Brunnen bauen aber wie


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talbrecht
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Brunnen bauen aber wie

Beitrag von talbrecht » Mi 18. Mai 2016, 16:05

Hallo zusammen

ich bin neu hier und intressiere mich für den Brunnenbau da ich selbst einen bauen möchte.

Da ich mich aber nun nicht sogenau auskenne hier ein paar Fragen und falls euch noch etwas einfällt was ich eventuell nicht bedacht habe. Einfach schreiben.

Erst einmal ein paar Eckdaten
Wohne im Emsland in der nähe eines Torfabbau gebietes
Eine Saugpumpe ist vorhanden kann aber nix über den Typ sagen

Frage Nummer 1
Wie finde ich die richtige Stelle auf meinem Grundstück?
Frage Nummer 2
Wie tief sollte der Brunnen sein. Einfach irgendwo so tief wie möglich(bzw. bis wasserkommt)?
Jetzt zu der Frage 3 die mich am meisten beschäftigt
Sollte ich den Brunnen Spühlen oder Bohren/pulschen? (Rahmen kommt für mich ohne Rahme wohl nicht in frage oder?)

Wenn ihr irgendwelche Daten benötigt schreibt mich einfach an ich werde versuchen benötigte Daten schnellst möglich zuliefern.

Mit freundlichen Grüßen
talbrecht
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Ben540
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Ben540 » Mi 18. Mai 2016, 16:56

Erste Frage: Was willst du damit machen?
Wenn du damit ein paar Gießkannen füllen willst, dann kannst du einen Rammbrunnen "bohren". Dazu gibts hier die Anleitung:
viewtopic.php?f=8&t=29

Willst du mit einer Pumpe den ganzen Garten bewässern, dann eignet sich eher ein Bohrbrunnen.
Anleitung ist hier:
viewtopic.php?f=8&t=29

Du musst dir Zeit nehmen und dich einlesen, dann erst kommt die "richtigen" Fragen zu Tage.

Trotzdem deine Fragen:
richtige Stelle: Da wo es für dich angenehm ist.
wie tief: so tief wie nötig. Es kommt darauf an, was für Boden und wo das Grundwasser ist.
welches Verfahren: je nachdem was du hast und kannst. Bohren kann man mit mehr oder weniger günstigem Spezialwerkzeug. Für das spülen braucht man Pumpen usw., damit habe ich mich nicht tiefgreifend beschäftigt, weil ich es mit dem ganzen Pumpen und Motorenzeugs gleich von vorn herein für mich ausgeschlossen habe.
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Eriberto
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Eriberto » Mi 18. Mai 2016, 17:07

Hallo talbrecht und willkommen im Forum.
Emsland, d.h., Du kannst - fast - schon morgens sehen, wer abends zu besuch kommen wird ;) ?
Wasser dürfte ja in eurer Ecke reichlich vorhanden sein. Bitte hier mal genau nachschauen... Links 'HYDROGEOLOGIE -> HYDROGEOLOGISCHE ÜBERSICHTSKARTEN 1:500.000->'ENTNAHMEBEDINGUNGEN IN DEN GRUNDWASSER...'.

Zu Frage 1: Wasser gibt es 'eigentlich' überall - fragt sich nur, in welcher Tiefe. Insofern suche Dir eine Stelle im Garten, die Dir günstig erscheint. Berücksichtige hierbei den geplanten Verwendungszweck und daraus folgend Unterbringungsmöglichkeiten für Technik, Vorhandensein eines Stromanschlusses, etwaige Geräuschentwicklung der Technik usw. und so fort.

Zu Frage 2: abhängig von der geplanten Entnahmemenge / dem Verwendungszweck folgt die ideale Tiefe und die Art der Ausführung. Also Gegenfrage: was willst Du mit dem Brunnen anstellen... ?

Zu Frage 3: siehe zu Frage 2, kommt darauf an, was Du machen willst. Vereinfacht kann man aber sagen, Bohrbrunnen =ergiebiger und haltbarer, aber auch teurer als z.B. Spül- oder Rammbrunnen. Was und wie viel kannst Du selber machen ?

Du siehst also, wir brauchen wesentlich mehr Angaben von Dir!
Gruß
Florian

Wasservogel
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Wasservogel » Mi 18. Mai 2016, 17:17

'Du solltest dich zuerst einmal bei der unteren Wasserbehörde oder bei Nachbarn deines Ortes nach der Höhe des Grundwasserstandes erkundigen.
Dann ermitteltst du die notwendige Bohrtiefe so.

Ansaugöffnung der Pumpe ca. 2 Meter unterhalb des Grundwasserspiegels. einen weiteren Meter zugeben, weil die Pumpe einen Meter über der Filterstrecke hängen muss, dann mindestens 2- besser 3 Meter Filterstrecke und ein Sumpfrohr unter der Filterstrecke. Das macht bei 9 Meter Grundwasserstand 9+2+1+2+0,5 damit wärst du bei diesem Grundwasserstand und 2 Meter Filterstrecke bei 14,5 Meter. Damit bist du auf der sicheren Seite und bei einem trockenem Sommer hängt deine Pumpe auch noch sicher im Wasser.
Wohlgemerkt für einen richtigen Bohrbrunnen und kein Gießkannenfüllspielzeug.
Wasservogel
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Plunschmeister
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Plunschmeister » Mi 18. Mai 2016, 17:38

Hallo talbrecht,

was soll ich da noch sagen, wurde bereits alles gesagt. :lol:
Willkommen im Forum!!!
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Benutzer

Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Benutzer » Mi 18. Mai 2016, 19:38

Hallo Talbrecht,
willkommen hier bei uns.
Wenn es Fragen gibt, einfach melden.

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talbrecht
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von talbrecht » Do 19. Mai 2016, 16:09

Hey,

danke für die vielen schnellen Antworten.

Also erstmal zum selber machen:

Spühlen:
Ich hätte eine Kumpel der mir mit seinem Güllefass bis ca. 6m spühlen könnte. Der Kumpel hat das auch schön öfter gemacht.

Bohren:
Soweit mein Kenntnis stand ist. Ist das Bohren viel fleißarbeit, davor schreck ich ja nicht zurück ;)

Die Karte vom NIBIS sagt mir:

Das die Entnahme bedingungen gut sind und die Grundwasseroberfläche zwischen 2,5m und 5m liegt.

Die Nutzung:

Also der Brunnen soll hauptsächlich zur bewasserung meines 900m² Grundstückes benutz werden. Im alten Haus haben wir mit dem vorhanden Brunnen auch mal ein großen Pool gefüllt oder Gartenmöbel gereinigt.

Also im ganzen geht es darum bedenken los im Garten den Hahn aufdrehen zukönnen und nicht jedem Qubickmeter hinterher zutrauern.

Also das mit dem Brunnenrohr habe ich nun so verstanden das:

5m + 2m Normalles Brunnenrohr (Dachte an DN125) 5m Grundwasserspiegel + 3m unter Grundwasserspiegel

2m Filter

0,5m Sumpfrohr was ist das? oder besser wie muss ich mit das Vorstellen?

Nun noch eine frage:

Meine Bekannten aus dem Ort (direkte Nachbarn haben leider keinen Brunnen) sagen das dass Wasser sehr Eisenhaltig ist. Gibt es dafür Filtersysteme?

Mit freundlichen Grüßen
talbrecht

peer100
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von peer100 » Do 19. Mai 2016, 18:16

Hallo ,
Ja , es gibt "Enteisungsanlagen" , aber für
die Gartenbewässerung , zu teuer.

Güllefass , 6 Meter , ....

Alles nichts halbes , nichts ganzes !

Den Eisengehalt des Wassers : jeh grauer
der Sand , umso mehr Eisen ,

Alles andere wurde schon beantwortet.

Gruß
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Eriberto
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Eriberto » Do 19. Mai 2016, 19:10

Hallo talbrecht,

mein Vorschlag: 'bohr' Dir einen richtigen Brunnen. Bei Deinen - angenommenen - Bodenverhältnissen dürfte das nicht allzu schwer werden.
Spülen, na ja, wie lange soll dat Teil denn halten ?
Ich schätze mal, dass Du mit einem Bohrbrunnnen DN115, 8-10m Endtiefe, davon 2m Filter SW0,3 & 0,5m Sumpfrohr bestens bedient wärst. Ob nun Tiefbrunnenpumpe (ordentlich Power, hört man nicht) oder Hauswasserwerk (HWW - hört man, bringt aber auch schon, je nach Modell 3-4m³/Std.), bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen.
Wo liegen Deine Vorlieben ? Laut, leise, kost' nix ?
Gruß
Florian

P.S.: Da Du 'heavy machinery' erwähnst, wie sieht es in der Nachbarschaft mit Bohrgerät aus ? Z.B. sowas: Zu Deiner Frage, was ein Sumpfrohr ist: dies ist ein 'Vollrohr' (kein Filterrohr), am 'Boden' der Rohrtour - unterhalb der Filterstrecke - welches einströmende Schwebstoffe (Modder, Schmodder, Sumpf) aufnehmen kann, ohne die Filterstrecke zu 'belasten' / verstopfen.
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Ben540
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Re: Brunnen bauen aber wie

Beitrag von Ben540 » Fr 20. Mai 2016, 08:27

Unser Sumpfrohr ist einfach ein in der Hälfte durchgeschnittenes (Bandsäge!) 1m Brunnenrohr.
Es ist deswegen da, damit der Filter nicht ganz unten ist, denn du musst ganz unten im Rohr ja einen "Stopfen" einbringen, damit der ganze Sand (bei dir!) nicht in den Brunnen gelangt.

Eriberto hat es noch professioneller erklärt :mrgreen:
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