Hallo Janosch,
jetzt verstehe ich Deine Idee mit dem Druckschalter in der Leitung zum Hochbehälter. Hatte das mit dem "es reicht für einen kräftigen Strahl" so verstanden, dass das Wasser von oben in den Behälter reinplätschert. Wenn Du die Füll-Leitung unten am Behälter anflanscht, dann geht das. Eine interessante Idee übrigens.
Geht das wirklich? Antwort von Radio Jerewan: "Im Prinzip ja. Aber hast Du schon mal an die Genauigkeit eines Druckschalters gedacht?"
Wie tief ist denn Dein Druckbehälter, wie Dicht an den Rand willst Du ihn füllen und welchen Höhenunterschied zwischen Min und Max willst Du zulassen?
Mal angenommen, Du hast 2 m Wassertiefe: Dann wäre der max. Druck 4,2 bar (mal mit g = 10 gerechnet statt 9,81). Bei Behälter leer wären es 4,0 bar. Vielleicht willst Du ihn aber nicht ganz leer laufen lassen, dann bleiben 1,5 m nutzbare Wassertiefe. Der Druckschalter muss bei 4,05 bar einschalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die mechanischen Schalter á la Condor sich so genau enstellen lassen. Ganz zu schweigen davon, ob sie die Einstellung so konstant halten. Und dann dreht man wieder an den kleinen Schräubchen rum.
Du brauchst also was elektronisches. Fertige digitale Druckschalter im Wasserversorgungsbereich kenne ich nur mit Auflösung von 0,1 bar. D.h. Du kannst über den Druck den Startpunkt der Pumpe nur meterweise vorgeben. Übrigens ist Deine Idee mit der fest vorgegebenen Laufzeit richtig, denn Du kannst nicht einfach so einen Enddruck von 4,2 bar für "Behälter voll" einstellen, weil der dynamische Druck der Leitung noch hinzukommt und der schwankt in Abhängigkeit vom Wasserdurchfluss.
Ich würde Deine Variante anders angehen:
Ist aber mit Programmierung verbunden. Nichts für "mal eben schnell am WE".
Kostenpunkt schätze ich mal auf irgendwas um 350 EUR.
An der Steuerung könnte man den Analogwert des Drucksensors abfragen und wenn der 4,05 bar unterschreitet (kann man später noch justieren), dann einen Timer starten und einen Digitalausgang setzen, solange der Timer läuft.
Beachten muss man die Genauigkeit des Sensors. Beim o.g. steht 1% des Endwertes drin. 6 bar = 60 m. 1% = 60 cm. Ob diese 1% reichen, hängt von der max. nutzbaren Wassertiefe in Deinem Hochbehälter ab. Möglichweise ist 1% aber die absolute Messwertabweichung zwischen unterschiedlichen Sensoren und die Wiederholgenauigkeit des einen Sensors ist besser. Weiß ich nicht genau, ich gehe aber davon aus. Dann kannst Du Dich an die Einstellung rantasten (würdest Du ohnehin machen) und hast vielleicht am Ende nur noch ein paar Zentimeter Toleranz bei der Wasserhöhe.
Noch 'ne Idee: neben dem Analogeingang gibt es noch digitale i.O. - da könnte man über Taster den Druck (in Schritten von 0,01 bar) und die Laufzeit (in Minutenschritten) hoch und runter setzen (Wenn das nicht zufällig auch über das Display und die Tasten des Steuermoduls zu machen ist - das wäre dann eleganter), um damit ohne Neuprogrammierung die Behälterfüllung anzupassen.
Viel Spaß dabei, und berichte mal wie es weitergeht!
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Nochmal zu der von mir genannten Variante mit der Funkübertragung:
(weil ich das bereits zusammengestellt hatte bevor heute Dein Post reinkam, kopiere ich die Infos dazu auch noch hintendran).
Beide Varianten finde ich etwa gleich gut.
Ein erfolgreiches Suchwort für den Funkschalter ist "Funkschalttransceiver".
z.B. dieser
http://www.funkmodul.com/funksysteme/funksysteme.htm -> RPFM01
Oder dieser:
http://www.elesco.de/Produkte/Funksteue ... eiver.html -> EFB-TR2
Du bekommst sie gleich fertig im Wetterfesten Gehäuse (weil Du das am besten außen anbringen müsstest, weil Mauern die Reichweite verringern).
Beschreibung:
http://www.funkmodul.com/funksysteme/fu ... RPFM01.pdf Da ist in den Installationsbeispielen auch eine Anwendung drin wie Du sie brauchst.
oben: 12 Volt: RPFM01-12 (Leistungsaufnahme 2...3 W, wichtig für Bemessung Akku)
unten: 230 Volt: RPFM01-230
Zur Reichweite wird angegeben: bis 400m im Freifeld
Die Teile sind bidirektional und wenn ich es richtig gelesen habe, überwachen sie die Funkverbindung. Das ist schon was professionelles. Brauchst Du aber auch, denn Du willst ja nicht, dass Dein Hochbehälter überläuft (z.B. weil irgendwas das Signal zum Abschalten stört).
Ebenso auch die Teile von Elseco.
Dort entspricht das EFB-TR2 von den Funktionen her dem oben genannten, mit Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen zwei Geräten und Überwachung der Verbindung. Auch Elseco gibt 400 m Reichweite im Freifeld an.
Das EFB-TRL4 ist ein Gerät im LORAWAN-Standard (Long Range Wide Area Network). Da müsstest Du nachfragen, ob das ebenso genutzt werden kann (Punkt zu Punkt zwischen zwei Modulen oder ob es eine Basisstation benötigt. Da kenne ich mich nicht aus). LORAWAN ermöglicht u.a. noch größere Reichweiten, ist vom System her aber wohl überdimensioniert.
Preisliste funkmodul.com:
https://docplayer.org/docview/88/115391 ... 391602.pdf
260 EUR/Gerät zzgl. MwSt.
Leider steht dort: "KEINE LIEFERUNG AN PRIVATKUNDEN!"
Du müsstest das Teil über eine Elektrofirma beziehen, vielleicht die, die Dir auch die Schützsteuerung der Pumpe baut.
Von elseco fand ich keine Preisliste. Da müsstest Du anfragen.
Auch Elseco schreibt: "Es werden nur Unternehmen im Sinne des §14 BGB beliefert! Bitte wenden Sie sich an einen Elektriker Ihres Vertrauens."
Es geht sicher auch preiswerter, mit Bastellösungen mit einfachen 433- oder 866-MHz-Sendern und Empfängern, aber da weiß ich nicht, ob Du Dir das zutraust. Wenn man die so einbaut, dass die Pumpe nur bei Dauersignal des Senders läuft und sonst nicht, dann braucht man auch keinen Rückkanal. Aber die 433 und 866 Mhz sind freie Frequenzen. So etwas kann also auch andere stören. Ich würde das nicht empfehlen oder nur wenn Du ganz einsam wohnst und im Reichweitenumfeld keine anderen Häuser sind. Andere Möglichkeit: Sender sendet wenn Schwimmerschalter Signal liefert alle Sekunde einen Impuls und wenn Empfänger diesen Impuls nicht empfängt, dann läuft die Pumpe nicht.
Alles in allem nicht ganz billig, mit 700 EUR für Funkstrecke, Solarmodul und Akku musst Du schon rechnen, dazu noch die Installation auf Pumpenseite. Vorteil: die Programmierung der Transceiver ist problemloser (da geht es nur um die Schaltfunktion und die Einstellung der gegenseitigen Codierung), danach funktionieren die als ob eine Kabelverbindung zwischen Schwimmerschalter und Pumpe besteht.
LG
Thoralf