Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Einsatz bei einem Grundwasseranfang bis zu 6m ab GOK (Geländeoberkante) möglich,
Kreiselpumpen selbstansaugend: HWW, HWA

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Karli
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Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Karli » So 13. Mär 2022, 19:10

Hallo zusammen,

was braucht man zu folgendem Gerät noch zusätzlich wenn man damit Wasser aus einer alten Grube für die Toilettenspülung verwenden will?
Was macht die Switchmatik eigentlich genau?

Bild

Diese Pumpe hat einen 0,95 kW Motor. Was schätzt ihr, wie hoch der Anlaufstrom sein dürfte?

Danke schon mal für Eure Meinungen
und
viele Grüße
Karl

PeterB
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von PeterB » So 13. Mär 2022, 22:57

Karli hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 19:10
was braucht man zu folgendem Gerät noch zusätzlich wenn man damit Wasser aus einer alten Grube für die Toilettenspülung verwenden will?
Nichts, außer einem Saugschlauch mit Rückflussverhinderer.
Karli hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 19:10
Was macht die Switchmatik eigentlich genau?
Den Druck messen. Schaltet ein, wenn der Druck auf den Einschaltwert gesunken und schaltet aus, wenn er auf den Ausschaltdruck gestiegen ist.

Ist das elktronische Gegenstück zum mechanischen Druckschalter wie zB zum Condor.

Grüße
Peter

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Karli
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Karli » Mo 14. Mär 2022, 13:38

Danke Peter, das hört sich ja gut an.

PeterB
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von PeterB » Mo 14. Mär 2022, 14:35

Karli hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 19:10
Was schätzt ihr, wie hoch der Anlaufstrom sein dürfte.
Zum Anlaufstrom kann ich nichts sagen. Für WC allerdings braucht es keine 15/5 mit über 5bar. Da reichen 3 oder 4 bar dicke aus, zB Aspri 15/4 oder CPS 15/4.

Die Stromkosten, die man sich eventuell einspart indem man mit einem 100L MAG arbeitet um die Einschalthäufigkeit zu reduzieren zahlt man dann irgendwann für eine Ersatzmembrane.

Deswegen mein Vorschlag, gleich mit einem Schaltautomaten (Kit 02, FMC 15, Presscontrol) arbeiten. Spart man sich das MAG und die regelmäßige Kontrolle des Drucks im MAG.
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Thoralf
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Thoralf » Mo 14. Mär 2022, 16:12

PeterB hat geschrieben:
Mo 14. Mär 2022, 14:35
Zum Anlaufstrom kann ich nichts sagen. Für WC allerdings braucht es keine 15/5 mit über 5bar. Da reichen 3 oder 4 bar dicke aus, zB Aspri 15/4 oder CPS 15/4.

Die Stromkosten, die man sich eventuell einspart indem man mit einem 100L MAG arbeitet um die Einschalthäufigkeit zu reduzieren zahlt man dann irgendwann für eine Ersatzmembrane.

Deswegen mein Vorschlag, gleich mit einem Schaltautomaten (Kit 02, FMC 15, Presscontrol) arbeiten. Spart man sich das MAG und die regelmäßige Kontrolle des Drucks im MAG.
Hi Peter,

Du hast recht, dass 3-4 bar ausreichen. Jedes unnötige bar mehr verbraucht mehr Strom (das entspricht einer höher als nötigen Förderhöhe, also Wasser höher als nötig den Berg raufschleppen). Aber ich bin überhaupt nicht Deiner Meinung, was das Presscontrol betrifft. Denn das schaltet ja erst bei Durchfluss =0, dh. Druck=maximal aus. Die Veriante mit elektronischem Druckschalter ist schon die bessere. Auch bei einer starken Pumpe sorgt er dafür, dass der Druck nicht zu hoch ist. Selbst wenn es eine 10-bar-Pumpe wäre, würde der DS dann eben bei z.B. 3 bar abschalten.

Meine Empfehlung an Peter: Kauf das HWW mit Druckschalter und stell die Druckunterschiede so ein, dass Du mit einer kleinen Druckdifferenz auskommst. Dort wo Du das Foto vermutlich her hast, gibt es auch die Pumpen-Kennlinie. Darin kannst Du sehen: Bei irgendwas um 3,5 bar als Ausschaltdruck würde die Pumpe bei mehr als 2,2 m³/h Entnahme durchlaufen und bei weniger als 2,2 m³/h Entnahme getaktet funktionieren. Im Druckschalterbereich des Forums habe ich ein paar Zeilen dazu geschrieben, inkl. Berechnung. Der Betrieb mit Druckschalter ist sparsamer als der mit Presscontrol. Und Du hast weniger Druckschwankungen als bei einem Presscontrol.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Karli » Mo 14. Mär 2022, 17:30

Danke lieber Peter und Thoralf!

Eigentlich würden mir auch 1000 Liter pro Stunde und 3 Bar ausreichen. Aber so kleine Pumpen gibt es ja gar nicht.
Ein halbwegs geringer Anlaufstrom ist mir wichtig, weil die Anlage an einem 5 kW Inselwechselrichter hängen soll.

Was haltet ihr alternativ hier von? :

Bild



Thoralf, du hast nicht zufällig einen Link für ein HWW, das DU dir kaufen würdest? Also mit diesen einstellbaren Drücken?

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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Karli » Mo 14. Mär 2022, 18:36

Thoralf, ich habe eben gerade im Druckreglerbereich herumgestöbert und bin über viele sehr gute Beiträge von dir gestolpert. Respekt!! 👍 👍 👍 👍 👍

Wie wäre eine Lösung aus kleinster ESPA-Pumpe (meine ich die 15.3) plus Edelstahltank mit sagen wir 100 Liter (aber welcher Hersteller bietet auch in 10 Jahren noch Ersatzmembranen an?)
Dazu ein Presscontrol, falls das einen unteren und oberen Druck einstellen kann. (bin noch am googeln, ob die das kann). Danach dann paar Berechnungen anstellen, wie die Drücke indealerwerise eingestellt werden, damit die Pumpe nicht zu oft taktet.

Die Espa scheint ja richtig Marke zu sein, so dass man auch in 10 Jahren noch Support und Ersatzteile bekommen müsste. Beim Presscontrol muss ich noch schauen, ob der einen separat einstellbaren oberen und unteren Druck kann.

PeterB
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von PeterB » Mo 14. Mär 2022, 19:46

Karli hat geschrieben:
Mo 14. Mär 2022, 18:36
...Wie wäre eine Lösung aus kleinster ESPA-Pumpe (meine ich die 15.3) plus Edelstahltank mit sagen wir 100 Liter ... Dazu ein Presscontrol,

....falls das einen unteren und oberen Druck einstellen kann. ...
Es gibt sehr unterschiedliche Aussagen darüber, ob man einen Schaltautomat mit einem MAG kombinieren kann. Die einen sagen nein, die andren ja. In der Bedienungssanleitung vom FM22=Kit 02 vom Hersteller Coelbo (gibt noch diverse andere Hersteller, die "baugleiche" Produkte anbieten) zB wird ein eventuelles MAG auf 25L Nennvolumen begrenzt.

Wenn MAG unbedingt gewünscht ist, dann würde ich ebenfalls einen Druckschalter empfehlen.

Bei keinem Schaltautomaten lässt sich ein oberer Abschaltdruck einstellen. Abgeschaltet wird, nachdem der Verbraucher geschlossen wurde und die Fließgeschwindigkeit gegen Null gegangen ist.

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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Karli » Mo 14. Mär 2022, 20:17

Sorry, ich war eben ein bisschen durcheinander.

Druckschalter, Schaltautomat, elektronischer Druckschalter... Für mich war das bisher im Prinzip alles das gleiche.

Noch mal eine Frage:
Meine Empfehlung an Peter: Kauf das HWW mit Druckschalter und stell die Druckunterschiede so ein, dass Du mit einer kleinen Druckdifferenz auskommst. Dort wo Du das Foto vermutlich her hast, gibt es auch die Pumpen-Kennlinie. Darin kannst Du sehen: Bei irgendwas um 3,5 bar als Ausschaltdruck würde die Pumpe bei mehr als 2,2 m³/h Entnahme durchlaufen und bei weniger als 2,2 m³/h Entnahme getaktet funktionieren. Im Druckschalterbereich des Forums habe ich ein paar Zeilen dazu geschrieben, inkl. Berechnung. Der Betrieb mit Druckschalter ist sparsamer als der mit Presscontrol. Und Du hast weniger Druckschwankungen als bei einem Presscontrol.
Ich bin zwar nicht Peter, aber falls du mich gemeint hast Thoralf: Meinst du mit dem HWW mit Druckschalter das, was ich ganz oben für 482€ verlinkt habe? Die Switchmatik 2 scheint ja ein elektronischer Druckschalter zu sein, bei dem man den Ein- und Ausschaltdruck einstellen kann. Auch das große Druckgefäß passt zu deiner Theorie im Unterforum Druckschalter. Das müsste ja demnach genau deine Empfehlung sein, auch wenn du es nicht extra schreibst. Oder habe ich das jetzt wieder falsch verstanden?
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Thoralf
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Re: Fragen zu Espa Aspri 15/5 Hauswasserwerk

Beitrag von Thoralf » Mo 14. Mär 2022, 23:50

N'Abend Karli,

sorry, da habe ich mich beim antworten vertan. :-) (Heißt das dann "ich habe mich verantwortet"? :D ) Klar, da warst Du gemeint. Und was Peter schrieb, ist schon alles richtig.

Zur Erklärung des Unterschieds zwischen Druckschalter und Presscontrol (oder Schaltautomat) habe ich mal schnell was skizziert. Das blaue ist die Pumpenkennlinie (die in Wirklichkeit im linken Bereich nicht ganz so flach ist, aber sei's drum), grün der Einschaltpunkt, rot der Ausschaltpunkt und hellblau der Bereich zwischen Ein- und Ausschalten, ich hab's mal Arbeitsbereich genannt. Die Kennlinie ist auch nur qualitativ gezeichnet, die Druckwerte sind nur Pi-mal-Daumen und entsprechen auch nicht genau Deiner Pumpe.

Bild
  • Beim Druckschalter ist es ganz einfach so, dass der Schalter bei Unterschreiten von pein einschaltet und bei Überschreiten von paus ausschaltet. Egal ob elektronischer oder mechanischer Schalter. Den elektronischen kannst Du nur bequemer einstellen, auf Knopfdruck.
  • Der Druckschalter verhindert einen zu hohen Druck.
  • Zwischen pein und paus taktet die Pumpe. Wie schnell (wie oft pro Stunde) hängt von der Größe des Druckspeichers ab und von der eingestellten Druckdifferenz.
  • Die durchschnittliche Leistungsaufnahme entspricht dem Verhältnis Ein-/Ausschaltzeit, hängt also vom Durchfluss ab. Während der Einschaltzeit läuft die Pumpe ungefähr mit ihrer Nennleistung. Zweckmäßigerweise liegt der Arbeitsbereich irgendwo im rechten bis mittleren Bereich der Kennlinie - da hat die Kreiselpumpe ihren besten Wirkungsgrad.
  • Wenn der Durchfluss so groß ist, dass paus nicht erreicht wird, dann läuft die Pumpe dauernd. Der Druck stellt sich entsprechend der Kennlinie ein (gestrichelte hellblaue Linie)
Bild
  • Das Presscontrol schaltet bei Unterschreiten von pein ein. Die Pumpe läuft so lange, bis (nach Schließen des Ventils) der Durchfluss einen Mindestwert (habe ihn mal Qaus genannt) unterschreitet. Habe mal was von 1l/min gelesen.
  • Im hellblau gezeichneten Arbeitsbereich stellt sich ein Druck ein, der dem jeweiligen Verbrauch entspricht.
  • Der Druckbehälter wird dabei soweit gefüllt, bis auf der Pumpenkennlinie nahezu der Maximaldruck erreicht ist. Wenn das 5 oder 6 bar sind, dann läuft die Pumpe die letzte Zeit bis zum Abschalten mit geringer Förderung und hohem Druck.
  • Wenn man beim Presscontrol einen großen Druckbehälter hat, dann braucht die Pumpe entsprechend lange, um nach Schließen des Ventils den Druck aufzubauen und dann abzuschalten.
  • Mal ein Rechenbeispiel: ein Presscontrol mit 1,5 bar Einschaltdruck und ein 100-Liter-MAG mit 1,2 bar Vordruck. Angenommen Du hast eine Wassermenge (z.B. Gartenschlauch voll auf) bei der Du 3 bar an der Pumpe hast. Dann passen 33 Liter Wasser in das MAG. Wenn nach Schließen des Ventils die Pumpe auf 6 bar hochgeht, dann passen 56 Liter in das MAG, 23 Liter mehr. Die ersten Liter gehen schnell, der letzte Liter braucht aber fast eine Minute (wenn das PC z.B. erst bei < 1l/min) abschaltet) Während dieser Zeit verbraucht die Pumpe unnütz Strom - weil die 5 oder 6 bar nützen Dir ja nicht viel.
Diskussion frei!

Einen Schutz vor Trockenlauf haben beide Geräte, deir elektron. Druckschalter und das Presscontrol/schaltautomat. Da ist ein Schwebekörper + Reedrelais in der Leitung. Ein mechanischer Druckschalter hat keinen Schutz vor Trockenlauf.

Mein Favorit wäre grundsätzlich der elektronische Druckschalter. Bei Verwendung eines Presscontrols würde ich empfehlen:
1. Eine Pumpe wählen, die vom Druck her an den "Standardverbrauch" angepasst ist.
2. Nur ein kleines MAG (jedenfalls keine 100 Liter) , welches lediglich das häufige Schalten bei tropfendem Wasserhahn verhindert.

Zu Deiner Frage nach Pumenempfehlung tue ich mich schwer. Die erste von Dir genannte Pumpe (ich vermute, diese hier https://www.pumpe24.de/hauswasserwerk-e ... matic.html ) ist von der Beschreibung/Leistungsdaten her schon top. Mehrstufige selbstansaugende Kreiselpumpe, das ist schon was gutes, besser als die Baumarktware. Wahrscheinlich auch sehr laufruhig. Wäre meine Wahl. Wenn es aber wirklich ausschließlich nur für die Klospülung sein soll, dann ist sie vielleicht aber etwas overkill.

Zu Deiner Frage nach dem Anschluss an Wechselrichter. Das ist ja nun ohne genaue Kenntnis wirklich schwer. Ich vermute, ein Solar-Wechselrichter? Hm. Kann ich auf Anhieb nicht sagen. So ein ASM (Asynchronmotor) zieht ja im Anlauf prinzipiell immer einen hohen Strom, da er sozusagen mit kurzgeschlossener Läuferwicklung arbeitet. Kann bis zum 8fachen des Nennstromes/der Nennleistung gehen. Auf der o.g. Händler-Webseite ist auch ein Datenblatt (erfreulicherweise sogar mit Leistung und Wirkungsgrad!). Wenn die Pumpe 1 kW nimmt, können es beim Anlauf auch mehr als 5 kW sein.

Der Satz in der Beschreibung des Druckschalters "man kann die max. Stromaufnahme ( Ampere ) der Pumpe festlegen" ist in dem Sinn übrigens missverständlich. Ich vermute, man kann einstellen, bei welchem max. Strom der Druckschalter abschaltet, wenn z.B. die Pumpe fest ist. Aber begrenzen kannst Du den Strom nicht.

Wenn der Einschaltstrom begrenzt werden soll, könnte eine Invertersteuerung sinnvoll sein. Meine (von Wilo) hat einen Sanftanlauf. Welchen Anlaufstrom die dabei zieht habe ich nicht gemessen (und habe auch nicht mehr Zugriff auf die nötige Messtechnik). Es dürfte aber wesentlich weniger sein. Die Wilo-Steuerung ist sehr teuer. Es gibt wesentlich preiswertere Inverter-Pumpensteuerungen (habe selbst keine Erfahrung mit diesen). Ich weiß daher auich nicht, ob die dann auch Sanftanlauf haben.

LG und G8
Thoralf
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