Volumenstrom reicht nicht aus


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Flachbohrer
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Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Flachbohrer » Mi 5. Aug 2020, 20:28

Guten Abend,
ich habe vor einiger Zeit angefangen einen Brunnen zu bohren. Zunächst konnte ich ca. 4 m mit einem 120er Handbohrer bohren. In dieser Tiefe hatte ich dann einen Wasserstand von ca. 80cm. Dann war es so, dass mir das Bohrgut permanent beim Hochziehen aus dem Bohrer herausgerutscht ist. Ein Tiefenzuwachs von 20 cm war nach kurzer Zeit wieder zugeschwemmt. Das hat mich dazu veranlasst das Brunnenrohr TNA115 einzubauen und fortan mit einer 108MM Kiespumpe tiefer zu gehen. Der Aufbau des Brunnenrohr ist ca. 50cm Rohr, dann 2m Filterstrecke (Schlitzweite 0,3) und dann weiter mit Brunnenrohr. Jetzt bin in einer Tiefe von ca. 9,5m angekommen. Der Wasserstand ist nach wie vor bei ca. 3,2 m von Oberkante Bohrloch. Unterschiedliche Erdschichten waren kaum feststellbar, i.d.R. hatte ich es aus einem feinsandigen mit kleinsten Steinchen durchsetzten Bohrgut zu tun, gelegentlich mit etwas Lehm durchsetzt. Alles in allem eher homogen. Ich habe zwischendurch mit einer Saugpumpe Wasser gefördert, allerdings hat die Pumpe nach kurzer Zeit Luft angesaugt und die Freude war dahin. Meine Theorie ist jetzt, dass ich in einer wasserführenden Schicht bin die insgesamt nicht genug Wasser durch die 2m Filterstrecke drückt. Da der Wasserstand immer wieder bis zu 3,2m unterhalb Oberkante Bohrloch ansteigt gehe ich davon aus das wie bei dem Prinzip der kommunizierenden Röhren der Wasserstand sich wieder ausgleicht.
Ich würde jetzt das Brunnenrohr komplett ziehen und die Filterstrecke auf 5m verlängern. Ich habe die Hoffnung, dass sich der gesamte Volumenstrom sich dadurch erhöht und die Wassermenge dann ausreicht.
Was ist eure Meinung, könnte es so funktionieren?
Ach ja, ein Nachbar, ca. 30m entfernt, hat auch einen Bohrbrunnen. Der fördert bei einer Tiefe von ca. 10m wie blöd. Zu Aufbau und Filterstrecke kann der aber leider keine sachdienlichen Hinweise geben.

Danke und Gruß
Rüdiger
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bypsa
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von bypsa » Do 6. Aug 2020, 08:39

In welcher Tiefe hängt deine Pumpe und wie viel Liter die Stunde fördert sie? Aahh, Sorry falsch gelesen es ist eine Saugpumpe. Auf welche Tiefe hast du denn Saugschlauch gehängt ? Dort eventuell etwas undicht? Evtl. drosseln und mal messen wie schnell sich der Pegel bei welcher Entnahmemenge absenkt. Zum Messen der Entnahmemenge einfach ein 10 Liter Eimer füllen die Zeit messen und dann ausrechnen wieviel Liter pro Stunde gezogen werden. Gleichzeitig den Pegel im Brunnenrohr messen mit einer Schnur, einem kleinen Gewicht daran und darüber ein kleines Stück Styropor festgeknotet. Dann während dem Pumpen die Tiefe ausloten.
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm
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Plunschmeister
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Plunschmeister » Do 6. Aug 2020, 09:31

Wie würdest du dein Bohrgut genau beschreiben: viewtopic.php?f=2&t=108&sid=1d802221476 ... 07733f3b69
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Flachbohrer » Sa 8. Aug 2020, 14:50

Hallo,
danke schon mal für eure Antworten.
Es ist defenetiv so, dass sich der Wasserstand im Brunnenrohr zu schnell absenkt. Ich hatte den Volumenstrom auf ca. 10ltr. /Min eingestellt und konnte dann ein paar Minuten Wasser fördern. Der Saugschlauch war ca. 3m tief in die Wassersäule eingetaucht, dann kam Luft.
Ich habe mir heute das Bohrgut noch mal genauer angeschaut, an Hand der Tabelle würde ich sagen das ich im Bereich Schluff/feiner Sand liege. Zum Vergleich habe ich ein menschliches Haar heran gezogen, das war dicker als der überwiegende Anteil der Körnchen.

Viele Grüße
Rüdiger
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Plunschmeister » Sa 8. Aug 2020, 15:36

Hallo Rüdiger,

die Filterstrecke wird bei der Körnung verstopft sein. Hier kannst du nur Feinsandfilter verwenden.
Also, die jetzige Rohrtour noch weiter abteufen und dann eine im Durchmesser kleinere Rohrtour mit Feinsandfilter ( 4 m bis 5 m Filter) einstellen und die DN 115 Rohrtour wieder ziehen.
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Flachbohrer » Sa 8. Aug 2020, 15:49

Hallo Plunschmeister,
Du denkst aber schon, dass grundsätzlich ausreichend Wasser zur Verfügung steht?
Auf welche Tiefe würdest Du abteufen?
Danke und Gruß
Rüdiger
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Plunschmeister » Sa 8. Aug 2020, 17:43

Ob nun genug Wasser vorhanden ist kann dir keiner sagen. Im Feinsand muss halt die Filterstrecke länger sein.
5 m bis 6 m würde ich schon noch tiefer gehen, da die Wassersäule stark abfallen kann. Schade, dass du mit DN 115 angefangen hast.
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Flachbohrer » Sa 8. Aug 2020, 18:49

.....mh, ich hatte gehofft Filterstrecke verlängern und gut. Ich bin fast geneigt das Rohr komplett zu ziehen und ggf. mit größerem Durchmesser neu zu bohren. Welcher Bohrungsdurchmesser wäre die Empfehlung? Wie ist denn deine Erfahrung wenn man ein Bohrloch auf einen größeren Durchmesser aufbohren will oder besser gleich komplett neu bohren? Wäre dann für den größeren Durchmesser ein KG-Rohr geeignet?
Ich weiß, Fragen über Fragen, sorry ich bin gerade etwas aus der Spur.

VG
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Plunschmeister » Sa 8. Aug 2020, 20:19

Bei Feinsand musst du mit einem Bohrrohr arbeiten, denn Feinsandfilter kann man nicht direkt abteufen. KG-Rohr verwenden wir hier nicht.
Bei einer Schlitzweite von 0,3 mm werden sich ewig die Filterschlitze verstopften.
Wir hatte hier gerade unlängst den Fall, da wurden nach dem dritten Bohrversuch - Brunnenbaufirma scheiterte, Feinsandfilter eingesetzt. Leider finde ich das Thema nicht.
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Re: Volumenstrom reicht nicht aus

Beitrag von Plunschmeister » Di 11. Aug 2020, 09:20

Ah, durch Zufall gefunden (das passiert, wenn die Themen im falschen Forum stehen):
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