Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Installation im Brunnenbau

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Schnurps
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Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Schnurps » Mo 7. Jun 2021, 21:31

Hallo zusammen,

Ich habe seit einer Woche einen neuen Brunnen.

- 17m tief
- 30 cm Durchmesser
- 100er Brunnenrohr mit 4m Filter
- aufgefüllt mit Filterkies
- Wasserstand bei 9m (ausgelotet)

Pumpe ist eine
AWM 3" Tiefbrunnenpumpe AM-3Ti-550-20 sandverträglich
3000l/h
8 Bar

Ich habe eine Hunter Beregnungsanlage mit 4 Kreisen. 3 Kreisen a 3-4 Regner und ein Kreis für Beete - Tropfschläuche etc.

Z.Z wird noch relativ viel ganz feiner Sand mit gefördert. Nur beim starten. Nach ein paar Minuten wird es besser aber immer noch ein wenig Sand. Mein Brunnenbohrer ist nur auf 17m gegangen, da er hoffte, noch eine schönere gröbere Kiesschicht zu finden. Leider blieb es bei dem feinen Sand.
Jetzt heißt es erstmal den Brunnen ausspülen oder wie das heißt, in der Hoffnung, dass dies besser wird.

Auf meine Frage, dass doch die Pumpe über dem Filter hängen sollte, meinte er, dass dann mit der Zeit sich zu viel am Boden absetzt. Eure Meinung dazu?

Falls sich das mit dem Sand wirklich bessert, habe ich folgendes geplant:

- Pumpe gegen eine etwas schwächere Tauschen. 5-6 Bar sollten ausreichen und sandverträglich. Habt ihr hierzu Empfehlungen?
- Druckschalter einstellbar
- Filter
- soweit ich mich jetzt belesen habe, benötige ich für die Tropfschläuche und gießen von Töpfen etc. noch ein Ausdehnungsgefäß, damit die Pumpe nicht ständig ein- und ausschaltet.
Welche Größe sollte es sein?

Passt das so oder gibt es weiteres zu beachten?

Danke uns Grüße
Schnurps
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Plunschmeister
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Plunschmeister » Di 8. Jun 2021, 20:42

Hallo,
der Brunnen muss richtig entsandet, bzw. entwickelt werden. Leider ist der Brunnenausbau nicht bekannt.
Normalerweise hängt die Pumpe über dem Filter.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Schnurps » Di 8. Jun 2021, 21:30

Hallo,

Was genau ist mit Brunnenausbau gemeint?
Danke
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Thoralf
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Thoralf » Di 8. Jun 2021, 22:02

N'abend Schnurps,

zu einem Teil Deiner Fragen...
Schnurps hat geschrieben:
Mo 7. Jun 2021, 21:31
- Pumpe gegen eine etwas schwächere Tauschen. 5-6 Bar sollten ausreichen und sandverträglich. Habt ihr hierzu Empfehlungen?
- Druckschalter einstellbar
- Filter
- soweit ich mich jetzt belesen habe, benötige ich für die Tropfschläuche und gießen von Töpfen etc. noch ein Ausdehnungsgefäß, damit die Pumpe nicht ständig ein- und ausschaltet.
Welche Größe sollte es sein?
Grad bei Tropfschläuchen brauchst Du einen Druckbehälter bzw. ein Membranausgleichsgefäß. Die Pumpe wird damit ständig ein- und ausschalten. Das ist kein Fehler, sondern das muss so, ist Teil des Systems. Im Druckschalter-Forum kannst Du hier: viewtopic.php?f=47&t=2309 etwas dazu lesen, warum. Auch die Formel zur Berechnung der Größe des MAG steht dort (In Abhängigkeit von Förderleistung der Pumpe und max. Schalthäufigkeit der Pumpe). Die Pumpe läuft nur dann dauernd durch, wenn die Wasserabnahme so groß ist, dass der Ausschaltdruck nicht erreicht wird. Mit der Größe des MAG kannst nur beeinflussen, wie häufig die Pumpe schaltet, aber nicht, ob sie schaltet.

Druck/Förderleistung der Pumpe hängt von Deinem Bedarf ab und von Deinem Brunnen. In welcher Tiefe steht denn das Wasser? Und hat Dein Brunnenbauer keinen Feinsandfilter verbaut, wenn der Brunnen im Feinsand landete?

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Schnurps » Di 8. Jun 2021, 22:45

Hi Thoralf,

Danke für die Infos.
Feinsandfilter mit Druckminderer hatte ich erst installiert aber das hat mit dem Druckschalter nicht funktioniert.

Wie schon geschrieben: Brunnen 17m tief und Wasser kommt bei 9m.

Im Filterbereich hat der Brunnenbauer einen Filter umwickelt. Irgendwas mit 4…
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Thoralf
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Thoralf » Di 8. Jun 2021, 23:02

Wasserstand, ups, hatte ich oben überlesen.

Was hast Du aktuell für einen Druckschalter? Ein Presscontrol? Würde ich nicht bei einer so kräftigen Pumpe nehmen, da bist Du beim Ausschalten bei 7 bar (wenn Deine Förderhöhe 9 m ist) und beim Aufdrehen des Wasserhahns hast Du auch diesen Druck - der reduziert sich dann erst anschließend auf den Druck, den die angeschlossenen Wasserverbraucher vorgeben.

Wenn Du die Pumpe mit einem richtigen Druckschalter (2 Schaltpunkte Ein/Aus) + Druckgefäß betreibst, dann überschreitest Du auch mit Deiner kräftigen Pumpe nie den eingestellten Ausschaltdruck von z.B. 3 bar. Du betreibst die Pumpe in einem optimalen Bereich, sparst Strom und beanspruchst Deine Komponenten nicht übermäßig. Du musst sie also nicht unbedingt tauschen. Bzw. nur dann, wenn sie den Brunnen überlasten sollte. Denn unabhängig davon wie weit der Wasserhahn aufgedreht ist bzw. was Deine Regner verbrauchen: während die Pumpe läuft zieht sie das aus dem Brunnen, was sie bei dem jeweiligen Druck hergibt. Bei eingestellten 3 bar + 9 m Förderhöhe wären das etwa 40 m Förderhöhe - da lese ich (schnell mal gegoogelt) im Pumpendiagramm 2,4 m³/h.

Zur Entwicklung des Brunnens lies mal hier: viewtopic.php?f=18&t=627

LG
Thoralf
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Schnurps » Mi 9. Jun 2021, 16:35

Moin Thoralf,

Ich habe als Druckschalter einen Agora-Tec® Pumpen Steuerung Druckschalter Durchflusswächter AT-DWv-15-MCU verbau5 gehabt.
Was wäre denn ein richtiger Druckschalter? Hast du eine Empfehlung?

Bezüglich Ausgleichsgefäß habe ich eine ExcelßDatei im Netz gefunden womit man das berechnen kann.
Danach brauche ich ein Ausdehnungsgefäß von mind. 60l.
Sofern meine Angaben richtig sind?

Eingaben
Pumpensteuerung
Abschaltdruck 5,0 bar
Einschaltdruck 2,0 bar

Wasserentnahme
maximaler Fluss 3000 Liter/h
max Zahl an Pumpenstarts 50 pro h

Membrangefäß
Nutzbares Volumen des Gefäßes 95,0%



Ergebnis
Wasseranteil bei Abschaltdruck 60,0%
Gasanteil bei Abschaltdruck 40,0%

Entnahmedauer ohne Pumpenstart 1,2 min
Nötiges Wasservolumen 60 Liter

Nötiges Gefäßvolumen 105,3 Liter
max Wasservolumen 63,15789474 Liter



Passt das?

Danke.
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Thoralf
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Thoralf » Mi 9. Jun 2021, 22:14

Schnurps hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 16:35
Ich habe als Druckschalter einen Agora-Tec® Pumpen Steuerung Druckschalter Durchflusswächter AT-DWv-15-MCU verbau5 gehabt.
Was wäre denn ein richtiger Druckschalter? Hast du eine Empfehlung?
N'abend Schnurps,

danke für den Hinweis - diesen DS kannte ich noch nicht. (schnell mal gegoogelt). Wenn Du den als Druckschalter mit Ein-/Ausschaltpunkt konfigurierst (leider fand ich auf der Hersteller-Webseite keine Betriebsanleitung), dann scheint der ganz gut zu sein. In welchen Schritten kannst Du die beiden Druckwerte einstellen? 0,1 bar?

Aber wieso willst Du 3 bar Druckdifferenz einstellen? Warum nicht 1 bar oder weniger (wenn Du schon ein großes MAG kaufen willst).
So eine große Druckdifferenz wie 3 bar wäre mir lästig, das würde man am angeschlossenen Sprenger merken.

Zu Deinen Werten. Ich weiß zwar nicht, welche Excel-Tabelle Du meinst, aber ich befürchte, die rechnet falsch. Also rechnen wird die schon richtig, aber mit den falschen Formeln. ;)

Zunächst, schau mal in die Pumpen-Kennlinie nach den Werten. Wenn ich nach Deiner Pumpe google, dann finde ich tatsächliche eine Kennlinie die zu Deinen Angaben (550 W, 8 bar, 3 m³/h) passt. Bei 2 bar + 9 m = 29 m Förderhöhe lese ich da 43 l/min = 2,6 m³/h und bei 5 bar + 9 m = 59 m Förderhöhe 30 l/min = 1,8 m³/h. Im Mittel betreibst Du Deine Pumpe dann also mit 3,5 bar und 2,2 m³/h. Du brauchst also für das MAG nicht mit 3 m³/h zu rechnen.

Du hast für Deine Rechnung keinen Vordruck angegeben. Ich gehe mal von 1,8 bar aus (und vermute, das ist in der Excel-Tabelle irgendwo enthalten, vielleicht in den 95%). Dann hast Du bei einem 100-Liter-MAG zwischen 2 und 5 bar ein nutzbares Volumen von 46,7 l.

Nun zu Deiner Schalthäufigkeit. Wenn ich mit den Mittelwerten der Pumpen-Werte rechne, dann ergibt sich diese so:
N = 2200 l/h / (4 * 46 l) = 12 mal pro Stunde. Da bleibt also noch Reserve. ;)

Bei Deinem 100-Liter-Gefäß kannst Du bei der Druckdifferenz ruhig auf 1 bar runtergehen (z.B. zwischen 2,5 und 3,5 bar) mit Mittelwert von 3 bar und bei Deiner Pumpe dann 2,3 m³/h. Von den 100 Litern wären dann 21 Liter nutzbares Volumen und die Pumpe schaltet maximal 27 mal pro Stunde (2300/84). Oder umgekehrt, wenn Deine Pumpe 50 mal pro Stunde schalten darf, dann kannst Du mit den Druckwerten min/max so lange spielen, bis Du auf ein nutzbares Volumen von 11,5 Liter kommst (2300 l/h / (4 * 50/h) = 11,5 l ).
Probiere es mal aus, wenn Dein Druckschalter 0,1-bar-weise einstellbar ist, vielleicht erreichst Du das bei irgendwas um 0,5...0,6 bar Druckdifferenz - das wäre dann schon fast Konstantdruck.

LG und HTH
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Schnurps » Mi 9. Jun 2021, 22:53

Puhhh, jetzt hast du mich eigentlich schon abgehangen.
Ist ja anscheinend schwieriger als gedacht.
Mit dem spielen des Druckdifferenzes 0,5-0,6 bin ich raus?!?
Aber soweit ich dich verstehe, brauche ich theoretisch nur ein Ausdehnungsgefäß mit Nutzvolumen von grob 50l = netto.
Also doch ungefähr ein 100l Gefäß = brutto?!


Ich habe die Excel-Tabelle von dieser Seite hier genommen:
https://blog.thesen.eu/membrandruckgefa ... festlegen/
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Thoralf
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Re: Hilfe/Ratschlag zu meinem Brunnenprojekt

Beitrag von Thoralf » Do 10. Jun 2021, 15:40

Hallo Schnurps,

nein, leichte Kost ist das nicht. :D Sorry, wollte mit den vielen Zahlen nicht verwirren.
Ja, ich weiß dass ich da sehr viel gerechnet habe. Aber die Formeln an sich sind dann doch einigermaßen handlich.

Das notwendige Speichervolumen in Abhängigkeit von Förderleistung der Pumpe und maximal erlaubten Schaltzyklen ergibt sich nach dieser Formel:
Bild

Und das real nutzbare Speichervolumen in Abhängigkeit von Vordruck (p0), Ein- und Ausschaltdruck (pmin, pmax) und Nennvolumen (Vn) des Behälters nach dieser Formel:
Bild

Das sind die beiden Formeln, in die ich Deine Werte mal schnell eingesetzt habe.
In beiden Formeln ist das Speichervolumen, das Volumen welches nutzbar übrig bleibt. Also wenn ich Deine Worte richtig verstehe dann also "brutto". Und das Nennvolumen (Vn)ist dann das "Netto"-Volumen des Behälters.

In der Excel-Tabelle und dem Blogeintrag dazu gibt es zwei Fehler: In der Exceltabelle ist vergessen worden +1 bar zum am Manometer gemessenen (Über)Druck zu addieren (früher: atü). Das führt zu einem etwas höherem berechneten Wert des nutzbaren Speicherinhalts als tatsächlich vorhanden. Und wenn ich das richtig verstehe, ist in der Rechnung der Excel-Tabelle zugrundegelegt, dass der volle Förderstrom in das Gefäß rein und wieder raus fließt. In der Realität fließt aber nur ein Teil des Pumpenförderstroms in den Speicher, und ein Teil durch den Wasserhahn. Damit wird das so berechnete Gefäß größer als notwendig (Faktor 4, wenn ich das richtig sehe). Der Autor schreibt selbst, dass er eine konservative Berechnung genutzt hat.

Aber um es mal wieder ganz einfach zu sagen: Deine Zahlen sind nicht falsch, also: es wird so auf jeden Fall funktionieren mit Deiner Pumpe und Deinem MAG. Nur hast Du noch ne Menge Reserve eingeplant, wenn Du ein 100-Liter-Gefäß kaufst. Diese Reserve kannst Du nutzen, um die Druckdifferenz zwischen pmin und pmax zu verringern.

Das mit dem "mit dem Druck rumspielen" hat folgenden Hintergrund: je größer der Druckunterschied, desto größer ist das nutzbare Volumen und umgekehrt (weil bei 3 bar Druckdifferenz die Luft stärker zusammengedrückt wird als bei 1 bar Druckdifferenz, passt mehr Wasser in das MAG). Kannst mit Formel (8) für ein paar Druckwerte durchrechnen. Und je kleiner der Druckunterschied und damit das nutzbare Volumen ist, desto häufiger muss die Pumpe schalten. Das meinte ich mit "spielen". Bau es so auf und stell den Druckschalter mal mit unterschiedlichen Druckwerten ein. Dann kommst Du irgendwann auf den Punkt wo die Pumpe max. 50 mal schaltet.

LG und HTH
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