Filterglas (Plastik) schon zum 3. Mal geplatzt

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Thoralf
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Re: Filterglas (Plastik) schon zum 3. Mal geplatzt

Beitrag von Thoralf » Fr 27. Aug 2021, 06:08

Otto hat geschrieben:
Do 26. Aug 2021, 17:45
Der Vorteil mit dem MAG ist mir noch nicht ganz klar geworden. Der hält den Druck bei Richtiger Auslegung während des Betriebes konstant, oder. Wenn ich nur wenig Wasser entnehme z.B. ein Eimerchen, dann kommt das Wasser aus dem Speicher (MAG). Die Anzahl der Schaltzyklen werden durch den MAG geringer ?
Moin Otto,

Jein. ;)

Das MAG hält nicht den Druck konstant, sondern ist Teil des Pumpensystems. Lang und breit habe ich das unter viewtopic.php?f=47&t=2309 erklärt, ich versuch's mal mit einer Kurzfassung:

Ein Presscontrol (PC) schaltet irgendwann (z.B. bei 1,5 bar) ein und die Pumpe läuft bis zum Zudrehen des Wasserhahns. Dabei steigt der Druck bis zum Abschalten entsprechend der Pumpen-Kennlinie bis zum Maximaldruck an. Ein (kleines) MAG ist auch beim PC nicht verkehrt - es verhindert ein ständiges Einschalten bei tropfenden Wasserhähnen. Bei vielen PCs ist zu diesem Zweck ein "Mini-MAG" bereits eingebaut, eine kleine Gummimembran an einem luftgefülltem Gehäuseteil.
Bei Wasserentnahme stellt sich ein Druck entsprechend der Pumpen-Kennlinie ein. Der ist bei konstanter Wasserentnahme konstant, ändert sich aber beim anschließen weiterer Verbraucher. Ein Konstantdruck ist es aber deshalb nicht, weil bei ein oder zwei Sprenger hast Du einen unterschiedlichen Druck. Der Druck stellt sich also nach der Pumpen-Kennlinie selbst ein, irgendwo zwischen beinahe Maximaldruck der Pumpe bei Tropfbewässerung und 0,5 bar, wenn Du mit offenem Rohr einen Pool füllst.

Ein Druckschalter (DS) verhindert zunächst einen zu hohen Druck, indem bei Erreichen von paus ausgeschaltet wird, d.h. bereits bevor der Druck das linke Ende der Pumpen-Kennlinie erreicht. Also mit DS sollte auch der Wasserfilter mit 4 bar reichen (wenn Du den Ausschaltdruck auf < 4 bar reduzierst), mit PC wäre ein Wasserfilter mit höherem Nenndruck wohl besser.

Der DS schaltet die Pumpe zwischen pein und paus wiederholend ein und aus. Je nachdem wie weit der Wasserhahn aufgedreht ist, fließt ein kleinerer oder größerer Teil des von der Pumpe geförderten Wassers in das MAG und dann wieder aus diesem raus. Damit bekommst Du einen dreieckförmigen Druckverlauf mit ständigem auf und ab. Die Höhe des Dreiecks wird durch die Einstellung von pein und paus beeinflusst und die Zeitdauer des Ein- und Ausschaltens durch die Größe des MAG. Mit MAG und DS kann die Pumpe in einem effizienten Leistungsbereich betrieben werden.

Die Pumpe soll nicht zu oft ein und aus geschaltet werden, weil der hohe Anlaufstrom zu größerer Erwärmung führt. Irgendwas zwischen 50 bis 100 Mal pro Stunde (je nach Herstellerangabe) ist dafür ein üblicher Wert. Wenn wie bei Deiner Pumpe nichts angegeben ist, liegt man mit Pi mal Daumen einmal pro Minute nicht so verkehrt. Bei den Leistungswerten der Pumpe wäre wohl ein MAG mit 50 Liter notwendig (oder 100 Liter, wenn Du weniger Druckunterschied einstellen willst).

Wenn Du selbst schauen willst, wie Druck und Förderstrom zusammenhängen, dann kannst Du mal in das Online-Tool einer Pumpe mit ähnlichen Leistungsangaben reinklicken: https://product-selection.grundfos.com/ ... ant-curves Darin sieht man auch, bei welchem Druck wieviel kWh je m³ verbraucht werden.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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i10
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Re: Filterglas (Plastik) schon zum 3. Mal geplatzt

Beitrag von i10 » Fr 27. Aug 2021, 09:58

Das hat Thoralf ja super erklärt :). Und ja ich meinte eine Pumpe mit höherer Leistung.Dazu kommt ja auch noch der Druckschlag beim plötzlichen Schließen eines Ventil. Neben den erwähnten Eigenschaften soll das MAG auch diese Druckschläge puffern. Vermutlich haben diese das Plastik gesprengt.
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Thoralf
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Re: Filterglas (Plastik) schon zum 3. Mal geplatzt

Beitrag von Thoralf » Fr 27. Aug 2021, 14:40

Dankeschön, i10. :)

Beim Druckschlag bin ich mir nicht so sicher... Der Filter ist ja erst nach dem RS-Ventil angeordnet: "Aufbau: Tauchpumpe, ca. 12m PE-Rohr, Druckschalter mit Rückschlagventil, Filter, Auslaufhahn (der Reihe nach von unten nach oben)"

Wenn man den Auslaufhahn schließt dann wird der Druck allmählich höher und wenn die Pumpe wegen Q = 0 ausschaltet und das RS-Ventil schließt, dann gibt es ja keine Strömung mehr, die plötzlich gestoppt wird. Es sei denn, es ist ein Kugelhahn und der wird bei vollem Durchlauf (offenes Rohr = hoher Durchfluss) ganz plötzlich geschlossen. Kann so was ein Auslöser sein? Da würde ein MAG wohl helfen können, muss auch kein großes sein.

LG
Thoralf
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Otto
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Re: Filterglas (Plastik) schon zum 3. Mal geplatzt

Beitrag von Otto » So 29. Aug 2021, 16:10

Thoralf, danke für deine Ausführungen.

Die 2 Auslaufhähne (1/2 und 3/4 Zoll) sind Kugelhähne. Die gute Freundin ist noch nicht überzeugt von so einem MAG (wegen der Ästhetik). Ich bin noch dabei die Größe des MAG so einigermaßen zu bestimmen. Der kleine Volumenstrom entsteht bei Anschluß einer Handbrause, da hat sie schon festgestellt das die Pumpe immer wieder ein- und ausschaltet. Sie meinte so 1 x/ min das könnte so hinkommen, na ja.
Ich denke ich werde ersteinmal einen Filter mit 8 bar Nenndruck einbauen um da mal ein paar Messungen vornehmen zu können. Denn nur Annahmen das ist mir alles zu wackelig.

Schönes Restwochenende und nochmal herzlichen Dank

Otto
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