Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Installation im Brunnenbau

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » So 21. Jul 2019, 11:29

Hallo Brunnen-Experten,

ich verzweifele gerade an meinem mit dem Haus übernommenen Rammbrunnen. Nachdem durch die Trockenheit der letzten Wochen meine Zisterne leer ist, verschärft sich der Wunsch, endlich wieder Wasser aus dem Brunnen ziehen zu können, wie es die Vorbesitzerin jeden Sommer gemacht hat.

Ich habe viele Beiträge im Forum gelesen und denke eigentlich, alles so gemacht zu haben, wie hier vielfach empfohlen wurde. Da es aber weiterhin nicht klappt, habe ich noch irgendwo ein Problem. Nachfolgend die Beschreibung:
  • - 40mm-PE-Rohr kommt senkrecht aus dem Boden.
    - Ab ungefähr 4,50m haben wir durch einen Stein am Band auch Wasser mit etwa einem halben Meter Wasser festgestellt.
    - Oben am PE-Rohr ist ein PE-Rohr-Klemmverbinder aus Messing aus dem Pumpenshop
    - Dann kommt eine Messing-Reduziermuffe auf 1"
    - Darauf sitzt ein 1"-Messing-Rückschlagventil (innen kein Plastik), Pfeil zeigt in Fließrichtung.
    - Und darauf folgt ein 1"-Panzerschlauch zur Pumpe (Gardena Comfort 5000/5
Die Verschraubungen habe ich mit Loctite-Faden und Teflonband umwickelt vor dem Zusammenschrauben.

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Ich habe mit dieser Pumpe in den vergangenen zwei Monaten die Zisterne leergepumpt und gestern nochmals getestet, dass sie auch wirklich saugt. Halte ich den Schlauch auf der Druckseite der Pumpe in einen gefüllten Eimer, blubbert es.
Wenn ich Wasser "rückwärts" laufen lasse, kann ich den Schlauch bis zum Rückschlagventil füllen und es tropft an keiner Stelle.
Wenn ich das Ohr ans PE-Rohr halte, während die Pumpe läuft, höre ich sanftes Plätschern.

Alle Nachbarn (der nächste etwa 5m von unserem Brunnen entfernt) ziehen problemlos jeden Abend Wasser aus ihren Brunnen.

Was kann ich noch machen? Wo könnte noch der Fehler liegen? Kann das PE-Rohr im Boden irgendwie beschädigt sein, so dass dort irgendwo Luft reinkommt?

Vielen Dank für jeden Tipp,
Christian
Benutzeravatar

Eriberto
Beiträge: 1115
Registriert: So 15. Jun 2014, 12:51

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von Eriberto » So 21. Jul 2019, 11:44

Hallo Christian und willkommen im Forum.

Es handelt sich augenscheinlich um einen Spülbrunnen, d.h., an der Spitze des PE-Rohres wird sich ein Spülfilter befinden.
Gibt es weitere Informationen zum Brunnenaufbau? Länge der Filterstrecke?
Was passiert, wenn Du die PE-Leitung 'offen' befüllst? Läuft das Wasser schnell ab? Wenn nein, könnte der Filterbereich zugesetzt sein. Dann ggf. mal mit Druck gegenspülen.

Spülbrunnen sind, ähnlich Rammbrunnen anfälliger was verstopfen angeht und in der Regel nicht so langlebig, wie ein Bohrbrunnen.
Welche Leistung hat die verwendete Pumpe?
Gruß
Florian

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » So 21. Jul 2019, 18:48

Hallo Florian,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe keine weiteren Informationen zum Aufbau abgesehen von dem, was ich oberirdisch sehe. Die Nachbarn, deren Brunnen gleich aussieht, sind noch ein paar Wochen im Urlaub.

Bevor ich die Verschraubung draufgesetzt habe, habe ich "offen" befüllt. Das Wasser läuft schnell ab und bleibt gar nicht stehen. Ich habe auch schon in meiner Not vor ein paar Wochen mit einem Hochdruckreiniger reingespült.

Kann ich daraus schließen, dass es unten nicht verstopft ist? Diesen Spülfilter könnte ich ja wohl kaum ersetzen.

Gruß
Christian
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von Plunschmeister » So 21. Jul 2019, 22:24

Hallo Christian,
willkommen bei uns.
Der Wasserstand im Brunnen ist wohl zu gering, wenn du richtig gemessen hast. Auch ist die Pumpe zu leistungsstark.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » So 21. Jul 2019, 23:02

Hallo,

was heißt zu leistungsstark?
Würdest du empfehlen, nochmal aufzuschrauben und genauer zu messen? Was wären die nächsten Schritte vor der Aufgabe dieses Brunnens?

Gruß
Christian

Benutzer

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von Benutzer » Mo 22. Jul 2019, 00:10

braberli hat geschrieben:Hallo,

was heißt zu leistungsstark?
Würdest du empfehlen, nochmal aufzuschrauben und genauer zu messen? Was wären die nächsten Schritte vor der Aufgabe dieses Brunnens?

Gruß
Christian
Gehen wir mal an die Fakten.
In deinem Boden steckt auf Tiefe X ein Filter. Die Filter sind in der Regel 100 bis 120 cm lang.
Vom Filter geht ein Steigrohr nach oben. Beim Rammbrunnen aus Stahl, beim Spülbrunnen aus Kunststoff.
Der Filter muss mindestens 2 Meter im Wasser stehen. Sonst zieht er Luft.
Zieht die Pumpe Luft ist mir Wasser nix.
Daher ist es wichtig zu wissen was da im Boden steckt und wie tief, wo ist der GW stand?
Die Filter sollen nicht stärker als 600 bis 900 Liter die Stunde belastet werden. Diese Werte richten sich nach dem Durchmesser das Filters.
Wird mehr gepumpt zieht der Wasserstrom im Boden feines Erdreich mit zum Filter, dadurch wird dieser verstopft.

Also um helfen zu können brauchen wir Informationen, ohne diese geht nichts. Höchstens raten, ob das aber hilft?

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » Mo 22. Jul 2019, 07:16

Hallo,

dann schraube ich das nochmal auseinander und versuche genauer nachzumessen und befrage nochmals die Nachbarn nach deren Kenntnissen.
Sobald ich mehr Details habe, ergänze ich sie hier.

Gruß
Christian

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » Sa 27. Jul 2019, 16:25

Hallo,

ich habe nochmal aufgeschraubt und nachgemessen mit einem Seil, an dessen Ende ich ein Gewicht geschnürt habe.
Wasser steht von 5,30m bis 6,06m. Nach eurer Beschreibung sind 76cm zu wenig.

Ich habe eine halbe Stunde lang Wasser aus dem Schlauch (voll aufgedreht) in das PE-Rohr fließen lassen, ohne dass es oben wieder rauskam. Es fließt unten also untem am Filter schnell weg und bleibt nicht in einem verstopften Filter stehen, richtig?

Bedeutet das, dass hier womöglich der Grundwasserspiegel gesunken ist? (Nachbarn haben das Problem nicht)
Oder ist es tatsächlich die zu starke Pumpe? Ich hätte noch eine 400/4 von Gardena (leider auf der Druckseite etwas undicht, daher bislang nicht meine Wahl) und ein tierisch lautes Einhell HW811. Beide Alternativpumpen sind etwas schwächer als meine aktuelle Pumpe. Würde das helfen?

Ansonsten werde ich mich wohl mit einem neuen Brunnen beschäftigen dürfen.

Gruß
Christian

Benutzer

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von Benutzer » Sa 27. Jul 2019, 18:44

Wenn du nur die paar cm Wasser im Rohr hast ist das definitiv zu wenig.
Du musst mindestens 1,5 bis 2 Meter Wasser über dem Filter haben.
Denn wenn du pumpst senkt sich der Wasserspiegel um die Saugstelle ab.
Wenn das Fremdwasser gut abläuft sollte der Filter nicht dicht sein.
Ist dein Brunnen ein Rammbrunnen, oder Spülbrunnen?
( ist nichts eingetragen in deinen Beiträgen unten)
Wenn er ein Stahlrohr hat kannst du ihn vielleicht noch nach unten rammen und wenn es klappt ist nicht alles verloren.
Mit den Pumpen kannst ja mal probieren, denke aber es bringt nichts.

Topic author
braberli
Beiträge: 8
Registriert: So 21. Jul 2019, 09:19

Re: Dichtigkeitsproblem oder doch kein Wasser?

Beitrag von braberli » Sa 27. Jul 2019, 19:10

Hallo,

ich weiß nicht, was es für ein Brunnen ist. In der ersten Antwort schlussolgerte Eriberto aus meiner Beschreibung, dass es ein Spülbrunnen ist. Es ist ein PE-Rohr und kein Stahlrohr. Da werde ich nicht weiter rammen können.

Gruß
Christian
Antworten