Unser Vorhaben und viele Fragen....

Antworten

Topic author
ThBe
Beiträge: 4
Registriert: Fr 10. Apr 2020, 13:49

Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von ThBe » Sa 11. Apr 2020, 12:52

Liebe Brunnen(selbst)bau-Community !

Ich möchte mich/uns kurz mal vorstellen – wir sind Neben mir – Thomas – ein Dreimäderlhaus und wohnen in Niederösterreich in der Nähe von Wien im schönen Wienerwald in einem Haus mit 1400 qm Grund.
Leider haben wir – im Gegensatz zu vielen Nachbarn keinen eigenen Brunnen.
Da mir das (Wiener Hochquell) Trinkwasser zu schade und zu teuer für die Gartenbewässerung ist, möchten wir gerne einen Brunnen für die Gartenbewässerung haben.
Wir haben auch mit unseren direkten Nachbarn gesprochen und diese haben einen Brunnen (allerdings einen Schachtbrunnen) mit 6 Meter Tiefe und immer Wasser.
Auch sind bei uns in der Siedlung an der Straße immer wieder Schachtbrunnen von früher die teilweise jetzt noch genutzt werden.


Mit diesen Informationen ausgestattet haben wir dann den ersten Schritt in Richtung eigenen Brunnen gemacht und einen Wünschelrutengänger angeheuert und der ist unseren Grund mit folgendem Ergebnis abgegangen:

Platz ‚Apfelbaum‘:
Tiefe 30m, mögliche Fördermenge 35.000 l/Tag
Tiefe 40m, mögliche Fördermenge 55.000 l/Tag

Platz ‚Weg‘:
Tiefe 29m, mögliche Fördermenge 20.000l/Tag
Tiefe 43m, mögliche Fördermenge 50.000l/Tag

Klingt grundsätzlich schon mal SUPER 

Frohen Mutes haben wir dann einige Angebote an Firmen geschickt und da hat es uns dann ob der Preise umgehauen – das Günstigste war um die 6.000,-- €, das Teuerste über 10.000,-- €…
Und das alles ‚nur‘ für das Bohren – ohne Pumpe, Brunnenschacht, etc.


Angesichts dieser Kosten (über einem ‚return on investment‘ will ich gar nicht nachdenken) haben wir erste Überlegungen angestellt, ob und wie wir das Bohren denn nicht selbst bewerkstelligen könnten, zumal die Nachbarn ja bei 6 Meter Brunnentiefe bereits Wasser haben.
Mein Gedanke war, dass ich mal anfange und dann werde ich eh sehen wann ich auf Wasser stoße und wie viel das dann ist…

Ich habe mich im Internet eingelesen und hätte nun folgendes vor:

Selber bauen beim ‚Weg‘
Ich hatte folgendes überlegt:
Brunnenbohrer mit 150mm Durchmesser
Brunnenrohr (Glattwandrohr) mit 100mm Durchmesser (Aufbau von unten: Sumpfrohr 0,5m – Filterrohr 2-3m – Brunnenrohr)
Vorerst keine Hilfsverrohrung (wir haben Lehmboden, darunter weiß ich es nicht)

Jetzt bin ich mir bei ein paar Überlegungen nicht sicher und würge gerne Eure Meinung dazu abfragen:

1. Passen der Durchmesser des Bohrers (150mm) und des Brunnenrohres (100mm) ‚zusammen‘ ?
Überlegung war, dass das Loch ja nicht 100% gerade ist und ich mit dem größeren Abstand das Rohr leichter einsetzen (ggfs. wieder rausziehen) kann.

2.Passt der Aufbau und die Länge des Brunnenrohres ?

3.Muss das Brunnenrohr – konkret das Sumpfrohr (am Ende) unten geschlossen sein oder kann es auch offen bleiben ?

4.Muss das Brunnenrohr in Folge im Betrieb eigentlich luftdicht sein ?
Geplant habe ich mal, dass ich eine Tiefbrunnenpumpe mit Schlauch reinhänge zum Wasserfördern

5.Muss die Kiespumpe/Plunscher relativ genau in das Brunnenrohr passen oder ist hier ein gewisses Spiel ok bzw. muss sogar sein ?

6.Wie geht ihr damit um wenn größere Steine im Weg liegen – kann man die mit dem Bohrgestänge und einem Schlagbohrer zerbrechen ?

Für die Kiespumpe hätte ich am Dreibein eine Motorwinde vorgesehen – das dauert wahrscheinlich länger, ist aber für mich schonender.
Um das Brunnenrohr beim plunschen ‚nachrutschen‘ zu lassen würde ich mir eine klassische Holzkonstruktion bauen die man dann beschweren kann.

…soweit meine Gedanken und Überlegungen…

Antworten auf die Fragen und Kommentar sind ausdrücklich erwünscht :-)

Danke,
Thomas

P.S. Noch eine Abschlussfrage, bitte – wie sieht es mit Schachtbrunnen aus, wie schwer/kompliziert/gefährlich ist das diese selbst zu graben – habt ihr hier Erfahrungen ?
Benutzeravatar

Moister
Beiträge: 639
Registriert: Di 27. Jun 2017, 20:43

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von Moister » Sa 11. Apr 2020, 14:34

Der Wünschelrutengänger... auf den m³ genau! Die Beratung war hoffentlich kostenlos, weil umsonst war sie.
Wenn die Nachbarn Grundwasserpegel 6m haben ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das das be euch in etwa auch hinkommt.

Rohrzusammenstellung paßt soweit, ich würde aber DN115 nehmen dann gibts keine Probleme mit den gängigen 4" Pumpen. Allerdings kommt es schon drauf an welche Wassermenge ihr da rauspumpen wollt!
Bohrer ist zu groß. Da reicht ein 125mm.
5cm größerer Bohrer als Rohr? Das hilft bei einem krummen Bohrloch auch nicht. Überleg mal was die 5cm mehr Durchmesser auf 6m Bohrlochlänge bis Grundwasser viel bringen sollen, sogut wie nix. Und sollte dein Bohrloch exakt lotrecht geworden sein, dann steckst du bei einem großen Loch das Rohr krumm rein. Außerdem schabst du beim Reinstecken der Rohrtour eh etwas am Dreck im Bohrloch rum. Beim Bohren drauf achten dass man nicht zu krumm in den Boden bohrt... und es wird gut!
Sumpfrohr unten zu! Entweder Strumpfmethode mit Tonscheibe, Quellton-Pellets oder Kies einfüllen (dann würde ich aber das Sumpfrohr länger machen). Deckel unten kann man ja ohne Arbeitsrohr nicht montieren!
Luftdicht muss die Rohrtour nicht sein, aber oben muss ein Deckel drauf damit nichts hineinkommen kann.
Pumpe mit Schlauch reinhängen ist nicht gut. Nimm eine Pumpe mit PE-Rohr und zur Sicherung ein Nylon- oder Edelstahlseil.

Mein Tipp: Besorg dir einen Bohrer und bohr erstmal das Loch. 6m hast du in zwei Tagen locker geschafft, wenn Grundwasser kommt wird es Matsche und dann ist eh Schluß mit Bohren, du hast dann aber Gewissheit dass du ohne Probleme bis zum GW kommst, in welcher Tiefe es ist (wegen Länge Rohrtour) und welche Bodenbeschaffenheit bis in diese Tiefe ist.

Dann weiter Geld ausgeben!
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

Wasservogel
Beiträge: 24
Registriert: Mo 29. Feb 2016, 09:28

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von Wasservogel » Sa 11. Apr 2020, 17:33

Hallo,
also eine 90 mm Kiespumpe reicht völlig aus, damit kannst Du auch noch DN 115 Rohr runterbringen.
Motorseilwinde ist eine gute Idee, nimm aber eine mit 18 m Seil falls Du doch tiefer musst. Die meisten haben nur 12 Meter Seil.
Die große 108 mm Kiespumpe von Erdbohrer wiegt über 15 Kilo, mit Sand musst Du dann 25 Kilo hochziehen. Da wird sich dein Rücken riesig übeer eine Seilwinde freuen
Gruß Wasservogel

Topic author
ThBe
Beiträge: 4
Registriert: Fr 10. Apr 2020, 13:49

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von ThBe » Di 14. Apr 2020, 12:21

Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen und Gedanken!!!
Ich denke ich werde dem Tipp von Roland mit dem 'Zuerst bohren, dann weiterschauen(bestellen) folgen.

Könnt ihr mir vielleicht eine Empfehlung für den Erborhrer bzw. dem Händler geben ? Ich würde sonst Diesen https://www.Ist hier nicht gelistet/gp/product/B00Y1U ... 8YMJ&psc=1nehmen - hoffe die 5cm weniger machen nichts aus - sonst den 150er.

Danke,
Thomas
Zuletzt geändert von ThBe am Di 14. Apr 2020, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar

Moister
Beiträge: 639
Registriert: Di 27. Jun 2017, 20:43

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von Moister » Di 14. Apr 2020, 13:02

Manchmal möchte oder muß man im Rohr bohren, dann wäre es nicht schlecht wenn man einzelne Bohrer in anderen Durchmessern nachkaufen kann.
Du kannst auch im "Verleihnix"-Bereich ein Gesuch reinschreiben, eventuell kannst dir auch was leihen.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

Topic author
ThBe
Beiträge: 4
Registriert: Fr 10. Apr 2020, 13:49

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von ThBe » Di 14. Apr 2020, 13:47

--> Danke hat sich bei weiterem Durchlesen von Rolands Forumsbeiträgen erledigt...


Roland, ich habe mir Deinen Forumbeitrag über Deinen Brunnen angesehen und Du hast/hattest einen Erdbohrer im Einsatz, bei dem der Bohrkopf am Gestänge hochgezogen wird...
Wie sind Deine Erfahrungen damit ?
Ich habe so einen auch bei einem Flohmarkt gesehen, aber ich frage mich wie das gehen soll - der müsste doch bei den Schrauben beim Gestänge hängen bleiben oder ist das breit genug ?
Dreht sich der beim Bohren dann mit ?

Hätte natürlich den Charme, dass man nicht immer das gesamte Gestänge mit rausziehen muss....

Danke
Thomas
Benutzeravatar

Moister
Beiträge: 639
Registriert: Di 27. Jun 2017, 20:43

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von Moister » Di 14. Apr 2020, 15:00

Da gibt es einen Beitrag zu den Bohrern mit beweglichen Wendel.
Da habe ich und andere was dazu geschrieben. Wenns dann och Fragen gibt... einfach schreiben.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

Wasservogel
Beiträge: 24
Registriert: Mo 29. Feb 2016, 09:28

Re: Unser Vorhaben und viele Fragen....

Beitrag von Wasservogel » Di 14. Apr 2020, 16:34

Hallo,
ich habe vor Jahren einen solchen Bohrer mit gutem Erfolg benutzt. In normalem Sand Kiesboden (Rheinebene ) geht das prima.
Da gibt es eine Aussparung am der oben angebrachten Mitnehmerscheibe für die Schrauben.
Musst die Spindel halt richtig rum aufsetzen.
Das Problem mit dem Bohrer mit beweglicher Bohrwendel beginnt bei festen oder fetten Böden. Da wird die bewegliche Bohrspindel dann gerne nach oben geschoben und nimmt nichts mehr auf.
Da müsste man entweder ein Gewicht zugeben, was natürlich das Hochziehen erschwert.
Besser wäre eine Art Schnäpper, der unten in der Bohrposition einrastet und zum Hochziehen mit einer Schnur gelöst werden kann.
Ich habe versucht das dem polnischen Hersteller zu verklickern, der hat aber nicht reagiert, außer dass er mittlerweile den Preis von 100 auf 140 Euro hochgesetzt hat.
Wer sowas vielleicht selber basteln kann, hat mit dem Bohrer ein Spitzengerät, gerade für Bohrungen im Keller oder Garage.
Gruß Wasservogel
Antworten