Neuer Brunnen

[Bobele]

Hallo an alle Brunnenbau Profis,
Ich habe bereits dam Forum durchsucht, aber hatte leider nicht die passende Antwort gefunden. Meine Eltern haben bereits seit 23 Jahren einen Schlagbrunnen im Garten. Dieser hatte auch immer gut Wasser gefördert, sogar mit einer benzinbetriebenen Pumpe. Aber die letzten Jahre wurde das Wasser immer weniger. Die Wassersäule bricht jetzt beim Betrieb der Schwengelpumpe ab. Darauf hin hatte mein Vater den Brunnen tiefer in den Boden gerammt. Nun denke ich, dass durch die Vielzahl von Muffen und Rohren das System nicht mehr Luftdicht ist. Die Rohre können wir nicht mehr rausziehen, das schafft nur noch ein Bagger. Ich habe bereits mehrere Borversuche unternommen. Lt. Gemeinde, haben wir auf dem Grundstück ein Grundwasserhoch und die Schicht sollte jetzt bei ca 2,10 meter beginnen. Beim bohren mit dem Handbohrer, kommt ab ungefähr 2 Metern eine feste Schicht. Der Bohrer lässt sich ein wenig eindrehen, aber rausziehen ist (fast) nicht mehr möglich. Darauf hin haben wir ein neues Rohr ( ein Teil) reingeschlagen. Auch hier kommt kein Wasser. Nun aber zu meiner eigentlichen Frage. Wäre hier ein Brunnenrohr die bessere Lösung? Sollte es so tief wie möglich eingebracht werden? Ist diese feste Schicht, bereits die Lehmschicht? Welchen Bohrer kann man hier empfehlen? Den hier vlt? https://www.ist hier nicht gelistet/Brunnenbohrer- ... ikQAvD_BwE

Meine Idee wäre nun, ein sumpfrohr, dann 2 meter Filterrohr und der Rest bis oben ein Glattrohr. Reicht das Bohren mit dem Lehmbohrer, oder komme ich nur mit einer kiespumpe weiter? Ich hatte mir gedacht, vlt. komme ich hier mit einer wasserlanze weiter, welches ich durch das Brunnenrohr drehe. Sorry wenn das jetzt so viele Fragen sind. Aber meine Eltern sind nicht mehr die jüngsten, und ich möchte nicht, dass die ganze Arbeit im Garten umsonst war.

vg Bob

[andreas kr]

Hallo Bob,

Im Lehm kommst Du mit einem Bohrer wie unten gesehen ganz gut voran. An der Spitze ist eine Fräse die den Boden gut auflockert. Mit diesem Bohrer gehst Du bis zu zum erreichen der Kies-Wasserschicht runter. Danach folgt dann ein Plunscher oder besser eine Kiespumpe, mit der Du das Brunnenrohr runter bringst. Möchtest Du bei einem Schlagbrunnen bleiben, ersetzt das Einschlagen an dieser Stelle die Kiespumpe/Plunscher.

Das Bild ist nur exemplarisch für den Bohrer, lass Dich vom Brunnenrohrstück nicht verwirren.



Grüße

Andreas

[Bobele]

Hallo Andreas,

Besten Dank für deine schnelle Antwort. Lt der Auskunft der Gemeinde, sollte ab 2 Metern schon das Grundwasser kommen. Wie weit sollte ich mindestens runtergehen? Was wäre hier als Aufbau empfehlenswert? 1 m Sumpfrohr und dann ein Meter Schlitzrohr? Oder anderes gefragt, wie weit sollte das Filterrohr und der Wasserlinie sein?
Vielen Dank für deine Hilfe.

Bob

[andreas kr]

Hallo Bob,

Relevant ist erstmal, ab welcher Tiefe Du Wasser vorfindest (Ist-Zustand geht hier vor Soll-Zustand) - die Gemeinde wird Dir die Tiefe nicht garantieren . Also erstmal bis dahin bohren.

Im nächsten Schritt entscheiden Dein Wasserbedarf und die Zusammensetzung der wasserführende Bodenschicht die Ausführung des Brunnens. Arbeite Dich erstmal dorthin.

Wie lang die Filterstrecke sein soll hängt dann auch davon ab, welche Rohrdimension Du verbauen möchtest. Stößt Du zum Beispiel Grobsand/Kies und Dein Bedarf ist vielleicht 2.000 Liter die Stunde, dann kommst Du mit 2 Meter Filterstrecken in DN 100 locker aus.

Sumpfrohrlänge sollte mind. 50cm betragen, mehr schadet aber auch nicht. Ich habe bei mir gleich mal 2 Meter abgesenkt, so kann man auch unterhalb der Filterstrecke ansaugen, falls der Stand über der Filterstrecke mal nicht mehr ausreichen sollte. Über der Filterstrecke sollte das Wasser mind. 2 Meter stehen, auch hier schadet ein wenig mehr Reserve nicht.

Grüße

Andreas

[Bobele]

Alles klar, danke für die Info. Sobald es warm wird, werden wir anfangen zu bohren. Gibt es hier einen Shop im Internet, den du empfehlen kannst aus eigener Erfahrung?

[andreas kr]

Hallo Bob,

Ich habe letztes Jahr bei diversen (Fach)Händlern, die man mit Google so findet, bestellt und war auch mit allen sehr zufrieden.

Alles rund um die Bohrer hatte ich beim „Brunnenandi“ und beim „Erdbohrer“, Brunnenrohre und Zubehör überwiegend bei „Fontario“ und „Lotze“ geordert.

Mir war wichtig, dass es auch ein Fachhändler war, der seine Ware kennt und ggf. auch Hilfestellung leisten kann. Hier hat keiner der oben genannten enttäuscht. Verzichtet habe ich auf Händler, die von Vorhängeschloss über Brunnenrohre bis hin zu E-Bikes und Drohnen alles anbieten.

Grüße

Andreas

[Bobele]

Hallo Andreas, nochmals vielen Dank für deine Hilfe. Sobald ich das brunnenprojekt starte, werde ich es auch mit Fotos dokumentieren.

Beste Grüsse

[Bobele]

Hallo nochmal. Nun habe ich mich vor zwei Wochen nochmal dran gewagt. Hierzu hatte ich mir einen 165 Bohrer mit Aufkantung gekauft. Ich muss sagen, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Bauer kommt sehr schnell sehr weit runter und durch die aufkantung nimmt er das Material auch richtig gut mit. So sind wir in kürzester Zeit sehr weit runtergekommen. Leider kam dann ein großer Findling, den wir jetzt noch versuchen zu seid zu bekommen. Wenn ich es schaffe, lade ich noch ein. Bild hoch. Finde hier leider nicht den Button dazu .

VG bob

[i10]

Hallo Bobele! Schau mal oben in der Kopfzeile wg. Bildupload.
Und gib mal bitte deinen Standort an,vieleicht wohnt ja jemand in deiner Nähe und kann dir Helfen.
Ich habe hier im Raum Ruhrgebiet schon " Kollegen " Brunnenbaumaterial ausgeliehen
Das ist also möglich.

[Bobele]

Hallo I10,

danke für deine Antwort. Hatte jetzt erst mal eine OP und konnte leider nicht weiter machen. Heute haben wir es weiterversucht, aber hierzu bereits ein neues Loch gebohrt. Hier ein DIN 100 Brunnenrohr ca 2,70 weit runter gelassen und dann mit einer 90er Kiespumpe Material abgesaugt. Einen kleinen Findling konnten wir glücklicherweise in der Kiespumpe vorne einklemmen und mitrausnehmen. Aber ich habe das Gefühl, wir machen was falsch. Es geht seeehr langsam voran. vlt. in einer Stunde 20cm . In diversen youtube videos ging das bei jedem Pull einen rucks runter. Vlt irgendwelche Tipps hierzu? Haben wir vlt. zu wenig Gewicht auf der Holzzange? pro seite Steinplaten ca 50 pro seite, und dann noch drauf gestanden. Aber dennoch ging es sehr langsam voran. Oder haben wir vlt. zu wenig/bzw zuviel Wasser für den Unterdruck reingefüllt? Das Material, welches rauskommt ist teil sandig, teils vermischt mit Kies und auch Steine in den Größen von ca einem halben Zentimeter bis 2 cm. Was könnte man hier den noch so machen/versuchen?

Besten Danke für alle Antworten und ein schönes Wochenende

vg Bobele