Alten Bohrbrunnen regenerieren

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Sergee
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Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Sergee » Di 7. Mär 2023, 10:04

Hallo zusammen,

wir haben vor 1,5 Jahren ein Haus gekauft und dies komplett saniert. Jetzt ist endlich der Garten dran!

Auf dem Grundstück stand eine Schwengelpumpe, die aber schon lange nicht mehr funktioniert hat. Habe diese jetzt abgebaut und unter der ganzen Konstruktion ein dickes KG Rohr vor gefunden mit dem Innendurchmesser von 230mm. Mal runter geguckt und man konnte das Wasser sehen, schon mal kein schlechtes Zeichen.
Habe dann ein Lot genommen und die Tiefe gemessen.

Nach 6m kam das Wasser und das Wasser ist ca 1m tief, der Boden ist mit kleinen roten Kieselsteinen voll.

Hatte noch ne alte Tauchpumpe (wahrscheinlich nicht das richtige dafür) die habe ich dann mal in das Rohr gelassen und Wasser raus gepumpt. Die ersten paar Stunden kam da ziemlich dreckiges sehr dunkles Wasser raus. Das habe ich jetzt paar Tage lang immer wieder mal für paar stunden laufen lassen.
Mittlerweile bin ich so weit, dass am Anfang nur leicht gelbliches Wasser kommt und nach ca 20 Minuten sauberes Wasser.

Das Ganze soll für die Gartenbewässerung sein, lt. Theorie bräuchte ich für den größten Kreis ca. 3000l/h. (Mit der Tauchpumpe habe ich 1500l/h gefördert, das über paar Stunden lang ohne, dass der Brunnen Trocken lief)

Meine Frage ist jetzt, wie gehe ich am besten vor?

Ich weiß, dass das KG Rohr nicht das richtige für das Projekt ist. Mein Gedanke war vielleicht ein kleineres richtiges Brunnenrohr in das KG Rohr hinein zustecken? Würde das Sinn machen? Müsste ich am besten noch Tiefer gehen? Und welche Tiefbrunnenpumpen könnt Ihr empfehlen?

Schönen Gruß
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Plunschmeister
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Re: Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Plunschmeister » Mi 8. Mär 2023, 08:18

Hallo,
Ich weiß, dass das KG Rohr nicht das richtige für das Projekt ist. Mein Gedanke war vielleicht ein kleineres richtiges Brunnenrohr in das KG Rohr hinein zustecken? Würde das Sinn machen? Müsste ich am besten noch Tiefer gehen? Und welche Tiefbrunnenpumpen könnt Ihr empfehlen?
Theoretisch könnte man Rohr in Rohr arbeiten und die Filterstrecke vom Brunnenrohr unter die KG-Rohrtour setzen. Ob das einen Sinn ergibt, kann ich dir leider nicht sagen.
Oftmals ist eine komplette Neubohrung vorteilhafter, denn eine komplette Rohrtour must du ja sowieso kaufen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Sergee
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Re: Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Sergee » Mi 8. Mär 2023, 13:46

Hallo,

danke für die Antwort.

Naja, eine neue Rohrtour ist ja um einiges günstiger als sich wieder ein neuen Brunnen bohren zu lassen. Deswegen habe ich halt an ein Rohr in Rohr System gedacht.

Vielleicht muss ich das einfach mal testen.
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Thoralf
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Re: Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Thoralf » Mi 8. Mär 2023, 15:03

Moin Sergee,

ein paar Gedanken dazu:
  • Wie viele cm fällt denn der Wasserspiegel, wenn die Pumpe dauerhaft mit 1,5 m³/h fördert? Kannst Du das wenigstens näherungsweise messen?
  • Never Change a running System - vielleicht kannst Du die Regner auch nacheinander laufen lassen?
  • Mit Rohr in Rohr hast Du zumindest weniger Arbeit - probiere es einfach. DN125 passt ja dicke in Deine 230 mm rein.
  • Sorge für eine Abdeckung des offenen KG-Rohres - bei 230 mm Durchmesser kann allerhand reinfallen, bis hin zu Katze oder Hund.
Viel Erfolg!
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Sergee
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Re: Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Sergee » Mi 8. Mär 2023, 18:04

Hallo Thoralf,

Ansich fällt der Wasserspiegel vom Gefühl gar nicht, wenn dann wirklich nur minimal. Hat mich anfangs auch gewundert wieso er nicht bisschen leerer wurde.

Habe die Pumpe so rein gemacht, dass die gerade so saugt und es läuft konstant Wasser.

Ich denke ich werde es mal mit 2 Meter Filter Rohr versuchen. Und mal sehen wie es dann klappt.

Ansich muss ich die regnet so oder so nach und nach laufen lassen, mit den 3000l/h ist halt der größte Kreis.

Abgedeckt ist das KG Rohr immer. Ich habe da auch Angst, dass dort Hund oder Katze rein fällt.

Vielen Dank schon mal!
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Thoralf
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Re: Alten Bohrbrunnen regenerieren

Beitrag von Thoralf » Do 9. Mär 2023, 10:31

Moin Sergee,

wenn das Wasser nicht merklich fällt, dann ist das ein gutes Zeichen. Näherungsweise kannst Du (im Rahmen der "normalen" Leistungsfähigkeit des Brunnens, also nicht bis zu dessen völliger Erschöpfung) das 1:1 umrechnen. Also wenn z.B. bei 1,5 m³/h 5 cm Absenkung, dann bei 3 m³/h 10 cm Absenkung. Das würde dafür sprechen, den einfach weiter zu nutzen. Tieferbohren kannst Du immer noch.

Noch kurz zu Deinen Fragen...

Müsste ich am besten noch Tiefer gehen?
Ja, wenn Du Rohr in Rohr arbeiten willst, wäre es schon sinnvoll, mit der Filterstrecke unter das KG-Rohr zu kommen. Jedenfalls wenn auch dort immer noch die wasserführende Schicht ist. Aber das weiß hier keiner, wie Dein Untergrund aussieht. Es kann ja genausogut sein, dass da Schluss mit Kies ist und meterweise Ton kommt.
Hast Du schon mal Deine Nachbarn gefragt, was die so für Brunnen haben, welche Tiefe, welche Schichtfolge, Kies oder Steine? Geologische Landesämter (heißen je nach Land unterschiedlich) haben oft auch online-Karten mit Brunnen inkl. Bohrprofilen. Das kann Dir auch helfen.

Und welche Tiefbrunnenpumpen könnt Ihr empfehlen?
Es kennt keiner den Aufbau Deines KG-Rohr(-Filters) - wegen der Lage der Pumpe im Schacht. Vermutlich hat da jemand in ein KG-Rohr Schlitze reingeschnitten. Es gibt hier im Forum Berichte von Leuten, die eine wasserdichte USB-Kamera runtergelassen haben um sich das anzuschauen.
Es könnte möglich sein, in Abhängigkeit von Deinem Brunnenaufbau, dass Du den auch so lassen kannst und eine komplett mit Mantelrohr ausgestattete Tiefbrunnenpumpe runterlässt. Entweder Ansaugung wenige cm unter dem abgesenkten Wasserspiegel oder dicht über Grund. Zum Beispiel so eine Pumpe, gibt es auch von anderen Herstellern https://www.gardena.com/de/produkte/bew ... 966424201/ Mit 6 m³/h bei freiem Auslauf und 5 bar Druck bei Nullförderung. Bei 3000 l/h könnten 3,x bar übrigbleiben.

Bei 5,x m Ansaugtiefe würde aber auch eine oberirdisch aufgestellte Pumpe mit Ansaugschlauch funktionieren.

Und bei den Pumpen, die o.g. Pumpe war ja nur ein Beispiel, musst Du vor allem nach den nötigen Leistungsdaten schauen. Da brauchst Du die Kennlinien der Pumpe und Deiner Regner, um das abzuschätzen. Im Forum findest Du was dazu. Ich und auch andere im Forum würden Dir empfehlen, keine Pumpe mit integrierter Automatik zu kaufen, sondern Pumpe und Brunnensteuerung (Druckschalter, ggf. Druckbehälter) separat zu kaufen und zusammenzubauen. Das erleichtert spätere Reparaturen.

LG
THoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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