Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Handschwengelpumpen, Handkolbenpumpen,

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CornishPaleAle
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Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von CornishPaleAle » Di 18. Mai 2021, 20:20

Ich hätte gerne eine Einschätzung von Euch zur weiteren Vorgehensweise. Ich besitze einen Bohrbrunnen (Durchmesser 10 cm), der 11 Meter tief ist. Die untere Filterstrecke beträgt 4 Meter. Um das Rohr befindet sich Filterkies. Der Boden ist bis zu einer Tiefe von 9 Metern sehr sandig, danach kommt eine kleine Kiesschicht und danach ab ca. 10 Metern Ton. Das Grundwasser steht im Rohr bei ca. 2,5 Metern Tiefe und fließt leider nur sehr langsam nach. Es dauert ca. 10 Stunden, wenn das Brunnenrohr bis auf 7 Meter Tiefe geleert wurde, bis es wieder den alten Stand von 2,5 Metern erreicht. Eine Tiefbrunnenpumpe pumpt das Rohr in wenigen Sekunden leer und läuft dann trocken. Ich habe mir nun gedacht, dass ich auf einem Schachtdeckel über dem Brunnenrohr eine Schwengelpumpe installiere, um wenigstens ein bisschen Wasser ohne viel Aufwand regelmäßig fördern zu können. Nun könnte ich ein günstiges Modell einsetzen, um bis zu 7 Metern zu pumpen (ergibt ca. 30 Liter Wasser 2x am Tag) oder aber auch eine deutlich teurere Tiefbrunnenständerpumpe (bsp. Fa. Beyer) mit separatem Arbeitszylinder. Mit der Tiefbrunnenschwengelpumpe könnte ich mein 11 Meter Brunnenrohr besser ausnutzen (ca. 50 Liter Wasser 2x Tag). Nun stellt sich mir die Frage, ob Euch besondere Vor- / Nachteile zu den beiden Möglichkeiten einfallen bzw. Ihr schon Erfahrungen mit einer Tiefbrunnenschwengelpumpe gemacht habt. Die dritte Alternative (werde ich wahrscheinlich wg. Aufwand/Kosten nicht wirklich in Betracht ziehen) wäre der Bau eines Schachtbrunnens. Da wäre es dann nicht so schlimm, wenn der sich nur langsam füllt, weil er ja einen Speicherplatz bietet, der für die Gartenbewässerung sicher ausreicht.
Gruss,
CornishPaleAle
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Plunschmeister
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von Plunschmeister » Mi 19. Mai 2021, 13:34

Willkommen im Forum.
da der Wasserspiegel beim Pumpen nur maximal 2 m über Filter abgesenkt werden sollte (Absenkungstrichter rund um den Brunnen) , beantwortet sich deine Frage eigentlich von selbst?
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Thoralf
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von Thoralf » Mi 19. Mai 2021, 23:29

N'Abend CornishPaleAle,

an Deiner Brunnenstory fehlt mir irgendwie die Vorgeschichte. Denn mit ca. 60 l/Tag ist das ja nicht so richtig ein Brunnen im eigentlichen Sinne. Misslungener Selbstversuch oder unfertiges Werk eines anderen? Warum die vier Meter Filter, war das bloße Vermutung? Hast Du schon mal versucht irgendwo (Landesbohrdatenbank, Fragen bei Nachbarn) Angaben zum Bodenprofil von benachbarten Brunnen zu finden? Vielleicht hat es Sinn noch tiefer zu bohren? (oder tiefer bohren zu lassen, falls der Ton zu dick ist)

@Plunschmeister, Dein Einwand ist ja richtig. Nur scheint es an der Stelle nichts zu geben, was den Brunnen überlasten bzw. was noch verschlechtert werden kann...?

Mal davon abgesehen, dass man den Wasserspiegel nicht unter Filter absenken sollte - willst Du für das bischen Wasser wirklich 500 EUR für eine Pumpe ausgeben?

Ob in einem Schachtbrunnen wesentlich mehr Wasser zusammenkommen würde weiß ich nicht. Du würdest ja keinen anderen Horizont anschneiden, allerdings hättest Du eine größere Fläche über die Wasser einsickern kann. Bei 1 m Durchmesser statt 10 cm immerhin die 10fache Fläche. Aber dies schreibe ich nur aus Laiensicht. Vielleicht weiß jemand in der Runde was dazu... Wobei auch die 10fache Wassermenge alles andere als ergiebig wäre.

LG
Thor"StörtebekerAtlantikAle"alf
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Plunschmeister
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von Plunschmeister » Do 20. Mai 2021, 09:39

@Plunschmeister, Dein Einwand ist ja richtig. Nur scheint es an der Stelle nichts zu geben, was den Brunnen überlasten bzw. was noch verschlechtert werden kann...?
Wenn ich mit einer einfachen Schwengelpumpe einen Brunnen bis kurz vor erreichen der Filterstrecke leerpumpen kann ( mit Tiefsaugzylinder bis auf die volle Brunnentiefe), dieser Brunnen dann aber
10 h benötigt den Ruhewasserpegel wieder zu erreichen, dann wird dieser Brunnen m.E. im jetzigen Zustand mit einer Schwengelpumpe überlastet.
Ja, was kann sich verschlechtern: Der Brunnen wird gänzlich versiegen.
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CornishPaleAle
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von CornishPaleAle » Do 20. Mai 2021, 13:22

Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Informationen/ Sichtweisen. Das mit dem Absenkungstrichter habe ich bisher überhaupt nicht bedacht. Der Bohrbrunnen wurde von einer Fachfirma erstellt, leider kann dort wegen dem sehr langsam nachfließenden "Grundwasser" keine elektr. Tiefbrunnenpumpe betrieben werden. In der Nachbarschaft befinden sich mehrere Schachtbrunnen, die teilweise schon über 100 Jahre alt sind. Dort steht der Ruhewasserpegel auch bei ca. 2-3 Metern Tiefe. Die alten Schachtbrunnen werden im Sommer regelmäßig zur Gartenbewässerung genutzt. Die von mir für den Bohrbrunnen beauftragte Firma hat mich auf das Risiko hingewiesen, dass ggf. kein Grundwasser gefördert werden kann. Das Risiko bin ich bewusst eingegangen. Eine tiefere Bohrung wäre mir zu kostspielig geworden, zumal die bei ca. 10 Metern Tiefe angebohrte Tonschicht möglicherweise sehr weit in die Tiefe reichen kann, bevor eine neue Schicht folgt. Jetzt vermute ich als Laie, dass zwar im Brunnenrohr immer ein bisschen Wasser vorhanden sein wird (dafür sprechen m.E. die funktionierenden Schachtbrunnen der Nachbarn), ich jedoch nur mit einer Schwengelpumpe sinnvoll Wasser fördern kann. Da die Kosten für die Schwengelpumpe im Verhältnis zum Bohrbrunnen als sehr gering ausfallen, wäre mir die Anschaffung einer Qualitätsschwengelpumpe durchaus wert. Auch sieht so eine Schwengelpumpe im Garten einfach schön aus. Wenn ich das nun richtig verstehe, sollte ich die Schwengelpumpe ganz normal ohne separatem Arbeitszylinder installieren. Ich würde den Saugkorb auf ca. 6,5 Metern Tiefe ins Rohr hängen und mit der Wasserentnahme sehen, ob sich der Wasserpegel durch die regelmäßige Entnahme kontinuierlich absenkt?
Gruss,
CornishPaleAle
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Thoralf
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von Thoralf » Do 20. Mai 2021, 21:47

N'Abend CornishPaleAle (ist das Dein Lieblingsbier? ;) ),

wenn nebenan funktionierende Schachtbrunnen sind, ist das ja mit Deinem Brunnen umso ärgerlicher. Vielleicht hast Du wenigstens Glück, dass ab und an etwas Schichtenwasser auf der Tonschicht ankommt (die Hoffnung bleibt...).

Ja, Du hast Recht, eine Schwengelpumpe ist schön - und sie ist auch für mal schnell eine Gießkanne voll auch praktisch. Habe auch eine auf meinem Brunnen, obwohl ich auch Pumpe + Leitung in den Garten habe.

Und eine einfache Schwengelpumpe für um die 50 EUR reicht in Deinem Fall. Du müsstest Dir nur überlegen, wie Du sie befestigst.

Variante 1: Du kaufst eine Pumpe mit Sockel und Du könntest als Fundament rings um das Brunnenrohr Beton gießen, um den Sockel drauf zu schrauben. Du könntest statt eines Rohres auch einen Saugschlauch nehmen, das hantiert sich bei 7,5 m Länge (6,5 + 1 m Sockel) besser. 1" reicht aus. Mach unten an den Schlauch einen Saugkorb mit Rückschlagventil. Dann kannst Du das Stechventil in der Pumpe weglassen. (das macht gelegentlich Probleme, lässt die Wassersäule abfallen und dann musst Du die Pumpe wieder angießen...)

Variante 2: Du kaufst eine Pumpe ohne Sockel (gleichfalls Schlauch in den Brunnen führen) und schraubst sie irgendwo daneben auf ein geeignetes Podest (bei den kaufbaren Brunnensockeln kann man keinen Schlauch seitlich rausführen). Es gibt auch Schwengelpumpen (bzw. Pumpenflansche) mit einer seitlichen Befestigung z.B. an einer Wand oder einem stabilen Pfahl.

Variante 2 hätte den Vorteil, dass Du einfach in Deinen Brunnen nach dem Wasser schauen kannst. Das geht nicht, wenn Pumpe und Sockel drüber stehen.

Hast Du schon einen Brunnenkopf/Brunnendeckel? Damit kein Dreck und kein Viezeug reinfällt.
In Deinem Fall brauchst Du ja keine Kabeldurchführung und keine Aufhängung für Pumpe. Die quick-and-dirty-Variante für irgendwas um 15 EUR wäre ein KG-Deckel DN 125 (der müsste über DN100-Rohre drüber passen, aber miss vorher mal) und für die Abdichtung des Saugschlauches ist eine Kunststoff-Kabelverschraubung bestens geeignet. Für 1"-Schlauch müsste eine Kabelverschraubung M50 reichen (Spannbereich Ø 27 - 35 mm). Schau mal bei reichelt.de nach LAPP 53111460 (Verschraubung) + LAPP 53119063 (Gegenmutter). Oder frag bei einem Elektriker oder Schaltschrankbauer, ob Du sowas für 10 EUR in die Kaffeekasse bekommen kannst, dann sparst Du die Versandkosten.

Für die Befestigung des Schlauches (Saugkorb und Schlauchanschluss an der Pumpe) achte drauf, dass die Schlauchschellen wirklich komplett aus Edelstahl sind. Nicht dass was wegrostet und Saugkorb und/oder Schlauch im Brunnen verschwinden. (Ich hatte schon mal welche, bei denen die Schelle Edelstahl war, aber die Schraube nur verzinkt).

Zuletzt noch eine Idee, für den Fall dass Du nicht täglich im Garten bist: vielleicht findest Du eine kleine Pumpe, die geradeso etwas weniger fördert als Dein Brunnen liefert (also irgendwas um 2,5 l/h). Die könntes Du dann Tag und Nacht durchlaufen lassen und eine Regentonne oder einen IBC-Container füllen. Ich habe über die Idee hinaus aber keinerlei Vorstellung, was für eine Pumpe das sein könnte und wie es mit Trockenlauf aussieht.

LG und HTH
Thor"StörtebekerPazifikAle"alf
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i10
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von i10 » Do 20. Mai 2021, 22:25

Hallo Thoralf ..... probier doch mal Störtebeker Scotch Ale mit 9 %.......das fezt :D
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Thoralf
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von Thoralf » Do 20. Mai 2021, 22:43

N'Abend Norbert,

klaro, habe ich bereits. Ein. ähm, interessanter Geschmack. ;) Störtebeker mach echt gute Biere, in großer geschmacklicher Vielfalt. Und es es macht echt Freude, sich da durch zu trinken. Ich meine, inzwischen bin ich durch alle durch, bis auf einige der Eisbock-Biere.
Und um endgültig off-toppic zu werden: Bei Störtebeker gibt es sehr interessante Online-Bierverkostungen mit einer Bier-Sommelieurin und dem Braumeister zu thematischem Schwerpunkten, für die man sich vorher die jeweils zu testenden Biere nach Hause liefern lassen kann. Meist sind es Zusammenstellungen aus eigenen Bieren und Bieren kleinerer Craftbier-Brauereien. (und zwischendurch alle paar Wochen auch die Einsteiger-Verkostung eigener Biere). Macht echt Spaß, egal ob live (habe da kürzlich mit 620 anderen zusammen getrunken, jedenfalls wurde das als bei Youtube im Live-Videostream als aktuelle Zuschauerzahl angezeigt) oder später in der Aufzeichnung: https://www.stoertebeker.com/live (Morgen Abend sind die Sommerbiere dran... Ich freue mich schon drauf!)

Prost!
Thoralf
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von CornishPaleAle » Fr 21. Mai 2021, 17:57

Also um beim Thema Bier zu bleiben. Ich habe vor zwei Jahren im Pub in London gezapftes Tribute Cornish Pale Ale getrunken und war total begeistert. Um die Marke nicht zu vergessen, habe ich mir hier den Namen gegeben. Was die Anbringung der Schwengelpumpe über dem Pumpenrohr betrifft, dachte ich mir, den Pumpenflansch auf einem Betonschachtdeckel anzubringen. In diesen will ich dann auch das Loch für den Saugschlauch bohren. Leider habe ich schon einen Gussdeckel installiert, den ich noch wechseln muss. Was haltet Ihr von den sehr teuren Schwengelpumpen der Fa. Allweiler/ Fa. Beyer?

i10
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Re: Frage von neuem Forumsmitglied zum geplanten Einsatz einer Schwengelpumpe

Beitrag von i10 » Fr 21. Mai 2021, 19:37

Ein guter Vorschlag wurde hier schon gemacht,eine kleine Pumpe und IBC .
Schau mal bei Camping/Wohnmobil Bedarf nach 12/24 V Pumpen.
Evtl. auch Gartenteichpumpen mit entsprechend wenig Leistung.
Evtl sogar über Solarpanel betrieben.
Das sollte wesentlich Praktikabler und Preiswerter sein als so eine teure Tiefsaugpumpe.
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