Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

und Tauchpumpen

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Schellevi
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Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Schellevi » Fr 13. Mai 2022, 17:25

Hallo,

ich bräuchte mal eure Hilfe bei der Ermittlung einer passende Tiefbrunnenpumpe.

Der Gärtner hat sein Werk vollendet.
Die Bewässerung hat er installiert und in drei Kreise unterteilt, 2 Kreise mit Hunter Tropfrohre und ein Kreis mit 14 Hunter MP Rotatoren.
Die Rohre zu und von der Verteilerbox sind mit 32mm PVC-Rohr ausgeführt, MP Rotatoren werden vorher auf 1/2 Zoll reduziert.

Der Selbst geborte Brunnen besteht aus DN115 Glattwandbrunnenrohr mit einem Edelstahlschneidschuh.
Brunnentiefe 13m, verschlossen mit Quellton, Filterstrecke sitzt in einer Sandschicht, Wasser 2m unter GOK.
Aufbau: 1m Sumpfrohr > 3m Filterstrecke 0,5mm > 9m Brunnenrohr > Brunnenkopf.

Bei der Wasserentnahme mit einer Gardene 3500/4 (Hmax 41m, 3,6m³/h, 800W) mit Vorfilter in der Saugleitung, reicht die Wassermenge / Druck nicht für die volle Reichweite der MP Rotatoren.
Ein Manometer ist leider nicht verbaut. Der entfernteste Rotator ist 46m von der Verteilerbox weg.

Unser Gärtner verbaut normal Grundfos SQE Konstantdruckpakete, die kann er passent einstellen zur Bewässerung und muss nicht groß Rechnen. Werte für eine andere Teifbrunnenpumpe kann er mir nicht nennen.
Leider haben die Grundfos SQE Konstantdruckpakete auch einen stolzen Preis.

Für die 14 Mp Rotatoren hab ich folgende Werte zusammen getragen: 2,8 bar 33,22 l/min 2,01 m³/h
3,0 bar 34,87 l/min 2,13 m³/h
3,5 bar 38,03 l/min 2,33 m³/h

Nach Lesen mehrer Beiträge im Forum, Tauchen immer mehr Punkte und Fragen auf, die beachtet werden müssen.
Druckschalter, Presscontrol, Invertersteuerung, Membrankessel......

Mein Endziel ist eine gute günstige Tiefbrunnenpumpe mit Membrankessel und Druckhaltung.

Wie kann ich nun über die Kennlinien und Daten der Pumpen + eventuell fehlende Werte, die richtige finden ?

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.
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Thoralf
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Thoralf » Sa 14. Mai 2022, 16:09

Moin Schellevi,

willkommen im Forum!

Tja, die Auswahl ist groß. Und bei 2 m unter GOK bräuchtest Du nicht mal ne Tiefbrunnenpumpe.
Am einfachsten: wenn Dir Dein Gärtner Grundfos SQE Konstantdruckpakete empfiehlt und Du das bezahlen kannst - dann mach das. (Ich selbst bin ein Freund von Konstantdruck...)

Wenn es aber Druckschalter sein soll, ....
... dann gibt es hier Freunde von den guten alten mechanischen Druckschaltern und ebenso auch von elektronischen Druckschaltern (und auch von Presscontrols, von denen ich wiederum nicht so richtig was halte).

Ohne jetzt viel schreiben zu wollen - schau mal in den Thread von Carsten alias ck1, ungefähr ab hier: viewtopic.php?f=7&t=2509&start=40#p20906

Carsten hat einen elektronischen Druckschalter verbaut (Bei ihm an einer Saugpumpe, aber das spielt keine Rolle), bei dem man p_min und p_max 0,1-bar-weise einstellen kann und der gleich noch Motorschutzschalterfunktion hat. Dazu ein 50-Liter-MAG. Zur ganz genauen Berechnung findest Du alles hier: viewtopic.php?f=47&t=2309 (Achtung, sehr umfangreich).

Und als Tiefbrunnenpumpe - schau Dir mal von Grundfos die Reihe SP 3A an. https://product-selection.grundfos.com/ ... tab=models
Wahrscheinlich wäre die SP 3A-6 passend, vielleicht auch die SP 3A-9 (die hat etwas mehr Reserve (allerdings würde ich die dann auf keinen Fall mit Presscontrol betreiben, nur mit Druckschalter). Klick Dich mal durch die Kennlinien.

LG und HTH
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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Thoralf
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Thoralf » Sa 14. Mai 2022, 18:22

Schellevi hat geschrieben:
Fr 13. Mai 2022, 17:25
Der Gärtner hat sein Werk vollendet.
Unser Gärtner verbaut normal Grundfos SQE Konstantdruckpakete, die kann er passent einstellen zur Bewässerung und muss nicht groß Rechnen.
Ein Nachtrag, falls Du doch dem dem Rat Deines Gärters zur SQE folgen willst: Oft werden Konstantdruckpakete mit der SQE 3-65 angeboten. Allerdings wären 65 m Förderhöhe für Dich viel zu sehr überdimensioniert - die Pumpe müsste stark runtergeregelt werden. Du bräuchtest nur die SQE 3-30 oder 3-40 (wahrscheinlich besser die 3-40). Klick Dich auch hier durch die Kennlinie. Man bekommt dort auch die Leistungsreduzierung in % angezeigt. https://product-selection.grundfos.com/ ... tab=models

LG
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PeterB
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von PeterB » Sa 14. Mai 2022, 18:59

gelöscht. Vesehentlich doppelt gesendet
Zuletzt geändert von PeterB am Sa 14. Mai 2022, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.

PeterB
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von PeterB » Sa 14. Mai 2022, 19:22

PeterB hat geschrieben:
Sa 14. Mai 2022, 18:59
Schellevi hat geschrieben:
Fr 13. Mai 2022, 17:25
Wie kann ich nun über die Kennlinien und Daten der Pumpen + eventuell fehlende Werte, die richtige finden
Indem Du erst zusammenrechnest, wieviel Druck die Pumpe liefern muss damit am Ende der Leitungen das ankommt, was die Verbraucher haben müssen.

Einen hohen Anteil am Druckverlust haben die Rohre auf dem Weg zum Verbraucher. Dazu hast Du keine Angaben. Die brauchst Du aber.

Ich selbst bin nicht wirklich firm in dem Thema. Hier ist eine Seite in der einem Laien sehr gut erklärt wird, wie man das angehen kann.

https://www.bewaesserung-selbst-bauen.d ... pumpe.html

Gruß
Peter
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Thoralf
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Thoralf » Sa 14. Mai 2022, 19:55

Stimmt, Peter, die Rohre hatte ich ganz vergessen.

Und, @Schellevi: die von Dir angegebenen Werte, sind das die von einem Regner oder schon von der Summe aller gleichzeitig betriebenen Regner?

Ein Manometer (Du schreibst, Deine Pumpe hat keines), wäre auch nicht verkehrt. Ist schnell eingebaut. Dann wüsstest Du, welcher Druck nicht reicht. :)

LG
Thoralf
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Schellevi
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Schellevi » Sa 14. Mai 2022, 21:45

Vielen Dank mal für die Infos.

Mach mich mal schlau über die Verrohrung.

Manometer hab ich heute Mittag im Baumarkt besorgt, die Werte sind für alle 14 MP Rotatoren zusammen.

Heute haben wir mit den Kids den Pool aufgebaut, für die Solarheizung fehlt noch etwas Rohr.
Beim Stöbern im Onlineshop für PVC-Rohre, hab ich einen Manometer für die MP Rotatoren gefunden, werd ich mir mal besorgen.
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Moister
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Moister » Mo 16. Mai 2022, 08:27

Wenn du 25er Rohr verlegt hast langt das ganz sicher. Und wegen der Rohrverluste: Wenn die das System ans Limit bringen muss eben die Pumpe etwas mehr Leistung haben.
Die Stückzahl der Rotatoren sagt erstmal nichts aus weil es 14 1000er mit unter 90Grad sein könnten oder 14 3000er im Vollkreis. Ich schätze du hast dir eine excel Tabelle erstellt und hast die Wassermenge bei 3bar (ausser du hast grundsätzlich mit PSR30 Gehäuse mit 2,1bar geplant dann nimmst halt 2,1bar) auf die Winkel für deine Planung berechnet, das haut erstaunlich gut hin.
Die Frage ist ob du alle auf einmal laufen lassen musst weil du nur einen Kreis hast oder du hast zwei Kreise mit unterschiedlicher Bewässerungsdauer, z.B. Nord- und Südseite.
Weil: Wenn die Bewässerung in einem Strang läuft hast du eh konstanten Druck. Die Pumpe muss eben zur Bewässerung passen.
Einen kleinen Druckbehälter würde ich immer verbauen, sonst schlägt fast jede Steuerung Alarm oder der Druckschalter schaltet beim kleinsten Wasserverlust kurzzeitig die Pumpe ein.
Meine Meinung: Keep it smart and simple. Wenn du dich nur jetzt einarbeitest weil du den Krempel jetzt verbaust und ansonsten keinen Draht zu der Technik hast... ob ein mechanischer Druckschalter schaltet hört man und wenn man eine Lampe dransteckt sieht man ob er schaltet => Fehlersuche ruckzuck und easy. Und Ersatz kostet auch nix.
Die selbe Meinung habe ich zu Pumpen: Hängt im Wasser = geht eh kaputt => Kostenvoranschlag kostet bei Grundfos mehr als die Hälfte einer neuen Günstigpumpe... muss jeder selber entscheiden.
Die SP 3A-6 würde ich für dein Projekt wenn du alle Düsen auf einmal betreiben willst als zu schwach: Förderhöhe 32m/2m³ schon unter deinen berechneten 2,13 und fällt dann drastisch ab (33m/1,5m³; 35m/1m³).
Bei 2m Ansaughöhe würde ich auch über eine Kreiselpumpe nachdenken. Allerdings darf man die Laufgeräusche nicht vernachlässigen und wenn sich eventuell ein Nachbar gestört fühlen könnte ist eine Tiefbrunnenpumpe erste Wahl weil i.d.R. unhörbar.

Solltest du Sand im Wasser haben wirst du nicht lange Spaß an den Rotatoren haben, solltest du Magnetventile haben bekommst du Probleme mit dem Schließen und die Pumpe verschleißt auch schneller. Also prüfen und sicherstellen dass da kein Sand oder feine braune Schmiere (von Ton) im Wasser ist!
Und keinesfalls ein automatisches Entwässerungsventil verbauen!

Ich habe selber über 20 Rotatoren in drei Strängen am laufen. 2/3 1000er, 1/3 2000er und noch zwei 800er für zwei kleine Ecken die nicht abgedeckt waren. Die 800er sind in PSR30 weil ich die minimale Reichweite brauchte alle anderen in ungeregelten PSRs. Wenn alle drei Stränge gleichzeitig laufen komme ich auf ziemlich genau 3,1bar bei etwas über 1400l/h. Wenn ich nur den Strang mit dem kleinsten Verbrauch laufen lasse ist die Reichweite nur minimal größer... soviel zum Thema ob sich da viel tut wenn der Druck leicht am schwanken ist... kannst vergessen. Alles was deutlich über 3bar geht macht sich nahezu überhaupt nicht in einer größeren Reichweite bemerkbar (sieht man auch an der Reichweitentabelle von Hunter).
Solltest du da irgendwie unsicher sein: Kauf dir zwei Gehäuse, einen Satz Rotatoren und für jedes Gehäuse einen Swingjoint (zum Testen toll, ich bin aber die Fraktion Funnypipe) und einen Fitting um eine Gardenakupplung dranzubasteln und mach einen Testaufbau. Ändere den Wasserdruck, verstell die Reichweite von Minimum zu Maximum und check das Sprühbild an den Sektorgrenzen (das ist nämlich keine Gerade). Danach wirst du wesentlich gelassener an die Sache rangehen weil sich die ganzen Spekulationen in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Das Manometer auf dem T-Adapter für die Düsengehäuse ist super zum Fehlersuchen zum Testen halt shice weil man zum Ablesen immer ganz nah ran muss. Ist eher zum Fehlersuchen wenn ein oder meherere Düsen nicht aufsteigen.
Manometer kannst auch nach dem Hahn, etc. einbauen.

Good Luck!
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Schellevi » Mo 16. Mai 2022, 22:04

Es sind in einem Strang 6x MP1000 (90° - 210°), 6x MP2000 (90° - 210°), 1x MP Sidestrip und 1x MP Right Strip mit Pro-Spray Versenkdüsengehäuse verbaut.
Die weiter Oben genannten Wassermengen hab ich aus den Datenblättern mit dem jeweils größten Winkel zusammen gerechnet.

Das Manometer hab ich an meiner Kreiselpumpe montiert, leider ist es ohne Dämpfung.
Bei geschlossenen Abgängen, zeigt es ca. 4,1 bar an.
Wie es auf dem Typschild der Pumpe angegeben ist.
Egal ob ich einen Kreis mit einem Tropfrohr oder den MP Rotatoren öffne, der Druck fällt immer auf ca. 2,1 bar ab.
Beim normalen 1/2" Schlauch mit geöffnetem Spritzkopf das gleiche.

Der Wunsch nach einer Tiefbrunnenpumpe ist wegen der Lautstärke der Kreiselpumpe gekommen.
Es soll eine günstige Pumpe sein, die ich eventuell über einen Inverter regeln kann.
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Thoralf
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Re: Passende Tiefbrunnenpumpe ermitteln

Beitrag von Thoralf » Di 17. Mai 2022, 00:29

N'Abend Schellevi,

vielleicht erklärt sich das mit einem Blick ins Datenblatt der Gardena 3500/4.
https://www.gardena.com/de/produkte/bew ... 967896301/ → Service und Information → Bedienungsanleitungen.
Dort fand ich zwar keine Kennlinie, aber folgende Zahlen:
Q in m³/h | H in m
0,0 41
0,3 30
1,2 20
2,5 10
2,8 5
3,6 0

Wenn Du daraus die Kennlinie zeichnest und Deine Regner-Kennlinie (als Summe aller Regner in einem Kreis) als quadratische Kurve einzeichnest, die durch 2 m³/h und 30 m verläuft, dann müsstest Du im Schnittpunkt ungefähr Deine Werte von Durchfluss/Druck bekommen. Deine statische Höhe von 2 m müsstest Du auch berücksichtigen (die quadratische Kurve beginnt dann in einer Höhe von 2 m), ebenso auch den Durchflusswiderstand der Rohre (dann verläuft die Kurve etwas nach links gestaucht). Sorry für diese schwer verständliche Erklärung, aber ich mag grad nicht zeichnen, scannen, Bild hochladen etc.

Um es kurz zu machen: Für 1⁄2"-Schlauch + 1⁄2"Spritzdüse halte ich 2,1 bar und 1 m³/h an dieser Pumpe für einen durchaus realistischen Wert. Aber miss es einfach aus und schau ob es passt. Bei den Rotatoren ist ausmessen der Wassermenge (im eingebauten Zustand) eher nicht möglich. Rein nach Deinen oben genannten Durchflusswerten (Summe Deiner Tabellenwerte) landet man bei der Pumpen-Kennlinie theoretisch eher so bei 1,5 m³/h und 1,7 bar. Die restlichen 0,4 bar macht dann wohl der Druckverlust auf Deinen Rohren. (schau mal unter http://www.druckverlust.de/Online-Rechner/index.html und rechne den Druckverlust für Deine Rohre aus. ggf. abschnittsweise)

Zum Inverter schreibe ich jetzt nichts - das wird gerade nebenan gefragt, aber heute Nacht ist es mir zu spät. :-)

LG
Thoralf
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