Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Wasserpumpe ohne Strom
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HannesSalzmann
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Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Beitrag von HannesSalzmann » Do 15. Okt 2020, 15:53

Hallo zusammen!
Ich bin neu im Forum und durch Recherche über hydraulische Widder über diese Seite gestolpert.
Ich möchte zu Hause eine vorhandene Quelle nutzen, um das Wasser zu einem höher gelegenen Speicher zu pumpen.
Folgende Voraussetzungen sind bei mir gegeben:
Die Quelle speist derzeit einen Fischteich, der Ablauf des Fischteiches soll in einen Vorlagebehälter, von dort mit einer Triebleitung zum Widder und von diesem nach oben zum Hochspeicher.
Folgende Randbedingungen sind gegeben:
Quellschüttung stark variabel nach Jahreszeit und Niederschlagsmenge zwischen 10 und 25l/min.
Höhenunterschied Vorlagebehälter zum Widderschacht: 10m, Triebleitungslänge ca. 25m
Höhenunterschied vom Widderschacht zum Hochspeicher: 60m, Leitungslänge ca. 280m

Meine Frage nun in die Runde:
Auf welche Wassermenge wird der Widder ausgelegt? Auf 10l/min?
Oder kann man die Wassermenge am Widder irgendwie regulieren? Ich möchte natürlich soviel Wasser wie möglich in den Hochspeicher bringen.
Sind meine Überlegungen, das ich bei 20l/min Quellschüttung und 10l/min durch den Widder die restlichen 10l/min als Überlauf beim Vorlagebehälter verliere richtig?
Bzw. wird bei zu grosser Entnahme beim Widder (z.B. 15l/min und nur 14l/min Quellschüttung) der Vorlagebehälter leer werden und somit der Widder nicht funktionieren?
Gibt es jemanden im Forum, der mit so etwas Erfahrung hat?
Vielen Dank im voraus!
MfG
Hannes Salzmann
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Plunschmeister
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Re: Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Beitrag von Plunschmeister » Fr 16. Okt 2020, 09:56

Hallo Hannes, schön dass du uns gefunden hast.

Der Widder wird auf die minimale Quellschüttung ausgelegt, damit dieser im späteren Betrieb nicht ausfällt.

Die Hersteller haben ihre Widder in verschiedene Baugrößen unterteilt. Jede Baugröße deckt einen bestimmten Bereich, für eine zur Verfügung stehende Triebwassermenge ab. Innerhalb von diesem Bereich kann man den Widder dann regulieren.

Der Vorlagebehälter sollte so konzipiert werden, sodass der Triebleitungseinlauf immer ausreichend mit Wasser überdeckt ist. Im günstigsten Fall verlegst du die Überlaufleitung zum Widder. So besteht die Möglichkeit, anhand des Überlaufs, den Widder optimal zu regulieren.

Bei einer Fallhöhe von 10 m & einer Förderhöhe von 60 m, läuft der Widder praktisch im Verhältnis 1 : 6 und fördert ca. 10 % vom zur Verfügung stehenden Triebwasser.
Die Triebleitung mit einer Länge von 25 m, wäre aber viel zu kurz.

Im Prinzip belüftest du mit dem Quellwasser den Teich und den Ablauf möchtest du weiter Höher nutzen?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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HannesSalzmann
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Re: Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Beitrag von HannesSalzmann » Sa 17. Okt 2020, 07:15

Hallo Plunschmeister!

Danke für die schnelle Antwort.
Richtig, ich versorge mit dem Quellwasser den Teich, und den Ablauf möchte ich weiter oben als Brauchwasser zur Verfügung haben. (Garten giessen, etc..)
Jetzt habe ich natürlich noch mehr Fragen die in der Zwischenzeit aufgetaucht sind.
Wie legt man die Triebleitungslänge korrekt aus?
Ich könnte den Überlauf des Vorlagebehälters ebenfalls mit der Triebleitung parallel bis zum Widderschacht mitverlegen, aber kann ich das Überlaufwasser dort nutzen bzw. wie reguliere ich den Widder damit? Das habe ich nicht verstanden.
Eine weitere Frage noch: Welche Durchmesser sollten Triebleitung und Förderleitung haben?
Die Preise für fertige Widder sind nicht grade günstig. Ist ein Selbstbau für meinen Anwendungsfall realisierbar?

Ich weiss, jede Menge fragen.....
MfG
Hannes
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Plunschmeister
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Re: Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Beitrag von Plunschmeister » Sa 17. Okt 2020, 10:00

Moin Hannes,
Wie legt man die Triebleitungslänge korrekt aus?
Die Triebleitungslänge sollte 4-5 X das Gefälle ( Fallhöhe) auf den Widder betragen.
Eine weitere Frage noch: Welche Durchmesser sollten Triebleitung und Förderleitung haben?
Der Durchmesser der Triebleitung = Widder-Baugröße. (Widder in 5/4" = Triebleitung in 5/4" & Förderleitung 1/2")
Die Preise für fertige Widder sind nicht grade günstig. Ist ein Selbstbau für meinen Anwendungsfall realisierbar?
Wird schwierig, aber durchaus machbar. Das Problem sehe ich in der großen Fallhöhe. Den Widder zu bauen ist eigentlich nicht schwierig, aber bei der Fallhöhe benötigst du ein gutes Stoßventil.
Ich könnte den Überlauf des Vorlagebehälters ebenfalls mit der Triebleitung parallel bis zum Widderschacht mitverlegen, aber kann ich das Überlaufwasser dort nutzen bzw. wie reguliere ich den Widder damit? Das habe ich nicht verstanden.

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Mal eine Frage: Wie hoch genau liegt die Quelle über dem Teich?
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Gruß PM

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HannesSalzmann
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Re: Widderanlage mit variabler Quellschüttung?

Beitrag von HannesSalzmann » Sa 17. Okt 2020, 12:46

Hallo,

Danke für die Rückmeldung.
Ich werde bei der nächsten Gelegenheit die Längen mit dem Messrad abmessen und die Höhen messen und dann eine genaue Skizze anfertigen.
Die Quelle vor dem Teich ist ca. 25m entfernt, Höhenunterschied geschätzt 10m.
Ich hatte auch schon den Gedanken, den Widderschacht beim Teich unterzubringen. Hab ich aber wieder verworfen, weil das baulich schwierig wird, eine Hütte steht dort, ich komm mit dem Bagger nicht hin... usw...
Daher mein Ansatz mit dem Widder nach dem Teich.

So nebenbei: Tolles Forum, interessante Projekte und flotte Rückmeldungen!!
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