Einsatz von Brunnenfiltern

Technische Daten (Filterschlitzweite)
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Plunschmeister
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Einsatz von Brunnenfiltern

Beitrag von Plunschmeister » Mo 12. Aug 2013, 21:40

Brunnnenfilter aus Kunststoff ( PVC-Filterrohre) sind ein wichtiger Bestandteil des eigenen Bohrbrunnens.
Durch die Filterrohre tritt das Wasser aus der wasserführenden Schicht in den Brunnen ein. Filterrohre müssen den chemischen und mechanischen Belastungen standhalten.
Die Schlitzweite eines Brunnenfilters passt man der örtlichen Körnung des Kieses in den umliegenden Bodenschichten an. Die Filterstrecke, d.h. die Anzahl, Länge und Durchmesser der Filter, richtet sich nach den Bodenverhältnissen.
Um das Eindringen von Sand zu verhindern, wird der Brunnenfilter von unten mit einer Bodenkappe, oder beim direkten Abteufen mit Tonpellets verschlossen.

Filterrohrlänge:
Der Bereich der wasserführenden Schicht, welcher für die Wassergewinnung vorgesehen ist, sollte von den Filterrohren durchteuft sein. Hierbei ist zu beachten, dass die Oberkante der Filterrohre 1 bis 3m unterhalb des abgesenkten Wasserspiegels bleiben muss.
Es besteht ansonsten die Gefahr, dass Luft aus dem Brunnen in den Wasserspiegel-Schwankungsbereich des Absenkungstrichters gezogen wird.
Dieses führt u.a. zu Inkrustation, Verockerungen etc. am Filterrohr selbst und in der wasserführenden Schicht.

Die PVC-U Filter sind für Lockergesteinsschichten (Kies, Sand) geeignet, Feinsand würde durch die kleinste erhältliche Schlitzweite treten.

Tabelle:
Bild

zB. DN 115 Filterrohr mit einer Schlitzweite von 0,3mm:
Ablesebeispiel:
Wir folgen unten im Diagramm der Nennweite(DN) nach rechts, bis wir auf 115 treffen.
Folgen von hier aus "Senkrecht" der Linie, bis diese 0,3 ( Schlitzweite) kreuzt.
Von hier aus wird eine Linie nach "Links" gezogen und abgelesen.

In unserem Beispiel würde man mit 1m Filterrohr DN 115 und einer SW von 0,3mm ca. 1,9m³/h an Wasser fördern können.


Einsatz von Feinsandfilter:

Bild
Bildquelle: Lotze-Wassertechnik

Viele Brunnen sind förmlich in den "falschen" Sand gebaut. Normalerweise werden keine Brunnenfilter in den Feinsand gesetzt, doch oft hat der Brunnenbauer keine andere Wahl. Hierzu muss man wissen, dass der Feinkornbestand eines Bodens maßgeblich für dessen Durchlässigkeit ist. Der Porenraum im Feinsand ist zu gering, das Wasser kann nicht richtig fließen.

Die Fa. Lotze-Wassertechnik hat einen Feinsandfilter entwickelt, der es dem Brunnenbauer ermöglicht, auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen, einen funktionsfähigen Brunnen zu bauen, den Sandfilter Brunnenfilter LOTZE.
Dieser Filtertyp kann auch nachträglich in bestehende sandführende verrohrte Brunnen eingebaut werden, wenn der ursprüngliche Rohrdurchmesser groß genug ist.
Die nach innen größer werdenden Poren verhindern ein Verstopfen des Filters, da eingedrungene Partikel sich nicht in der Struktur des Materials festsetzen. Darüber hinaus können alle von innen nach außen wirkenden Regenerierverfahren wesentlich leichter in den Ringraum wirken (zB. ein Rückspülen).
Es handelt sich um eine stabile Alternative zu den Kiesklebefiltern.

Der Brunnenfilter LOTZE besteht aus einem hoch-porösen HDPE-Filtermantel, der auf einem stabilen PVC-Brunnenfilterrohr mit groben Schlitzen montiert ist
(ab 3 Zoll). Die Poren des Mantels sind außen 80 µm (0,08 mm) und innen 150 µm (0,15 mm) groß. Gewindeanschlüssen (oben Innen- / unten Außengewinde) erleichtern das Verbinden.

BildBild
Bildquelle: Lotze-Wassertechnik

Zum direkten Einplunschen ist der Filter nicht geeignet, da der Außendurchmesser dafür im Verhältnis zum Innendurchmesser (= Plunscherdurchmesser) zu groß ist. Außerdem bestünde die Gefahr, dass sich die Poren zusetzen. Im Feinsand kommen daher sog. Bohrrohre zum Einsatz, welche bereits beim Bohren bis zur grundwasserführenden Schicht das Einfallen des Bohrloches verhindern.

Um das erstmalige Anpumpen zu erleichtern, muss dieser Filtertyp nach dem Einbau von innen her zehn Minuten mit Leitungswasser gespült werden!
Die empfohlene maximale Wassermenge pro Meter ist im jeweiligen Artikeltext zu finden. Sandfilter Brunnenfilter LOTZE

Danke für die freundliche Unterstützung an Herrn Detlef Lotze!

PM 3-2014
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM
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