Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

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Moister
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Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

Beitrag von Moister » Do 3. Aug 2017, 17:02

Hallo.

Ich will auch einen Bohrbrunnen bauen und logischerweise brauche ich auch eine Klammer für die Auflast beim Abteufen.
Ich bin zwar handwerklich nicht der Unbegabteste aber oft fragt man sich ob man das passende Werkzeug hat und ob sich der Zeitaufwand in Relation zum Ergebnis rentiert.
Ich brauche eine Klammer für ein DN115 TNA Glattrohr und habe mich umgeschaut.
Die gibts fertig für ca 25 bis 30€ (zzgl. Versandkosten).

Ich habe dann eine bei ist hier nicht gelistet bestellt (da habe ich eh was gebraucht).


Was kriegt man da für 30€:
2x Fichten-Kanthölzer 8x15cm mit je 62cm
2x Gewindestange verzinkt M16
2x Scheibe + Mutter M16
und ein Loch, in dem das Rohr verklemmt werden kann.

Selbstbau?
Hatte ich überlegt aber das erste Problem ist das Kantholz.
In dem Kantholz ist ein halbes Loch. Da das Rohr geklemmt werden soll etwas kleiner, d.h. bei meinem DN115 etwa 120mm (Außendurchmesser 125mm), also 60mm.
Mit etwas Sucherei habe ich 98x78 Kanthölzer gefunden. Wenn ich die quer lege bleibt an der schwächsten (dünnsten) Stelle nur 98-55mm also 38mm Holz stehen. Hört sich für mich etwas wenig an. Vor allem wenn man dann noch anständig Gewicht auflegen will oder sich draufstellen will.

Bei der Holzklammer von erdbohrer sind es schon 150-60mm=90mm. Schon besser.

Preis/Leistung
Wenn passendes Kantholz bis ca 15€ für 2m Länge vor Ort verfügbar gewesen wäre: Hätte ich die Klammer selbst gebaut.
Was mir an erdbohrer-Klammer nicht gefallen hat: Das Kantholz ist mit der Kreissäge durchsägt und die Löcher für die Gewindestangen reingebohrt... für 30€ hätte man mal über die Schnittkanten schleifen können. Das ist eine Sache von zwei Minuten macht aber von der Haptik viel aus.

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Modifikation:
Ein anderer Grund für den Selbstbau könnte sein, dass man die Abmessungen auf die vorhandene Last auslegen kann.
Bei der erdbohrer-Klammer steht das Holz der Klammer keine 25cm über, d.h. die Auflagefläche ist nur 24x30cm.

Deswegen habe ich mir ein 2m Kantholz 78x78mm, eine 1m M16 Gewindestange, zwei M16 Muttern und zwei Scheiben im Billigbaumarkt besorgt (beim Obi kostet es das Doppelte).
Was man braucht ist ein 18mm Bohrer.
Das 2m Kantholz habe ich mir auf 2x1m und 4x 10cm zurechtsägen lassen.
Dann habe ich einfach durch "Alles " ein 18mm Loch gebohrt.
Anschließend die Kanten abgeschliffen und weil ich das mit einem Schwingschleifer gemacht habe auch mal über die Seitenflächen geschliffen und die Bohrungen mit einem Stufenbohrer angesenkt. Jetzt liegt das Holzzeug schon besser in der Hand.
Und weil das Wetter so schön war hab ich noch einen Rest Lasur draufgepinselt (dann saugt das Holz auch nicht so stark die Dreckbrühe an).

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Warum die "Holzwürfel" als Abstandshalter?
Spart erstmal Holz und Gewicht der eigentlichen Klammer beim Hantieren.
Und man kommt an die original Befestigungsmuttern dran und kann unabhängig voneinander die Klemm-Muttern oder die Anbauteile-Muttern lösen oder anziehen.

Warum die Größe?
Weil ich als Auflast 90l Mörtelwannen mit Wasser draufstellen will. Das Wasser pumpe ich mit einer Tauchpumpe rein und raus.
Mit zwei Mörtelwannen habe ich also knapp 200kg. Sollte ich mehr brauchen lege ich ein Brett auf die Kübel und stelle eine weitere drauf.
Ich habe echt Angst dass ich mir mit Steinplatten das Kreuz ruiniere; deswegen lieber Wasser pumpen. Da ich Videos mit wassergefüllten Abfalltonnen gesehen habe bin ich noch recht zuversichtlich.

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Zuletzt geändert von Moister am Do 3. Aug 2017, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
Schöne Grüße.
Roland
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Re: Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

Beitrag von Joachim » Do 3. Aug 2017, 22:39

Hm, sehr schön gemacht und mir fehlt da die Erfahrung, aber als Maurer- und Betonbaumeister hätte ich die Kanthölzer AUFeinander- und nicht ANeinander geschraubt.
Jetzt tragen die Schrauben die ganze Last und werden auf Biegung beansprucht, wenn sie sich längen sollten, werden die Hölzer locker, die äußeren neigen sich vlt. sogar.

Ich hätte zuunterst zwei Kantholz durchlaufen lassen und dann den Rest draufgeschraubt.

Aber nur ein Hinweis, wenn es funzt ist ja alles gut.
:)
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Re: Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

Beitrag von Moister » Di 31. Okt 2017, 15:11

Bei der Konstruktion muss man halt sicherstellen, dass sich das ganze zur Montage am Rohr einfach auseinander und zusammenziehen kann. Querhölzer (in gleicher Richtung wie die Gewindestange) sind deswegen nicht möglich.
Die Gewindestangen würden auf Abscherung belastet wenn sich das Konstrukt bei Belastung verschieben würde. Das hat es aber niemals und schere mal eine 16mm Gewindestange ab... vielleicht wenn man einen Panzer auf der Klammer parkt.

Nach 19m Rohr würde ich das ganze genau so wieder bauen.
Das Gewicht geht gerade noch in Ordnung wenn man die Klammer alleine auf ein neues Rohr steckt, halten muss und die beiden "inneren" Muttern anziehen muss (damit die Klammer am Rohr hält).
Die äußeren braucht man ja nur leicht anziehen.

Hier nochmal die Bilder vom Bohren:

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Eine Sache war dann aber doch störend: Wenn man die Mörtelwannen recht voll macht halten sie die Form nicht und es drückt die Seitenwände nach aussen. Die Wannen gehen nicht kaputt oder sonstwas, sie werden nur breiter.
Damit wurde der Zwischenraum zwischen den Wannen kleiner und wenn die Kiespumpe ins Rohr soll mußte man die zwischen die Wannen reindrücken. Keine große Sache hat mich aber genervt.
Man kann die Wannen zwar leicht über die Balken stehen lassen (also die Rundung des Wannenbodens). Lässt man die Wannen weiter überstehen tragt der Boden das Gewicht nicht und die Wanne verformt sich recht weit nach aussen (geht nicht kaputt aber da Füllhöhe wird auch geringer).
Erst habe ich gedacht: "Hätte ich mal die Zusatzbalken länger gelassen!" Aber ich habe die 2m Balken im Baumarkt zwecks Transport halbieren lassen.
Und wenn die Klammer noch wesentlich breiter wird könnte es unter dem Bohrturm auch knapp werden. Das wäre aber von Fall zu Fall unterschiedlich.
Jedenfalls wollte ich mit geringstem Aufwand und ohne Einschränkungen bei der Verwendung etwas ändern.
Und deswegen habe ich bei den Griffschalten ein Loch reingebohrt. Eine Schnur (ohne Dehnung! ich habe zuerst ein Stück Wäscheleine genommen, die dehnte sich wie Gummi) durchgefädelt und damit ggfs die Wannenseitenwände etwas breiter abgestützt werden eine Holzleiste mit Loch drauf und einen Knoten.
Klappt wunderbar. Sieht man auch an den Bildern wie die Wannenseiten zusammengehalten werden.

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Schöne Grüße.
Roland
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Re: Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

Beitrag von Joachim » Mo 7. Mai 2018, 20:25

19m Rohr ist eine stolze Zahl.

Ab welcher Tiefe hattest Du Wasser?
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Re: Holzzange - Umbau einer gekauften Holzklemme

Beitrag von Moister » Do 10. Mai 2018, 21:22

Ab 6m war Ende mit dem Bohrer weil die Matsche zu flüssig wurde.
Grundwasser habe ich 6,5m unter Bodenlevel (wenn ich Wasser rauspumpe sinkt der Pegelstand im Rohr ab; abhängig von der Entnahmemenge auch bis zur Pumpe).
Schöne Grüße.
Roland
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