Kiespumpe
Verfasst: Mo 9. Dez 2013, 17:23
Bildquelle: Privat PM 2013
Eine Kiespumpe, ist ein Brunnenbauwerkzeug (Hohlinstrument) zum manuellen Absenken von Brunnenrohren in eine wasserführende Grundwasserschicht. Im Wesentlichen besteht diese aus einem Rohr, an dessen unterem Ende eine Rückschlagklappe sitzt. Im Rohr selbst befindet sich ein beweglicher Kolben, welcher über eine Kolbenstange mit einem Seil verbunden ist.
Bildquelle links: Plunschmeister Lizenz-Link:CC BY-NC-SA 3.0 DE Kolben und Kolbenstange in einer Kiespumpe; Bildquelle rechts: Privat PM 2014, Ventilklappe einer Kiespumpe
Beim Arbeiten mit der KP wird gleichzeitig das Brunnenrohr beschwert. Durch die Auf- und Abwärtsbewegung des Kolbens in der Kiespumpe wird Bodenmaterial in die Kiespumpe gesaugt und das Brunnenrohr rutscht in die Tiefe (es wird abgeteuft).
Da eine Kiespumpe jedoch nur unter Wasser diesen Saugeffekt erzielt, ist es sehr wichtig am Anfang ausreichend Fremdwasser hinzuzufügen.
Plunscher: ( Löffel, Schlammbüchse, Ventilbohrer, Kiesbüchse)
Im Gegensatz zu einer Kiespumpe besitzt der Plunscher keinen Kolben, lediglich am unteren Ende eine Rückschlagklappe.
Der Plunscher selbst wird nur bis kurz über die Brunnensohle abgelassen, dann schlagartig hoch gerissen und wieder fallen gelassen.
In der Vergangenheit wurde dieses“ Hohlinstrument“ zur Reinigung des Bohrloches im Festgestein verwendetet. Durch das Bohren im Bohrloch entstandener Bohrschmand, Sand oder Gesteinsstücke wurden so beseitigt.
Die Bauart war sehr einfach, doch auch sehr unterschiedlich, eines hatten diese Brunnenwerkzeuge jedoch gemeinsam, sie wurden aus Eisenblech gerollt, genietet und an der Naht verlötet.
Die Baulänge war abhängig von der Größe des Bohrloches und von dem vorgefundenen Bodenmaterial.
Dieses traf auch auf die zum Einsatz kommenden Ventile zu. So wurde bei großen Bohrungen ein
Doppelventil, bei flüssigem Sand, ein Kugelventil angewendet. ( Kugelventile = Hohlkugeln, welche mit Sand oder Schrot gefüllt wurden, um deren spezifisches Gewicht dem zu plunschenden Material anzugleichen.
Abb. 1
von Degousée verwendete Kugelventile nach Paulucci
Das Ventil selbst darf nicht zu hoch, aber auch nicht zu tief in der Plunsche sitzen.
Insgesamt betrachtet sind die damals gemachten Erfahrungen auch heute noch anwendbar, um beispielsweise eine gute Kiespumpe oder Plunscher zu bauen.
Abb.1: Beer, August Heinrich, Erdbohrkunde; Verlag der k.k. Hof-Buch und Kunsthandlung F.A. Credner, Prag 1858, S. 190
PM 12-2013