Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

mechanische und elektronische Druckschalter
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Eriberto
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Eriberto » Do 28. Mai 2020, 09:53

So,
kurzes Update:
Bestellung am 15.05.2020, Lieferzeit 1-2 Wochen, heute kam E-Mail, dass Gerät nicht verfügbar (wegen Corona blabla), mit Angebot das nächstkleinere zum selben Preis beziehen zu können :roll: .

Daraufhin soeben per E-Mail storniert und um Erstattung, sowie Bestätigung gebeten. Bin mal gespannt...
Werde mir den IBO ivr02-m dann wohl in Polen bestellen...
Gruß
Florian
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Eriberto
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Eriberto » Fr 29. Mai 2020, 13:26

Ergänzung: nochmal Anruf erhalten, Bestellung wird storniert und Betrag gut geschrieben.
Habe soeben bei ebay den IBO ivr02-m bestellt.
Dauert allerdings noch mal gut 2-3 Wochen.
Berichte dann weiter...
Ach ja, gestern kam mein bestelltes VAREM LR150. MAG mit wechselbarer EPDM-Membran mit 150 Liter Volumen.
Dies wird mein Druckausgleichsbehälter und sollte den Schaltvorgänge der Pumpe minimieren.
Gruß
Florian

Paul
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Paul » Di 1. Dez 2020, 18:13

Hallo,
ich bin neu und auf dieses Forum gestoßen, weil ich für meine Klein-Osmoseanlage eine druckgeregelte 24 V Pumpe suche, genaugenommen nur eine Regelung für eine vorhandene Pumpe, die bei einem Eingangsdruck von 1 - 4 bar am Ausgang konstant 5,5 bar macht (möglichst einstellbar).
Auch ich war erstaunt wie wenig (praktisch nichts) käufliches es zum Thema "Ausgangsdruck geregelte Pumpen" gibt, und mit Trinkwasser / Lebensmittelzulassung bei 24 V (im Gegensatz zu ein/aus geschalteten Punmpen mit festen Druckpunkten)
... ja und auch ich bin ein kleiner Perfektionist, Bastler und Elektro Ing., habe aber wie einige von Euch auch wenig Zeit um mich in Details zu verstricken, da die Anzahl der Projekte einfach zu groß ist,
... und das Leben für alles zusammen zu kurz ... ;-)
Was ich gefunden habe ist eine Frequenzregelung für größere Pumpen, hilft mir zwar nicht weiter bei meiner 24 V DC Pumpe, aber vielleicht Euch bei Brunnenprojekten:
(... und sieht auch nicht preiswert aus ...)

http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=28&t=382

Link entfernt. PM


Viele Grüße
Paul
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Thoralf
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Thoralf » Sa 5. Dez 2020, 00:17

Paul hat geschrieben:
Di 1. Dez 2020, 18:13
Auch ich war erstaunt wie wenig (praktisch nichts) käufliches es zum Thema "Ausgangsdruck geregelte Pumpen" gibt, und mit Trinkwasser / Lebensmittelzulassung bei 24 V (im Gegensatz zu ein/aus geschalteten Punmpen mit festen Druckpunkten)
... ja und auch ich bin ein kleiner Perfektionist, Bastler und Elektro Ing., habe aber wie einige von Euch auch wenig Zeit um mich in Details zu verstricken, da die Anzahl der Projekte einfach zu groß ist,
Hi Paul, und willkommen im Forum, Kollege. :-)

Was kaufbares für solch eine Spezialanwendung kenne ich auch nicht. Wenn Du das Thema Analog-Steuerung für 24-Volt-Pumpe tiefergehend diskutieren willst, dann mach doch am besten einen neuen Thread auf, hier im Druckschalter-Forum. Wichtig wäre ja zu wissen, welche Art DC-Motor die Pumpe hat.

LG
Thoralf
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Solear
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Solear » Do 1. Apr 2021, 09:08

Sooo,
inspiriert durch die Erfahrungen von Thoralf habe ich ebenfalls ein Invertersystem verbaut.

Erst einmal die Eckdaten:

Die Stromversorgung habe wird über einen Homematic Schaltaktor HM-ES-PMSw1-SM kontrolliert und gesteuert.

Brunnendaten: 6 Zoll Brunnenrohr, die Pumpe hängt in 15,5m Tiefe, Brunnen ist 21 m Tief, Wasser steht bis 9m Tiefe (alles von GOK nach unten gesehen).

Pumpe: Tiefbrunnenpumpe 4 Zoll Orlando ST1311 7,2 bar 4200l
Nennleistung 750 W

Inverter: https://www.profi-pumpe.de/PUMPENSTEUER ... :1587.html
INVERTER-Pumpensteuerung 3-1,5KW verkabelt. 1 1/4 Ein/ und Ausgang (wobei ich glaube, innen ist alles auf 1 Zoll gebaut :roll:, nur die Anschlusstutzen sind auf 1 1/4).

Am Brunnenausgang in 60cm Tiefe liegen 5,9 Bar bei 1 1/4 PE-Rohr an (laut analogem Manometer).



Die Pumpe verbraucht bei offenem Auslauf unter Volllast ohne Inverter (also Stecker direkt an Steckdose) etwas über 1000 Watt. Das hat mich etwas verwundert, ich dachte sie braucht um die 750 Watt. Aber Nennleistung ist wahrscheinlich sowas wie "netto" vom brutto.

Mit dem Inverter bei maximalem Auslauf (höher eingestellter Ausgangsdruck als die Pumpe schafft) kommt der Verbrauch auf 1015 Watt.

Mit geschlossenen Hähnen braucht der Inverter ca 3 Watt, alle 24h läuft er für 3 Sekunden an bei Nichtnutzung. Bei 10 % Druckabfall vom eingestellten Druck springt die Pumpe auch an (Fall des Druckes von 4 Bar auf 3,6 Bar) und drückt in 3 Sekunden den Druck wieder auf die 4 Bar. Da ist die Stromverbrauchsmessung eine gute Überwachungsmöglichkeit auf Leckagen.

Mit den von mir eingestellten 4 Bar verbraucht er mit 2-4 Sprengern um die 800-900 Watt.
Wenn nur ein Tropfschlauch aktiviert ist, dann läuft die Pumpe mit ca 650 Watt.


Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn ich erstaunt bin über den Mehrverbrauch (1000 Watt statt der 750 Watt Nennleistung). Ob der Inverter insgesamt stromsparender ist, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall läuft das Wasser etwas sanfter an. Nur Tröpfchenschlauch alleine würde ich auch nicht betreiben wollen, ich glaube, da dreht die Pumpe trotzdem noch zu hoch.
Wahrscheinlich muss ich mal systematischer messen und am Inverter selbst mit dem Druck spielen, wie weit die Pumpe bei offenem Auslauf runtergehen kann.
Jetzt komme ich aber gerade nicht ran, das Gras um die Brunnenstube muss erstmal anwachsen :D :D :D

Vielen lieben Dank an dieser Stelle an Thoralf für die Inspiration. In der Summe bin ich sehr zufrieden. Mal schauen, wie lange der Inverter hält.
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Thoralf
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Thoralf » Do 1. Apr 2021, 21:05

N'Abend Solear,

ich freue mich, dass die Invertersteuerung das macht was sie soll 8-)

Ein paar Anmerkungen zu Deinem Bericht bzw. zu "Wahrscheinlich muss ich mal systematischer messen und am Inverter selbst mit dem Druck spielen, wie weit die Pumpe bei offenem Auslauf runtergehen kann.":

Wenn Du die Leistungsdaten testen willst, Regelbereich usw. brauchst Du eigentlich nicht vordergründig am Ausschaltdruck herumdrehen.
Zunächst würde ich ein Manometer anbringen (hast Du ja schon) und dann die elektrische Leistung der Pumpe ohne Inverter (Stecker in Steckdose) bei freiem Auslauf und später bei schrittweise reduziertem Auslauf messen. Dazu jeweils Druck (zuzüglich 0,9 bar für die 9 m Förderhöhe bis zum Auslauf (ggf. noch plus Höhe des Auslaufs über GOK) und Durchflusss (Sekunden bis 10-Liter-Eimer voll) messen und notieren.

Das selbe kannst Du dann mit Inverter machen.

Ich lese bei genau Deinem Pumpentyp ST-1311 (11 Stufen) tatsächlich die Angabe: Motor 750 Watt. Meiner Erinnerung nach ist es bei Pumpen so, dass die sogenannte Wellenleistung angegeben wird, auch als "P2" bezeichnet. P1 ist die elektrische Leistung an den elektrischen Klemmen des Motors (was Du an der Steckdose misst), die wird nicht immer angegeben. P2 ist die mechanische Leistung an der Motorwelle, welche zugleich die Pumpenwelle ist. Also mechanische Ausgangsleistung des Motors ist gleich der mechanischen Eingangsleistung der Pumpe (Lagerverluste der Kugellager mal außen vor gelassen). Und die Pumpe hat dann wieder eine mechanische Leistung durch Förderung des Wassers.

Also mit "brutto - netto" liegst Du dann nicht falsch, nur heißt das hier Wirkungsgrad. ;) Genauer: der Motor hat einen Wirkungsgrad und die Pumpe hat einen Wirkungsgrad. Mit ca. 0,75 für den Motor (750 W / 1000 W) könnte es für eine Motorgröße von 750 W mechanisch schon stimmen.
Und die Pumpe: Laut Datenblatt¹ hat die einen Wirkungsgrad von max. 60 % (je nach Arbeitspunkt)

Wenn Du es genau wissen willst, wie Deine Pumpe und Inverter zusammen funktionieren:
Du kannst dann mal schauen, wie das in der Realität aussieht, wenn Du Deine Durchfluss-/Druck-Daten und den Stromverbrauch (el. Leistung) ins Verhältnis setzt. Am besten trägst Du das in eine Excel-Tabelle ein.

Also unterschiedliche Durchflüsse mit dem Wasserhahn einstellen, Durchfluss messen, Druck messen, elektrische Leistung messen.

Die mechan. Leistung erhältst Du über m * g * h / t
oder besser ist es anders sortiert geschrieben so: m/t * g * h, denn m/t entspricht dem gemessenem Wert von Liter/s (Du kannst , wenn Du den Durchlauf mit einem 10 l Eimer und Stoppuhr misst, in der Formel für m auch 10 kg und für t die Zahl der Sekunden angeben)

Am besten Du nimmst die Messwerte mit folgenden Maßeinheiten, dann bekommst Du die mechanische Leistung in Watt:
m in kg
t in s,
h in m, entsprechend der Summe aus Förderhöhe + Druck * 9,81
g = 9,81 m/s²

Du kannst dann in der Excel-Tabelle den Gesamt-Wirkungsgrad berechnen und über der Fördermenge darstellen. Bei meiner Pumpe habe ich dann gesehen, dass sie am sparsamsten läuft, wenn sie so viel wie möglich fördert. Also 2 Sprenger 1 Stunde lang weniger verbrauchten als 1 Sprenger 2 Stunden lang. Bei insgesamt der selben Wassermenge, weil der Druck ja konstant ist.

Und dann kannst Du noch drauf achten, ab welchem Durchfluss der Inverter anfängt zu takten, also unterhalb welchem Mindestdurchfluss der Inverter zwischendurch kurz ausschaltet. Das wäre das untere Ende der Regelgrenze. Daran ändert auch die Einstellung von P_min nichts. Denn der Wert von P_Min sagt ja nur, wann die Pumpe wieder einschaltet. Das Maß der Drehzahlregelung kannst Du nur ändern, wenn Du einen anderen Druck einstellst.

Die obere Regelgrenze ist dann erreicht, wenn die Pumpe mit voller Drehzahl läuft. Ab da verhält sich die Pumpe entsprechend ihrer Kennlinie, also mit steigendem Durchfluss sinkt der Druck, bis hin zum offenen Auslauf (laut Datenblatt irgendwas um 5 m³/h - soweit geht die Kennlinie nicht). Zwischen diesen Durchflusswerten (taktender Betrieb und sinkender Druck) müsste der Druck ungefähr konstant sein. Dann arbeitet der Inverter bzw. die Druckregelung richtig.

¹Datenblatt der Pumpe: gefunden habe ich das auf einer Seite, deren Link hier meiner Erinnerung nach immer gelöscht wird. Daher also kein Link auf das Datenblatt... :-)

LG
Thoralf
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Thoralf
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Thoralf » Sa 10. Apr 2021, 23:08

Nochmal zu meiner Invertersteuerung für die WILO-Pumpe. Jetzt habe ich endlich mal gemessen, was die elektronische Drehzahlregelung mit der Pumpe macht.

Da das Folgende etwas länger wird, mein Fazit nach Auswertung der Messungen gleich vorab:
  • Die Druckregelung spart Energie.
  • Die Einsparung ist am höchsten im unteren Leistungsbereich der Pumpe
  • Angesichts des relativ geringen Energiebedarfs für die Wasserförderung dauert es aber sehr lange, bis sich die je nach Hersteller einige 100 Euro teure Inverter-Pumpenssteuerung amortisiert. Beim Betrieb eines Gartensprengers verbraucht man im konkreten Beispiel statt 500 nur 400 Watt und spart pro Betriebsstunde etwa 0,1 kWh ein. Das entspricht 3 Cent pro Stunde. Bis zur Amortisierung würde es also einige tausend Betriebsstunden dauern.
  • Trotz der geringen Ersparnis überwiegt für mich beim Einsatz der Invertersteuerung der Komfort eines weitgehend konstanten Wasserdrucks. (Im Bereich in dem ich Druck für Sprenger brauche bleibt der Druck konstant. Und wenn ich mal am offenem Wasserhahn eine Gieskanne füllen oder eine Wassertonne volllaufen lassen will, dann geht zwar der Druck etwas runter, aber dafür fördert die Pumpe mit vollem Durchfluss und sehr sparsam)
  • Unnötig hoher Druck bzw. Überdimensionierung der Pumpe führt zu hohem spezifischem Energiebedarf (kWh/m³) und Kosten (EUR/m³)
  • Die richtige Auswahl der Pumpe je nach Wassermenge und Druck spart Energie. Ein Anhaltspunkt dafür ist, wenn der Arbeitspunkt etwa am Punkt des höchsten Wirkungsgrades der Pumpe liegt (an dem oft auch der Nennwert der Pumpe liegt)
"Prüfstand" mit Bordmitteln aufgebaut: Messung des Durchflusses mit Eimer und Stoppuhr, Druck mit analogem Manometer und Wirkleistung mit einem Energiemesser.
Bild

Die Messergebnisse und Interpretationen im Einzelnen:

Messdurchführung
Die Pumpe liefert maximal 3,9 bar, davon ist noch die Saughöhe abzuziehen. Deshalb werden am Aufstellungsort maximal ca. 3,5 bar erreicht. Die Messungen erfolgten bei drei eingestellten Druck-Sollwerten (2,0, 2,5 und 3,0 bar) sowie bei ungeregeltem Betrieb (dazu wurde mit 4 bar ein Druckwert eingestellt, den die Pumpe nicht erreichen kann – dann läuft sie dauerhaft mit voller Drehzahl). Jeder Punkt in den Messkurven bedeutete harte Arbeit :D - im Garten am Wasserhahn einen passenden Durchfluss einstellen, Zeit stoppen, runter in den Keller, Druck und Leistung ablesen. Wenn der Wert nicht passte, dann alles nochmal.

Im täglichen Gebrauch habe ich an der Pumpensteuerung 2,5 bar eingestellt. Das reicht genau, um 2 Rechteck-Sprenger zu betreiben. Mehr brauche ich nicht gleichzeitig.

Pumpen-Kennlinie
Bild
Die Pumpen-Kennlinie zeigt je nach eingestelltem Druck ein Konstantdruckverhalten, bis zu dem Durchfluss, an dem die normale Pumpen-Kennlinie (rot) erreicht wird. Von da an folgt der Druck mit zunehmendem Durchfluss der ungeregelten Pumpen-Kennlinie, nimmt also mit steigendem Durchfluss ab.

Elektrische Leistung der Pumpe
Bild
Die elektrische Leistung der Pumpe liegt im geregelten Betrieb unter der Leistung der ungeregelt betriebenen Pumpe. Das Ausmaß der Leistungsreduktion hängt davon ab, wieweit der Drucksollwert unter dem Maximaldruck der Pumpe eingestellt ist.

Spezifischer Energieverbrauch
Bild
Interessant ist der Energieverbrauch, der für die geförderte Wassermenge aufgewendet werden muss. Auch hier zeigt sich im Konstantdruckbetrieb eine Energieeinsparung. Diese ist vom Druck abhängig. Die Erklärung ist einfach: im ungeregelten Betrieb wird je nach Durchflussmenge ein Druck aufgebaut, der höher als der für die Betriebsart (z.B. Versorgung eines Gartensprengers) nötige Druck ist. Druck bedeutet in der Pumpen-Kennlinie auch Förderhöhe. Eine zu hohe Förderhöhe für das Wasser bedeutet unnötig aufgebrachte mechanische Energie. Der (niedrigere) Konstantdruck sorgt dafür, dass Energieverluste vermieden werden.

Dieselben Werte unten nochmal in einem doppeltlogarithmischen Diagramm. Das ist für damit nicht vertraute zwar schwieriger abzulesen. Es hilft aber, die obigen Hyperbeln besser zu verstehen. Dass sich hier parallele Geraden ergeben, weist darauf hin, dass die Messergebnisse plausibel sind.
Bild

Wirkungsgrad der Pumpe
Bild
Der Wirkungsgrad der Pumpe ist, wie man im Diagramm sehen kann, unabhängig vom eingestellten Druck.
Das bedeutet, dass die durch die Regelung erzeugte Energieeinsparung allein aus dem exakt für die Anwendung bereitgestellten Konstantdruck resultiert, welcher geringer als der sich aus der Pumpen-Kennlinie ergebende Druck ist (wie oben bereits erklärt). Interessant ist, dass die Pumpe nicht ineffizienter wird, wenn sie mit reduzierter Drehzahl läuft. Allerdings ist die Drehzahländerung auch gering. Selbst bei den Messungen im unteren Durchflussbereich zeigte die Steuerung noch 42 Hz an. Wikipedia sagt zu den Einflussfaktoren der Drehzahl auf die Pumpendaten: Q~n; H~n²; P~n³. Die Kennlinie wird also an mehreren Stellen beeinflusst, deshalb reichen so kleine Reduzierungen der Frequenz gegenüber der Netzfrequenz von 50 Hz aus, um die Regelung umzusetzen.

Ergänzend hier noch die Pumpen-Kennlinien:
Bild

Fehlerbetrachtung
Zu jeder Messung gehört auch eine Fehlerbetrachtung. Hier wäre relevant:

Druck: Der Druck auf der Druckseite wurde mit einem analogen Druckmesser Klasse 1.6 gemessen (1,6 % Messabweichung). Der Unterdruck auf der Saugseite wurde nicht gemessen, sondern aus der Höhe der Pumpe über dem Wasserspiegel zuzüglich einem Zuschlag für Fußventil und Wasserfilter abgeschätzt. Die Pumpe steht 2,60 m über dem Wasserspiegel. In die Rechnung flossen 3 m ein. Wichtig ist das nur für die Berechnung des Wirkungsgrades. Die anderen dargestellten Ergebnisse beruhen direkt auf der gemessenen elektrischen Leistung.

Leistung: Die elektrische Wirkleistung wurde mit dem Energiemessgerät Voltcraft Energy Logger 3500 gemessen. Für den Leistungsbereich 5 bis 3.500 W ist eine Messabweichung von 1% angegeben.

Durchfluss: Die Durchflussmessung erfolgte mit einem 10-Liter-Wassereimer und Stoppuhr. Bei geringem Durchfluss (10 bis 20 Liter je Minute) ließ sich das auch ganz gut machen. Bei höherem Durchfluss und auch noch Luftblasen durch das einströmende Wasser war es etwas schwieriger, ganz exakt die Zeit zu stoppen, zu der die 10-Liter-Markierung erreicht wurde. Den Messfehler beim Messen der Zeit zum Füllen des 10-Liter-Eimers schätze ich auf ca. 0,5 Sekunden. Der Durchfluss ist damit der ungenaueste unter den Messwerten.

Eine Fehlerquelle liegt auch darin, dass im Verlauf einer einzelnen Messung (die sich je nach Durchfluss über 10 bis 140 Sekunden erstreckte) die angezeigte Leistung leicht schwankte. Möglicherweise durch minimale Veränderung der Einstellung des Wasserhahnes. Den Durchfluss messe ich als Mittelwert über die Zeit in der ich den Eimer füllen. Die Leistung und den Druck lese ich aber zu einem zufälligen Zeitpunkt ab, nachdem ich wieder unten im Keller bin.

Motor-Wirkungsgrad: Im Wirkungsgrad-Diagramm ist zum Vergleich die Wirkungsgrad-KL aus dem Datenblatt eingetragen. Diese ist dort aber nur für die Pumpe eingetragen, ohne den Motor-Wirkungsgrad, also bezogen auf P2 (Leistung an der Pumpenwelle). Für den Motor ist kein Wirkungsgrad angegeben, jedoch die Angabe P1 = 850 W, P2 = 550 W. Daraus ergibt sich ein Motor-Wirkungsgrad von 65%, mit dem der Pumpen-Wirkungsgrad multipliziert wurde, um auf den Gesamtwirkungsgrad zu kommen, der im Diagramm eingetragen ist. Möglichweise ist der Motorwirkungsgrad geringer oder aber der Pumpenwirkungsgrad ist im realen Betrieb geringer als im Datenblatt, weil das Datenblatt für Saughöhe = Null gilt. Jedenfalls liegen die gemessenen Wirkungsgrad-Kurven niedriger als die Datenblatt-Kurve.

Die Tendenz der Kurven ist aber trotz leichter Schwankungen eindeutig, so dass die eingangs gemachten Aussagen gültig sind.
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moriturus
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von moriturus » So 11. Apr 2021, 11:00

Sehr interessanter Beitrag. Danke für die Arbeit.

MKaiser
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von MKaiser » Di 20. Apr 2021, 16:01

Erst einmal Hallo gesagt,

das Thema Steuerung einer Brunnenpumpe über einen Inverter finde ich sehr interessant. Leider findet man im Netz nicht wirklich viel um sich zu informieren. Ich selbst habe eine Tiefbrunnenpumpe der Firma ZDS und liebäugle mit solch einer Steuerung. Die Pumpe ist für unseren Garten und die automatische Beregnung dreier Kreise. Gedanklich habe ich Inverter der Marke Sirio ins Auge gefasst. Hierbei wird wohl zwischen Sirio universal bzw. Sirio Entry unterschieden. Hierbei stellt sich für die grundsätzliche Frage, in wie weit die Steuergeräte mit meiner Pumpe funktionieren, da diese einen Kondensator verbaut hat. Zur Pumpe: ZDS Model QPGo.P.3 13-30. In den Bedienungsanleitungen von Sirio universal bzw. Entry steht, das ein verbauter Kondensator unproblematisch wäre. Irgendwo hatte ich gelesen, dass die Steuerung über einen Inverter ausschließlich bestimmten Pumpenmotoren vorbehalten ist?
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Re: Invertersteuerung für Pumpen und analoge Druckregelung

Beitrag von Thoralf » Mi 21. Apr 2021, 22:31

N'Abend, MKaiser,

Erstmal: wenn man schon die Nobel-Konstantdruck-Lösung habe möchte und dafür Geld investiert, dann ist am besten, gleich eine Drehstrompumpe und einen Dreiphaseninverter (der aus 1~230 Volt 3~230 Volt macht) zu wählen.

Wenn Du aber schon eine Wechselstrompumpe hast, dann geht das auch einphasig. Hat Solear grad vier Beiträge zuvor geschrieben. Und dann brauchst Du auch nur einen einphasigen Inverter. Nach kurzem Blick in die Beschreibung/Anleitung: die Sirio Universal kann man wahlweise einstellen auf Ausgang von 1~230 V Wechselstrom und 3~230 V Drehstrom, die Entry macht nur 1~230 V.

Aber schau doch erst mal im selben Thread auf der ersten Seite in den vorletzten Beitrag . ;) Da habe ich genau die Frage des Kondensators erklärt, oder dies jedenfalls versucht.

Vielleicht nochmal zum Kondensatormotor:
Wenn man einfach Wechselspannung an eine einzelne Motorwicklung eines Asynchronmotors legt, dann macht dieser Motor genau: gar nichts. Denn das Magnetfeld wechselt nur zwischen Nord und Süd. Der Rotor würde nicht rotieren, sondern mit 100 Hertz brummen. :D
Bei Kondensatormotoren sorgt ein Kondensator dafür, dass es für eine zweite (Hilfs-)Wicklung eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung gibt, womit der Rotor überhaupt erst mal einen Impuls bekommt, sich aus der Ruhelage zu bewegen. Dann ist in dieser Hilfswicklung der Nordpol ein paar Millisekunden früher als der Nordpol der Hauptwicklung und der Rotor fängt an sich aus seiner Ruhelag herauszubewegen. Dann kommt 10 ms später Süd und macht dasselbe usw.

Wenn der (Wechselstrom-)Motor aber erst mal läuft, dann kann der Kondensator auch abgeschaltet werden. Steht bei Wikipedia ganz gut erklärt: de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor#Prinzip. Das macht dann die Schaltbox. Kann sein, dass auch Unterwasserpumpen mit Motoren mit externem Kondensator gibt, der zwar außerhalb der Pumpe angebaut ist (um ihn besser wechseln zu können), der aber nicht geschaltet wird. Diese Motoren funktionieren dann wie solche mit internem Kondensator.

Ich vermute mal:¹
die Frequenzsstellung funktioniert sogar in beiden Fällen.
Aber die Schaltung in der Schaltbox könnte/würde durcheinander kommen, wenn plötzlich noch so ein Fequenzumrichter dazwischen kommt und versucht was zu regeln. Deshalb wird von Invertern an Motoren mit Schaltbox abgeraten.
¹nur der Überlegung nach, da ich selbst so was noch nicht in der Hand hatte. ;)

In meinem o.g. Beitrag hatte ich mir auch die Sirio-Steuerung angeschaut. Habe das jetzt nicht nochmal alles durchgeschaut, versuch bitte erst mal selbst, das nachzuvollziehen. Außerdem hatte ich hier: viewtopic.php?f=7&t=1992&hilit=inverter&start=50 auch mal was zu Invertern geschrieben. Und frag beim Händler, ob es bei Deiner Pumpe geht. Räume Dir ein Rückgaberecht ein.

Ein Hinweis noch:
Unterwasspumpen haben ein langes Kabel. Normalerweise sollen Kabel zwischen Inverter und Motor kurz sein und oft (auch bei meinem Wilo-Inferter) gibt es auch noch ein Netzfilter Richtung Steckdose. Bei dem langen Motorkabel könnte es zu Störaussendungen kommen. Andererseits verläuft das Kabel im Brunnenrohr mit feuchter Erde ringsum - das dämpft auch Funkstörungen. @Solear - wie ist das bei Deiner Pumpe, merkt man daneben was von Störungen oder ist das alles ok? Würde mich mal interessieren...

LG, HTH und Viel Erfolg!
Thoralf

p.s grad nochmal nach Sirio Entry gegoogelt - und in einem Amazon-Shop diese Beschreibung gefunden. Köstlich. :lol:
Sirio Entry 230 vinverter für Kontrolle von Jauchen einphasige elektronische Gerät für die Kontrolle von einphasigen Jauchen basierend sutecnologia mit Inverter. Steuert die Einleitung und die Verhaftung der Elektropumpe und moduliert die Drehzahl des Motors in Abhängigkeit von der Anlage der Abgabe von Wasser. konstante Druck dank Regulierung der Umdrehungen der Elektropumpe. Energiesparend dank weniger Saugkraft der Pumpe. Stufenweise Start und Stopp der Pumpe, reduziert die Schläge von Ariete und verhindern den Anstoß von Strom einschalten. Schutz der Marsch nach trocken bei Wassermangel in Anspruch. Automatischer Reset bei Festnahme-Marsch zu trocken, in der Lage, selbständig zu lösen die Bedingung von Fehler. Wirksame Kontrolle Verluste für die Schutz der Pumpe bei continue-. Digitalanzeige der Druck auf dem Display. Kontrolle amperometrico des Motor. Meldung von verschiedenen Staaten von Betrieb/Fehler über Kontrollleuchten und Nachrichten auf dem Display. Betrieb in Gruppen um Zwillinge mit Farbwechseln. Doppelte set-point fernbedienbar Abstand. Remote Start und Stop der Elektropumpe. Elektrische Klemmen abnehmbar für erleichtern die Verkabelung.
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