Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Einsatz bei einem Grundwasseranfang bis zu 6m ab GOK (Geländeoberkante) möglich,
Kreiselpumpen selbstansaugend: HWW, HWA

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rspecht
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Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von rspecht » Do 4. Jun 2020, 19:55

Hallo Zusammen,

hier meine erste Frage:
Ich habe einen Schachtbrunnen mit Wasser in 4,5m unter Geländekante.
Kann ich da "ganz einfach" eine Edelstahlkonsole in den Schachtring dübeln und die Einhell GC-GP 1250 N plus Sandfilter montieren?
Alternativ wären 10m Waagerechten Schlauch verlegen und irgendwo so eine Ventilbox aus dem Bewässerungsbereich einzugraben.

Was ist eure Meinung hierzu? Fotos folgen natürlich bei der Ausführung :)
Solche Sachen wie IP68er Steckdose usw. wäre dann ja auch noch zu klären.

Viele Grüße
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Plunschmeister
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Fr 5. Jun 2020, 09:23

Moin,
wie tief ist der Brunnen denn insgesamt. Wasser steht ab 4 m?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Yomogi
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Yomogi » Fr 5. Jun 2020, 09:44

Also mir wäre das dann für die Pumpe zu viel Feuchtigkeit bzw. aufsteigende Feuchtigkeit ausgesetzt sein in besagtem Schacht (der Schacht wird ja bestimmt mehr oder weniger zumindest immer stabil abgedeckt sein)...

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rspecht
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von rspecht » Do 11. Jun 2020, 22:10

Plunschmeister hat geschrieben:
Fr 5. Jun 2020, 09:23
Moin,
wie tief ist der Brunnen denn insgesamt. Wasser steht ab 4 m?
Wasser ab 4m, Tiefe 4,5m - da muss ich eh nochmal "Hand anlegen"
Im Moment reichts um meinen Garten zu bewässern.
Ich muss da mal runter und schauen wie der Boden ausschaut - evtl. Arbeite ich dann direkt 3m Filterstrecke +1m Sumpfrohr in DN115 ein.
Yomogi hat geschrieben:
Fr 5. Jun 2020, 09:44
Also mir wäre das dann für die Pumpe zu viel Feuchtigkeit bzw. aufsteigende Feuchtigkeit ausgesetzt sein in besagtem Schacht (der Schacht wird ja bestimmt mehr oder weniger zumindest immer stabil abgedeckt sein)...
Und wenn ich eine Zwischenebene einziehe? 5mm Alublech und außen vekleben. Dann noch eine Luke mit Dichtband rein.
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Moister
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Moister » Fr 12. Jun 2020, 08:37

rspecht hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 22:10
Wasser ab 4m, Tiefe 4,5m - da muss ich eh nochmal "Hand anlegen"
Im Moment reichts um meinen Garten zu bewässern.
Ich muss da mal runter und schauen wie der Boden ausschaut - evtl. Arbeite ich dann direkt 3m Filterstrecke +1m Sumpfrohr in DN115 ein.
Yomogi hat geschrieben:
Fr 5. Jun 2020, 09:44
Also mir wäre das dann für die Pumpe zu viel Feuchtigkeit bzw. aufsteigende Feuchtigkeit ausgesetzt sein in besagtem Schacht (der Schacht wird ja bestimmt mehr oder weniger zumindest immer stabil abgedeckt sein)...
Und wenn ich eine Zwischenebene einziehe? 5mm Alublech und außen vekleben. Dann noch eine Luke mit Dichtband rein.
Also Grundwasserkommt in 4m Tiefe und Wassertiefe dann 4m?
Was heißt denn eventuell arbeitest du dann noch Filterstrecke und Sumpfrohr ein? Momentan ist da nix und du schaust mal wie es läuft? Wenn du irgendwie Sand oder anderen Dreck anpumpst wirst du mit einer Bewässerung keine Freude haben (das bezieht sich auch auf Kleinstmengen!(.
Wegen der Feuchtigkeit in der Brunnenstube. Wenn du irgendwas im Boden verbuddelst wirst du immer Schwitz- und Kondenswasser haben. Das Wasser ist kalt und die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den wasserführenden Teilen wie Pumpe, Filter, etc.
Den Raum für die Pumpe ganz abschließen kannst du den Bereich für die Pumpe auch nicht, da tropft mal was, im Herbst macht man die Bewässerung winterfest und sobald man irgendwas nachschauen muß und einen Anschluß löst hast du Wasser im Schacht. Da sollte zumindest eine Ablaufmöglichkeit bestehen und etwas Belüftung schadet vielleicht auch nicht.
Wenn in der Anleitung der Pumpe nicht extra steht dass sie trocken stehen muß würde ich es falls nötig drauf ankommen lassen. Mit etwas Gammel mußt du aber rechnen.
Stromanschluß sollte in jeden Fall über einen separaten FI laufen sonst hat es dir bei einem Kurzschluß immer direkt den Haus-FI raus.
IP68 Steckdosen gibts zu kaufen (die 8 steht für dauerhaftes Eintauchen). Das gilt aber i.d.R. nicht wenn ein Stecker drinsteckt (sondern nur wenn die wasserdichte Schraubkappe drauf ist).
Im Prinzip muss man mit einem Überfluten der Brunnenstube rechnen sobald der Boden einen Starkregen nicht mehr aufnehmen kann und das geht zusammen mit Hagel/Graupel schneller als man denkt). Den Fall hatten wir vor ein paar Jahren, da war der Rasen vollgesaugt und bei Nachbarn ist das Wasser in die Kellerschächte gelaufen. Ich hoffe dieses Schiksal bleibt meiner Brunnenstube erspart.
Und den benötigten Platz für die Pumpe solltest du auch nicht unterschätzen. Du brauchst ausreichend Platz um die Pumpe und alle Anbauteile gut demontieren zu können, sonst fluchst du jedesmal wenn du da rein mußt. Panzerschlauch und andere Leitungen wollen ausreichende Bögen haben.
Schöne Grüße.
Roland
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:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

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rspecht
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von rspecht » Fr 12. Jun 2020, 09:43

Vielen Dank für eure Einschätzung.
Es wird nicht leichter, aber es bestätigt meinen Gedankengang.
Es bringt alles nichts - Ich muss den Brunnen nochmal öffnen und nachschauen. Da steht ein 80kg Blumentopf drauf - aber auch den bekomme ich wieder weg.

Wie gehe ich nun am besten vor? zu 2t, mit Klettergurt dass ich schnell hochgeholt werden kann? Oder mit dem Kompressor erstmal eine Minute lang Luft runter blasen?

Ich habe den Brunnen erst im Frühjahr gefunden und einfach eine Pumpe reingestellt. Der Saugschlauch vom Vorbesitzer war noch montiert und die Pumpe steht im leeren Blumentopf. Die Pumpe treibt locker 40 Minuten so einen 8€ Viereckregner an (Beregnete Fläche 12x8m). Hier hatte ich noch keine Verstopfungen der Düse und der vorgeschaltete Sandfilter bleibt sauber. Also der Brunnen scheint zumindest mal rudimentär zu laufen.

Zu meiner wirren Meterangabe: Wasser steht bei ca. 4m ab Geländekante - einen Stein am Seil konnte ich auf 4,5m ablassen. Das bedeutet ja noch nichts - was unter der Wasseroberfläche liegt habe ich mangels Licht nicht gesehen. Ich muss das ganze mal abends öffnen um mit der Taschenlampe was zu sehen. Dennoch gehe ich davon aus dass die Betonrohre bei 4,5m ... 5m Enden. Den Vorbesitzer kann ich nicht mehr fragen.

Zur Brunnenmontage: Ich werde mir nochmal genau das Gelände vermessen und überlege in Ruhe wo ich die Pumpe "schöner" unterbringen kann. Die Saugleitung wird dadurch jedoch recht lang waagerecht verlaufen. Theoretisch kein Problem - Praktisch ists halt ein ewiger Weg zum entlüften und der Wirkungsgrad der Pumpe freut sich sicher auch.
Plan B: alles in den Brunnen basteln und im Herbst ein blaues Filterrohr am Brunnengrund einteufen. Dann eine IBO für 120€ einbauen. Dazu muss ich den Brunnen jedoch genauer unter die Lupe nehmen. Falls dort schon sowas wie ein Filterrohr eingebraucht ist, häng ich halt den Saugschlauch rein.
Ich kann mir es halt schwer vorstellen - wie will der Brunnen mit nur 0,5m Wassersäule "locker" 3qm Wasser bringen wenn dafür andere 3m Filterrohr einarbeiten? Andererseits: Wer teuft 3 Betonringe ab um dann mit DN115 Rohr weiter zu machen? Da hätten es 2 80er Betonrohre getan. Hier am Haus wundert mich jedoch nichts mehr - Die alte "Zuleitung" zum Außenbereich haben wir gefunden als wir den Öl-Tankraum rausgerissen haben. Säuberlich auf die Wand gedübelt und schräg durch die Bodenplatte und den Schutzanstrich nach draußen gebohrt.
Wie ihr seht gibts viele Fronten zum Zeit verweilen. Andererseits habt ihr mich so angefixt und ich hab soviel gelesen dass wir sogar überlegen bei meinen Eltern einen Brunnen zu bohren. Ich bin schon dabei das Werkzeug aufzutreiben. Somit wäre bei uns das Filter-Rohr abteufen gar kein großes Ding.

Da es heute eher Trüb ist schau ich mal ob man am Brunnen schon was sieht - ich werde heute oder die Tage Fotos reinstellen. Runter gehe ich jedoch erst wenn ich gute Tips zum Belüften bekommen habe. Reicht es den CO Melder vom Kamin mal runter zu lassen?

Vielen Dank schon mal für die rege Beteiligung :)
Gruß

PS: Roland: Dein Projekt hat mirs auch angetan - irgendwie gibt das richtig Mut :)
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Moister
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Moister » Fr 12. Jun 2020, 11:48

Runtersteigen in einen Schacht tue ich auch recht ungern wenn ich im Hinterkopf habe was da schon passiert ist.
Meine Masche ist ein Teelicht in einer durchlöcherten Blechdose an einem Strick runterzulassen und dann warte ich ob die Kerze weiterbrennt. (Ich will ja nicht jedesmal einen Kanarienvogel organisieren. :lol: )
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Gastarbeiter » Fr 12. Jun 2020, 20:11

Wer Angst wegen Sauerstoffmagel im Brunnen hat. Kompressor anschalten und einen langen Schlauch bis zum Wasser hinunter hängen lassen.
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Thoralf
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von Thoralf » Fr 12. Jun 2020, 21:48

rspecht hat geschrieben:
Fr 12. Jun 2020, 09:43
Die Pumpe treibt locker 40 Minuten so einen 8€ Viereckregner an (Beregnete Fläche 12x8m). Hier hatte ich noch keine Verstopfungen der Düse und der vorgeschaltete Sandfilter bleibt sauber. Also der Brunnen scheint zumindest mal rudimentär zu laufen.
(...)
Ich kann mir es halt schwer vorstellen - wie will der Brunnen mit nur 0,5m Wassersäule "locker" 3qm Wasser bringen wenn dafür andere 3m Filterrohr einarbeiten?
Ob es nun 3 m³/h sind, musst Du erst noch ausmessen (ich vermute, Deine Pumpe fördert durch den Sprenger eher so 800 bis 1000 l/h). Bei Deinem Brunnen könnte eher die Frage danach sein, wie stark schwankt der Wasserspiegel zwischen nassen und trockenen Jahren ("zwischen Hochwasser und Niedrigwasser", falls das bei Brunnen so gesagt werden kann). Und auch, wie stark der Wasserspiegel bei Förderung von x m³/h absinkt, und nach welcher Zeit sich der neue Wasserstand einstellt (für die Regelungstechniker unter uns: die Zeitkonstante des Brunnens ;) ).

Ich habe hier (im Urstromtal der Elbe) einen hundert Jahre alten gemauerten Schachtbrunnen, bei dem der Wasserstand über Jahre hinweg um ziemlich genau zwei Meter schwankt. Meiner Beobachtung nach mit ca. 10 .. 12 Jahren Periode. Aktuell ist noch 25 cm Wasser drin (mein bisheriger Niedrigwasser-Rekord) und ich kann immer noch ca. 1 m³/h fördern, dauerhaft, weil das Wasser bei dieser Entnahme nur um 12...15 cm absinkt. Übrigens mit einer Zeitkonstante von etwa 12 Minuten, d.h. nach 3 * 12 Minuten stellt sich 95 % der Wasserstandsdifferenz ein, nach 5 * 12 Minuten 99 %.

Will sagen, vielleicht ist es auch normal so, wie Dein Brunnen beschaffen ist. Pumpe eine definierte konstante Menge (mit nem Eimer und der Handy-Stoppuhr ausmessen und in l/h bzw. m³/h umrechnen) und miss alle 5 Minuten den Wasserstand, bis sich dieser nicht mehr ändert (wenn es geht, Millimetergenau). Trage das in ein Diagramm ein. Kannst das bei einer anderen Fördermenge wiederholen, aber nimm erst mal die von Dir gewünschte Menge, z.B. Rasensprenger. Kannst auch eine größere Menge pumpen (Schmutzwasser-Tauchpumpe) und sehen, ab welcher Menge Du den Brunnen leer pumpen kannst. Das wäre dann die absolute Grenze.

Und wenn Du Deinen Brunnen noch genauer kennenlernen willst: miss im Ruhezustand (wenn Du ein paar Stunden nicht gepumpt hast), z.B. gleich frühmorgens, alle ein, zwei Wochen den Wasserspiegel aus (von einem fixen Punkt aus, z.B. ab OK Brunnendeckel), dann bekommst Du ein Gefühl dafür, ob er über lange Zeit konstant ist oder sinkt/steigt.

Bei mir sah das mal so aus, über 2 Jahre hinweg aufgenommen (die rote Linie ist mein Brunnen):
Bild
Der blau eingezeichnete Elbe-Pegel ist ca. 2 km Luftlinie entfernt. Man sieht, dass das Grundwasser nicht genau dem Fluss folgt, obwohl wir hier wirklich mitten im Urstromtal leben, auf einem ehemaligen Werder zwischen zwei Armen der Elbe, der jetzt ringsum eingedeicht ist. Starke Niederschläge wirken sich hier schneller aus als Veränderungen des Wasserstandes in der Elbe. Aktuell bin ich bei 2 m unter dem eingezeichneten Höchstwert. Es ging die letzten Jahre immer im Sommer 20 cm abwärt und als Ausgleich im Winter 10 cm aufwärts. :)

LG
Thoralf

p.s. Weil es langsam knapp wird und der Saugkorb auch besser ne Handbreit Wasser unterm Kiel hat, habe ich den Brunnen nun mit 125-mm-Brunnenrohr vertieft, aber dazu später mehr.
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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rspecht
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Re: Saugpumpe auf Konsole in Schachtbrunnen

Beitrag von rspecht » Fr 12. Jun 2020, 22:08

So, anbei die versprochenen Bilder.
Gerade gemessen: Wasser steht bei 4,7m ab Oberkante - bei 4,9m liegt mein Gewicht zum messen auf. Also 20cm Wasserstand. Wenn ich die Pumpe laufen lasse kommt gut Wasser und die "Pfütze" ist nicht kleinzukriegen.
Am Boden ist aber nur 2 Eimer groß Ausgegraben - der Rest ist Erde mit Gras?!
Bild
Bild
Bild
Ob nun der Saugschlauch in einem Filterrohr verschindet sehe ich nicht - aber ich glaube ja nicht dran. Es wäre zu schön :)

Thoralf: Misst du elektronisch? Wie?
Überlege mir so ne China Druckdose "TL231" in den Brunnen zu werfen. (ebay: 333085239828)
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