N'Abend Nülli69,
ich bin heute (weil ich es ohnehin mal überprüfen wollte), in meinen Brunnen runtergestiegen und habe nachgeschaut. ("runtergestiegen" deshalb, weil ich innerhalb meines Schachtbrunnens ein DN125-Brunnenrohr abgeteuft habe - um von 3,5 auf 7 m Tiefe zu kommen. Siehe meine Brunnenbau-Story:
viewtopic.php?f=63&t=2075
Die oberen knapp zweieinhalb Meter bis OK Brunnendeckel hatte ich nach dem Brunnenbohren wieder abgeschraubt, im Brunnen blieben noch 4,60 m. Davon 2m Filter und 60 cm Sumpfrohr. Ich habe mir damals dummerweise nicht zentimetergenau notiert, wieviel Sand nach dem Bohren im Rohr blieb. Es war meiner Erinnerung nach das gesamte Sumpfrohr voll. Heute habe ich genau 4 m bis zum Sand gemessen. Es hat sich nach zwei Sommern also nichts geändert. (der Brunnen ist unten unverschlossen) Der Sand ist bereits seit Bau des Brunnens drin, hat nichts mit dem fehlenden Verschluss zu tun.
Ich habe auch wegen der Wasserspiegelabsenkung nachgemessen. Denn zu den 8 Zentimeter Absenkung hatte ich mir keine Fördermenge gemerkt (der Wert an sich ist also wertlos). Nun also mit Zahlen:
bei 1,2 m³/h = 20 l/min: 7 cm Absenkung des Wasserspiegels
bei 2,4 m³/h = 40 l/min: 14 cm Absenkung des Wasserspiegels
Es stimmt also, dass man das proportional verrechnen kann, wenn man einen Wert gemessen hat. Es muss aber der Wasserspiegel (die Absenkung) sein, der sich bei einer konstanten Fördermenge dauerhaft einstellt.
Anmerkung: "dauerhaft" hieß bei mir, ich habe das Wasser einfach ca. eine halbe Stunde laufen lassen, da ändert sich im Brunnenrohr nichts mehr. Genaugenommen könnte es sein, dass der großräumige Absenktrichter auch eine Rolle spielt, der zwar vom Wert her geringer ist, aber eine größere Zeitkonstante hat. Sorry ist wohl etwas unverständlich formuliert. Also auch im offenen Schachtbrunnen senkte sich der Wasserspiegel ab, um ca. 2,5 cm (als im blauen Brunnenrohr das Wasser um 14 cm gesunken war). Ich habe nicht weiter gemessen, ob da auch schon der Endwert erreicht war. Aber das ist wohl schon sehr viel Wissenschaft.
Meine Pumpe ist eine Kreiselpumpe mit Saugschlauch, den ich in das Rohr hinein gehängt habe. Aber das spielt für die Ergiebigkeit des Brunnens keine Rolle.
Eine Frage zum Verständnis:
Im ersten Beitrag schreibst Du
"jedoch die ersten 3m im Rohr sind Feinsand" (Heißt das, das Sumpfrohr, Deine komplette Filterstrecke und noch 25 cm darüber sind mit Sand gefüllt?). Und in Deiner Antwort schreibst Du dann
"Jedenfalls in den 5min in der die Pumpe läuft und auch pumpt, sind gemessen nur noch 1,5m Sand im Rohr." Meinst Du damit, dass während des Pumpens das seitlich einströmende Wasser den Sand hochwirbelt, der sich dann aber wieder absetzt? Oder habe ich das falsch verstanden?
Kannst Du vielleicht einfach den Sand mit einer Kiespumpe nochmal bis zum Sumpfrohr herunter abpumpen? Um die Filterstrecke sandfrei zu bekommen...
Zu Deiner Frage
"Also muss das Rohr in jedemfall unten nach dem Freipumpen verschlossen werden?": Nein, wenn Du es verschließt, dann musst Du das nach dem Brunnenbohren machen. Und dann den Brunnen klarpumpen (wenn Du das mit Freipumpen meinst). Denn wenn Deine Bodenbedingungen so sind, dass Du Sand vom offenen Boden her ansaugst, dann würdest Du ja sonst immer wieder von unten Sand ansaugen. Womit wurde denn Dein Brunnen abgeteuft? Kiespumpe?
LG und HTH
Thoralf