Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

mechanische und elektronische Druckschalter

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von BUGEE » Fr 10. Jun 2022, 23:14

Hallo Brunnenfreunde,

ich habe eine 4" Tiefbrunnenpumpe und suche nun das passende Equipment dazu.

Ich habe die letzten Tage nach einem passenden Druckschalter gesucht, bis mir eingefallen ist, dass ich hier im Forum mal nachschauen kann. Habe daraufhin einige Beiträge hier gelesen und dennoch ein paar offene Fragen:

- Macht es tatsächlich einen Unterschied bzw. welchen, ob waagerecht oder senkrecht eingebaut wird?
- Welchen Druckschalter könnt ihr mir empfehlen? (Ich habe hier auch bereits von einem anderen Beitrag den Partnershop gefunden, jedoch ist da für mich als Laien, zu viel Auswahl).
NOCH habe ich nicht viel vor damit. Erst mal "nur" die Gartenbewässerung etc.
Später kann/wird dann natürlich noch etwas mehr dazukommen.

Dann eben noch die Frage, ob und welches Rückschlagventil und vor allem, welchen Wasserfilter ihr empfehlen könnt.

LG
BUGEE

PeterB
Beiträge: 249
Registriert: Mi 15. Nov 2017, 22:08
Wohnort: 40822 Mettmann

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von PeterB » Sa 11. Jun 2022, 09:50

BUGEE hat geschrieben:
Fr 10. Jun 2022, 23:14
... Macht es tatsächlich einen Unterschied bzw. welchen, ob waagerecht oder senkrecht eingebaut wird? ..
Ja. Die die lt. Betriebsanleitung senkrecht eingebaut werden sollen funktionieren nur so. Bei den anderen ist es egal, wie die Einbaulage ist. In beiden ist ein RV verbaut, das eine funktioniert durch Schwerkraft, das andere mit einer Feder.

Alle schalten die Pumpe ab, wenn ein definierter Wasserfluss unterschritten wird.

Einige schalten zusätzlich ab, wenn die Pumpe innerhalb einer bestimmten Zeit mehrfach gestartet wird (das passiert zB bei einer kleinen Leckage).

Bei reiner Tröpfchenbewässerung kann das Abschalten über die Fließgeschwindigkeit zu Fehlfunktionen führen.

Mittlerweile gibt es Modelle, bei denen kann man diese Funktion über einen bestimmten Zeiraum deaktivieren kann.

Die Preisspanne liegt zwichen ca 25,-- bis über 140,--. In den oberen Preisklassen werden dann vielfach Zusatzfunktionen eingebaut.

In der untersten Preisklasse ist das immer eine "Chinakopie". Viele nutzen die und sind zufrieden. Andere sagen nie wieder.

Oberhalb der Chinakopien ist es manchmal nicht eindeutig, was man bekommt. Cinakopien werden auch schon mal für 80,-- angeboten.

Gruß
Peter

PeterB
Beiträge: 249
Registriert: Mi 15. Nov 2017, 22:08
Wohnort: 40822 Mettmann

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von PeterB » Sa 11. Jun 2022, 14:39

BUGEE hat geschrieben:
Fr 10. Jun 2022, 23:14
... die Frage, ob und welches Rückschlagventil ... ihr empfehlen könnt.
Im Zisternenbereich mit einer Tauchdruckpumpe in Zusammenhang mit einem "Schaltautomat" (die oben beschriebenen Druckschalter) hab ich immer auf ein RV verzichtet. Das RV im Schaltautomat hat dann eine "hängende Wassersäule" gehalten.

Wie weit das auch bei größeren Tiefen in einem Brunnen funktioniert, kann ich nicht beurteilen.

Ein Hinweis auf die Qualität bei RVs ist das Material der Verschlussklappe. Metall ist idR besser als Kunststoff. Beide funktionieren. Bei einer Druckpumpe wäre ich da nicht so pingelig. Bei einer Saugpumpe eher.

Gruß
Peter

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von BUGEE » Sa 11. Jun 2022, 23:04

Ok, danke für die Aufklärung.

Wie schaut es mit einem Filter aus?

Würde das Brunnenwasser gerne zusätzlich filtern.
Benutzeravatar

Thoralf
Beiträge: 728
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Mo 13. Jun 2022, 12:15

Moin BUGEE,

ein Druckschalter funktioniert übrigens unabhängig davon, ob er eine Tiefbrunnenpumpe schaltet oder eine oberirdische Pumpe.

Ich finde den Druckschalter Switchmatik 2 ganz interessant, den hier im Forum Carsten alias ck1 verbaut hat, ungefähr ab hier: viewtopic.php?f=7&t=2509&start=40 nachzulesen. Lageunabhängig, weil die Trockenlauferkennung über eine elektronische Auswertung des Motorstromes erfolgt statt über einen Schwebekörper.

Wenn Du einen Druckschalter einbaust (was ich in nahezu jedem Fall empfehlen würde), mit separater Einstellung von Einschalt- und Ausschaltdruck, dann brauchst Du auch einen passend dimensionierten Druckbehälter.

Und zum Filter ... wozu willst Du den einsetzen? Hast Du verschmutztes Wasser? Sinnvoll ist der Filter vor allem vor der Pumpe (was bei Tiefbrunnenpumpe wiederum suboptimal ist :D ), zum Schutz der Pumpe. Bei einem Tiefbrunnen solltest Du eigentlich klares Wasser fördern. Oder hast Du noch soviel Sand im Wasser?

LG und HTH
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe
Benutzeravatar

Moister
Beiträge: 643
Registriert: Di 27. Jun 2017, 20:43

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Moister » Mo 13. Jun 2022, 14:07

BUGEE hat geschrieben:
Sa 11. Jun 2022, 23:04
Wie schaut es mit einem Filter aus?
Würde das Brunnenwasser gerne zusätzlich filtern.
Ich habe eine Tiefbrunnenpumpe und diesen Filter dran.
Warum?
Erstens hat man die Möglichkeit zu checken ob was im Wasser ist und wenn nicht ob das auch so bleibt.
Zweitens ist der Filter die Versicherung damit wirklich nichts in meine Verrohrung und damit zu den Gartenbewässerungskomponenten kommt. Dreck in der Verrohrung kann immer nur mehr werden. Sandkörner verstopfen die kleinen Düsen der Sprenger, verklemmen die Aufsteiger und wenn ein Sandkorn in die Druckbohrung der Magnetventile kommt schaltet es nicht mehr zuverlässig dicht.
Und welchen Nachteil hat man schon (gerade auf der Druckseite)?
Bei der Auswahl auf einen möglichst großen Anschlußdurchmesser achten damit man sich nicht eine Engstelle einbaut und nicht direktem Sonnenlicht aussetzen, das fördert die Algenbildung.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

Topic author
BUGEE
Beiträge: 38
Registriert: So 26. Jul 2020, 12:45

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von BUGEE » Mo 13. Jun 2022, 23:38

Thoralf hat geschrieben:
Mo 13. Jun 2022, 12:15
Wenn Du einen Druckschalter einbaust (was ich in nahezu jedem Fall empfehlen würde), mit separater Einstellung von Einschalt- und Ausschaltdruck, dann brauchst Du auch einen passend dimensionierten Druckbehälter.

Und zum Filter ... wozu willst Du den einsetzen? Hast Du verschmutztes Wasser? Sinnvoll ist der Filter vor allem vor der Pumpe (was bei Tiefbrunnenpumpe wiederum suboptimal ist :D ), zum Schutz der Pumpe. Bei einem Tiefbrunnen solltest Du eigentlich klares Wasser fördern. Oder hast Du noch soviel Sand im Wasser?

LG und HTH
Thoralf
Hey Thoralf,

eigentlich hatte ich nicht geplant, einen Druckbehälter zu installieren.

Ich habe dich nun so verstanden, dass der Druckbehälter nur gebraucht wird, wenn Einschalt- und Ausschaltdruck separat eingestellt werden sollen?
Wie genau ist das denn gemeint bzw. was ist anders, wenn kein Druckbehälter installiert wird?

Den Filter möchte ich, wie Moister bereits geschrieben hat, sicherheitshalber (Equipment Gartenbewässerung etc.) installieren.

Nachteile sollten dadurch ja keine entstehen, denke ich.

Und ja, wahrscheinlich ist auch feiner Sand im Wasser.
Das wird sich aber zeigen, wenn ich wieder die Zeit habe, weiterzumachen.
Solange es wegen Zeitmangel nicht weitergeht, möchte ich wenigstens mal das Equipment zusammenkratzen. :-)
Moister hat geschrieben:
Mo 13. Jun 2022, 14:07
Bei der Auswahl auf einen möglichst großen Anschlußdurchmesser achten damit man sich nicht eine Engstelle einbaut und nicht direktem Sonnenlicht aussetzen, das fördert die Algenbildung.
Danke, werde ich machen.
Benutzeravatar

Thoralf
Beiträge: 728
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Di 14. Jun 2022, 09:58

Moin Bugee,

Du hattest ja in der Überschrift nach einem richtigen Druckschalter gefragt... :D

Aber wieder ernsthaft weiter. Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Prinzipien:
  • Druckschalter schalten bei Einschaltdruck ein und bei Ausschaltdruck aus (sowohl elektronische als auch die guten alten mechanischen). Dann braucht man zwingend einen genügend großen Druckbehälter, weil sonst die Pumpe zu schnell hintereinander ein-/ausschaltet. Der Druck bewegt sich irgendwo zwischen Einschaltdruck und Ausschaltdruck und kann vor allem nicht höher werden als der Ausschaltdruck.
  • Schaltautomaten oder Presscontrols schalten bei Unterschreitung eines Mindestdrucks ein und bei Durchfluss Q = 0 wieder aus. Der Druck stellt sich auf der Pumpen-Kennlinie ein und kann je nach Pumpenmodell beim Ausschalten oder auch bei kleiner Wasserentnahme recht groß werden.
Leistungsstarke Pumpen sollte man nicht ohne Druckschalter betreiben. Bei Betrieb mit Druckschalter kann die Pumpe im optimalen Arbeitspunkt betrieben werden (effizient und sparsam). Bei Betrieb mit Schaltautomat wird bei kleiner Wasserentnahme und hohem Druck viel Strom je m³ verbraucht (bei großer Wasserentnahme und kleinem Druck ist alles i.O.). Es kommt also immer drauf an, welche Verbraucher man hat und welche Pumpe.

Was hast Du denn für eine Pumpe (Hersteller/Modell, max. Förderhöhe, max. Fördervolumen)?

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe

PeterB
Beiträge: 249
Registriert: Mi 15. Nov 2017, 22:08
Wohnort: 40822 Mettmann

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von PeterB » Di 14. Jun 2022, 10:53

Thoralf hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 09:58
Bei Betrieb mit Druckschalter kann die Pumpe im optimalen Arbeitspunkt betrieben werden (effizient und sparsam). Bei Betrieb mit Schaltautomat wird bei kleiner Wasserentnahme und hohem Druck viel Strom je m³ verbraucht
Sprichst Du von einem normalen Druckschalter oder von einer drehzahlabhängigen Steuerung?

Oder ist es so, dass es der Pumpe, wenn sie zB einen WC-Kasten füllt, während des Pumpens egal ist, ob sie von einem Druckschalter oder von einem Schaltautomaten gestartet wurde. In beiden Fällen wird sie die gleiche Leistung abfragen und bringen.

Ist sie fertig und wird abgeschaltet, macht sich ein Unterschied bemerkbar.

Der Druckschalter wird abschalten sofort nachdem der Verbraucher geschlossen wurde und nachdem dann der Abschaltdruck erreicht wird.

Der Schaltautomat lässt die Pumpe noch einige Sekunden weiter laufen. In dieser Zeit wird der maxmögliche Druck aufgebaut, den die Pumpe schafft.

Gruß
Peter
Benutzeravatar

Thoralf
Beiträge: 728
Registriert: Di 21. Apr 2020, 08:28

Re: Richtiger Druckschalter für 4" Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Di 14. Jun 2022, 16:05

Ich meinte schon Druckschalter. Egal ob manuell oder elektronisch, mit Ein- und Ausschaltdruck.

Der energetische Unterschied zum Schaltautomat liegt genau darin, was Du ebenfalls schreibst: Druckschalter schaltet bei Ausschaltdruck ab, der Schaltautomat nicht (sondern bei Q = 0). Unter Umständen (bei Pumpe mit großer Förderhöhe und bei kleiner Wasserabnahme) hast Du beim Betrieb am Schaltautomat ein mehrfaches an spezifischem Energieaufwand (kWh/m³) für die Wasserförderung, d.h. statt z.B. 0,3 kWh/m³ sind es dann vielleicht 0,8...1 kWh/m³. Bei großer Förderung, wenn die Pumpe mit wenig Druck läuft, gibt es diesen Unterschied nicht. (Deswegen sollte der OP auch mal überlegen, was seine Pumpe bringt und was er für Verbraucher hat)

Das energetische Vorteil des Druckschalters besteht auch bei Abnahme kleiner Mengen (z.B. Spülkasten füllen und Druckbehältergröße 300 l) ebenso, falls Du das mit Deinem Beispiel meinst. Ich hatte das mal in einem Beitrag im Forum (finde ich grad nicht) mit Wasser auf nen Berg tragen verglichen. Der auf p_max 3 bar eingestellte Druckschalter bedeutet, dass man das Wasser nie höher als 30 Meter fördert (die Pumpe schaltet dann ab und bei 2 bar wieder ein und dazwischen übernimmt der Druckbehälter die Versorgung). Wenn die Pumpe bei Betrieb an Schaltautomat und wenig Wasserförderung z.B. 5 bar bringt, dann entspricht das dem Wasser auf 50 Meter fördern. Auch wenn am Ende nur der Spülkasten befüllt oder ein Stück Tropfschlauch versorgt wird. Die restlichen 20 Meter Höhe sind dann unnütz.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe
Antworten