Verrohrung Schachtbrunnen

Installation im Brunnenbau
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MarkHammer
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Verrohrung Schachtbrunnen

Beitrag von MarkHammer » Fr 21. Aug 2020, 12:11

Hallo.
Ich hoff das ich hier in dieser Rubrik richtig bin.

Ich hab einen neuen Schachtbrunnen mit Betonringen 150cm Innendurchmesser, 4m tief. Abschluss ist ein zentrischer Konus mit einm 60er tagwasserdichtem Deckel drauf. Zulauf ist ca 800 Liter/24Std und Wasser steht 2,5m hoch.
Der Brunnen soll zur Gartenbewässerung verwendet werden. Durch den zentrisdchen Konus ist ein abstieg in den Schacht mehr als mühsam und jünger werde ich ja auch nicht.

Meine Frage:
Ich will in dem Brunnen eine Tauchdruckpumpe installieren. Eine Tiefbrunnenpumpe scheint mir hier überzogen. Das ganze System soll im Winter möglichst weit entleer werden die Pumpe bleibt jedoch im Wasser. Der gedanke war in den Brunnen, mittig einen Betonsockel (Schalsteine) zu stellen und da drauf eine entsprechende Tauchdruckpumpe mit Schwimmschalter (genug Platz ist ja und ich will nicht das die Pumpe trocken läuft). In die Steigleitung würde ich oberhalb der Wasserfläche (bei ca. 1m unter Grund) ein elektrisches Kugelventiel installieren welches ich zur Einwinterung öffne und das Wasser ablasse ohne in den Brunnen steigen zu müssen. Bei ca. 80cm unter Boden würde ich dann einen Stich ins freie machen um Druckleitung und Strom zu installieren. Die Pumpe soll natrülich auch zu Wartungszwecken entfernt werden können ohne das ich in den Schacht steigen muss - und da liegt mein großes Problem.

Wenn ich ein "flexibles" 32mm PE Rohr nehme und das einfach von der Seite her richtung Pumpe hängen lasse wird es mir wohl diese Umwerfen. Führe ich ein steifes Rohr nach oben muss ich dann mit einem Winkel richtung Durchbruch. Den Winkel muss ich aber entfernen bevor ich die Pumpe rausziehen kann und dafür muss ich wieder in den Schacht (was ich ja nicht will).

Habt Ihr hier Tipps für mich wie ich so etwas lösen kann? Schön langsam bin ich mit meinem Latein am Ende.

P.s.: Bitte keine Vorschläge/Kommentare wie: Konus gegen exzenter tauschen, wieso überhaupt ein Schachtbrunnen,....

Liebe Grüße

andreas kr
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Re: Verrohrung Schachtbrunnen

Beitrag von andreas kr » Fr 21. Aug 2020, 19:51

Hallo,

Ich hätte da eine Rückfrage. Wie möchtest Du Deine Gartenbewässerung realisieren (Sprinkler, Gartenschlauch, Gießkanne?) und wie soll die Pumpe geschaltet werden? Automatisch per Druckschalter durch öffnen eines Wasserhahns oder durch manuelles einschalten der Pumpe (Stecker rein bzw. Schalter an)?

Solltest Du eine einfache Tauchdruckpumpe verwenden wollen, ich habe z.B. gute Erfahrung mit Güde gemacht, da reichte es völlig, diese in den Brunnenschacht (mit zwei Seilen - um nicht zu verdrehen) zu hängen. Einen extra Sockel brauchst Du nicht. Mit jeden Schaltvorgang bewegt sich die Pumpe ein wenig und könnte sogar vom Sockel rutschen. Der Schwimmerschalter lässt sich auch durch verschieben des Schalterkabels verstellen, so kannst Du den Ausschaltzeitpunkt selbst festlegen. Auch musst Du nicht zwingend eine Steigleitung in PE Ausführung verwenden. Du könntest auch eine flexible Leitung mit klassischer Gartenschlauchkupplung von der Pumpe bis hoch zur Einspeisung des Verbuddelten PE-Rohr nutzen (zum einfachen Lösen). Bei der geplanten Wartung ziehst Du den flexiblen Schlauch einfach vom PE Anschluss ab und ziehst am Seil die Pumpe hoch.

Wenn Du an der Einspeisung des PE-Rohrs ein Rückschlagventil verbaust, kannst Du direkt dahinter eine Abzweigung mit Kugelhahn setzen, da sollte man mit der Hand noch dran kommen. Daran ein kleiner Schlauch befestigt und nach unten hängen lassen, solltest Du das System gut entleeren können. Extra ein elektrisches Magnetventil wäre nicht notwendig.

Der Lösungsvorschlag ist vielleicht nicht die professionellste Variante, aber vielleicht für den geplanten Einsatz gut genug.

Grüße

Andreas
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Thoralf
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Re: Verrohrung Schachtbrunnen

Beitrag von Thoralf » Sa 22. Aug 2020, 07:14

Hallo Mark,

ich habe mir ebenfalls schon den Kopf darüber zerbrochen, wie man Deine Anforderungen
  • Tauchpumpe
  • Entfernung der Pumpe ohne in den Schacht zu steigen
in Übereinstimmung bringen kann.

Ich komme dabei immer auf das Problem, dass Du zum Einen an die Verbindung der Pumpe an die in den Garten führende Leitung lösen musst (kopfüber halb im Brunnen hängend und einer hält Deine Füße fest? - wäre mir sehr unangenehm) und Du zum Anderen auch noch den Stecker der Pumpe rein und raus führen musst.

Zudem weiß ich nicht, ob man den Spannbetondeckel einfach so anbohren darf (um dort die bis zum Deckelrand führenden Leitung zu befestigen, wo dann die lösbare Verschraubung sitzt). Nicht dass dessen Festigkeit beeinträchtigt wird.

Das erste Problem lässt sich durch den Vorschlag von Andreas lösen. Das zweite Problem bleibt aber immer noch. Ich gehe mal davon aus, dass der Deckel so gearbeitet ist, dass man das Kabel dort nicht hindurch führen kann. Du musst also das Kabel irgendwo durch das in 80 cm Tiefe liegende Rohr in den Brunnen führen. Davon abgesehen, dass beim Entfernen der Pumpe der Stecker ins Wasser fällt (wenn der angespritzt ist, dringt kein Wasser ein), muss der dort auch wieder hindurch gefädelt werden. Das geht von der Brunnenöffnung aus nicht. Alternative wäre eine Feuchtraumsteckdose innen im Brunnen (FI-Schutzschalter ist vorhanden?). Dann musst Du unbedingt eine Zugentlastung für das Kabel anbringen, einen Haken, in den das zur Schlaufe gelegte Kabel eingehängt wird. Allein der Stecker hält das hängende Kabel nicht. Dann wäre Andreas Lösung die einfachste. In den Haken könnte dann auch der Schlauch gehängt werden, wenn die Pumpe entfernt wird.

Ein Aspekt bei der Steckdose wäre noch zu beachten. Feuchtraumsteckdosen haben am unteren Rand eine (ausbrechbare) Öffnung, um eingedrungenes Kondenswasser ablaufen zu lassen. Wenn Du eine solche Steckdose am Konus montierst, dann ist diese Öffnung nicht mehr an der tiefsten Stelle. Evtl. müsste man stattdessen an der in dieser Montageart tiefsten Stelle ein Loch in das Steckdosengehäuse bohren. Wäre eine Bastellösung, müsste aber funktionieren. Ob Steckdosenkontakte bei den nahezu ständig ca. 100% Luftfeuchte im Brunnen dauerhaft halten kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

Ich selbst würde aber eher statt einer Tauch- eine Saugpumpe nehmen. Bei der Saugtiefe kein Problem. Ich würde neben dem Brunnen eine kleine Pumpenhütte bauen, in die Pumpe, Presscontrol und ein Schaltkasten hineinpassen, von dort ein 100er KG-Rohr in den Brunnen hinein (möglichst ohne Bogen oder mit 15 Grad Bögen, damit das Fußventil hindurch passt). Durch das Rohr hindurch wird der Saugschlauch mit Fußventil geführt und ein Schwimmerschalter, z.B. so:
http://www.lotze-wassertechnik.de/html/ ... 20090.html oder aber den Schwimmerschalter ein Stück weiter weg an der Wand befestigt, damit er nicht irgendwann mit der an der gleichen Stelle liegenden Saugleitung hängen bleibt. Und in den kleinen Elektroschaltkasten IP65 kommt die Verschaltung des externen Schwimmerschalters und daran eine Feuchtraumsteckdose.
Oder: wenn Du es verdeckt magst, einen kleinen Schacht dafür anlegen (setzt voraus, dass der Schacht nicht überflutet wird und Regensicher abgedeckt wird).

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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