Pumpe zu Stark?

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Mutsu
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Pumpe zu Stark?

Beitrag von Mutsu » Do 7. Mai 2020, 00:18

Hallo zusammen,

ich könnte mal euren Rat gebrauchen. Ich habe mir einen kleinen Brunnen gebohrt/gepluncht. Dieser ist ca. 12 Meter tief DN200.
Verwendung ist einzig und allein die Gartenbewässerung (oder jemanden mal mit dem schlauch abspritzen :twisted: ), und wenn ich hier meine Regner mal sehr großzügig zusammenrechne, komme ich auf ca. 60 Liter/min oder 3.630 Liter/h.
Wie es aber mal später sein wird weiß ich noch nicht zu 100% da die finale Garten Planung und somit Regner Planung nicht feststeht. Aber ich plane erstmal mit meinen 60l/min. (oder mich ein Nachbar um Wasser anbettelt… man ist ja großzügig)

Ich komme günstig an eine
IBO 3,5 SDM 3/11: 6.000Liter/h 6,3 Bar 0,8kw
IBO 3,5 SDM 3/15: 6.400Liter/h 8,5 Bar 1,1kw
Preislich kein großer Unterschied
Angenommen ich hänge die Pumpe ca. 10 Meter tief, dann hätte ich laut Säule (Quelle: https://www.dambat.com/35sdm-sandresistant-pumps.html) ca. 95 oder 105 Liter Wasser und Schätzungsweiße einen Restdruck von 5,3 oder 7,5 bar.
Für de Regner mehr als genug Wasser und Druck. (Ich werde wahrscheinlich noch ein Druckminderer vor die Regner schalten (müssen).)

Nun stellen sich mir 3 Fragen:
Kann eine Pumpe zu stark sein, bzw. wird mir diese Heiß laufen, wenn sie weniger Wasser durchjag, vor allem wenn ich mal eine Stunde mit dem schlauch spritze und dort „nur“ 20 oder 30 Liter/min wegfliesen?

Sollte ich die Pumpe zusätzlich in ein DN100 Rohr „stecken“, zwecks besser Kühlung beim Pumpen, weil mein 200er Loch vielleicht dafür zu groß ist?

Und welche Pumpensteuerung empfehlt ihr mir?

Der oft gehörte Brio 2000m sieht mir etwas schwächlich aus zumal ich auch öfters lese das „nur“ ein Volumenstrom, max.: 80l/Min hat.
Da sieht der Durchflusswächter PRESFLO mit Volumenstrom max. 200 L/min doch besser aus. Auch hält dieser die Pumpe noch am leben wenn nur 1-2 Liter benötigt werden, hier habe ich beim Brio 2000m nichts gefunden.
Alternativ wäre auch eine Pumpensteuerung PC-59 von IBO möglich, diese arbeitet aber mit min und max druck, was durchaus ein häufiges an und ausschalten der Pumpe bedeuten kann, was soviel ich verstanden habe schlechter ist als Dauerbetrieb obwohl nur wenig Wasser fließt. (zwecks verschleiß da Tiefbrunnenpumpen Nassläufer sind)

Ich sage schonmal danke, für meine wahrscheinlich doch nicht so einfachen Fragen. :D

Gruß Mutsu
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Thoralf
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Re: Pumpe zu Stark?

Beitrag von Thoralf » Do 7. Mai 2020, 01:17

Moin,

Du müsstes erst mal feststellen (und uns verraten), in welcher Tiefe Dein GW-Spiegel in Ruhe steht und wie weit er bei Förderung von xxxx l/h absinkt. Weil, nur diese Höhe bzw. Tiefe geht in die Druckberechnung ein.

Sind die im von Dir genannten Link abgebildeten Kennlinien die beiden Pumpen?
Vom Gefühl her: Nimm die kleinere von beiden. Denn 7...8 bar scheinen mir für ne Gartenbewässerung viel zu viel zu sein. Auch wenn z.B. Gardena Richtwerte von 2 und 4 bar für seine Sprenger angibt, dann werden sie darüber nicht gleich kaputt gehen. Aber Du hast dann Wasserstrahlen mit mächtigem Druck...

Wenn Du es nicht nur vom Gefühl her, sondern einigermaßen zahlenmäßig abschätzen willst:
  • Nimm Deine Regner und Spritzen, die Du anschließen willst und miss, wieviel Wasserdurchfluss jeder bei einem bestimmten Druck hat. Das muss nicht immer der selbe Druck sein, kann bei jedem ein anderer Wert sein, aber warte bis sich der konstant eingestellt hat. Dann miss mit einem 10-Liter-Eimer die Sekunden pro 10 Liter und rechne daraus Liter je Minute (oder m³/h) aus. (Anm.: das kannst Du an jeder beliebigen Pumpe oder auch am Hauswasserhahn machen. Die Regner verändern ja ihre Eigenschaften nicht in Abhängigkeit von der Pumpe)
  • Zeichne diese Kombination aus Druck und Durchfluss jeweils als Punkt (Q,p) in das Diagramm der Pumpe ein. Verbinde auch diesen vom Nullpunkt aus mit einer Linie (Linie noch so weit verlängern, bis sie die Pumpen-Kennlinie schneidet.
  • Addiere bei einem Druckwert (waagerechte Linie) die auf dieser Linie liegenden einzelnen Durchflusswerte der Regner und zeichne für diesen Punkt einen neue Linie vom Nullpunkt aus. Dort wo diese Linie die Pumpen-Kennlinie (ggf. Höhen-korrigiert) trifft, liegt dann Dein Arbeitspunkt. Mit diesem Druck hast Du soundsoviel Liter Pumpenförderung. Und umgekehrt, bei nur einem Sprenger entsprechend höherer Druck.
Bild
Grafische Ermittlung des Arbeitspunktes.
Die geraden Linien sind die Verbraucher-Kennlinien, die gebogenen Linie ist die Pumpen-Kennlinie.
z.B. auf der waagerechten Drucklinie, hier aber mal in cm angegeben Regner 1: 2 cm, Regner 2: 3 cm, Summe: 5 cm (für beide gleichzeitig), geht natürlich im richtigen Diagramm auch mit 20 l/min + 30 l/min = 50 l/min

Regner und Spritzen sind vielleicht nicht ganz liniear, aber für diese Näherung ist eine Linie schon ganz gut. Da ich grad bei mir gemessen hatte: ein kleiner Gardena-Regner hat bei 2,5 bar ca. 13,6 l/min (0,82 m³/h). Wenn ich das mal nur mit Lineal an den Bildschirm halten in Dein Pumpen-Diagramm übertrage, dann hätte der eine Regner alleine einen Druck von 5,5 bar (und 30 l/min) und bei zwei Regnern parallel 4,7 bar (bei zusammen 52 l/min). Nur mal so als Schätzwert...
Wenn Du dann einen Druckschalter + Druckbehälter einbaust und richtig dimensionierst, dann brauchst Du vielleicht keinen Druckminderer.
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Mutsu
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Re: Pumpe zu Stark?

Beitrag von Mutsu » Do 7. Mai 2020, 10:04

Guten Morgen,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Also Wasser habe ich bereits nach ca. 4m ich denke mal das wird sich im Laufe des Sommers ändern, aber das gilt abzuwarten.

Bis jetzt habe ich mit meinem „großartigen“ alten T.I.P HWW Inox 4.500 über eine Stunde lang Wasser abgenommen, rein optisch hat sich hier der Wasserstand nicht verändert. (Wenn dann nur um wenige cm. das müsste ich mal nachmessen.)
Da aber im Abschnitt zwischen 4m und 12m nur reiner Sand mit Kieselsteinen vorhanden war, gehe ich mal davon aus das ich den Brunnen nicht leer bekomme mit meinen zwei angegebenen Pumpen.

Die im Link abgebildeten Kennlinien sind die beiden Pumpen. 3/11 und 3/15

Die Literzahl der Regner zu bestimmen ist insofern nur schwer da ich noch keine finale Gartenplanung habe. (Da es Hunter Regner werden, kann man ja in der Tabelle exakt ablesen wieviel l/min bei welchem druck fliesen). Daher komme ich auf die großzügigen 60l/min. in der Praxis werden es wahrscheinlich etwas weniger, weil man vielleicht doch noch eine kleine Terrasse, Gartenhütte, etc. hinstellt oder vielleicht doch mehr, da ein paar Bäume hinzukommen, die mehr Wasser brauchen…

Wie gesagt, dass die Pumpen zu wenig Leistung haben, da mache ich mir keine Sorgen :D
Das zu wenig Wasser im Brunnen ist glaube ich auch nicht.

In der Theorie glaube ich auch nicht, dass es schlimm ist, sollte die Pumpe zu stark sein, ein Leihe wie ich denkt sich: Druckminderer rein Problem gelöst. (Durch den wiederstand sollte es ja für die Pumpe so sein als müsste sie nun 45 bzw. 75 Meter nach oben drücken, anstatt den eigentlichen 10) Da aber Theorie und Praxis oftmals zwei verschiedene Sachen sind… Und wohl alle Hersteller ein wenig mit ihren Angaben schummeln...

Aber ich gebe dir recht, die Kleine ist vollkommen ausreichend, aber wie das halt so ist, Jungs und ihr Spielzeug, um dreimal im Jahr zu zeigen wieviel Power sie haben… lebt man halt mit 20€ mehr Anschaffungspreis und 0,3kw mehr Stromverbrauch :D (Oder aber man „vermietet“ dem Nachbar doch noch die Brunnennutzung und schon kommen 30l/min on top…)

Daher meine drei oben genannten Fragen, vor allem die mit dem Pumpensteuergerät.
Was passiert bei zu stark?
Rohr um die Pumpe?
Welches Steuergerät?

Gruß Mutsu

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Re: Pumpe zu Stark?

Beitrag von Mutsu » Mo 11. Mai 2020, 11:32

Ich fürchte wohl das mir bei meinen Fragen hier niemand weiterhelfen kann. :cry:

borchi
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Re: Pumpe zu Stark?

Beitrag von borchi » Di 12. Mai 2020, 14:32

Bei einem DN200 Brunnen solltest du auf jeden Fall ein Mantelrohr über die Pumpe setzten. Laut IBO Bedienungsanleitung ist bei 1-2m³/h DN100 Mantelrohr angegeben. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gibt es Nutzer im Forum, die Kenntnis von vielen IBO Pumpen in DN115 Brunnen haben und das ohne Probleme. Somit sollte die Pumpe dann nicht den Hitzetod sterben ;-)

Bei der Verwendung von der 3/15 solltest du auf jeden den Druck vor einem normalen Gartenschlauch mit Spritze reduzieren. Bei 7bar und mehr, kriegst du (zumindest den Gardena)-Spritzkopf kaum noch zugedreht und deinen Gartenschlauch wirst du noch nie so stramm gesehen haben :shock:

Ich habe die 3/15 kurzzeitig im Einsatz gehabt, die macht schon ordentlich Dampf. Kleiner Tipp, stell sie kurzzeitig in eine Wassertonne und mach sie an, um die Dichtigkeit zu prüfen. Meine war im oberen Bereich des Deckels undicht und ist deshalb zurück gegangen.

Als Pumpensteuerung habe ich mir die Brio-Tank von Lotze gekauft, konnte Sie aber noch nicht testen. Ob sie bei mir überhaupt zum Einsatz kommt, wird sich die nächsten Wochen zeigen, wenn ich weiß, wie ergiebig mein Brunnen sein wird.

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Re: Pumpe zu Stark?

Beitrag von Mutsu » Di 12. Mai 2020, 17:24

Hey Borchi, vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe mich jetzt (leider? :-D) für die 3/11 entschieden, werde mir aber auf jedenfall noch ein dn 100 Rohr holen und sie dort reinpacken. Schaden kann es ja nicht :-)
Wenn ich das jetzt aber so lese, reizt mich ja die 3/15 schon :-D, aber die 3/11 hat immer noch 6,3 Bar ich gehe mal davon aus das nach 11 Metern immer noch 5 Bar oben ankommen. Sollte eigentlich langen...


Ja ich glaube über dein Bild bin ich auch schon gestolpert, diesen Test werde ich auf jedenfall auch noch machen.

Den Brio-Tank schaue ich mir mal an, danke für den Tip, schön wäre es natürlich ein Erfahrungswert zu haben.
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