Maroder Schachtbrunnen Gefahrenpotential?

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mimi
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Maroder Schachtbrunnen Gefahrenpotential?

Beitrag von mimi » Mi 10. Mai 2017, 11:10

Hallo Allerseits,

ich bin nicht ganz sicher, ob das thematisch der richtige Forumsbereich ist?

Ich habe das Problem, dass ich auf einem alten Schachtbrunnen sitze, mich mit Brunnen aber absolut nicht auskenne ... wobei es mir in erster Linie gar nicht darum geht, den Brunnen wieder nutzbar zu machen. Er ist mir ehrlich gesagt suspekt ... die Sache sieht so aus:

In meinem sehr alten Ziegelhaus (Fundament nur unter den Mauern) ist mitten in einem Raum ein alter Schachtbrunnen angelegt, derzeit verdeckt von einem zweiteiligen Betondeckel, dm der Abdeckung knapp über 1m. Keine Entlüftung o.Ä. Laut Vorbesitzern soll der Brunnen "extratief" sein. Nun gut, da der Brunnen wie der Rest des Hauses sehr alt sein soll, nehme ich an er ist aus Steinen, wenn nicht aus Ziegeln, gemauert, Beton bezweifle ich. Ich weiß es aber nicht, da ich den Deckel nicht anheben kann. Hier kommen wir zu den Problemen:

1. Wie soll ich jemals den Deckel weg bekommen um mir überhaupt ein Bild zu machen? Bei dem Gewicht ... Nicht lachen Jungs, ich bin schließlich kein 120kg Cornetto sondern ein zartes Mädel. :oops: Und er liegt wie gesagt mitten im Raum, zu jeder Mauer nur ein knapper Meter, da komm ich mit dem Traktor oder anderem Großgerät nicht ran. Wie macht man denn sowas? Ich würde die Abdeckung ja gern klein machen, habe aber gehört, dass sich im Inneren maroder Brunnen gern Gas sammelt - was für Gase sind das denn? CO2 ist eine Sache, aber wenn da mit Methan o.Ä. zu rechnen ist, kann man wohl kaum mit Werkzeug dran gehen das Funken schlägt .... bin da etwas vorsichtig, seit ein Bekannter mal versucht hat ein leeres Benzinfass mit der Flex zu bearbeiten :?

2. Der Brunnenschacht ist ca 70cm von der tragenden Mauer entfernt. Es sollte mich wie gesagt wundern, wenn er nicht marode wäre und dem Deckel nach rechne ich mit mindestens 80cm Schacht-dm ... wenn das Ding innerlich einstürzt wird das der Statik der Mauer sicher nicht bekommen, will ich mir gar nicht vorstellen. Damit wäre er praktisch eine Zeitbombe :o

Also was soll ich mit dem Ding machen? Kann man Brunnenschächte auffüllen und abdichten und wenn ja, womit? Stein-Kies-Beton-Bitumen? Und wenn das Wasser dann mal höher steigt als die Steine? Was ist denn da üblich?

Sanieren kommt kaum in Frage, die Wasserqualität dürfte nicht sonderlich sein (Marchfeld, intensive Landwirtschaft ringsum), Enthärtung, Desinfektion, bleib wohl lieber beim Ortswasser ... könnte mir allenfalls vorstellen eine Handpumpe für Blumenwasser drauf zu geben, falls er nicht zu "extratief" und tatsächlich noch halbwegs ok ist ...

... obwohl ich gehört habe man könnte den Schacht, falls er doch extra extra tief sein sollte, für Erdwärme-Heizung nutzen, was mich dann doch wieder interessieren könnte ... allerdings in ferner Zukunft, da ich momentan nicht liquide bin. Das ist dann auch schon der Kern des Problems: Schon klar, dass "Ab zum Fachmann" die beste Lösung wäre. Ich könnte mir aber augenblicklich vermutlich nicht ein mal die Erstbeschau leisten, geschweige denn eine Sanierung vom Profi. Falls der Schacht aber eine Zeitbombe ist, muss ich die wohl oder übel entschärfen und zumindest für die Erstsicherung selber ran. Ist nicht die korrekte Art, aber so ist das Leben, zuschaun wie die Mauer einknickt will ich auch nicht. :roll:

Fragen über Fragen ...
Hoffe meine Sorgen sind mehrheitlich Paranoia eines Brunnen-noobs, was meint Ihr dazu?

Danke und LG
Mimi
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Plunschmeister
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Re: Maroder Schachtbrunnen Gefahrenpotential?

Beitrag von Plunschmeister » Mi 10. Mai 2017, 16:55

Hallo Mimi und willkommen im Forum!

Alleine kannst du am Brunnen nichts machen, das ist zu gefährlich.
Zu zweit die Schachbrunnenabdeckung zu entfernen, wäre die bessere Lösung. Ob dort im Brunnen nun Gase vorhanden sind, kann man nie mit Bestimmtheit ausschließen.
Über den Bauzustand kann man auch nur spekulieren. Gemauerte Brunnen stürzen aber nicht einfach so ein.

Du solltest dir also Hilfe holen und die Abdeckung entfernen und den Brunnenschacht in Augenschein nehmen, (Kamera ablassen) so hat man bereits einen ersten Eindruck vom Mauerwerk. Dann noch mit einem langen Seil und Gewicht die Brunnentiefe und den Grundwasserstand ausloten.

Und im Zweifelsfall natürlich immer einen Fachmann mit einbeziehen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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mimi
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Re: Maroder Schachtbrunnen Gefahrenpotential?

Beitrag von mimi » Mi 10. Mai 2017, 17:56

Danke für die rasche Antwort,

Es beruhigt mich jetzt auch, dass gemauerte Brunnen wohl doch was aushalten, wie Du sagst. Das ganze Haus ist aus sehr weichen Ziegeln gebaut und es wirkt ja eher so, als wäre der Brunnen vor den Mauern da gewesen. Konnte mir nicht vorstellen, dass selbst ein Ziegelschacht nach über 100 Jahren noch stabil sein könnte.
Dann werde ich ihn jetzt bei Gelegenheit mit Hilfe mal aufmachen und nachsehen ...

Danke inzwischen!
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