Widder im Gruben-Moos

Wasserpumpe ohne Strom
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Wilpernig
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Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Wilpernig » Do 11. Jul 2024, 22:36

Hallo, zusammen!
Ich habe meinen ersten Widder gebaut und bin stolz darauf ! Für mich als Tischler/Zimmermann eine ganz schöne Herausforderung. Die Teile sind aus dem Baumarkt:1" Temperguss/Messing, Ausgleichsgefäß ein alter Feuerlöscher, das Stoßventil ein Rückschlagventil, die Feder entfernt und verkehrt eingebaut.
Bis 0.5 bar muss ich bei Neustart das Stoßventil manuell betätigen, dann läuft es selbsttätig bis etwa 2,6 bar.
Der Widder läuft, nur die Wassermenge, die er fördert ist bescheiden: 1Liter/Minute. Ich habe 1,6m h, ca.12 m Treibleitung, allerdings 1 Zoll PE Druckrohr. Denke, ich werde es auf Eisenleitung tauschen, weil die (weiche) PE Leitung viel Energie vernichtet. Oder gibt es sonst einen Tipp? Ich soll das Wasser 12m hoch und aber ca. 170m weit transportieren.
Ein Foto folgt bei Gelegenheit.
MfG, Wolfgang
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Plunschmeister
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Plunschmeister » So 14. Jul 2024, 09:43

Eine Triebleitung aus Stahl ist schon die bessere Wahl.
Ansonsten, die PE- Leitung vergraben.

Bei dem von dir angegebenen Höhenverhältnis, sollte der Widder zwischen 6.5 % & 8.5 % der Triebwassermenge in die Höhe pumpen.
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Gruß PM

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Wilpernig
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Wilpernig » Mo 15. Jul 2024, 12:29

Danke, für die Info, ich hab die Leitung schon gewechselt auf 1" Eisen.
Der Widder tackert nun bis 4,8 bar, wenn ich mit einer Feder den Stoßdruck verstärke.
Wenn ich mit leichtem Öffnen des Wasserhahnes 1,3 bar simuliere, liefert der Widder etwa 1,2 Liter/Minute.

Wo ich noch überlege:

Hilft eine größere Treibleitung(1,5" - 2")?
Oder mehr Gefälle (Druck)?
Hätte ich den Bereich vom T-Stück über das Rückschlagventil zum Druckausgleich ebenfalls in 1" ausführen sollen (Wiederstand?
Wirkt sich eigentlich die Druckleitunglänge (180m Länge, 12m Höhe) auf den Druck aus?

An sich sind das hypothtische Fragen, den mit 1,2l/min bekomme ich in 24 Std 1.700l in den Stall, das reicht eigentlich eh schon.

Schöne Grüße aus dem sommerlichen Ausseerland
Wolfgang
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Plunschmeister
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Plunschmeister » Di 16. Jul 2024, 09:45

Der Durchmesser der Triebleitung und die Widdergröße richtet sich ja nach der zur Verfügung stehenden Triebwassermenge.
Das T-Stück zum Windkessel hätte ich auch in 1'' ausgelegt. Das Stoßventil eventuell in 5/4''.

Die waagerechte Steigleitung unterliegt nur den Reibungsverlusten. Ansonsten bestimmt h:H das Verhältnis.

Wo läuft der Widder eigentlich, am Bach oder an einer Quelle?
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Wilpernig » Di 16. Jul 2024, 15:31

Hallo Plunschmeister,
der Widder läuft an einem kleinen Bach, der aus einem sumpfigen Quellgebiet kommt.
Ich kenn den Bach noch nicht wirklich, so kann ich auch nicht sagen, wieviel Wasser er in den anderen Jahreszeiten liefert.
Für den Winter werden wir den Widder noch etwas einhausen müssen, wegen Frostgefahr und Schneedruck.
Den Widder kann ich noch auf 1" aufrüsten, und ein 5/4" Stoßventil & ein paar Fittings, sind auch noch im Budget drin :)
Ich schenk das Ganze sowieso meinen Nichten.
Am meisten hab ja doch ich provitiert durch die neuen Erfahrungen.

Wie hast du die 6.5 % & 8.5 % der Triebwassermenge berechnet?

Gruß aus dem Ausseerland
Wolfgang
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Plunschmeister » Di 16. Jul 2024, 19:40

Wie hast du die 6.5 % & 8.5 % der Triebwassermenge berechnet?
h : H = 12 : 1.6= 7.5
Das Höhenverhältnis ist hier 1 : 7.5.
Die Fördermenge dann in Abhängigkeit vom Höhenverhältnis in der Tabelle abgelesen. :mrgreen:
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Wilpernig » Mi 7. Aug 2024, 12:27

Grüß euch, zusammen:
So mein Widder liefert Wasser, gestern habe ich die Druckleitung (provisorsch) verlegt, immerhin 200 m lang und 12 Meter hoch. Und das bei 1,6m Treibleitunghöhe.
Dabei liefert der Widder 1Liter Wasser in der Minute in den Pferdestall und das halt 24/7. Den Tieren schmeckts auch, was will man mehr.
Die Selbstkosten für den Widder belaufen sich auf ca. € 200,-. Die Druckleitung ist da nicht dabei.
Das Teuerste waren das 1" Rückschlagventil und das 5/4" Stoßventil vom Installateur meines Vertrauens. Alles andere vom Baumarkt. Wobei es auch sicher billiger geht. Ich habe mir auch ein Manometer, zwei Kugelhähne und zwei Holländer zur leichteren Demontage im Servicefall geleistet.

Vielen Dank für die Inputs und Wasser marsch!
Wolfgang
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Plunschmeister » Do 8. Aug 2024, 20:16

Danke für deine Rückmeldung Wolfgang.
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Re: Widder im Gruben-Moos

Beitrag von Wilpernig » Mo 12. Aug 2024, 13:21

Hallo, zusammen!

Am Samstag haben wir den Widder nochmals optimiert:
den Widder 4 m bachabwärts versetzt,
dadurch 2 m Triebhöhe erreicht,
eine Pferdetränke als Bassin nutzbar gemacht ( = Standrohr ) und dadurch
die Triebleitung auf 12 m verkürzt. Somit ein besseres Verhältnis h : l erreicht

Keine großen Dinge, aber der Widder liefert jetzt statt ca. 1 500 Liter satte 2 200 Liter Wasser pro Tag in Stall.

Es war für mich als Tischler/Zimmerer und hydromechanisches Nackedei nicht einfach, mich in die Materie einzufinden,
dank diesem Forum und weiterführenden Links habe ich es hinbekommen.

Nochmals Danke und schöne Grüße aus dem hochsommerlichen Ausseerland
Wolfgang
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