiben, man darf sie nicht mit anheben.
Pumpe am Seil ablassen bis sie den Boden berührt. Dann mit dem seil fühlen wann der Kolben am Boden ankommt.
Mit Gefühl dann den Kolben ziehen, aber nicht mehr als das Seil bis zum Boden lang ist.
Vielleicht ist auch die Pumpe zu leicht.
Da ist ausprobieren angesagt.
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