Wer erkennt diese Pumpe?

Einsatz bei einem Grundwasseranfang bis zu 6m ab GOK (Geländeoberkante) möglich,
Kreiselpumpen selbstansaugend: HWW, HWA
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Twonky
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Wer erkennt diese Pumpe?

Beitrag von Twonky » Fr 11. Nov 2016, 21:54

Ahoi liebe Wasserplanscher,

Auf dem Grundstück, das ich gerade erwerbe, befindet sich im Keller eines Brandenburger Bungalows eine Pumpe nebst Wasserspeicher für die Gartenbewässerung:

Bild Bild

Erkennt jemand diese Pumpe wieder? Lt. Besitzer ist die Pumpe 5-6 Jahre alt und koste neu 600€. Ich frage mich:
  • Ist das glaubwürdig?
Der Boden wird laut Gutachten bei 3,5-4m Tiefe feucht. Bis in 6m Tiefe findet man "Feinsand mit schwach bis stark mittelsandigen und zum Teil schwach schluffigen bis schluffigen Beimengungen". Wir befinden uns im Berliner Urstromtal, "einer pleistozänen Schmelzwasserabflussrinne der Weichselkaltzeit. Vorwiegend rollige bis nichtbindige Böden bestimmen den Oberflächencharakter. Erst in größerer Tiefe muss mit Geschiebeböden gerechnet werden."

Der Brunnen wurde nach Angaben des Besitzers bis in 7m gebohrt.

Ich frage mich:
  • Ist das eine solche Pumpe Stand der Technik für die Bewässerung von ca. 700qm Garten oder ist das zu viel des Guten?
  • Ist ein solcher Wasserspeicher sinnvoll? Als Nichtbrunnenbesitzer frage ich mich beim Prüfen des Gardena-Angebots zweifelnd, wie gut die Gartenbewässerung funktionieren mag, wenn oben nur genau das Wasser rauskommt, was unten abgepumpt wird. Dauert es nicht etwas, bis das Wasser nachfließt? Sind die 24l-Tanks von Gardena nicht etwas knapp?
Für etwas Starthilfe für einen Neuling wäre ich dankbar!
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Plunschmeister
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Re: Wer erkennt diese Pumpe?

Beitrag von Plunschmeister » Sa 12. Nov 2016, 09:42

Hallo Twonky,
willkommen im Forum.

Bei der Pumpe handelt es sich um eine Seitenkanalpumpe aus Oranienburg. ORPU SK 32/2. Die Pumpe sollte älter als 6 Jahre sein ( eventuell steht auf dem Motor noch "VEB" :lol: ). Ich würde eher annehmen, dass diese vor 6 Jahren überholt wurde. Der Preis für eine neue Pumpe dieser Bauart, dürfte realistisch sein. Gebraucht bekommt man diese so um die 200€.
Die Pumpe bringt so um die 4m³ und hat eine Förderhöhe um die 28m.

Die Pumpe ist aber eine sehr gute und in Verbindung mit dem Druckbehälter - optimal für die Hauswasserversorgung. Ich würde diese nicht gegen eine Gardena eintauschen.
Die Druckbehälter dienen ja nur zur Pumpensteuerung.
Gerade bei geringer Wasserentnahme, ist ein großer DB von Vorteil. Dieser reduziert natürlich das Schalterspiel. (Nähere Informationen in unserem Brunnen-Pedia).

Zum Grundwasserleiter:
Bohr- und Rammbrunnen leben natürlich vom Wasserzufluss, also von der Ergiebigkeit des GW-Leiters. Leider hast du keine Angaben zum Brunnen selbst gemacht. Der Brunnen scheint aber ausreichend Wasser zu fördern und dieses vor allem sandfrei, denn die eingesetzte Pumpe reagiert hierauf allergisch. :P

Die Pumpe wird nach wie vor in Oranienburg gebaut. Und Bernd Kolpin in Kaulsdorf repariert diese. (siehe unsere Partnerseiten)
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Twonky
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Re: Wer erkennt diese Pumpe?

Beitrag von Twonky » Sa 12. Nov 2016, 22:17

Hallo Plunschmeister,

Vielen Dank für die Informationen! Dass die Pumpe einer Gardena hinsichtlich Lebensdauer überlegen sein würde, habe ich ja schon vermutet.

Dennoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob nicht eine Tauchpumpe praktischer wäre. Kein Druckbehälter bedeutet mehr Platz im Haustechnikraum und klein ist die ORPU auch nicht gerade.

Dass Du schreibst, dass die Pumpe allergisch auf zu wenig förderbares Wasser und Sand ist, kräuselt mir ebenfalls die Stirn, denn der aktuelle Brunnen befindet sich an der Stelle meines zukünftigen Wohnzimmers. Meine Arbeitshypothese ist derzeit, den existierenden Brunnen zuzuschütten und einen neuen, besser gelegenen zu bohren, wenn das Haus fertig ist (ein anderes Thema). Da ich von Brunnen derzeit keine Ahnung habe, sorge ich mich natürlich um das Wohlergehen besagter Pumpe, denn viel Wasser und wenig Sand kann ich nicht garantieren. Vermutlich würde ich erst bemerken, dass es ein Problem gibt, wenn die Pumpe den Geist aufgibt -- während eine idiotensichere Tauchpumpe die Abwesenheit von Wasser bemerkt und den Sand über ein Filtersystem ausgeschlossen hätte.

Habe ich irgendwo einen Denkfehler?
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Plunschmeister
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Re: Wer erkennt diese Pumpe?

Beitrag von Plunschmeister » So 13. Nov 2016, 09:45

Moin,
Habe ich irgendwo einen Denkfehler?
Sicher ist Dir aufgefallen, dass man nur bei ausreichend vorliegenden Informationen auch eine qualifizierte Antwort erhalten kann.

Eine "Tauchpumpe" kann bei dieser Art von Brunnen nicht eingesetzt werden, denn diese muss ja auch immer im Brunnenrohr selbst installiert werden.
Der Einsatz einer oberirdischen Kreiselpumpe - ist schon Stand der Technik, wobei mir die Pumpe etwas zu leistungsfähig an einem Rammbrunnen ? erscheint.


Bezug auf: viewtopic.php?f=7&t=430
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